Aufstehen! Es ist noch lange nicht vorbei

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es war, als die erste Demo gegen Abtreibung in Berlin stattfand. „1.000-Kreuze-Marsch“ hieß das damals, knapp 300 Menschen hatten sich versammelt, viel zu wenige, um all die Kreuze zu tragen. Linksextremisten störten damals wie heute, pöbelten die friedlichen Demonstrierer an, rissen ihnen Kreuze aus den Händen und warfen ihre Beute in die Spree.

Gestern demonstrierten in der deutschen Hauptstadt wieder Menschen gegen den menschenverachtenden Wahnsinn der Massentötung von Kindern im Mutterleib. Mehr als 100.000 Mal findet das Jahr für Jahr in unserem Land statt. Und die etablierte Politik schaut weg. Ist ja Selbstbestimmung und Frauenrecht heißt es…

8.000 Demonstranten waren gestern in Berlin auf den Straßen – bunt, jung und weiblich. Eine machtvolle Demonstration, die zeigt, dass sich in diesem Land derzeit einiges bewegt. In vielen Bereichen kann man sehen, dass die jahrelange links-grüne Hegemonie in Deutschland zerbröckelt. Und hätte die CDU – wie der Volksmund sagt – einen Arsch in der Hose und würde endlich anfangen, die linksgrünen Spielwiesen zu schleifen, all die schwachsinnigen Gender-Institute dichtzumachen, all die linksextremen Gaga-Projekte nicht mehr mit Millionen aus unseren Steuergeldern zu alimentieren – hey, wir könnten unsere freiheitliche, bürgerliche Gesellschaft von denen wieder zurückholen.

Die Demonstration gestern zeigt, dass wir alle wieder Hoffnung schöpfen können. Die Wahlergebnisse der jüngsten Landtagswahlen zeigen das auch. Es bewegt sich etwas in Deutschland. Geben wir keine Ruhe, lassen wir nicht nach, stehen wir auf vom gemütlichen Sofa. Es ist noch nicht vorbei! Selbst bei einem schwierigen Thema wie der Abtreibung….

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Dieser Artikel wurde 21 mal kommentiert

  1. Tina Hansen Antworten

    Ich denke, dass es kaum ein schwereres Thema als dieses gibt, denn hinter jedem einzelnen „Fall“ steht ein ganzes Menschenschicksal. Mit Demos ist hier wenig getan, es bedarf der Aufklärung um den wirklichen Vorgang Abtreibung. Und es bedarf Hilfen für Mütter in schwierigen Situationen. Durch Geld, durch Kita-Plätze etc. Seien wir uns bewusst, dass wir alle fehlerbehaftete Menschen sind.

  2. Helga Antworten

    Für ein Verbot der Abtreibung bin ich nicht, allerdings verlange ich, dass eine Abtreibung nicht der Allgemeinheit aufgebürdet werden darf.

    Wetten, dass das Thema Abtreibung ganz schnell erledigt wäre? Kostet ja weniger als ein Handy, so dass keine Schwangere auf eine Engelmacherin ausweichen müsste. Soll halt der Erzeuger die Kosten übernehmen oder sich pari daran beteiligen.

    Es gibt soviele Verhütungsmittel, die unsere Großmütter und Mütter von einer großen Last befreit hätten.Was fehlt, und das hat was mit völlig fehlgeleiteter, vor allem institutioneller Erziehung zu tun, ist Erziehung zur Verantwortung für das eigene Verhalten. Geschlechtsverkehr bekommt irgendwie den Status von Stuhlgang. Nur macht trotz Stuhldrang keiner in die Hose, sondern achtet darauf ,sich einigermaßen zivilisiert zu entleeren. Aber Sex, sofort und ungeschützt, obwohl schon Kindergartenkinder über alle Varianten informiert sind , auch über die Funktion von Kondomen, das ist selbstverständlich. Etwas bis zum Erreichen des nächsten Kondomautomaten aufzuschieben, ist ja auch sowas von repressiv.

    Mein Respekt gilt trotzdem den Organisatoren und Teilnehmern der Demo , denn dazu gehört unglaublich viel Mut.

  3. S v B Antworten

    Es scheint sich wirklich etwas zu bewegen. Bemerkenswert ist, dass der Aufruf zu einer solchen Demo ausgerechnet die Einwohnerinnen des tiefrot-grünen Berlins so erfolgreich mobilisieren konnte. Achttausend Demonstrantinnen (unter welche sich vielleicht sogar der eine oder andere Demonstrant gemischt haben mag) machen tatsächlich Hoffnung, dass das so ungeheuer sensible Thema Abtreibung zukünftig mit dem seiner Bedeutung angemessenen Ernsthaftigkeit, also nicht mehr so leichtfertig und beliebig wie in jüngerer Vergangenheit, behandelt wird.

    Trotzdem gebe ich Tina Hansen recht, wenn sie schreibt, dass dem Schicksal der einzelnen Frau durchaus auch Rechnung zu tragen ist. Pauschal verdammen sollte man die Abtreibung also eher nicht. Vielmehr sollte sie als ultimissima(!) ratio gelten.

    Ich selbst habe in meinem Leben zwei Frauen kennen gelernt, denen man ärztlicherseits zur Abtreibung geraten hatte, da nicht nur das Leben des Fötus, sondern auch ihr eigenes durch das Austragen und die Geburt des Kindes auf dem Spiel gestanden hätte. Als Familienmütter befolgten sie schweren Herzens den ärztlichen Rat und entschlossen sich zum Schwangerschaftsabbruch. Über eine lange Zeit litten beide Frauen stark unter den seelischen Folgen des – unabwendbaren – Eingriffs. Sie betrauerten den Verlust ihrer ungeborenen Kinder.

    Wer würde es wagen, in diesen Fällen von Leichtfertigkeit zu sprechen?

  4. Hermann Martin Antworten

    Lieber Herr Kelle, Ihre Hoffnung auf eine Denkwende in Gottes Ohr.
    Wobei, Achttausend aus ganz Deutschland sind, realistisch betrachtet, nur ein kleines Häufchen. Aber immerhin Menschen, die den Mut (ja, den braucht man heute dazu!) haben, eine dem gesunden Menschenverstand einsichtige Wahrheit anzumahnen, die sogar gesetzlich niedergelegt ist.
    Wir waren vor zwei Jahren selbst mit dabei, und haben die haßerfüllten Gesichter und unterirdischen Parolen der „Gegner“ erleben und aushalten müssen (nur der sonst in diesen Kreisen übliche Slogan „Kein Mensch ist illegal“ fehlte diesmal…) Welcher Gegensatz zu der friedlich geduldigen Menge der Zugteilnehmer, die die unfreiwilligen Wartezeiten während der Blockadeversuche mit Kennenlerngesprächen und gemeinsamem Singen verbrachte.
    Möglich gemacht wurde aber das Ganze nur durch Einsatz von viel Polizei. Ein sehr mutmachendes Erlebnis, war für uns, wie eine einfache ältere Frau zu einem dieser Polizisten hinging, die uns in voller Schutzausrüstung durch eine drohend gewaltbereite Menge begleitete, und ihm auf die Schulter klopfte mit den Worten: „Danke! Gut, dass Sie da sind.“ Der Polizist öffnete mit dem Schutzhandschuh sein Helmvisier und sagte laut und vernehmlich: „Nein, Danke, dass SIE da sind.“
    Ein Blick auf die (Nicht-)Anwesenheitsliste vieler Kirchenvertreter hinterlässt da tiefe Beschämung…

  5. susanne Antworten

    es ist immer leicht, großspurig und moralisch über andere zu urteilen!
    nicht jede abtreibung ist die folge von gedankenlosem sex und ich finde es ehrlich gesagt widerlich, über einem unbekannte menschen und deren verhalten aus der ferne zu richten! erst mal selber in arge not kommen und sich anders entscheiden, DANN kann man mitreden

    • S v B Antworten

      Wo wollen Sie erkannt haben, dass zum Thema hier im Blog „leicht, großspurig und moralisch“ kommentiert wird? Persönliche Notlagen, aufgrund derer eine Frau sich zu einer Abtreibung gezwungen sehen könnte, werden doch auch in den Kommentaren eindeutig einer moralischen Verurteilung entzogen. Warum also die Aufregung, liebe Namensvetterin?

    • labrador12 Antworten

      Liebe susanne,

      eine ganz einfache Frage: Wo würden Sie Hilfe suchen, wenn Sie sie benötigen würden: Bei den friedlich Demonstrierenden, die von der Polizei beschützt werden müssen, oder bei den diese Attackierenden?

      Weil ich Leute aus dem österreichischen Lebensschutz kenne, weiß ich auch, dass diese selbst Abtreibungsärzten oder -Klinikbesitzern in deren Not beistehen.

      Ich hatte vor Jahren mehr mit Pro-Lifern zu tun. Ich habe von deren Seite in diesen ca. 3 Jahren kein einziges Mal eine verurteilendes Wort gehört. Alles was mir begegnet ist, war viel Verständnis für die Situation der Frauen und die Bereitschaft mit allem was ihnen möglich war zu helfen.

      • S v B Antworten

        Sag‘ ich doch. Abtreibung sollte in unserer Gesellschaft allerdings den Stellenwert haben, der ihr unter umsichtiger Anwendung größtmöglicher ethischer Verantwortlichkeit zukommt. Ein allzu leichtfertiges „Mal-eben-so“ lehne ich persönlich ab. Dazu ist mir „die Angelegenheit“ viel zu ernst. Der Ansichten gibt’s eben viele.

  6. susanne Antworten

    ich finde sehr wohl, dass zb „helga“ ziemlich von oben herab urteilt. auch, dass hier ein wenig einseitig kommentiert wird.
    es gibt viele frauen, die nach einer abtreibung eben NICHT unglücklich sind und dem „verlorenen leben“ nachtrauern. aber wenn diese sich so äußern, werden sie verurteilt.
    bei jeder frau die zb mit spirale verhütet, wird sogenanntes leben daran gehindert, sich einen platz zu suchen und stirbt dann ab.
    und viele frauen haben unbemerkt abgänge noch bevor sie merken dass sie schwanger sind. keine davon trauert jahrelang einem verlorenen leben nach.
    ich denke dass dies ein zu intimes thema ist, als dass man frauen vorschreiben sollte, wie sie damit umgehen. die gesetzgebung hat hier eine gute lösung gefunden – denke ich jedenfalls.
    eine abtreibung ist kein schöner eingriff und niemand unterzieht sich diesem leichtfertig. aber wenn, dann sollten sich aussenstehende raushalten, sofern alles legal läuft.
    unsere heutige moralvorstellung ist keineswegs die einzige wahrheit, nur wir im westen empfinden das so.
    moral in indien sieht zum beispiel komplett anders aus.
    toleranz ist das zauberwort. natürlich muss leben geschütz werden, gerade ungeborenes.
    aber in einem staat indem die steuerprüfung unangemeldet auftauchen darf während das jugendamt sich anmelden muss, stellt sich mir die frage, wer hier das schutzbedürftige geborene leben schützt.

    • Helga Antworten

      Liebe Susanne, ich gebe die Abtreibung sogar frei, falls Ihnen das entgangen sein sollte.

      Ich stelle keinerlei Hypothesen an über die psych. Folgen, weil ich das gar nicht kann.Die einen fühlen so, die anderen haben nach einer Abtreibung sowas wie einen Schnupfen überwunden. Deshalb moralisiere ich erst gar nicht. Außer im Falle eines medizinisch gebotenen Abbruches oder im Falle einer Vergewaltigung sollte die Gesellschaft nicht für einen Abbruch aufkommen müssen.

      Ich verurteile keine Frau für einen Abbruch, bin aber der Ansicht, dass sie komplett die Verantwortung, auch die finanzielle, für ihre Entscheidung übernimmt. Ein Land, das aus demographischen Gründen gar nicht genug Menschen ins Land holen kann, weil Geburtenmangel dadurch ausgeglichen werden soll, aber gleichzeitig eigenen Geburtenmangel noch finanziert, ist zutiefst krank. Darüber sollte man mal ernsthaft nachdenken.

  7. susanne Antworten

    liebe helga, den großteil einer „freiwilligen“ abtreibung zahlen die frauen bereits selbst.
    anders als kettenraucher die therapie für ihren lungenkrebs, übergewichtige ihre diabetes medikamente und diverse andere, die sich mit genussmitteln zugrunde richten…. wenn schon ein ende der solidarität im gesundheitswesen dann bitte fair gegen alle

    • Helga Antworten

      Liebe Susanne, dass Abtreibung heutzutage überhaupt noch ein Thema ist und offensichtlich kein Geringes, lässt mich an der Kompetenz von Frauen zweifeln.

      So nebenbei gesagt: Im Gegensatz zu Lungenkrebs, den man auch ohne Rauchen bekommen kann, ist Schwangerschaft KEINE Krankheit, sondern oft einfach nur „lästig“. Hoffen wir doch, dass Abtreibungen wenigstens „freiwillig“ sind.

      Ich habe zu diesem Thema jetzt fertig.

    • Klaus Beck Antworten

      Schon eindrucksvoll, wenn jemand argumentativ so völlig die Orientierung verloren hat: Schwangerschaft ist keine Krankheit, sondern ein Zustand, folglich auch – ohne Komplikation(en) – nicht in der ICD-10 im gynäkologisch-geburtshilflichen Kapitel „O“, sondern in der Zusammenstellung der sog. Kontextfaktoren „Z“ geführt.
      Aus diesem Grund kann auch jeder Mediziner und jede Pflegekraft die Teilnahme an einer Abtreibung ohne Begründung ablehnen.
      Insofern kommentiert sich Ihr Vergleich mit den Diagnosen (!) Lungenkrebs und Diabetes selbst.

      Welche Z-„Diagnose“ aus der ICD-10 hätten Sie für den Abtreibungswunsch denn gern?
      Z64 = Außereheliche Schwangerschaft
      Z30.0 = Antrag auf Schwangerschaftsabbruch
      Z32 = Beratung wegen Schwangerschaftsabbruch
      Z64.8 = Sonstige Kontaktanlässe mit Bezug auf bestimmte psychosoziale Umstände
      Z73 = Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung …

  8. susanne Antworten

    einfach mal in ruhe lesen und verstehen worum es mir wirklich ging!
    „sonstige kontaktanlässe…“ ihren ton finde ich den frauen und dem thema gegenüber ziemlich dreist.

    frauen die sich mit dem thema abtreibung auseinandersetzen sind sehr oft die, deren typen kurz oder öfter spass hatten und sich dann aus dem staub gemacht haben. frauen können nicht einfach weglaufen. die leben dann von hartz 4 und können zusehen, wie das kind immer ein außenseiter bleibt, weil kein geld da ist.

    zu einer ungewollten schwangerschaft gehören IMMER 2!

    SIE als mann können weder die situation noch das gefühl der frauen nachvollziehen, woher also nehmen sie das recht zu urteilen?
    von der tatsache, dass sie ein mann sind?

    ein glück, dass die neue generation männer sich nicht mehr als „herren des hauses“ versteht.

  9. labrador12 Antworten

    Liebe susanne (die mit dem kleinem s)

    im ICD-10-GM Version 2017 (die deutsche Version wird vom DIMDI herausgegeben, das ist eine Behörde im Ressort des Bundesministeriums für Gesundheit. In der Version 2018 sind derzeit keine Aktualisierungen zu diesem Kapitel. Die Punkte Z55-Z65 sind in Österreich gestrichen.)

    steht, Ich zitiere aus dem online frei verfügbaren Dokument auf das Herrn Beck angespielt hat:

    „Z64.8 Sonstige Kontaktanlässe mit Bezug auf bestimmte psychosoziale Umstände

    Suchen und Akzeptieren von körperlichen, chemischen oder Ernährungsmaßnahmen, die bekanntermaßen gefährlich und schädlich sind
    Suchen und Akzeptieren von verhaltenspsychologischen Maßnahmen, die bekanntermaßen gefährlich und schädlich sind
    Unstimmigkeit mit Beratungspersonen, z.B. mit Bewährungshelfer oder Sozialarbeiter“

    Was halten Sie davon, den Rat, den Sie uns so großzügig zuteil werden lassen, „einfach mal in ruhe lesen und verstehen worum es mir wirklich ging“, auch selbst zu befolgen, bevor Sie mit Ihren Mutmaßungen beginnen?

    das mit „völlig die Orientierung verloren“ scheint in meinem Empfinden auch bei Ihrer Antwort auf Herrn Beck wieder durch.
    – Ich denke Sie werden hier zB keinen finden, dem Sie mit „zu einer ungewollten schwangerschaft gehören IMMER 2!“ etwas neues erzählen. Ich denke das wissen selbst die Ältesten hier, pessimistisch geschätzt, seit sie die 20 überschritten haben (und das wäre dann schon ettliche Jahrzehnte her). Ich wurde von meinen Eltern mit ca. 11 Jahren aufgeklärt. Und damit meine ich nicht die Bienen mit denen es uns unser alter Naturgeschichtsprofessor zu unserem (sad to say, er war wirklich lieb, aber ziemlich unbeholfen) Gaudium versuchte
    – oder der (Verzeihung, aber dass ist das höflichste Wort, das ich mir abringen kann) absolut unpassende Vergleich einer Schwangerschaft mit einer Krankheit. Da Ihre Mutter auch einmal mit Ihnen schwanger war, liebe Susanne, wären sie damit zB ein Furunkel, aus dem durchs entfernen unerklärlicher weise eine Person, nämlich Sie, geworden wäre. Interessant! Da ich Sie nicht kenne weiß ich natürlich nicht, wofür Sie sich Selbst halten, für mich sind sie definitiv ein Mensch und kein „erwachsenes“ Furunkel!

  10. susanne Antworten

    es ging um solidarität, nicht um krankheiten!

    ich habe ein jahr in einer abtreibungsklinik gearbeitet, habe mit den frauen gesprochen und teils auch mit den dazugehörigen männern. sie haben KEINE ahnung, welche dramen sich da abspielen.

    wenn sie das auch mal hinter sich haben, können wir gerne nochmal über das thema sprechen!

    • labrador12 Antworten

      Liebe susanne (die mit dem kleinem s)

      – bei der Krankenversicherung geht es um „solidarität“ und/bei „krankheiten“, Oder, wie sehen Sie das?
      Wenn also Schwangerschaft keine Krankheit ist, dann scheint mir die Krankenversicherung nicht die geeignete Form für Solidarität zu sein. Sie können ja gerne eine freiwillige „Abtreibungsversicherung“ ins Leben rufen.

      Bei uns gibt es so was ähnliches für die Gruppen-Maturareisen in den Süden, Megabesäufnis & (mehrmaligem?) Magen-Auspumpen für Allen und falls notwendig einer Abtreibung für schwanger gewordene Mädchen. Meine Neffen haben aus eben diesen Gründen nicht an so etwas teilgenommen sondern sich eine eigene Reise organisiert

      – nachdem Sie selbst offenbart haben, wie Sie mit der Sache zu tun hatten: So wie Sie argumentieren, ist auch das keine Überraschung …

      – ich war für einige Zeit ziemlich neben/gegenüber einer dieser Kliniken. Ich sah diese Dramen, von denen Sie sprechen reingehen und raus kommen. Da waren Pärchen die gemeinsam händehaltend rein gingen, aber auch Männer die Frauen und Frauen die Männer hinter sich rein geschleift haben, Mutter, die ihre widerwilligen Töchter rein schoben … das ganze vorstellbare Spektrum.
      Die Gehsteigberater davor haben mir dann hin und wieder einen kleinen Einblick in solche Dramen und in die Art, wie sie (so erwünscht) helfen, gewährt. Natürlich in absolut anonymisierte Form, ohne irgendeinen Bezug zu konkreten Personen.

      Ich verfüge sicher nicht über Ihre Erfahrung, aber so ganz unwissend, wie Sie uns unterstellen, bin ich nicht, und wenn ich wkrueger oder Klaus Beck richtig lese, dann haben Beide auch schon einiges gesehen, auch in dieser Ecke des Menschseins.

      Ich denke, damit ist (von meiner Seite) Alles dazu gesagt

  11. wkrueger Antworten

    Als Arzt möchte ich nur ein paar kurze Anmerkungen dazu äußern, obwohl es ein Thema ist, um das man endlos diskutieren könnte:

    – Es ist noch niemandem gelungen nachzuweisen, dass ein Ungeborenes kein Mensch ist. Jeder Mensch hat das Recht auf Leben, egal in welchem Abhängigkeitsverhältnis er zu anderen steht. Deshalb ist die Tötung eines Ungeborenen auch nicht legal, sondern rechtswidrig (aber unter gewissen Umständen straffrei).

    – Natürlich bedeutet dies Einschränkung meiner persönlichen Freiheit. Und daher müssen wir alle mithelfen und betroffene Eltern fragen: wo kann ich dir helfen, damit du dir ein Leben mit diesem Kind vorstellen kannst? Zu sagen: „es ist deine Entscheidung, sieh zu, dass du damit fertig wirst“, ist purer Egoismus.

    – die Menschlichkeit einer Gesellschaft zeigt sich darin, wie sie mit den schwächsten Mitgliedern ( ob geboren oder ungeboren) umgeht.

    – Mir ist bewusst, welch fundamentale Herausforderung ein ungeplantes Kind für Eltern sein kann – aber die aktive Tötung dieses Kindes ist nie eine richtige Lösung.

    – der einzige Grund kann sein, wenn akut Leben (der Mutter) gegen Leben (des Kindes) steht. Aus medizinischer Sicht kommt dies kaum noch vor. Und aus moralischer Sicht darf ich auch einen wehrlosen und unschuldigen Menschen nicht gezielt töten. Sondern das Sterben des Kindes kann in diesen Ausnahmesituationen als Nebeneffekt einer Therapie der Mutter Inkauf genommen werden. (nebenbei: wir sind gegen die Todesstrafe, aber hier möchten manche die Todesstrafe gegenüber einem unschuldigen Menschen tolerieren?)

    – die Tatsache, dass das Ungeborene noch klein und unscheinbar ist, besagt nicht, dass es ein weniger wertvoller Mensch ist.

    – Frauen nach Abtreibungen sind oftmals erst entlastet, leiden jedoch oft später verdeckt oder auch offensichtlich daran. Dieses Leid wird verschwiegen.

  12. Tina Hansen Antworten

    Lamge habe ich nachgedacht, ob ich diese Geschichte schreiben soll. Nun, im Schatten der BTW, liest es wahrscheinlich sowieso kaum einer mehr.
    1992 begann ich mein Studium und lernte eine Freundin kennen. Wir warwn beide jung, fremd in der großen neuen Stadt. Wir bereiteten zusammen ein Referat vor, gingen Schlittschuh laufen, tanzen, in die Kneipe und fuhren an die See. Wir machten auch Demosffür Asylanten (zuerst) und fürchteten uns vor ihnen (später). Ich dachte, wir kennen uns gut.
    10 Jahre später vertraute sie mir an, dass sie damals einen Abbruch gehabt habe. Genau in dieser Zeit. Ich habe nie wieder einen Menschen so weinen sehen wie sie. 10 Jahre danach.
    Ihr war geraten worden, sowohl von ihren Eltern als auch von ProFamilia, lieber einen Abbruch als eine Fortsetzung ihres Studiums in Betracht zu ziehen. Selbst Tötung sei schlimmer als 3 bis 4 Stunden Kita am Tag.
    In diese Bundesrepublik moechte ich nie wieder zurück. Vielleicht kann ich nicht richtig ausdrücken, was ich denke. Vielleicht doch.

    • labrador12 Antworten

      Liebe Frau Hansen,

      ich teile Ihre Betroffenheit. Zu Vieles modert im Verborgenen und wird nur Allerbesten Freunden wie Ihnen anvertraut. Manches Mal kommt es auch erst im Altersheim hoch (es gab Abtreibung ja auch schon davor), wie mir ein dort tätiger Freund erzählt hat.

      Und da ja alles kein Problem ist/sein darf, fällt es den betroffenen Frauen in ihrer Not so schwer, jemand zu finden, mit dem sie darüber sprechen können.

      Es gibt (von offizieller Seite oft ignorierte) Gruppen, die von diesem Leid betroffenen Menschen helfen. Falls der Wunsch nach einem Kontakt besteht, könnte ich weiterhelfen. Ich denke das ist für hier zu privat.

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