Bundesverteidigungsministerin von der Leyen sieht nicht gut aus in der Affäre um den jüngst enttarnten Terroristen in der Truppe. Der hatte sich quasi nebenbei als syrischer Flüchtling ausgegeben – und keiner hat’s gemerkt.
Unsere ganze Gesellschaft wird von der Politik für den „Kampf gegen Rechts“ eingenordet. Mehr als 100 Millionen Euro gibt allein Familienministerin Schwesig pro Jahr dafür aus. Der Militärische Abschirm Dienst – so hört man – prüft derzeit rund 300 Fälle von Soldaten, die des rechten Extremismus verdächtigt werden.

Wird da vielleicht nicht genau hingeschaut, wer überhaupt aufgenommen wird in die Truppe? Liest keiner die Examensarbeiten von Offiziersanwärten? Nimmt unsere Armee etwa jeden Bewerber, nur damit die Sollstärke erreicht wird?

Die Bundeswehr ist in keiner guten Verfassung. Schikanen und menschenverachtende Rituale sind bekannt geworden – da werden hunderte Millionen für Drohnen ausgegeben, die dann nicht richtig funktionieren. Gewehre, die nicht richtig schießen, wenn es warm ist – Marine-Hubschrauber, die nicht über großen Wasserflächen fliegen können – und Patrouillien, die in Afghanistan abgesagt werden müssen – weil die TÜV-Plakette bei Bundeswehr-Fahrzeugen abgelaufen ist.

Wer trägt eigentlich die politische Verantwortung für solche Zustände? Und wann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem so eine Verantwortliche ihren Helm, entschuldigung… ihren Hut nimmt?

Kommentar von Klaus Kelle am 5. Mai 2017 auf Radio B2, Berlin

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Dieser Artikel wurde 9 mal kommentiert

  1. S v B Antworten

    Dass man es mit dem genauen Hinschauen wohl nicht mehr sehr ernst nimmt, glaube ich inzwischen auch. Schon die beiden grausamen Verbrechen, welche 2014 im Anschluss an das Fußball-WM-Finale von einem Soldaten der Reichenhaller Gebirgsjäger begangen wurden, haben – nicht nur – mich zutiefst schockiert. Wie hat es solch ein menschliches Ungeheuer seinerzeit überhaupt schaffen können, bei der Bundeswehr aufgenommen zu werden? Deren Ausleseverfahren hat wohl schon damals kläglich versagt. Genau wie Sie, Herr Kelle, bin auch ich der Meinung, dass solche eklatanten Missgriffe wohl dem Mangel an geeigneten Personen zuzuschreiben sind.

    Da ich an einem BW-Standort leben, begegne ich tagtäglich Bundeswehrsoldaten. Viele von ihnen haben schon in der Vergangenheit an Brennpunkten der Weltpolitik ihr Leben aufs Spiel gesetzt. Hut ab! Im übrigen machen die Kerle (und Kerlinnen) im Flecktarn auf mich durchwegs einen guten Eindruck. Sie sind höflich und freundlich, ganz Bürger in Uniform eben. Deshalb werde ich mich auch davor hüten, die ganze Truppe pauschal unter Generalverdacht zu stellen. Trotzdem ist, gewiss viel mehr als zu Zeiten der allgemeinen Wehrpflicht, äußerste Wachsamkeit bei der Einstellung geboten. Tragisch nur, dass es viele unserer staatlichen Organe ohnehin nicht mehr allzu ernst zu nehmen scheinen mit der Genauigkeit bei Überprüfungen und entsprechenden Ausleseverfahren. Beispiele für diesen Sachverhalt gibt es bekanntlich en masse.

    Das sprichwörtliche glückliche Händchen bei der Auswahl von Verteidigungsministern scheint der deutschen Politik bereits vor einer ganzen Weile abhanden gekommen zu sein. Flinten-Ursel im rosa Blüschen scheint den Reigen der Gescheiterten lediglich fortzusetzen. Für mich ist sie eine weitere peinliche Fehlbesetzung. Schau’n wir mal, wer noch so alles kommt…

  2. Alexander Droste Antworten

    Gibt es irgendeinen deutschen Verteidigungsminister, der von einem Skandal verschont geblieben ist?

  3. Dorothea Hohner Antworten

    Es gab wohl in letzter Zeit keine Ministerin, die unfähiger auf Ihrem Posten war, als diese Frau!
    Das ist nicht nur meine Meinung, das ist ihre eigene……Sie attestierte sich selbst Führungsschwäche, ich komme nicht umhin, ihr recht zu geben, denn wer, wenn nicht sie, ist die Führung dieser Institution??
    Und ja, Herr Kelle, sie sollte schon längst ihren Helm genommen haben!!

  4. Walter Lerche Antworten

    Wenn jemand nicht Kanzler werden darf, überlässt man ihm/ihr die Verteidigung.

  5. Helga Antworten

    Liest man die Auflistung des Versagens, kann man auch an Sabotage denken.

    Seit ein paar Jahren halte ich unser Land für eine Irrenanstalt, in der Oberirre die Kontrolle übernommen haben. Oder etwas gemäßigter formuliert: Den Aufgaben ist kein Politiker gewachsen.

  6. colorado 07 Antworten

    Vor allem muss man um die Kampftüchtigkeit dieser Bundes-„WEHR“ besorgt sein. Irgendwann schießen sie in ihr noch gegeneinander.

  7. Ruth Antworten

    Ablenkungsmanöver

    Sehr geehrter Herr Kelle,
    mich wundert es ein wenig, dass Sie auf dieses Ablenkungsmanöver anspringen.

    Auch Sie bezeichnen Franco Albrecht als „Terroristen“ – was hat er denn „terror-mäßiges“ getan, was ihm nachgewiesen wurde? Verfallen Sie auch dem Vorverurteilen, jemand könnte vielleicht eventuell womöglich mutmaßlich irgendwann mal etwas vorgehabt haben und gehört deswegen sofort verurteilt und in den Knast? (während die Vergewaltiger der 14jährigen in Hamburg und viele andere, die bereits schwere Straftaten begangen haben auf freiem Fuß sind?).

    Bitte verstehen Sie mich nicht falsch.
    Dieser Franco Albrecht muss hinter Gitter und sollte – wie andere sogenannten psychisch gestörte – behandelt werden. Aber bitte wegen Straftaten, die er begangen hat und nicht wegen etwas, was er vielleicht eventuell möglicherweise irgendwann mal vielleicht auch nicht vorgehabt haben könnte.

    Bleiben wir bei den Tatsachen. Was kann man Franco Albrecht zur Last legen?
    Er hat eine Pistole am Wiener Flughafen versteckt. Das ist erwiesen. Das ist eine Straftat. Dafür kann und muss man ihn belangen und darauf sollte man sich auch beschränken.
    Seine rechte Gesinnung ist hierbei völlig irrelavant, ob rechts- oder linksradikal oder weil er einen Kampf gegen Ungläubige damit vorhatte. Er hat nachgewiesen eine Straftat begangen und für diese muss er verurteilt werden, basta.

    Worauf aber alle Politiker und Medien nicht detailliert eingehen ist die Tatsache, dass dieser Deutsche, Franco Albrecht, sich derart problemlos als Flüchtling registrieren konnte! Das ist der wahre Skandal. Ohne Pass, ohne irgendwelche Nachweise woher er kommt, ohne Überprüfung, ob er wenigstens die Sprache des Landes aus dem er ja kriegsgeplagt fliehen musste spricht, einfach so. So leicht? Völlig egal!

    Auch für diese erwiesene Straftat gehört Franco Albrecht hinter Gitter und wieder nicht für etwas, was er eventuell tun wollte.

    Das dieser Franco zeitgleich bei der Bundeswehr im Dienst war, rechtes Gedankengut hat und die unfähigste Besetzung des Verteidigungsministerium aller Zeiten sich erneut völlig überfordert zeigt, ist nur ein Nebenschauplatz.

    Das es derart leicht möglich ist, sich als Flüchtling auszugeben, darauf geht kaum einer ein. Warum nicht? Weil es vielleicht nur die Spitze des Eisberges ist? Wieviele andere konnten sich bundesweit ebenfalls erfassen lassen, ohne jegliche Legitimation? Was wird hier von Seiten der Staatsanwaltschaft unternommen? Ein Gesprächskreis in irgendeinem Ministerium langt nicht aus. Der von Frau Merkel inszenierte Irrsinn muss sofort gestoppt werden, zumindest solange bis unsere Behörden auch in der Lage sind, ihre Jobs gewissenhaft und ordnungsgemäß zu machen.

    Statt dessen stürzt man sich darauf, dass in irgendeiner Kaserne noch ein paar Requisiten aus alten Zeiten sind, alte Landkarten und Armeehelme, na und? Das die oberste Befehlshaberin nicht die Schuhgröße jedes Soldaten kennt. Aus Museums-Gegenständen, alten Helmen, wird dann die ganze Truppe zu einem rechtsextremen Haufen?

    Die Bundeswehr ist eine Armee – zumindest war sie es, bevor Ungediente ins Verteidigungsministerium kamen.

    In diesem Zusammenhang sollte man überprüfen, was aus unserer Bundeswehr, unserer Armee geworden ist, die uns im Ernstfall verteidigen sollte. Ja uns, und nicht irgendwen am Hindukusch.
    Der Sinn der Bundeswehr, einer Armee, kann nicht gewährleistet werden, wenn ein Soldat neben sich ein(e) Halbtags-Soldat*in hat, die sich um 14:30 Uhr verabschiedet, um das Kind aus der BW-Kita zu holen, danach einen Töpferkurs für Alleinerziehende besucht und abends an einer Lichterkette gegen rechtsdrehenden Joghurt teilnimmt.

    Es herrscht in jeder Armee eine strikte Hierarchie, die auf Befehl und Gehorsam, auf Disziplin und Tradition aufbaut. Eine ‚linkslastige‘ Armee, wäre ein Widerspruch in sich. Es gibt naturgemäß keine gemischten Gesprächskreise und freie Diskussionsgruppen, wenn darum geht, Befehle und Anweisungen auszuführen.
    So etwas prägt – besonders wenn man seinen ‚Job‘ wirklich ernst nimmt und die dazu nötigen Abläufe, verinnerlicht.
    Aus diesen Gründen wird ein(e) ‚fachfremde(r)‘ Verteidigungsminister*in, weder vom Führungsstab noch vom einfachen Berufsoldaten, wirklich ernst genommen werden.

    Aus diesem Grund hätte Frau von der Leyen diesen Posten nie annehmen dürfen.
    Ein(e) Politker(in) mit Anstand und Charakter würde keinen Ministerposten antreten, von dem er/sie keine Ahnung hat.

    In diesem Sinne, hoffen wir dass an diesem Wochenende die Grünen schon mal keine 5% mehr erreichen. Dann wären wir uns schon mal wieder einig.

  8. S v B Antworten

    „In diesem Zusammenhang sollte man überprüfen……“

    Dieser Absatz Ihres Kommentars scheint mir besonders gelungen. Zeigt er doch einige Aspekte des emotional aufgeladenen, gendergerechten Unsinns auf, welcher sich endlich auch unserer Bundeswehr bemächtigt hat. Eigentlich zum Lachen, wenn’s nicht so bitterernst wäre, bzw. werden könnte.

  9. Ludwig Fent Antworten

    Die Antwort auf diese Fragen ist selbsterklärend: Wenn ich von etwas keine Ahnung habe, aber dennoch Verantwortung übernehmen soll/muss, werde ich krachend scheitern.

    Wenn ich nicht scheitern will, muss ich mir für ein Amt/eine Aufgabe, von dem/der ich keine Ahnung habe, kompetente Berater suchen. Man sollte auf dieser Ebene nach den wahren Schuldigen für diese diversen Desaster suchen. Von der Leyen ist nur Handlangerin. Woher soll sie´s auch wissen. Sie war Familienministerin!

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