Angela Merkel verspürt zunehmend Gegenwind in ihrer eigenen Partei, über den ich hier schon geschrieben habe (hier). Bei der gestrigen Regionalkonferenz ihrer CDU in Heidelberg, musste sich „Angie“ ungewöhnlich scharfe Kritik an ihrer Flüchtlings-Politik anhören. Ein CDU-Mitglied aus Karslruhe trat gar ans Mikrofon und forderte ihren Rücktritt. Die Bundeskanzlerin habe dem Land „eine Hypothek aufgeladen, die es so schnell nicht wieder los wird – und wenn, dann sicher nicht mit Ihnen!“ Solche Respeklosigkeit ist in der CDU bei Auftritten Merkels bisher nicht üblich gewesen. Die spürbar gestiegene Bereitschaft, Klartext zu reden, sollte im Adenauer-Haus Anlass sein, noch einmal ein wenig über die Lage von Land und Partei nachzudenken. Ein einfaches Weiter so oder das inzwischen hauptsächlich als Häme verwendete „Wir schaffen das“ wird nicht mehr reichen, bei den anstehenden Wahlen die Kurve zu kriegen.

Ein kleiner Junge aus Afghanistan sorgte mit seinen Tränen dann doch für Rührung. Er wollte der Kanzlerin danken und einmal ihre Hand halten, schluchzte er. Wenn Kinder weinen, dann ist das eine ernste Sache, und das meine ich genau so. Aber ich musste in dem Moment, als ich es auf N 24 sah, unwillkürlich an den Sänger Xavier Neidoo denken, der einst zufällig mit dem Fahrrad mal bei einer „Reichsbürger“-Demo in Berlin zufällig vorbeiradelte und dann ein paar Worte sprechen wollte…

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Dieser Artikel wurde 4 mal kommentiert

  1. Andreas Antworten

    Ach Herr Kelle, sind wir nicht Narren?

    Parallel zum zugelassenen „wir dürfen mal was sagen“, erscheint dann ein kleiner weinender Junge und schon stehen alle, die gerade kritisches gesagt haben als herzlose Unmenschen dar, na was für ein Zufall.

    Parallel dazu heute auf N24 ein paar Minuten die Übelkeit bei mir auslösen:
    Facebook das Thema, natürlich „rechte Hetze“, es spricht die Frau vom neuen MFS, und ja gelöscht gehöre natürlich alles was Frau Kahane wünscht, „Hatespeech“ (Orwell lässt grüßen) und selbstverständlich alles nur von „rechts“ und selbstverständlich gilt das auch für Begriffe, die zwar gegen kein Gesetz verstoßen und eigentlich durch die Meinungsfreiheit gedeckt wären, aber wo wir schon mal so schön beim löschen sind… Und Prima ist, wenn man die Hoheit über „Hatespeech“ hat, kann man immer schön weiter damit machen..

    Zusätzlich verkünden die Nachrichten mir, dass der (man weiß zwar nix, aber was solls) der „böse Russe“ unsere Router tillt, um unser armes Land ins Chaos zu stürzen und zu „Desinformieren“ – „was Du glaubst nicht der Regierung, Du bist halt Desinformiert“.

    Und außerdem die „fiesen Ossis“: Jetzt habe ichs amtlich aus den Nachrichten, das der alte weiße Sachsenmann auch noch Kette raucht und säuft und unser schönes Gesundheitssystem zerstört, als ob es nicht reichen würde, dass er so gemeine Sachen über unsere hochzuverehrende Bundeskanzlerin sagt und dazu noch diese üblen Konzerne, die finster motiviert die Kampagnen unserer edlen Volksvertreter zu bunter Ernährung ins Leere laufen lassen, wie soll das Volke da zu weltrettender Speise erzogen werden, oh lass doch alle Tage Veggie-Day sein.

    Wir sind Narren Herr Kelle, wir dürfen jetzt noch mal schimpfen und die Illusion von einer Änderung genießen, dann ist aber Schluss.
    Uns was heißt schon Kurve kriegen, bei den nächsten Wahlen? Vielleicht reichts doch für Rot/Schwarz/ oder Rot/Schwarz/Gelb oder Schwarz/Gelb/Grün oder was auch immer, dass ist doch egal.

  2. labrador12 Antworten

    Dieser youtube-link (v=acIbeZ2Beus) verweist auf eine Rede, die Ben Shapiro auf dem Western Conservative Summit 2016 gehalten hat. Ab etwa 18:20 beschreibt er die 12 Regeln von Saul Alinsky und wie man dagegen vorgehen kann. Vieles was er beschreibt, könnte auch in unserem Umfeld hilfreich sein

  3. Jens P. Antworten

    Es schein wohl so, dass Frau Merkel jetzt bei den Regionalkonferenzen Kinderhände schütteln muss, um ein besseres Image zu erhalten. In Heidelberg der Flüchtluingsjunge, in Münster ein junges Mädchen. Das gibt schöne Bilder, unsere warmherzige Mutti.

    Schön ist, dass Frau Merkel nun Probleme lösen will, die sie selbst geschaffen hat. Normalerweise werden Problemverursacher ersetzt. Aber in der Politik ist das ja anders.

  4. Ludwig Fent Antworten

    Der Wahlkampf hat schon begonnen und Mutti setzt auf die emotionale Erpressungsstrategie. Was in der Vorweihnachtszeit mit Bildern und Reportagen von Gesichtern hungernder, bzw. satter Kindergesichter versucht wird, nämlich die Geldbeutel der Bürger für die Bedürftigen der Welt zu öffnen, das könnte doch auch bei diversen Veranstaltungen gelingen – denkt sich Mutti. Würde mich nicht wundern, wenn „plötzlich“ auftauchenden Kinder, die sich an Mutti werfen, von ihren Wahlkampfhelfern nicht geschickt lanciert werden. Kindertränen rühren immer. Mir ist das zu perfide.
    Ich bin gespannt, wie groß in Deutschland die schweigende Mehrheit bei den Wahlen sein wird. Und hoffentlich gibt es kein böses Erwachen und dann die große Betroffenheit, wie das denn passieren konnte.

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