Die CDU ist keine konservative Partei. Viele, die heute in der linksgewendeten CDU aktiv sind, behaupten sogar, die CDU war nie eine konservative Partei. Und wenn ich dann entgegne, dass man die Adenauer-CDU durchaus als konservative Episode bezeichnen kann, dann verweisen sie auf den 3. Februar 1947 als die CDU das berühmte Ahlener Programm mit dem schönen Titel „CDU überwindet Kapitalismus und Marxismus“ beschloss. Das war – zugegeben – definitiv NICHT konservativ.

Sei’s drum, wenden wir uns von der politischen Gesäßgeografie zur real existrierenden Volkspartei der Mitte. Bekannte konservative CDUler scheiden aus dem Deutschen Bundestag aus. Solche wie Erika Steinbach, verdiente Vertriebenenpolitikerin, die kurz vor Abschluss einer langen Karriere und nach langem Hadern mit dem Kurs ihrer Partei das Handtuch warf. Wie dann von führenden Repräsentanten der CDU zum Schluss noch nachgetreten wurde, war stillos und zeigt deutlich, wie wenig souverän da manche Herrschaften in Berlin sind. Wolfgang Bosbach, vielleicht der beliebteste Abgeordnete Deutschlands, scheidet ebenfalls aus dem Hohen Haus aus. Seit Jahren lebt der konservative Innenpolitiker mit einer schweren Erkrankung. In einem Interview verriet er vergangene Woche, dass er nur noch von Woche zu Woche denke. Thomas Dörflinger, CDU-Abgeordneter aus dem Schwarzwald, hört ebenfalls auf, obwohl erst wenig über 50 Jahre jung. Der unbedingte Schutz des menschlichen Lebens vom natürlichen Anfang bis zum natürlichen Ende war immer sein großes Thema. Nun hört er auf mit der Politik, sucht neue berufliche Herausforderungen, weil er – wie er selbst sagt – jetzt noch jung genug dafür ist. Im persönlichen Gespräch wirkt er sehr müde vom Berliner Politikeralltag.

Ist das alles nun der große Aderlass, der auch die letzten konservativen Köpfe aus der Merkel-CDU spült? Mein Eindruck ist ein anderer. Die Konservativen in der CDU formieren sich neu, entwickeln inhaltlich endlich wieder neue Ansätze, stellen Gewissheiten der Spin- Doktoren aus dem Adenauer-Haus auf den Prüfstand, wie etwa die Frage der Wiedereinsetzung der Wehrpflicht in Deutschland. Das alles ist erst ein zartes Pfänzchen. Mutige Politikerinnen wie Sylvia Pantel aus Düsseldorf müssen kämpfen, um wieder in den Bundestag zu kommen, weil es in der NRW-CDU keine sicheren Listenplätze für starke Konservative gibt. Neue konservative CDU-Köpfe werden mit großer Wahrscheinlichkeit in den Bundestag einziehen aus Hessen, aus Brandenburg und von anderswo.

Ja, jetzt ist Ruhe im Club, denn am 24. September wird gewählt, und es geht um Mandate und um Macht. Aber eins ist sicher: Am Wahlabend ab 18.01 Uhr werden auch in der Union die Weichen für eine neue Zeit gestellt.

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Dieser Artikel wurde 20 mal kommentiert

  1. Klaus Beck Antworten

    „Am Wahlabend ab 18.01 Uhr werden auch in der Union die Weichen für eine neue Zeit gestellt.“

    Der Satz ist doch hoffentlich Satire, oder?

    Dieser Wahlabend, lieber Herr Kelle, wird DER Abend nach der letzten freien Wahl in Deutschland für viele Jahre sein.
    An diesem Wahlabend werden die bis zu diesem Tag von Merkel und Konsorten mit aller Kraft angezogenen Wahltaktik-Bremsen gelöst und eine von jeder Vernunft befreite und von der Sucht nach Macht getriebene Schußfahrt in Richtung des gesellschaftlichen Abgrunds gestartet.
    Und an den 24.9.2017 wird in späteren Geschichtsbüchern markant erinnert werden; da bin ich mir sicher.

    Und auch wenn es keiner hören mag: Angela Dorothea Kasner wird natürlich auch 2021 kandidieren: „Wer soll es denn sonst machen?“.
    Und bis dahin werden die paar, als „zarte Pflänzchen“ in der CDU gestarteten Abgeordneten mit einem gezielten Hinsetzen der GröKaZ exakt so lange plattgemacht, bis sie mit ihrer ischaemisch bedingten Restleistung auf dem nächsten Parteitag nur noch das tadellose Duracell-Klatschhäschen abgeben können.

    BTW: Steinbach und Bosbach? Überbewertet.

    • Klaus Kelle Antworten

      Lieber Herr Beck, wissen Sie, wie oft ich das von den „letzten freien Wahlen“ in Deutschland schon gehört habe? Und dass die EU zusammenbricht und der Euro durch die D-Mark ersetzt wird und dass die AfD die Regierung übernimmt und alle mit ihr koalieren wollen, aber sie den Roten und Schwarzen dann die kalte Schulter zeigen werden… nichts davon wird passieren, und wir werden auch in vier Jahren wieder frei wählen…hoffentlich eine andere Kanzlerin.

      • Klaus Beck Antworten

        Lieber Herr Kelle,
        keine der Szenarien, die Sie genannt haben, halte ich für vordergründig relevant.
        Aber in vier Jahren wird es in Deutschland vielschichtige Verteilungs-, Ideologie- und Verhaltenskämpfe in einem bis dahin ungeahnten Ausmaß geben, da soziale Wohltaten im gewohnten Rahmen einfach nicht mehr finanzierbar sein werden. In vier Jahren wird eine Spaltung der Gesellschaft in unzählige und unvereinbare Lager, Interessensverbände und „Opfer“-Gruppen eingetreten sein. In vier Jahren wird man es sich gut überlegen, mit wem man sich noch vertrauensvoll unterhalten kann, ohne seinen Arbeitsplatz zu verlieren oder wegen „Zersetzung“ angeklagt zu werden. In vier Jahren wird keiner mehr seine Meinung oder Politik oder Gesellschaft öffentlich kund tun. Und in vier Jahren wird es diesen und viele andere Blogs nicht mehr in dieser Form geben.
        Die AfD hat mit all dem nichts zu tun und wird nichts davon beeinflussen können. Sie wird auf absehbare Zeit (siehe Schweden) nicht die Regierung stellen.

        • Walter Lerche Antworten

          Das würde ich so unterschreiben.
          Aber ich traue mich nicht, weil mir diese Unterschrift irgendwann zum Verhängnis werden könnte.

    • Alexander Droste Antworten

      Leider sehe ich es ganz ähnlich wie Herr Beck. Frau Merkel hat es bisher erfolgreich geschafft, jede Kritik auszusitzen und jeden Widerstand zu brechen. Ambitionierte Streiter der CDU und CSU sind ausgetreten oder fristen ein Schattendasein. Ich denke da an Friedrich Merz oder den Finanzberater Thorsten Schulte, der jetzt auf eigene Faust für ehemalige CDU-Themen wirbt. Der Frust über die Merkelpolitik zieht weite Kreise und hat mehrere neue Parteien entstehen lassen in der Hoffnung auf diese weise eine Opposition bilden zu können. Zahlreiche Menschen, die Angst vor den vielen Fremden bekommen, zieht es zur AfD, einige, die enttäuscht sind von der Allparteienkoalition, frustriert von der zusehends unsicheren und ungerechten Politik sehen in der DM ihre letzte Hoffnung. In der DM finden sich ehemalige Mitglieder aus allen Fraktionen wieder. Eine Partei der Mitte ist die CDU nicht mehr. Sie ist ein Ausführungsorgan neoliberaler Konzernpolitik.

  2. Tina Hansen Antworten

    Ich mach jetzt mal auf ganz weiblich (Frauen sind ja mehr konkret) und schildere mal was Erlebtes.
    Ich ging also zum einkaufen. Beim Rewe
    Auf der Treppe saß ein vielleicht 17jaehriges Mädel
    Sie konnte sehr gut deutsch. Sie schrie aus vollem Hals ihren Bruder an, der wiederum sie anschrieh. „Wo bist du Schlampe? Warum bist du nicht zu Haus, wenn ich dich 20 Mal anrufe?“ – „Lass mich, ich habe nichts getan!“ Sie weinte nicht, sie kämpfte
    Wer steht diesen Frauen bei – außer der mittlerweile als rechtspopulistisch verfolgten Alice Schwarzer? Wo sind wir hier nur?

  3. Tina Hansen Antworten

    Entschuldigung für die Tippfehler – ich habe aus dem Zug vom Handy aus geschrieben.

  4. Tina Hansen Antworten

    Noch ein Erlebnis: ich betreue Hausarbeiten von jungen Studierenden um die 20. Alle glauben mittlerweile oder muessen es glauben, dass die Vollverschleierung ein Akt der Befreiung sei. Sie sind sprachlos und dankbar, wenn man ihnen vom Iran erzählt. Die gleichen Leute vertreten aber Gender- Gaga.

  5. colorado 07 Antworten

    Es wäre dringend zu wünschen, dass die CDU ihre „historische“ Aufgabe wieder neu erkennt. Die besteht nämlich darin, als Partei der Mitte die zentrifugalen Kräfte der Politik auszubalancieren. Unsere Gesellschaft braucht dringend die Balance zwischen den fortschreitenden und bewahrenden Kräften, damit sie von den extremen Positionen zerrieben wird.
    Die CDU braucht wieder den Mut zu sich selbst und damit auch zu ihrer konservativen Tradition. Bringt sie diesen Mut nicht auf, hat sie „historisch“ versagt.

  6. Ruth Antworten

    Sehr geehrter Herr Kelle,

    Sie sind der Ansicht, dass sich die wenigen, konservativen Parteimitglieder in der CDU sich neu formieren?

    Bei allem Respekt, das ist nicht genug!
    Auch Frau Pantel, über die Sie sich ja schon öfters voller Begeisterung äußerten, wird an dem, was von Berlin diktiert wird, nichts ändern können.

    Frau Merkel verteilt weiterhin ungehindert eifrig Mio unserer Steuergelder, in die Türkei, nach Griechenland, und allein letzte Woche weitere Mio an Afrika. Für was? Es fehlen die Fakten, was mit allen den Mio an finanziellen Mitteln, die seit 50 Jahren nach Afrika flossen, passiert ist. Ganz Afrika müsste von Brunnen nur so durchlöchert sein und Schulen müssten an jeder Straßenecke stehen. Nein, statt zu angestrebten Hilfe zur Selbsthilfe, kam es zu einer nie dagewesenen Bevölkerungsexplosion. Also noch mehr Geld in diese Länder pumpen, statt ihnen endlich beizubringen, wirre Bürgerkriege zu beenden und endlich mal die Verantwortung für sich und das eigene Volk zu übernehmen. Solange aber weiterhin eifrig Kohle für nichts fließt, wird sich nichts an den Problemen in Afrika ändern!

    Weiterhin tönt Frau Merkel, Europa ist stark, da kann man auch 40.000 statt bisher 20.000 sogenannte Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen? Noch mehr Syrer – die sich dann wie gestern in Göttingen geschehen mit Libanesen eine Massenschlägerei liefern, oder unter denen nicht wenige sind, die in ihrem bisherigen Leben als Rebellen tätig waren?
    Dieser Wahn, all diese Menschen in Europa zwangsverteilen zu wollen, zeigt doch, wie sehr man bereits den Bezug zur Realität verloren hat. Diese Menschen wollen nicht „verteilt“ werden und sie werden sich auch nicht verteilen lassen.

    Gleichzeitig rollt eine regelrechte Klagewelle gegen Deutschland, gegen uns – die Asylinstrie boomt und die, davon profitieren, reiben sich die Hände. All die Anwälte freuen sich, noch nie hat der Staat für soviele Aufträge gesorgt, auch die Anwälte leben zwar im Grunde auf Kosten der Steuerzahler, aber das ist ja egal.
    Und kommt es zu Urteilen, wie im Fall der mediengehypten Familie von Bivsi, werden die Gründe für die Urteile ignoriert, ebenso die Urteile selbst. Die Verurteilten bleiben einfach dreist hier im Land, ohne Konsequenz. Und alle Nachahmer lernen, dass man letztendlich für dieses Verhalten noch belohnt wird. Nicht nur Bivsi ist wieder da – juchu – sondern auch die lieben Eltern, die getrickst und unser Land betrogen haben.

    Jetzt fragt man sich – wer war in den letzten Jahrzehnten an der Macht? Wer hat diese Entwicklung zugelassen? Wer hat maßgeblich für diese Entwicklung beigetragen, sie sogar noch forciert.

    Warum soll man diesen Parteien jetzt erneut das Vertrauen schenken und sie wählen?

    Weil sich einige wenige unter ihnen, die etwas konservativer denken, neu formieren – aber nicht den Mut haben, sich laut von Frau Merkel’s Alleingängen zu distanzieren?

    Herr Bosbach, für den ich den größten Respekt habe, ist es nicht gelungen, die Regierung von ihrem Irrweg abzubringen, warum sollte es Frau Pantel gelingen?

    Ich kann, nach dem was Frau Merkel in den letzten Jahren entschieden hat, es mit meinem Gewissen nicht mehr vereinbaren dieser Frau meine Stimme zu geben, die damit in ihren Entscheidungen noch zu bestätigen und zu belohnen !
    Und eine andere „Person“ innerhalb der CDU steht für diese Position auf Bundesebene nicht zur Wahl.

    Und ich denke auch, da sollte man zwischen den Landtagswahlen und der Bundestagswahl differenzieren!

    Denn ich will mein Land wieder haben ….
    In diesem Sinne
    Eine gute Woche

    • Walter Lerche Antworten

      Genau so denke ich auch.
      Es ist rar und um so erfrischender geworden, seine eigenen Gedanken reflektiert von anderen zu vernehmen. Das ist ein Grund, warum ich hier bin. Ich finde in meinem Umfeld nur 2 Personen, mit denen ich so im Klartext kommunizieren kann.
      Im beruflichen Alltag ahne ich, wer genauso denkt, mehr darf nicht sein.
      Diese Schizzophrenie, dass wir „draußen“ anders zu sprechen haben als es „privat“ unsere Meinung ist, kenne ich aus vielen Jahren real existierenden Sozialismus. Draußen sangen die Leute das Lied vom „Sieg des Sozialismus“ und „von der Sowjetunion lernen heißt siegen lernen“ und drinnen schauten sie ausschließlich ARD+ZDF.
      Herr Schulz kündigt es an, Frau Merkel wird es tun, uns Gewerbetreibenden mittelständischen Klein- und Einzelunternehmer, die keine Lobby in Berlin haben, weit stärker auszusaugen als das heute respektlos und wortbrüchig geschieht.
      Wenn ich alles zusammenrechne, was sich seit Anfang 1990 exponentiell zunehmend für mich persönlich und für Deutschland insgesamt verschlimmbessert hat, wie könnte ich mit dem Ergebnis jemand wählen, der diese Entwicklung beschleunigen wird?

      Lieber Herr Kelle, das Warten auf konservative Leute in der CDU oder auf Realpolitiker aus SPD und Grünen zu warten erachte ich als Zeitverschwendung und Hinhaltetaktik.

  7. Tina Hansen Antworten

    Liebe Ruth, das kriegem wir nicht mehr zurück, unser Land! Ich war vorhin mal wieder einkaufen. An der Kasse hinter mir stand eine junge Frau, recht nett aussehemd. Sie hatte zwei halbwuechsige junge schwarze Männer im Schlepp, die gewiss nicht ihre Söhne waren, und versuchte sie pädagogisch wertvoll vom Nichtrauchen zu überzeugen. Die Jungs hörten gar nicht zu. Sie sprachen miteinander in ihrer Sprache, völlig respektlos und etwas überheblich. Übrigens: mein Supermarkt liegt nicht in einem sozialen Brennpunkt, sondern in einem mittelständischen Wohngebiet mit vielen jungen Familien.

  8. Tina Hansen Antworten

    Wir sind hier ein bisschen vom Thema angekommem, nicht wahr, Herr Kelle? Um noch weiter davon abzukommen: das neue Buch Ihrer Frau ist genau dann zaunerhaft, wenn es ins Konkrete geht. Lassen wir das doch die weibliche Komponente sein 😉

  9. S v B Antworten

    Leider vermag auch ich Herrn Kelles Optimismus nicht zu teilen. Den vereinzelt mit einem zaghaften Piep-piep auszumachenden Konservativen in den Reihen der CDU traue ich schlicht und einfach nicht mehr zu, den Karren auch nur im Ansatz herumzureißen. Um dies zu bewerkstelligen, wäre ein veritabler Coup gegen Merkel innerhalb der CDU zwingend erforderlich. Gibt es irgend jemanden hier in diesem Blog, der eine solche Möglichkeit erkennt??? Bitte melden!

    Es fällt mir merk(e)lich leichter, Herrn Becks Argumentation zu folgen. Mit der von ihm prognostizierten Entwicklung könnte er – leider – erschreckend richtig liegen.

    Übrigens ist am vergangenen Wochenende innerhalb meiner Familie ein weiterer Riss „along the political line“ entstanden. Frau Merkel hat, bewusst oder – wenigstens hoffentlich – unbewusst, die Axt an Deutschlands Familien und Freundeskreise angelegt. Merkelu akbar! Es ist zum Heulen.

    • Klaus Beck Antworten

      Liebe SvB,

      Narzissmus dieses epischen Ausmaßes ist nicht mehr unbewusst, sondern mindestens bewusstseinsnah, wenn nicht gar bewusst. Und Narzissmus ist die exquisite Triebfeder für die Politik und für jeden Politiker. Kein Mensch bleibt mittel- und längerfristig Mitglied in einer Partei, wenn er auf diesem Weg nicht seinen Narzissmus befriedigen und/oder seine Karriere betreiben will. Denn schon Vernunft, Anstand und Lebenserfahrung erfordern es aus einer Partei auszutreten, die losgelöst von Recht und Ordnung die empirisch gewachsenen, gesellschaftlichen Grundpfeiler unbeirrbar einreißt und dafür auch noch Beifall aus den eigenen Reihen bekommt.
      Ein solches „Distanz-Herstellen“ ist übrigens vital wichtig für die eigene Entwicklung, um nicht auf dem Boden einer nie erlernten und/oder nie praktizierten Selbstregulierung, z. B. im Sinne des Modells des „inneren Kindes“, das soziale Umfeld zur Selbstwert-Stabilisierung zu instrumentalisieren und in Empathieunfähigkeit zu versinken.

      Dennoch erscheint mir die in diesem Thread im Zentrum stehende Frau in ihrer Substanz viel zu belanglos, als dass man darüber vergessen dürfte, dass es schließlich das „Volk“ ist, das die von Ihnen völlig zurecht zitierte Axt an die eigenen Wurzeln gelegt hat und immer noch blindwütig legt, so blindwütig, wie man das eben dem in Hochform befindlichen Narzissten auch zuschreiben würde, ungeachtet dessen, dass der offenbar recht deutsch geprägte Hang zur letzten Konsequenz wider besseren Wissens und gegen alle Lebenserfahrung aus psychodynamischer Sicht nahelegt, dass die Menschen, die schon länger hier leben, unbewusst jene terminale Krise (in Wahrheit wird es eine Katastrophe sein) herbeisehnen und herbeiführen, um wieder einmal das lustvolle Schaudern im Bauch irgendwo zwischen hochmütig zur Schau gestellter Grandiosität und der moralischen Zerknirschtheit beim Scheitern am eigenen Heroentum empfinden zu dürfen.

      Wird man „danach“ wieder skandieren: „Also davon haben wir nichts gewusst!“?
      Und wird es dann wieder Goldhagen sein wird, der das Buch dazu schreibt?

  10. Uwe Monheimius Antworten

    Welche Weichen Herr Kelle, meinen Sie?
    Ich sehe zu viele…Einbahnstrassen.

    Vor kurzem sah ich ein kl. Video von Arnulf Baring, dem begnadeten
    Prof. respektive Politikwissenschaftler.
    Er war auf einem polit. Forum in Moskau eingeladen.

    Auf die Frage, was hat Deutschland fuer nationale Aufgaben(???)wurde geantwortet:
    Deutschland hat keine, nur Europaeische Aufgaben!!

    Einmalig in Europa!

    Fragen sie das mal die..Volksvetreter…

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