Wenn die Leute das doch wollen, sollten wir sie nicht einfach lassen?

Nun ist es also passiert, und wieder einmal übersteigt die Wirklichkeit mein Vorstellungsvermögen über das, was in Deutschland möglich ist. Die Homo-„Ehe“ ist vom Deutschen Bundestag beschlossen worden, das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare wird nur noch eine Formsache sein. Einzige Hoffnung ist wieder einmal die Union, die uns durch ihre famose Parteivorsitzende den ganzen Schlamassel eingebrockt hat. Wie man hört, wird von den Juristen in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gerade ernsthaft geprüft, ob man gegen die heutige Entscheidung vor das Bundesverfassungsgericht ziehen wird. Wenn der Ehebegriff des Grundgesetzes so gravierend deformiert wird wie heute von unseren Volksvertretern, ist das nicht ohne Grundgesetzänderung möglich, gibt der junge CDU-Bundestagsabgeordnete Sven Volmering zu recht zu denken.

Wieder einmal eine Schlacht geschlagen, wieder einmal verloren. Deutschland wird bunter, leider aber nicht besser. Eine Allparteien-Koalition aus Union, SPD, Grünen und Linken und demnächst sicher auch der FDP verändert unser Land in atemberaubender Weise. Und das Beste: Das Volk selbst fragt niemand in der Sache, nur bei Wahlen. Und da stimmt man dann zu, weil ja die Renten steigen und der nächste Sommerurlaub durchfinanziert ist.

Regelmäßige Leser meiner Beiträge wissen, dass ich in den vergangenen Tagen „Frust geschoben“ habe, wie meine Kinder das formulieren würden. Und dieser Frust hält weiter an. Ich bin durch und durch Demokrat, und wenn die Mehrheit meiner Landsleute glaubt, wenn sie mehr Fahrrad fahren, sterben die Eisbären nicht aus, dann dürfen sie das. Wenn der Relativismus fröhliche Urständ feiert nach dem kölschen Motto „Woröm den nit?“: Warum sollen homosexuelle Paare nicht „heiraten“ oder so? Wenn sie sich doch lieben und Verantwortung für einander übernehmen, werden manche meiner Bekannten sagen. Das ist doch alles ganz konservativ, Homo-„Ehe“ quasi Familienwerte pur.

Dieser Staat pumpt Millionen Euro unserer Steuern in linksextreme Netzwerke, ich bettele bei Ihnen zwei Mal im Jahr um kleine Spenden, um unsere Arbeit finanzieren zu können. Und Sie helfen mit 5 Euro im Monat oder auch mal 100 in der Adventszeit. Nur deshalb gibt es diesen Blog noch, der mehr als 10.000 Leser als Stammpublikum hat. Frau Kahane von der Amadeu-Stiftung schreibt einfach einen Antrag ans Ministerium und der Rubel…sorry, der Euro rollt. Gerade hat die neue „bürgerliche“ Landesregierung in Nordrhein-Westfalen erklärt, sie werde auch in Zukunft die Förderung der Homo-Lobbyverbände weiter zahlen. Was damit bezahlt wird? Das meiste Geld fließt in Personalausgaben, wo dann Hauptamtliche daran arbeiten, dass CDU und FDP schnell wieder abgewählt werden. Ein Irrsinn, oder?

Gestern ist wieder ein großer Missbrauchsskandal in der katholischen Weltkirche bekannt geworden. Liegt schon Jahre zurück, betrifft aber den derzeit dritthöchsten Repräsentanten der Kirche Jesu im Vatikan. Schon wieder. Unvergessen all die schrecklichen Fälle aus den vergangenen Jahrzehnten, all die geschundenen Kinder in den Heimen, die Straflagern glichen, missbraucht von Männern der Kirche, denen man blind ein Kind anvertrauen können sollte. Relativismus, das nicht mehr ernst nehmen eigener Überzeugungen. Ehepartner, die sich Christen nennen, und fremdgehen. Es ist halt einfach so passiert, halleluja! Papst Franziskus hat die Gender-Ideologie als einen satanischen Angriff auf die Familien bezeichnet. Die Deutsche Bischofskonferenz lässt derweil bunte Gender-Broschüren an die Schäfchen verteilen. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) hat jüngst abgelehnt, mit den Veranstaltern des Marsches für das Leben über Gottes Schöpfung auch nur zu diskutieren geschweige denn zusammenzuarbeiten.

Wohin man schaut, die bürgerliche Welt, die jahrzehntelang für mich eine Stütze war, ein Halt, der Rahmen für mein Leben, sie zerfällt in 1.000 Scherben. „Warum bist Du immer noch in der CDU?“, das haben mich in dieser Woche nach Merkels wahlstrategischem Meisterstück mit der Homo-„Ehe“ dutzende Freunde gefragt. Und ich selbst habe mich das auch gefragt. Wahrscheinlich ist es die Sentimentalität des Alters, die vielen Erinnerungen an Zeiten in der Jungen Union und dem RCDS, an viele gute Freunde und nun Rotwein-Abende mit denen, mit denen ich vor 40 Jahren Flugblätter vor unserer Schule verteilt und im strömenden Regen nachts Plakate geklebt habe, damit wir schneller als die SPD im Straßenbild unseres Dorfes erkennbar waren.

Vielleicht sind es aber auch einfach alles Veränderungen, die dem Zeitgeist geschuldet sind, und die wir akzeptieren oder wenigstens tolerieren sollten. Wir werden unsere Kinder auch morgen noch so erziehen, wie wir es seit Jahren tun. Wir werden auch am Sonntagmorgen wieder in der Heiligen Messe sein und zu Gott beten, nicht zum Kirchensteuerverteilamt. Und wenn Hedwig von Beverfoerde, die unerschrockene Kämpferin für unsere Familien, das nächste Mal irgendwo zur Demo für Alle gegen den Wahnsinn der Frühsexualisierung von Kindern ruft, dann fahren wir natürlich wieder hin. Trotz allem…

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Dieser Artikel wurde 43 mal kommentiert

  1. Dorothea Hohner Antworten

    Mein Gott, Herr Kelle,

    wieder nehme Sie meine Gedanken und kleiden sie in Worte! Verloren sind in Deutschland alle deutschen Tugenden, als da sind: Werte, Moral, Ethos, Zuverlässigkeit, Gesetzestreue, Tradition, Religion, Sitten, Respekt und leider auch Meinungsfreiheit.

    Die Regierenden regieren am Volk vorbei, brechen das Grundgesetz, Verträge und sollen immer noch die Guten sein?? Nein, es ist ein durchweg verlorener, verdorbener, versiffter, versauter, gewissen-, ehr- und charakterloser Misthaufen!

    Tut mir leid, aber mir reicht es jetzt….es ist genug….und ich wünsche den C-Vertretern, die prüfen und Klage führen wollen, alles, alles Gute!

    • Uwe Monheimius Antworten

      Sehr gut Frau Hohner!

      Interschreibe ich direkt.
      Die CDU kann nicht mehr meine…
      Partei sein.
      Werte, Zuversicht, Glauben u.v.a.
      ade.

  2. Andreas Schneider Antworten

    Weitaus bedenklicher als – zwangsläufig auch emotionsgeladene – Beurteilungen der (klassischen) Ehe wie auch des Wohls von Kindern sehr ich für mich den verfassungsrechtlichen Aspekte: das Grundgesetz als Basis von Staat, Gesellschaft und Rechtsprechung wurde zugunsten einer wahlkampftaktischen Finesse von einer deutlichen Mehrheit des Bundestags in einem Hopplahopp-Verfahren quasi zur Nebensache degradiert. In Verbindung mit dem in der Folge ebenfalls verabschiedeten Netz-DG muß sich nun der Letzte fragen, mit welcher Sorte „Volksvertreter“ im Reichstagsgebäude wir es zu tun haben.

    Hinsichtlich meiner Wahlentscheidung im kommenden September ist der Fall für mich immerhin klar: die dort vertretenen Parteien, sofern nicht schon bisher schwer erträglich, haben sich heute endgültig unwählbar gemacht.

    Ist wirklich noch Platz für Sentimentalitäten, Herr Kelle?

    • Klaus Beck Antworten

      Lieber Herr Schneider,

      die Politker sind leider, leider, wirklich „die Vertreter des Volkes“, und zwar im Sinne eines tatsächlich repräsentativen Querschnitts dieser Gesellschaft.

      Und das ist auch genau der Grund, warum konservative, wertorientierte, gebildete, sozialisierte und positiv individualisierte Mitglieder dieser Gesellschaft die Welt um sie herum einfach nicht mehr verstehen. Denn Frau Merkel et al. könnten doch mit ihren Entscheidungen keinerlei Schaden an einer Gesellschaft anrichten, wenn diese Gesellschaft jene Entscheidungen nicht im Fundament unterstützen würde.

      Noch vor 10 Jahren hätte ich in einem Quiz, in dem ich die mir jeweils vorgestellten, heute in Deutschland fast schon als gewöhnlich zu bezeichnenden Gesellschaftsphänomene mit „real“ oder „irreal“ hätte einordnen müssen, mit meinen Antworten zu 100 % daneben gelegen. Die seither das gesellschaftliche Koordinatensystem erschütternden Erdbeben haben ihre Ursache also in der Gesellschaft und werden in der Politik nur evident.

      • Andreas Schneider Antworten

        Ich muß Ihnen widersprechen, Herr Beck: in keinster Weise bildet das Parlament (die Parlamente) einen repräsentativen Querschnitt durch die Gesellschaft ab. Allein die Berufe der Abgeordneten (einzusehen hier: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/36615/umfrage/berufe-der-bundestagsabgeordneten-16-wahlperiode/) zeigen eine regelrechte „Parallelgesellschaft“ auf.

        Gleichen wir diese massive Diskrepanz mit den Vorlieben der sich ach so „investigativ“ wähnenden Kaste der Journalisten ab (Anwesende natürlich ausgenommen, siehe https://de.statista.com/statistik/daten/studie/163740/umfrage/parteipraeferenz-von-politikjournalisten-in-deutschland/), so wird deutlich, daß sich der Bürger nicht einmal auf die „4. Gewalt“ verlassen kann – vielmehr zeigt sich nicht nur eine berdrückende Schlagseite, sondern, ziehen wir die alltägliche Erfahrung heran, pushen weite Teile der Medien in hektischen Aktionismus ihre eigenen Befindlichkeiten medial zu Schicksalfragen hoch und treiben auf diese Weise letztendlich auch die „Politik“ wie eine hirnlose Rinderherde vor sich her.

        Vervollständigt wird dies durch das Zerrbild einer „politischen Mitte“, die zu erreichen das erklärte Ziel des Großteils der „Politik“ ist. Bitte- was ist „politische Mitte“? Geht man mit offenen Augen durch die Welt, so zeigen sich 3/4 der Mitmenschen durch Desinteresse an Politik aus. Im eigenen Verwandtenkreis mußte ich anno 2002 fassungslos zur Kenntnis nehmen, daß die Erststimme dem SPD-Kandidaten vergenen wurde, die Zweitstimme hingegen der FDP, weil man ja die sozialliberalen Koalition unterstützen wollte: wie um alles in der Welt kann ein Mensch 20 Jahre lang den Bruch der FDP mit der SPD vepennt haben? Die „Mitte“ sehe ich daher als willenlose und politikferne Masse.

        Tatsächlich interessiert sehe ich allenfalls ein grobes Viertel der Bürgerschaft. An den politischen „Rändern“ findet sich auf beiden Seiten unvermeidlich lautstarke Minderheiten ein, deren Positionen in den vorbelasteten Medien – ob positiv oder negativ – überhöht dargestellt werden.

        Wer wird also von unseren Parlamenten tatsächlich vertreten?

  3. Klaus Beck Antworten

    Lieber Herr Kelle,
    ja, es ist so: Wir werden die Leute machen lassen müssen, was sie wollen.
    Denn der Punkt, an dem demokratisch akzeptable Maßnahmen zu richtungsweisenden Veränderungen in dieser, in einem Strudel an Verblödung, Komsum und Entsozialisation gefangenen Gesellschaft führen könnten, ist längst vorbei.
    Natürlich machen wir eher Kritischen den von Ihnen zitierten Frust in erster Linie an der Politik, den Politikdarstellern und auch den großen Institutionen fest. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass „die Politik“ und auch die großen Institutionen zwangsläufig nur ein repäsentatives Abbild der Gesellschaft darstellen können, mithin also nicht dümmer, bösartiger, asozialer oder verhaltensgestörter sein können wie das übrige Volk. Ob man das nun „Zeitgeist“, „spätrömische Dekadenz“ oder schon mit einer Pathologie bezeichnen will, ist vor allem eine Frage des Alters, der Erziehung, der Bildung und der inneren Haltung.

    • Martin Antworten

      „„die Politik“ und auch die großen Institutionen zwangsläufig nur ein repäsentatives Abbild der Gesellschaft darstellen können“:
      Möglich, aber auch nicht möglich. Es gibt jedenfalls sehr viel Mitläufertum in diesen Institutiionen. Von „Demokratie“ kann in keiner dieser Institutionen gesprochen werden.
      Außerdem gibt es die berühmte Schweigespirale: Leute trauen sich nicht ihre unerwünschte Meinung zu sagen und jeder denkt dann, dass seine Meinung in der Minderheit ist, obwohl es nicht stimmt. Deshalb finden sie sich dann damit ab und am Ende ist es wirklich die Meinung der Mehrheit.
      Diese Dominanz der öffentlichen Meinung ist ja DAS Erfolgsmodell der Linken. Und Maas möchte diese Dominanz noch mehr verstärken.
      Für mich ist der Dreh- und Angelpunkt ein einziger konservativer Vollprogramm-TV-Sender für das Massenpublikum.

      • S v B Antworten

        Wie oft ist es mir schon passiert, dass ich Leute erst zäh und mühsam aus der Reserve holen musste, weil sie sich einfach nicht trauten, ihre Bedenken und Kümmernisse bezüglich der politischen Gegebenheiten zu äußern. War der Bann aber erst einmal gebrochen – weil ich mich selbst frank und frei als Dissidentin zu erkennen gab – sprudelte die Kritik aus den Leuten nur so heraus. Die berüchtigte Schweigespirale gibt es also durchaus. Nur, einfach mal eben so im Vorbeigehen brechen kann man sie – leider – nicht.

        Für mich bedeutet das, dass die Leute sich in vielen Fällen einfach nicht getrauen, ihr Kreuz an einer anderen als der gewohnten Stelle zu platzieren. Noch in der Wahlkabine könnte sie ja der Blitz treffen. Das Wahlverhalten trägt mitunter geradezu magische Züge.

        • Martin Antworten

          Zum Wahlverhalten:
          Ich sehe mir die Mainstream-Medien kaum mehr an, weil ich es nicht mehr ertrage. Aber ich vermute mal, dass sie tausend einzelne Punkte gegen die AfD hochpuschen. Diese Punkten können wahr sein oder falsch.
          Und die Menschen sind dann unschlüssig. Sie mögen Merkel und Schulz nicht. Aber die AfD sagt dieses oder jenes. Und dann wählen sie halt die AfD doch nicht, weil sie „gegen Homosexuelle ist“ oder „gegen Frauen“ oder „gegen Ausländer“ oder „gegen Europa“ oder „gegen Umweltschutz“ oder „neoliberal“ oder weil sie eine „neue Hitler-Partei“ ist oder oder oder …

          • S v B

            …weil sie zu behäbig sind, mal einen Blick in deren Wahlprogramm zu werfen?

  4. H. Urbahn Antworten

    Sehr geehrter Herr Kelle,
    voll Zustimmung zu Ihrem Kommentar. Das Grundgesetz wird durch einen einfachen Mehrheitsbeschluß ausgehebelt. Die Frage, die sich egibt bei der Forderung der Ehe für alle, warum dann nicht auch Geschwisterehe oder die Heirat des jeweiligen Lieblingstier von der Polygamie ganz zuschweigen?
    Sie schreiben, daß Homoverbände in NRW weiter Steuergelder erhalten. dies war mir bisher nicht bekannt und ich bin entsetzt darüber. gibt es auch einen Verband, der für die herbebrachte Ehe kämpft und erhält der ebenfalls Steuergelder? Wenn nicht sollten wir so schnell wie möglich einen gründen und dann einen Antrag auf Förderung stellen.
    Übrigens ganz nebenbei wurde vom Bundestag gestern per einfachem Gesetz die Meinungsfreiheit abgeschafft (Haßkommentare).

    • Walter Lerche Antworten

      Die Forderung nach der Ehe mit Cousin und Cousine, mit Bruder und Schwester sehe ich schon kommen. Das dauert nicht mehr lange.

    • Bernd Meier Antworten

      Sehr geehrter Herr Urbahn,

      ja, Auswüchse von indoktrinierter Förderung der linken Mesch… gibt es häufiger.
      Ja – lassen Sie uns einen wertkonservtiven Verband gründen. Ich bin dabei!
      Im Übrigen hat gestern ein Linker Homosexueller(?) schon angedroht, dass nun auch die Transgender und anderen (Zoophile?) ihren Marsch beginnen werden…
      Dann wird sicher auch Pädophilie wieder (vorsichtig) eingeführt…

      • S v B Antworten

        Gestatten Sie mir einen Hinweis auf einen Beitrag in Philosophia perennis (dem Blog des – fertig! – studierten homosexuellen Theologen David Berger; ein äußerst sympathischer Mann übrigens). In besagtem Artikel, der von einem – ebenfalls homosexuellen – Josef Gabriel verfasst wurde (der Titel ist mir gerade nicht gegenwärtig, aber Sie finden ihn unter dem genannten Namen leicht).

        Der Name Josef Gabriel ist allerdings ein „nom de plume“, also ein Pseudonym. Gabriel hat sich wohl aus gutem Grunde für die Anonymität entschieden. Wie zu erwarten war, ist Deutschlands Gay Community ob seiner Bewertung der neuen Rechtslage (Efa) völlig aus dem Häuschen. Selbst in dieser als besonders tolerant geltenden und deshalb mit großem Nachdruck Toleranz einfordernden Bevölkerungsgruppe wird das Recht auf Meinungsfreiheit also auch nicht jedem eingeräumt. Der Artikel ist lesenswert!

        • S v B Antworten

          So, jetzt hab‘ ich’s: der Artikel stammt nicht von einem Josef, sondern von einem Johannes Gabriel und der Titel lautet: „Regenbogenfamilien“ – der Mensch ist kein Spielzeug.

  5. S v B Antworten

    Es geht mittlerweile doch eindeutig um das Aushebeln sämtlicher als konservativ geltender, bzw, verachteter, Werte. Dass Sie, lieber Herr Kelle, sich in dieser Angelegenheit immer noch an die vage Hoffnung auf eine durch die CDU/CSU induzierte Gegenregulierung klammern, nimmt mich inzwischen echt wunder. Good night and good luck, sag‘ ich da nur.

    Natürlich würde auch ich es begrüßen, wenn der EfA-Beschluss an das Bundesverfassungsgericht zur endgültigen Beurteilung ginge, aber mir schwant, dass in Punkto Konservatismus auch von dort nicht mehr viel zu erwarten ist.

    Konservative Lebensentwürfe und Wertvorstellungen liegen, dank der unermüdlichen Indoktrination seitens der 68er, ihrer Kinder und Enkel inzwischen in den letzten Zügen. Auch die noch verbliebenen Säulen des Konservatismus weisen schon verdächtige Risse auf, was darauf hindeutet, dass auch sie über kurz oder lang in sich zusammenfallen werden. Die Konservative im Land hält die weiße Flagge parat, um sie bald schon zu hissen. Viele scheinen inzwischen mürbe und müde, bereit, das Feld den Verfechtern des Zeitgeistes zu überlassen. Auch Ihren Worten muss ich dies entnehmen. Den Verlierern bleibt, wie unter solchen Umständen üblich, die Wahl zwischen Indolenz oder Innerer Emigration. Die Zeitgeist-Fans hingegen bejubeln ihren Sieg.

    Dass zwei für unsere Gesellschaft richtungsweisende Gesetze (EfA und das Maas’sche Ungetüm) so kurz vor einer BT-Wahl quasi mit heißen Nadeln gestrickt und so in Windeseile durchgepresst werden konnten, verschlägt einem geradezu die Sprache. Wieso schafft man es urplötzlich, perfekt ins blockparteilich-ideologische Kalkül passende Entscheidungen in atemberaubender Geschwindigkeit zu treffen, während ungleich viel wichtigeren, der Bevölkerung seit langem auf den Nägeln brennenden Probleme so gut wie keine parlamentarische Aufmerksamkeit zuteil wird? Völlig inakzeptabel, das Ganze.

    Hat jemand gestern Abend zufällig Maybritt Illners Talkshow gesehen? Frau von Beverfoerde erschien mir argumentativ unverständlich schwach gegen den für sein Alter geradezu unnatürlich erwachsen wirkenden, smarten 16jährigen(!) Pflegesohn eines homosexuellen Paares. Vielleicht fehlte Frau von Beverfoerde – aus nachvollziehbaren Gründen – letztlich auch nur die Courage, politisch unkorrekte Bedenken, die vermutlich dennoch ihre Berechtigung haben, in die Diskussion zu werfen.

    Tröstlich ist, dass auch dieser Zeitgeist irgendwann überholt sein wird; auch wenn ich dies vermutlich nicht mehr erleben werde. Voraussagen darüber, welche Impulse diese Veränderungen einmal initiieren werden, liegen noch im Bereich der Spekulation. Potenzielle Impulse werden von klugen Köpfen allerdings schon erkannt.

  6. treu Antworten

    „Wohin man schaut, die bürgerliche Welt, die jahrzehntelang für mich eine Stütze war, ein Halt, der Rahmen für mein Leben, sie zerfällt in 1.000 Scherben.„Warum bist Du immer noch in der CDU?“, das haben mich in dieser Woche nach Merkels wahlstrategischem Meisterstück mit der Homo-„Ehe“ dutzende Freunde gefragt. Und ich selbst habe mich das auch gefragt. Wahrscheinlich ist es die Sentimentalität des Alters, die vielen Erinnerungen an Zeiten in der Jungen Union und dem RCDS…“

    Sehr geehrter Herr Kelle, vielleicht ist es auch viel banaler, Sie haben es ja auch unbewußt hier selbst angesprochen. Denn wenn der Deutsche etwas anpackt, dann will er es auch „richtig“ machen, entweder richtig oder gar nicht. Und wenn, dann auch bis es klappt oder bis zum bitteren Ende. Deshalb marschieren wir auch grundsätzlich bis 5 nach 12, auch wenn um uns herum schon alles in Scherben fällt! 😉 Denken Sie mal darüber nach!

  7. Stephan Kaut Antworten

    Lieber Herr Kelle,

    wie so oft treffen Sie den Nagel auf den Kopf – übrigens auch viele der Kommentare zu Ihrem Beitrag.

    Zwei Anmerkungen dazu:

    1.) nicht ganz ernst gemeint: „Bevor i mi uffreg, isch ma’s lieba egal“ – das ist die schwäbisch Variante…;)

    2.) Im Ernst: Der politische Mainstream – linksgrün – mit Merkel als Vortrommlerin hat, in Fortschreibung des 68er-Dekonstruktivismus, alle konservativen Werte zertrümmert. Gefühlt 95% der Medien, der MdB’s, auch Kirchen, Gewerkschaften, Gerichte sind auf Linie, die anderen 5% werden gemobbt: Gesinnungsdiktatur. Der Deutsche liebt die Meinungsfreiheit, zumindest in Sonntagsreden – nicht aber die Freiheit des Andersdenkenden…..paradox. Wenn man aber den eigenen Ärger darüber hinunterschluckt und analytisch denkt, dann ist doch die entscheidende Frage: wie kommt es, daß der Konservativismus, – für den einmal Kohl, Dregger, Kanther standen – komplett verschwunden ist? Im Grunde ist das ja ein Husarenstück der Linken, die deutsche Öffentlichkeit komplett aufzurollen. Nun ja. Vielleicht schwingt das Pendel einmal wieder zurück. In absehbarer Zeit wohl aber nicht. Leider.

    Stephan Kaut

    • Bernd Meier Antworten

      Lieber Herr Kaut,
      ich stimme Ihnen unbedingt zu.
      Jeder normal arbeitende Bewohner unserer Republik sieht in den (nach dedizierten Studien bewiesenermaßen) links orientierten Medien nur noch linke (Wortspiel) Ansichen verbbreitende Moderatoren und Kommentatoren.
      Wie soll sich hier eine konservative Meinung verbreiten und manifestieren können? – No way.
      „Konservativ“. Wieso eigentlich dieser Begriff, der für eine wertorientierte (welche?!) christlich soziale Lebensauffassung, die die Familie hochhält, Rücksicht auf andere nimmt, nicht jeder neuen Sau durchs Dorf hinterherhechelt und Neuerungen zunächst einaml krisch gegenüber steht, negativ belastet???
      Und damit das Pendel in die richtige Richtung schlägt müssen WIR etwas tun.
      Lassen Sie uns Verbände (s.o.), Parteien, Vereine, etc. gründen, um diese Orientierung wieder ins Bwusstsein der Menschen zu bringen.
      Ich bin sicher, das es eine „schweigende Mehrheit“ nach wie vor gibt, die sich, wie o. schon kommentiert, nicht traut, ihre Meinung zu sagen, weil die befragenden „Journalisten“ sie bei unerwarteter Antwort niederreden und einem öffentlichen „bashing“ aussetzten.
      WIR MÜSSEN JETZT ANPACKEN. (alleine schaffe ich das nicht).

      • Walter Lerche Antworten

        Solche wertorientierten neuen Vereine, Verbände, Parteien, Organisationen würden alsbald mit V-Leuten des Establishments geflutet. So werden Eklats generiert und die Medien erledigen den Rest.

        • S v B Antworten

          Es könnte durchaus sein, nein, es steht leider sogar zu erwarten, dass der ernsthafte Versuch, eine konservativ-bürgerliche Gegenstrategie auf den Weg zu bringen, eine perfide Zersetzungs-Maschinierie in Gang setzen würde. Da zudem bekanntlich 2/3 aller Medienschaffenden als eindeutig linkslastig gelten, ist besonders auch von dieser Seite mit Unterstützung kaum zu rechnen. Ich kann mich übrigens des Verdachts nicht recht erwehren, dass es auch in den Reihen der AfD Wühlmäuse gegeben haben könnte, bzw. vielleicht immer noch gibt. Nichts muss, alles kann. Einen Alu-Hut hab‘ trage ich trotzdem nicht.

          Vielleicht sollten wir alle mal so richtig Mut beweisen und der AfD beitreten. Eine Partei-Struktur wäre bereits vorhanden, und mittels der neu hinzukommenden, geballten liberal-konservativen Kraft könnten wir die Ausrichtung der Partei zukünftig entscheidend mitbestimmen. Eine interessante und der Sache gewiss weit zuträglichere Herausforderung als die, vom Schreibtisch oder gar Sofa aus die Geschicke unseres Landes eher mit großem Lamento und wohlfeilen Worten denn mit großem persönlichem Einsatz beeinflussen zu wollen.

          In jedem Falle ist es wohl unverzeihlich, wenn man schon bevor eine Sache überhaupt in Angriff genommen worden ist, genervt oder entmutigt das Handtuch wirft. Wie war das noch gleich mit jedem Anfang, dem ein Zauber innewohnt?

          • Walter Lerche

            Ich finde Ihren Kommentar sehr wertvoll, insbesondere Ihren Denkanstoß, wir alle gemeinsam in geballter Menge der AfD beizutreten. Alle notwendigen Strukturen sind dort vorhanden, einen medialen Ruf hat die AfD nicht mehr zu verlieren, es kann also nur besser werden. Somit bekäme diese Partei qualifizierten intellektuellen und lebenserfahrenen Zulauf, welcher dieer Partei ein ganz neues Gesicht geben würde. Dann hätte Herr Kelle und wir alle nicht die Qual der Wahl im September.

          • S v B

            Falls Sie noch mal hier reinschauen sollten: es scheint, als werde mein „Plan“ teilweise schon in die Realität umgesetzt: im Merkur online las ich heute doch tatsächlich, dass die Zahl der Neu-Mitglieder bei der AfD – allen Querelen zum Trotz! – in letzter Zeit stark angestiegen sei. Hm…

            Ob’s wirklich die Kraft der Gedanken war? Man könnte es fast glauben.

  8. Walter Lerche Antworten

    Ist die Ehe ein heiliges Sakrament oder nicht? – Jetzt nicht mehr, jedenfalls nicht mehr in Deutschland!
    Die heute im Bundestag abgestimmt haben, vertreten angeblich das Volk. Demnach sieht die Mehrheit des Volkes keinen Unterschied mehr zwischen der Verbindung von Mann-Frau, aus der Leben entstehen kann für das Weiterleben der Gesellschaft, und der Verbindung Mann-Mann oder Frau-Frau, aus der keine Kinder hervorgehen können. Das empfinde ich als hochgradig geistig gestört! Diese Störung kommt nicht aus dem Inneren der Geselleschaft, sondern sie wird von außen generiert. Ziel ist die Entwertung und Beseitung bürgerlicher Kultur, des bürgerlichen Restes in Deutschland und global. Global nur soweit, wo Gewinne aus der Leute Fleiß abzuschöpfen geht, d.h. bei den reicheren Ländern.
    Wenn der familiäre Halt schwindet, steigt die Beeinflussbarkeit. Während die Unternehmen einst Mitarbeiter aus stabilen Verhältnissen suchten, meiden sie heute dieselben, weil stabile Menschen sich nicht so schnell ins Boxhorn jagen lassen, sie standhafter sind und nachhaltig selbstsicherer, weil sie ja nicht allein leben und Rückhalt in ihren Familien finden.

    Das Prinzip zur Entwertung der Ehe folgt der Vorgehensweise zur Entwertung des Euro. Wenn jeder legal Euros drucken könnte, was wäre dann der echte Euro noch wert? Wenn jeder jeden ehelichen kann, was ist das Sakrament der Ehe noch wert?
    Die EZB druckt Euros in unvorstellbaren Mengen, immer noch. Die Kaufkraft des Euro weltweit ist stark gesunken, ebenso der Wert unserer Ersparnisse und Altersvorsorgen.
    Was als nächstes kommt…? – Das bedingungslose Grundeinkommen kombiniert mit der Abschaffung des Bargelds. Damit hätte der Euro vollends seinen Wert verloren und würde digital. Lebensleistung aus Vergangenheit – ade. Planen für die Zukunft – ade. Uns bleibt nur noch der Fokus auf die Gegenward – jetzt und hier.
    Flankiert wird dies alles von der Digitalisierung unseres Privatlebens. Alles über uns wird für die „Macher“ (und Mächtigen) transparent. Schon früh morgens werden wir aus der Cloud geweckt und wir erfahren, wie es uns heute geht.
    Dies alles kombiniert in Vollendung bedeutet, dass wir niemanden außer uns selbst brauchen und die „Gesellschaft“, repräsentiert durch Bits und Bytes, durch real wirkende Gesprächspartner aus sog. sozialen Netzwerken. Nachrichten bekommen wir persönlich zugeschnitten, so dass wir keine Abweichler werden. u.v.m.
    Ein Meilenstein dorthin wurde heute im Bundestag gelegt. Kurzsichtigkeit und Unvernunft hoch 3!

    Und man stelle sich mal vor, was von dem allen während der Amtszeit von Frau Merkel vorangetrieben worden ist. Dabei habe ich den unkontrollierten Einlass mit lebenslangem Versorgungsanspruch, dem Austausch der Bevölkerung, dem Anstieg von Kriminalität, Islamisierung, Gender,… noch gar nicht erwähnt.

  9. Rudolf Joebges Antworten

    Lieber Herr Kelle, liebe Frau Kelle,

    seit langem lese ich mit Interesse Ihre Artikel, die mich immer wieder in meiner Meinung bestätigen-

    Nun hat man heute durch das katastrophale Verhalten von Frau Merkel dem linksgrünen Drängen nachgegeben und die Einführung der „Homoehe“ beschlossen. M.E kann in dieser Situation eine Klage beim Europöischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg helfen. Dort hat man am 09.06.2016 einstimmig ein Urteil gefällt, in dem gesagt wird, daß kein EU-Land verpflichtet werden kann, die „Homoeheehe“ einzuführen. Nach diesem Urteil sind sog. „eingetragene Partnerschaften“ etwas anderes als eine Ehe von Frau, Mann und Kindern und deshalb anders zu behandeln. Das stelle auch keine Diskriminierung
    dar.
    Ich halte die Klage für aussichtreich.

    Mit freundlichen Grüßen

  10. Klaus Hilbert Antworten

    Mit diesem Gesetz wird die grundgesetzlich geschützte Ehe, die Keimzelle jeden Staates ist, ausgehebelt.
    Übersehen wird, das schon die Ankündigung unserer Kanzlerin, die Abstimmung der Gewissensentscheidung der Abgeordneten zu überlassen und diese nicht dem Fraktionszwang zu unterwerfen, ein Bruch der Verfassung ist: Im Grundgesetz steht, daß Abgeordnete nur nach ihrem Gewissen abstimmen! Die Frage sei erlaubt, wen interessiert schon das Grundgesetz, wenn es ohne viel bequemer ist?

  11. S v B Antworten

    Der perfide Doppel-Coup, der uns heute – inklusive Freudenböller und Konfetti – im Hohen Hause geboten wurde, war nur mit der vereinten Macht der Allparteien-Koalition machbar. Umso lauter und vernehmbarer muss jetzt der Ruf nach einer starken, konservativen Opposition werden. Für den aber, der selig die Zeit zu verschlafen gedenkt (weil’s doch gerade so gemütlich ist) oder das undemokratische Kasperltheater wenn vielleicht auch nicht optimal, so doch irgendwie akzeptabel findet, könnte es eines Tages durchaus ein böses Erwachen geben.

    Übrigens: der Eklat, zu dem es im Zusammenhang mit der Efa-Abstimmung heute früh zwischen Herrn Lammert und Frau Steinbach gekommen ist, ist an Peinlichkeit wohl kaum zu überbieten. Wollte Herr Lammert Frau Steinbach, den Parlamentariern und der Öffentlichkeit allen Ernstes weismachen, dass ein jeder Parlamentarier bei sämtlichen Abstimmungen nur seinem eigenen Gewissen verpflichtet sei. In der Tat, so lautet der Buchstabe des Gesetzes. Allerdings handelt es sich seitens unseres BT-Präsidenten entweder um – unverzeihliche – Augenwischerei, oder der Wunsch ist mal wieder Vater eines Gedankens. Von Fraktionszwang hat Herr Lammert anscheinend noch nie etwas gehört. Nach der unsäglich getricksten Lex AfD nun auch noch das! Das Hohe Haus setzt zur Zeit anscheinend alles daran, seinen seit Jahrzehnten bestehenden guten Ruf zu ruinieren.

    Die Politik dieses Landes braucht dringend eine General-Überholung!

  12. S v B Antworten

    Bitte daran denken: nun müssen die Heterosexuellen wenn noch nicht auf die Barrikaden, so doch auf die Straßen gehen und eine inakzeptable Ungleichbehandlung bzw. Benachteiligung durch die Homosexuellen ins öffentliche Bewusstsein zu katapultieren. Vielleicht mit einem Äquivalent zum CSD oder so. Also, egal ob und seit wann Sie verheiratet sind, setzen Sie sich dafür ein, dass nun entweder die Eingetragene Lebenspartnerschaft für Gleichgeschlechtliche entfällt, oder dass dieses Arrangement auch Heterosexuellen zugestanden wird; und zwar zack-zack, ein bisschen so wie heute morgen.

  13. Helmut Schliebs Antworten

    Sehr geehrter Herr Kelle,
    wieder einmal haben Sie mir voll aus dem Herzen formuliert. Es ist leider schon seit längerer Zeit festzustellen, dass es mit unserer Gesellschaft immer weiter bergab geht, was die allgemeine Moral angeht. Leider wird manches auch von der Politik, also den gewählten Volksvertretern und auch der Medien mindestens toleriert, wenn nicht sogar forciert.
    Was mich besonders enttäuscht hat, ist die Tatsache, dass die FDP die Anerkennung der Homo-Ehe zu einer knallharten Bedingung für Koalitionsbildungen gemacht hat. Das hätte ich nicht von Herrn Lindner erwartet; aber vielleicht kenne ich ihn noch nicht gut genug. Jetzt weiß ich zumindest, dass ich die FDP nicht wählen kann.
    Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass das BVerfG eine Klage, sollte sie denn eingereicht werden, im Sinne der Kläger entscheidet.

    • S v B Antworten

      Jetzt geht es doch erst richtig los! Nach den Wahlen werden wir auf Garantie die eine oder andere Überraschung erleben. Stichwort Familiennachzug, zum Beispiel. Wir sollten uns also wappnen. Herrn Lindner wie auch allen anderen zur Zeit im Bundestag vertretenen Parteien traue ich übrigens noch einiges mehr zu. Wir haben aber die Wahl, Herr Schliebs.

      • Klaus Beck Antworten

        Sie haben völlig recht.
        Das alles ist erst das Intro.

        Der Bundestag hat mit seinen forcierten Sturzgeburten am Ende der Legislaturperiode die Voraussetzung für einen, von langer Hand geplanten, umfassenden, gewaltsamen Umbau der Gesellschaft geschaffen, in denen der einzelne Bürger, sofern er sich außerhalb des politisch verordneten Weges verhält, gnadenlos in seine Schranken verwiesen wird.

        • Walter Lerche Antworten

          So ist es. Und jeder einzelne Bürger, ob brav oder abwegig, hat sein Privatleben diesen ideologischen Extremen, als „gesellschaftliche Interessen“ etikettiert, unterzuordnen. Ich bezeichne das als „Vergesellschaftung“ von allem Privaten. Das geht über alle Bereiche, von Kindern bis zum Geld.

  14. Konrad Kugler Antworten

    Frau Merkel zeigt mit ihrer Machtgeilheit ihre Charakterlosigkeit. Sie will nach der Wahl mit allen können.

    Unsere Abgeordneten sind viel zu gut bezahlt. So fällt das Beweisen von Vernunft natürlich außerordentlich schwer und das Darben beim Mandatsverlust ist dann eine Katastrophe.

    • S v B Antworten

      Zitat „Sie will nach der Wahl mit allen können.“
      Sicher kennen auch Sie den sarkastischen Spruch: Wer nach ALLEN SEITEN offen ist, kann nicht richtig dicht sein. Frech, aber es stimmt.

  15. Alexander Droste Antworten

    Abgesehen von dieser Worthülse „Ehe für alle“, die wirklich hirnrissig ist, wird die Homo-Ehe für Heteropaare nichts, aber auch gar nichts verändern. Es gibt durch sie keinerlei Einschränkungen oder Nachteile. Homosexuelle Menschen sind keine Unmenschen, meistens sogar besonders sensibel, kreativ und höflich.
    Die Debatte ist rein überflüssig. Die Behandlung jener „andersgepolten“ Leute dagegen hat unwürdige Züge.
    Konservativ heißt bewahrend. Man kann auch Unwürdiges mit aller Macht versuchen zu bewahren. Für mich sind Friede und Freundlichkeit, Großherzigkeit und Toleranz des Andersseienden bewahrenswürdig, wenn sich von der Andersartigkeit keine Nachteile ergeben. Ausgrenzung dagegen ist es nicht und Anfeindung ebenfalls nicht. Ich sehe mich als konservativ im Sinne gegen Willkür und Beliebigkeit zu sein.

    Homosexualität hat es schon immer gegeben, es wird sie immer geben, sie ist in der biologischen Welt weit verbreitet. Sie führt nicht zu Reproduktion und das ist der einzige Nachteil, der jedoch für den Fortbestand einer Spezies oder einer Gesellschaft völlig irrelevant ist. Für die menschliche Gesellschaft ist nur und ausschließlich deren Anfeindung von Schaden. Wenn man gleichgeschlechtliche Erotik ablehnt, muss man sie ja nicht betreiben. Eros ist Privatsache.

    Die Homo-Ehe ist einzig und allein eine Rechtsgleichstellung mit Ehepaaren, die keine Kinder bekommen. Das nennt man dann Rechtstaat, der das ermöglicht.

    • S v B Antworten

      Woher nehmen Sie die Gewissheit, dass Homosexualität in der „biologischen Welt“ weit verbreitet sei? Ich erinnere mich, wie glücklich man seitens der Lobby war, als man vor einigen Jahren auf einen (vermeintlich, scheinbar?) „homo“-sexuellen Pinguin stieß. Na ja, wie sollte man das gute Tier denn anders nennen? Ich bin in schon oft und viel in besagter biologischer Welt unterwegs gewesen (zu Lande und im Wasser). Allerdings ist mir trotz intensivster Beobachtungen nie etwas aufgefallen, was Ihre Hypothese untermauern könnte.

      Vielleicht wäre auch für Sie der Artikel Josef Gabriels im Blog Philosophia perennis, auf welchen ich bereits oben in einem Kommentar verwiesen habe, aufschlussreich. Vielleicht könnte Sie dessen Lektüre dazu anregen, den letzten Absatz Ihres Kommentars vielleicht doch zu streichen?

      • Klaus Beck Antworten

        Dieser Artikel von Herrn Gabriel in der FAZ ist tatsächlich Wort für Wort und Satz für Satz eine schonungslose Demontage des ganzen „Homo-Ehen“-Konstrukts bis ins Detail, interessanterweise – so wie auch von David Berger selbst auf PP schon mehrfach publiziert – als eine ganze Serie von Ohrfeigen eines offensiv bekennenden Homosexuellen für das Lager der „Homo-Ehe“-Konfettiwerfer in den eigenen Reihen zu verstehen.

  16. Walter Lerche Antworten

    Ich beobachte die Vergesellschaftung unserer private Interessen und unseres privaten Lebens, ebenso die schleichende Vergesellschaftung unseres privaten Besitzes. Die Herabstufung persönlicher Anliegen, Bedürfnisse und Beschwerden gegenüber den ideologischen Administrationen in Kommunen, Ländern und Bund kann jeder spüren, der dort etwas vorzubringen hat bzw. etwas bekommen möchte. Mir fällt die auffällige „Freundlichkeit“ von Sachbearbeitern auf, die mich wohl davon ablenken soll, dass ich nichts bekomme oder dass ich nicht laut werde.
    Letzter Akt: Die Ehe wird ideologisch instrumentalisiert.
    Vor 2 Wochen waren meine Frau und ich seit langer Zeit mal wieder im städtischen Solebecken zur Entspannung. Plötzlich schickten 2 Lehrer 26 Schulkinder in das kleine Becken, die dort tobten und lärmten. Wir wurden praktisch vertrieben. Meine Beschwerde führte zu einer langen ideologischen Abhandlung darüber, wie nützlich das für die Kinder sei und man solches bewusst fördere. Kein „tut mir leid“.
    Neuerdings baut man gezielt Kinderspielplätze inmitten von Siedlungen, deren Nachbarn tagsüber unerträgliches Kritschen, Schreien, Weinen, Steineschmeißen, Dreckwerfen, Musik aus Handys, abends dann Gejole von Pupertären und noch später das Flaschengeklimper von Säufern aushalten sollen. Bei allem Verständnis und meiner Liebe zu Kindern, wo bleibt die Empathie für betroffene Anwohner. Deren privates Umfeld und deren privaten Erfordernisse nach Erholung fallen unter den Tisch und werden vergesellschaftet.
    Mit der Diskussion zum Bargeldverbot zielt man auf die Vergesellschaftung meines Rechts auf Bargeld und Anonymität oder was auch immer ab.
    Mit den angedrohten Dieselfahrverboten vergesellschaftet man meine Investition, die ich gerade wegen früherer Umweltempfehlungen der Politik tätigte.
    Kindertagesstätten sind ein Element zur Vergesellschaftung von Kindern. Gender ist die Erziehung von Kindern in intakten Familien ein Dorn im Auge, weil andere Kinder dadurch im Nachteil seien.
    Hundebesitzer mögen mir verzeihen: Hier lassen Hundebesitzer ihre Hunde frei laufen, deren Schulter an mein Becken reicht. Die scheißen überall hin, deren Besitzer machen das nicht weg, der nächste tritt hinein. Beim Spaziergang kommen die auf mich zu, deren schlapprige Zunge an meinen Beinen. „Ach, der ist lieb, der tut nichts“ ..höre ich jemand sagen. Ich hole mein Hunde-Abwehrspray aus der Tasche…. darf ich das überhaupt? Jeder Beschwerde meinerseits läuft ins Leere. Hunde sind ja schließlich auch Menschen. Bald können wir auch sie heiraten.
    Datenschutz: Immer mehr personifizierte Daten werden gesammelt und von wem auch immer verwendet. Handys geben nach Systemupdates immer mehr über uns preis, werden geortet, Adressen werden ausgelesen. Das ist die Vergesellschaftung meiner gesamten Privatsphäre!!!
    Da fällt mir die Vergesellschaftung in der DDR wieder ein. Diese war harmlos gegenüber heute. Der Kapitalismus kann das sehr viel perfider und intelligenter als die Kommunisten.
    DAS alles ist Deutschland, wie es von den Leuten immer wieder „gewählt“ wird.

  17. Wolfgang Westenfeld Antworten

    Ich erlaube mir, ein Problem in die Runde zu werfen. Dieses Problem lautet „Gewissensfreiheit“. Daran schließt sich die Frage an, woran denn unsere Abgeordneten ihr Gewissen messen? Kann einer allen Ernstes in 38 Minuten sein Gewissen zur ehrlichen Entscheidung motivieren? Da hätte ich schon meine starken Bedenken. Oder ist der Orientierungsmaßstab lediglich der derzeitige mainstream. Wer am lautesten schreit, hat recht? Ich würde gerne vorschlagen, alle – aber wirklich alle Abgeordneten einmal eine Woche lang in Schweigeexerzitien zu schicken. Vermutlich würden sie in einer Woche anders denken und entscheiden,

    • Klaus Beck Antworten

      Unsinn!
      Die Gewissensentscheidung – für den Machterhalt, gegen die Moral, gegen alle Werte, gegen jede Lebenserfahrung und als A…tritt für die Vernunft – fand drei Tage vor der Sturzgeburt-Abstimmung bei BRIGITTE TV satt.

      Das muss ja wohl reichen …

      [Ironie off]

  18. Walter Lerche Antworten

    Wie ist das eigentlich: Wenn Homos heiraten, dann bleiben sie doch Homos und können dann immer noch keine gemeinsamen Kinder zeugen, in keinem einzigen Fall, oder?

  19. Walter Lerche Antworten

    Nein, lieber Herr Kelle, nicht die künftig auch von Herrn Laschet mit unserem Steuergeld bezahlten Profis der Homo-Lobby sorgen für die Abwahl von CDU+FDP, sondern das tut Herr Laschet unprofessionell selbst.

  20. K.-H. V. Antworten

    ich frage mich was soll das?? als ob es nichts wichtigeres gibt als dieses Thema!!

    Von mir aus soll jeder seine sexuellen Neigungen ausleben (mit den üblichen Einschränkungen), aber was wäre denn wenn sich mehrere zusammentun um zusammen Sex zu haben, gibt es dann irgendwann die Ehe zu dritt oder wie oder was. Und können nun endlich Onanisten sich selbst heiraten??? Fragen über Fragen

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