Die Beiträge im öffentlich-rechtlichen Staatsfunk heute sind wieder allererste Sahne. Man kann fast den Eindruck gewinnen, als gäbe es kein anderes Thema, als die Frage, ob die Mehrheit der 538 Wahlmänner und -frauen in den USA auch wirklich dafür stimmen werden, Donald Trump zum Präsidenten zu machen. Nur mal so: noch niemals in der Geschichte der Vereinigten Staaten gab es eine Abweichung der Stimmen über ein Prozent der abgegebenen Stimmen. Noch niemals wurde ein gewählter Präsident verhindert durch das Wahlleute-System. Eine völlig groteske und noch dazu absurde Diskussion, die da deutsche Moderatoren im Radio anheizen. Freunde der unterlegen Kandidation Hillary Clinton appellieren jetzt auf der anderen Seite des Atlantiks an die GOp-Delegierten, mit Nein zu stimmen. Und sie bieten Abweichlern Rechtsberatung an. Und deutsche Moderatoren und Korrespondenten tun so, als gäbe es auch nur den Hauch einer Chance, dass Trump nicht gewählt wird. Und sollte er aus irgendeinem Grund – kollektiver Drogenrausch im Abstimmungs-Saal – tatsächlich die Mehrheit verpassen, müsste das US-Repräsentantenhaus entscheiden. Da haben die Republikaner auch eine klare Mehrheit. Es wird keine Sensation heute in den USA geben. Nur wieder Kopfschütteln über Deutschlands Medien. Zu recht.

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Dieser Artikel wurde 4 mal kommentiert

  1. Andreas Antworten

    Wie war das doch gleich mit den tosenden Aufforderungen an Trump und seine Wàhler das Wahlergebnis zu akzeptieren? Demokratie ist auch nur ein Kampfbegriff.

  2. Andreas Schneider Antworten

    Der Begriff „Fremdschämen“ ist mir im Grunde fremd.

    Jedoch schaffen es die deutschen Medien mehr und mehr, dass ich mich von ihnen abwende. Und erst recht sprechen sie nicht in meinem Namen, wenn sie demokratisch legitimierten Kreisen anderer Länder die Vorstellungen des deutschen Bessermenschentums glauben unterbreiten zu müssen. Analog zur Aussage Angela Merkels, dies sei „… nicht mehr ihr Land“, so muss ich klar sagen, dass viele Medien, die ich über Jahre und Jahrzehnte verfolgte, heute nicht mehr die meinen sind.

    Und der Schritt zum Fremdschämen erscheint mir in diesem Zusammenhang klein. Sehr, sehr klein.

  3. Alexander Droste Antworten

    Anti-Trump- propaganda. Anmaßend und peinlich. Außerdem: Wem nützt eigentlich dieser ganze Unfug?

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