Der moralische Bankrott der Super-Pazifisten

Die Bundestagsabgeordnete Christine Buchholz (Die Linke) posiert mit einem selbstgemalten Plakat auf einem Foto, das sie bei Facebook eingestellt hat. Darauf steht: „Solidarität mit dem Widerstand in Kobane! US-Bombardement stoppen!“ Eine der zahlreichen empörten Leute, die sich darunter verewigt haben, schrieb voller Sarkasmus dazu: „Solidarität mit dem Warschauer Ghetto, Auschwitz, Bergen Belsen! Alliiertenvormarsch stoppen!“ Eine sehr treffende Analogie, wie ich finde. Nichts wünschen sich die belagerten, vom Tode bedrohten Kurden in Kobane mehr, als ein stärkeres Eingreifen der USA und der NATO. Ich empfehle dazu spiegel-online von heute. Wenn es so etwas wie die Hölle auf Erden gibt, dann hat sie sich in Kobane aufgetan. Und mich regen diese Sesselfurzer zunehmend auf, die bei einem Gläschen Rotwein den Todgeweihten unbedingten Pazifismus empfehlen und wie Frau Käßmann jüngst in einem Interview feststellten, so etwas wie den IS-Vernichtungsfeldzug müsse man aushalten oder mit Sitzblockaden stoppen. Oder Frau Buchholz, die mit einem Filzstift und einer bunten Pappe ein wenig Revolutionsromantik als Friedensbeitrag erzeugt. Was für jämmerliche Gestalten schicken die deutschen Wähler bloß in die Parlamente?




Kunst darf doch nicht alles

Das Opernhaus der australischen Metropole Sidney hat jetzt Gorge Bizets Meisterwerk „Carmen“ abgesetzt.

Grund: die Inszenierung spielt u. a. in einer Zigarettenfabrik und einige der Darsteller rauchen deshalb auf der Bühne. Wenn sich in Deutschland herumspricht, das so etwas möglich ist, wird sicher bald jemand fordern, die Strauss-Operette vom „Zigeunerbaron“ abzusetzen, jedenfalls so lange sie nicht umbenannt wird in „Der Baron der reisenden ethnischen Minderheiten“ oder so ähnlich. Komisch, dass die Vorstellung „Kunst darf alles“ immer nur gilt, solange sie sich nicht gegen die Gralshüter der öffentlichen Moral und Volkserziehung richtet. Den Papst oder Politiker beleidigen – das ist durch Kunstfreiheit gedeckt. Rauchen auf der Opernbühne? Unverzeihlich! Dankenswerter Weise hat Australiens Premier Tony Abbott zu dem Thema das Passende gesagt: So langsam drehen die Politisch-Korrekten durch.




Gott hat an der Küste ausgedient

Der schleswig-holsteinische Landtag hat den Gottesbezug aus der Landesverfassung gestrichen. Mit 61 von 66 Stimmen. Die moderne Großstadtpartei CDU stimmte mehrheitlich auch zu. Es gibt Tage, da möchte man verzweifeln.




Im Hamster-Rad nichts Neues

Niemand kann ernsthaft behaupten, Deutschland wäre ein ausländerfeindliches Land. Mehr als 20 Prozent der Bundesbürger haben ihre Wurzeln außerhalb von Deutschlands Grenzen. Wir haben mehr Flüchtlinge aus aller Welt aufgenommen, als jedes andere EU-Land. Doch nun ist allerorten Unbehagen zu spüren. Zum einen und aktuell über die wachsenden Spannungen zwischen Kurden, Jesiden und Islamisten, die zunehmend mit Gewalt aufeinander losgehen. Zum anderen über diejenigen, die zu uns kommen und unsere Hilfsbereitschaft schamlos ausnutzen. Ein Kommunalpolitiker aus NRW erzählte mir jüngst von Flüchtlingen aus dem ehemaligen Jugoslawien.

Jedes Jahr, wenn es kalt wird und offenbar Heizmaterial knapp ist, kommen Menschen aus Serbien und Bosnien nach Deutschland und beantragen Asyl, obwohl die Voraussetzungen dafür objektiv nicht bestehen. Das wissen sie auch. Aber wenn sie hier ankommen, werden sie erst einmal aufgenommen, um den Asylantrag behördlich zu prüfen. In dieser Zeit wohnen und leben sie hier auf Kosten der Allgemeinheit. Für die betroffenen Kommunen in Nordrhein-Westfalen sind diese Zuweisungen ein erheblicher Kostenfaktor, zumal das Land pro Platz nur etwa 20 Prozent der Aufwändungen erstattet – anders als in Bayern, wo das Land 100% zurückzahlt.

Nach einiger Zeit werden die Asylanträge dann erwartungsgemäß abgelehnt und die Abschiebung angeordnet. Die Profis unter den „Flüchtlingen“ melden sich dann erst einmal krank, was ihre Abschiebung zunächst verhindert. Manche sind auch wirklich krank und werden dann hier auf Kosten der Allgemeinheit behandelt. Aber es ist ein offenes Geheimnis, dass es Vereine und leider auch bisweilen Kirchengemeinden gibt, die bei der Beratung die Nummer mit der Krankheit offen empfehlen, um den Aufenthalt für ihre Klienten zu strecken. Irgendwann wird es wieder wärmer, und die Asylsuchenden vom Balkan kehren zurück in ihre Heimat. Die Flugkosten dafür müssen die Kommunen tragen. Wird es dann wieder kälter, kommen dieselben Leute erneut nach Deutschland und stellen einen Asylantrag.

Dies alles ist in der Politik bekannt, aber niemand unternimmt ernsthafte Anstrengungen, um diesen Missbrauch unseres Asylrechts zu verhindern. Man will schließlich nicht als Ausländerfeind oder – schlimmer – „Rechtspopulist“ beschimpft werden. Und niemand fragt zum Beispiel auch, warum ein Platz im Flüchtlingsheim in NRW fast doppelt so teuer ist, wie einer in Sachsen. Alles läuft so weiter. Wie in einem Hamster-Rad.




In der mentalen Wagenburg

„Die Welt“ berichtet heute über einen Austeiger aus der Sekte „Zwölf Stämme“ und die Praktiken, die in solchen Gemeinschaften gepflegt werden. Wesentliches Merkmal ist die völlige Unterordnung unter eine absolute Wahrheit, die antrainierte Verweigerung der Wirklichkeit und das Verdrängen jeglicher Fakten, die nicht die eigene Auffassung stützen. Man befindet sich praktisch in einer mentalen Wagenburg, und nur wenige dieser Leute finden selbst wieder hinaus. All diese beschriebenen Merkmale finden sich auch bei den deutschen Anhängern der „Wahrheitsbewegung“, die als Einzige genau wissen, wer MH 17 über der Ostukraine abgeschossen hat, oder wie Bush jun. damals mit seiner Playstation Verkehrsflugzeuge in Hochhäuser gelenkt hat, um die armen unschuldigen Muslime in schlechtes Licht zu rücken. Und sie wissen, wie „Washington“ alle deutschen Medien lenkt, auch wenn deutsche Leitmedien die USA für gewöhnlich prügeln, dass es nur so kracht. Das ist ja das perfide an der Strategie, höre ich dann, die Medien kritisieren die Amis nur deswegen, damit die dummen Menschen hierzulande nicht merken, dass sie für die Amis arbeiten. Aha…. Man könnte über die Aluhut-Träger einfach lachen, die Kondensstreifen am Himmel für einen chemischen Angriff halten. Wir lachen ja auch über Leute, die behaupten, Elvis lebend gesehen zu haben. Aber wenn sich solche Irrationalisten zu einer politischen Bewegung formieren, ist es nicht mehr lustig. Gut ist dann nur noch die Gewissheit, dass die große Masse der normalen Menschen deren Gesülze niemals ernst nimmt, weil jeder, der mal aus dem Fenster schaut oder mit seinen Nachbarn ein normales Gespräch über den Gartenzaun führt, merkt, was für Freaks die Verschwörungstheoretiker sind.




Wenn doch niemand wegen seines Geschlechts…

…diskriminiert werden darf, wieso sind dann in Deutschland fast alle Gleichstellungsbeauftragten Frauen?




Gut überlegen, welche Ausländer wir aufnehmen

Focus online




Vom wilden Kurdistan nach Celle

Der Vormarsch der islamistischen Terrormilizen IS hat die norddeutsche Tiefebene erreicht. Im niedersächsischen Celle trafen am Montagabend etwa 100 Jesiden und Muslime aufeinander, um ihre unterschiedlichen Ansichten zur Weltlage mit Fausthieben, Baseballschlägern und Tritten auszudiskutieren. In den sozialen Netzwerken gab es anschließend Aussagen, dass die Begegnung direkt mit dem aktuellen Krieg in Syrien und Teilen des Iraks zusammenhänge. 70 Polizisten mussten anrücken, um die Schlägerei in Celle zu beenden, sechs Personen wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Festgenommen wurde….keiner. Geht es nur mir so, dass mich dieser Vorgang beunruhigt? Es handelt sich dabei keineswegs um ein singuläres Ereignis. Bereits im August hatte es im ostwestfälischen Herford gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Jesiden und Muslimen gegeben. Letztere skandierten dabei Sätze wie „Wir töten Euch im Irak, wir töten Euch hier….“ Deutschland ist ein gastfreundliches Land. Wir haben mehr Flüchtlinge aus aller Welt bei uns aufgenommen, als jedes andere EU-Land – Tendenz steigend. Aber die Probleme nehmen in jüngster Zeit derart massiv zu, dass es Zeit für eine breite Debatte wird. Denken Sie an die Schulbesetzung in Kreuzberg, denken Sie auch an die gewalttätigen Übergriffe von Mitarbeitern sogenannter Sicherheitsfirmen in NRW-Flüchtlingsheimen. Man wird den Eindruck nicht los, dass Deutschland zunehmend damit überfordert ist, den Zustrom von Flüchtlingen zu organisieren und zu handhaben. Ein einfaches „Weiter so!“ reicht als Reaktion der Politik nicht aus.




Es wird Zeit, dieses Problem klar zu benennen

Der Mann ist 22 Jahre alt und in der Türkei geboren. Er lebt in Kempten im Unterallgäu mit seiner Familie. Die bayerische Landesregierung will ihn jetzt ausweisen, denn der junge Mann ist Anhänger der Killerbande, die sich IS nennt und in diesen Wochen im Irak und in Syrien ein Blutbad unter denjenigen anrichtet, die ihr wirres Verständnis vom Glauben nicht teilen. Erhan, so heißt er, findet nichts dabei, Gegner zu töten. Auch seine Familie würde er umbringen, wenn sie sich gegen den IS stellt. Köpfen ist für ihn eine ganz normale Angelegenheit, denn tot ist ja tot. Die Anschläge vom 11. September 2001 in den USA haben, da ist er sicher, die Amerikaner selbst organisiert. Und zum Mitkämpfen war er bereits auf dem Weg nach Syrien, bevor er in der Türkei angesichts der Polizeipräsenz abbrechen musste. Erhan lebt hier unter uns. Dieses Land hat ihm und seiner Familie eine neue Heimat gegeben, aber er verachtet uns und wie wir leben. Solche Typen möchte ich nicht unter uns haben.




Erobern wir Bürger uns diesen Feiertag

Alles wird so sein wie immer. Der Tag beginnt mit einem ökumenischen Gottesdienst, dann folgt ein Festakt mit Politikern und Honoratioren. Dunkle Anzüge sicher erwünscht. Hannover bietet dann den Rahmen für das diesjährige Bürgerfest, bei dem auch „Bürger-Delegationen“ erwartet werden. Und Berlin, unsere Hauptstadt, setzt noch einen drauf. „Livemusik, Schlagerparaden, Karaokedarbietungen, Vorträge, Biergärten, Veranstaltungen für die ganze Familie und viele weitere Unterhaltungsaktionen“ bewirbt die Metropole auf ihrer Internetpräsenz, bedauert allerdings, dass – leider, leider – in diesem Jahr keine große Bühne aufgebaut werde, aber immerhin drei kleine.

Nationalfeiertag nennt man dieses trostlose Angebot in Deutschland, das jeden, der mal einen Nationalfeiertag anderswo miterleben durfte, unwillkürlich zum Lachen bringt. Ein Nationalfeiertag, der große Teile der Nation völlig schnuppe ist. Man hat irgendwie Hemmungen, sich zur eigenen Nation zu bekennen oder gar stolz auf sie zu sein, wenn nicht gerade Fußballturnier ist. Und man zweifelt, ob der 3. Oktober als Datum für den Tag der Deutschen Einheit glücklich gewählt ist. Warum nicht der 9. November, als den Jahrestag, an dem die Mauer fiel? Der sogar das dunkle Pendant mit dem 9. November 1938 und den Pogromen gegen die jüdische Bevölkerung hat und damit einen großen geschichtlichen Bogen schlägt? Von einem Jubeltag zu einem Tag der Schande. Oder warum nicht der 17. Juni in Erinnerung an 1953, als sich in vielen Städten der früheren DDR die Arbeiter erhoben, um zunächst gegen die Erhöhung der Arbeitsnormen durch das SED-Regime, dann aber schnell auch für freie Wahlen und Wiedervereinigung zu demonstrieren? Ein wahrer Aufstand des Volkes für die Freiheit, der dann von russischen Panzern niedergewalzt wurde. (Man muss das hin und wieder mal in Erinnerung rufen angesichts der neuen erstaunlichen Russland-Begeisterung hierzulande)
Der 3. Oktober ist es geworden, die von uns gewählten Repräsentanten haben so entschieden. Lassen Sie uns jetzt daran arbeiten, dass der Tag der Deutschen nicht länger ein Honoratiorenfest bleibt! Ich wünsche mir, dass alle Bürger Anteil daran nehmen, was an diesem Tag gefeiert wird, und dass wir uns endlich trauen, einen gesunden, fröhlichen und freiheitlichen Patriotismus zu zelebrieren. Es geht nicht darum, uns über andere Völker und Staaten zu stellen, sondern uns selbst zu feiern. Wenigstens einmal im Jahr stolz darauf zu sein, was wir Deutschen auf die Beine gestellt haben, in Kultur und Wissenschaft, in Sachen Wohlstand und soziale Sicherheit und auch in puncto Freiheit und Gerechtigkeit. All diese Dinge, um die uns Menschen rund um den Erdball bewundern und beneiden, und die wir selbst so gar nicht mehr zu schätzen wissen. Es gehört für mich zu den erstaunlichsten Erscheinungen unserer Zeit, wie abschätzig und verächtlich Menschen, die sich selbst als Patrioten bezeichnen, über dieses Land, seine Institutionen und seine Vertreter sprechen und schreiben.

Machen wir aus dem Tag ein echtes Bürgerfest, überall! Es kann ganz einfach beginnen in diesem Jahr (denn die Zeit wird ja schon etwas knapp). Hängen Sie eine Deutschlandfahne aus dem Fenster! Oder, falls die schwarz-rot-goldenen Billigproduktionen aus Asien die WM überlebt haben, stecken Sie morgen ein Autofähnchen an ihren Wagen! Vielleicht kennen Sie Leute, die in den bewegenden Monaten dabei waren, zwischen 9. November 1989 und 3. Oktober 1990 – laden Sie die doch zu sich ein! Ein paar Freunde und Nachbarn dazu, den Grill an. Es ist ganz leicht, und es muss auch nicht nur über Politik gesprochen werden. Aber ein wenig über das Geschenk der Einheit, auch über die Probleme und Unterschiede, die es immer noch gibt. Und was für ein Glück wir haben, in Deutschland zu leben. Dazu Bratwurst, Kartoffelsalat und Bier – großartig. Morgen werden nur ein paar Leute dabei mitmachen, aber wie Sie wissen beginnt laut Konfuzius eine Reise von 1000 Meilen mit einem Schritt. Im nächsten Jahr starten wir dann Stufe 2: Bürger- und Sportvereine, Ortsverbände der Parteien, Nachbarschaften und Kleingartenkolonien werden eingeladen, sich anzuschließen und Einheitsfeste zu veranstalten. Nicht von oben verordnet, nicht „vom Staat“ organisiert, sondern von uns, den Bürgern dieses Landes. Mal schauen, wie weit wir kommen. Irgendwann sind Festakt und Karaoke in Berlin dann nur noch Nebensächlichkeiten eines echten Nationalfeiertags der Deutschen.