„Bäumen eine Stimme geben“ – und Ed Sheeran das Singen verbieten

Ed Sheeran sieht wahrlich nicht aus wie Justin Timberlake, aber der Brite ist auch ein echter globaler Superstar. Am 22. Juli will er ein Open-Air-Konzert in Nordrhein-Westfalen geben. Ursprünglich sollte das in Essen, dann in Düsseldorf stattfinden. Dumm nur, wenn die Esprit-Arena dort gerade einmal 46.000 Zuschauer fasst, Sheeran aber bereits 80.000 Tickets verkauft hat.

Der aktuelle Plan: Der Düsseldorfer Messeparkplatz soll für das Konzert umfunktioniert werden. 60 Bäume wurden schon umgepflanzt, und jetzt wird’s sehr Deutsch. Weil weitere 100 Bäume gefällt werden müssten, droht das Großevent zu platzen. Denn wenn es um „meinen Freund, den Baum“ geht, versteht man hierzulande keinen Spaß.

Nun muss man wissen, dass das Konzert ursprünglich auf dem Provinzflughafen in Essen stattfinden sollte, dann aber nicht durfte, weil dort die seltende Feldlerche wächst. Umweltaktivisten erzwangen, dass dort kein Konzert stattfinden darf. Sheeran sollte deshalb in die Landeshauptstadt ausweichen, wo heute 50 (!) Demonstranten ihren Unmut bekundeten, was nur dadurch eine Relevanz erlangte, dass zahlreiche Journalisten und auch Fernsehkameras erschienen. Die Protestierer bekundeten, sie wollten „Bäumen eine Stimme geben“, aber keinesfalls die Stimme von Ed Sheera hörenn, der junge Mädchen rund um den Globus in Verzückung singt.

Das Ganze erinnert mich an 2004, als die grüne Umweltministerin in NRW, Bärbel Höhn, den Bau von drei Großkraftwerken monatelang stoppen ließ – es ging um eine Investition von mehreren Milliarden Euro – um herauszufinden, ob es dort vielleicht schützenswerte Hamster-Populationen gibt. Über Monate stand alles still, bis man feststellte, dass es keine Feldhamster gibt, die von Rot-Grün geschützt werden könnten. Und Schwarz-Gelb gewann nach 40 Jahren mal wieder eine Landtagswahl an Rhein und Ruhr.

Ich habe weder etwas gegen Feldhamster noch gegen Bäume. Aber ich halte diesen Umweltalarmismus, diesen Schwachsinn nicht mehr aus. Jeder Jahr fällen wir allein in Deutschland Millionen Tannebäume für das Weihnachtsfest. Und danach pflanzen wir neue an. That’s it! Und hier beschäftigen sich Fernsehnachrichten, Parteien, der „Spiegel“ und Demonstranten mit 100 zu fällenden Bäumen für ein Konzert, das Millionen-Einnahmen für die Veranstalter, Stadt Düsseldorf, Busunternehmen, Hotels, Gastronomie usw bringen. Und sie wollen es allen Ernstes platzen lassen?

Wartet ab: Im Dezember werden sie demonstrieren, keine Weihnachtsbäume mehr zu fällen… Jede Wette!