Darf ein AfD-Mitglied in den Fußballverein seiner Wahl eintreten oder nicht?

Peter Fischer, Präsident des Bundesligaclubs Eintracht Frankfurt, ist ein Mann deutlicher Worte. „Es verträgt sich nicht mit unserer Satzung, AfD zu wählen. Es kann niemand bei uns Mitglied sein, der diese Partei wählt, in der es rassistische und menschenverachtende Tendenzen gibt.“ Das muss man erstmal sacken lassen. Man kann nicht Mitglied eines Fußballvereins sein, wenn man zu einer Partei gehört, die am 24. September 2017 bei der Bundestagswahl sechs Millionen Menschen hinter sich versammelt hat. In einer freien und geheimen Wahl? In einer Musterdemokratie? Warum eigentlich nicht? Aus der Partei Die Linke gab es in den vergangenen Jahren immer wieder antisemitische Töne zu hören. Dass Peter Fischer da laut protestiert hätte, ist mir nicht aufgefallen.

Und wie weit soll das gehen? Dürfen CDU-Mitglieder demnächst bei RB Leipzig nicht mehr Mitglied werden, weil Frau Merkel einen verantwortungslosen Massenzuzug in unser Land zu verantworten hat? Wird Veganern demnächst das Tor veschlossen, wenn sie Mitglied in einem bayerischen Club mit Schweinshaxen-Tradition werden wollen?

Dieser gutmenschliche Aktionismus ist kaum noch zu ertragen. Und ja, natürlich ist Antisemitismus etwas anderes als vegane Lebensart. Aber ist die AfD überhaupt antisemitisch als Partei? Oder gibt es da bloß einige Wirrköpfe, die dringend vor die Tür gesetzt gehören?

Ein Fußballverein kann natürlich selbst entscheiden, wen er aufnimmt, würde ich mal annehmen. Zwei AfD-Funktionäre in Hessen haben jetzt die Mitgliedschaft bei Eintracht Frankfurt beantragt. Ich bin sehr gespannt, wie das ausgeht…