Der Westen nimmt endlich die Herausforderung durch China an
»Die Zeiten in denen weltweite Entscheidungen von einer kleinen Gruppe von Ländern getroffen wurden, sind lange vorbei.«
Das sagte heute ein Sprecher der chinesischen Botschaft in London zum zeitgleich stattfindenden G7-Gipfel in Cornwall.
Und der verärgerte Unterton verrät, dass diese Zeiten eben gar nicht vorbei sind. Der Westen, allen voran die USA, sind das Maß der Dinge auf diesem Planeten. Noch, denn China und seine expansive Globalpolitik sind das zentrale Thema des gerade stattfindenden G7-Treffens. Und China holt mächtig auf – wirtschaftlich und militärisch.
Aber China ist kein Rechtsstaat, China ist eine Diktatur mit Mercedes und Microchips. Einst die billige Werkbank der westlichen Industrienationen, spielt Peking heute ganz vorn mit. Und wird nicht eingeladen zum Dinner der anderen Großmächte. Stattdessen werden andere aufstrebende Staaten wie Indien oder auch Australien zum Kreis hinzugeladen.
Die westlichen Staaten beginnen an diesem Wochenende offiziell eine globale Initiative für mehr Infrastruktur-Investitionen in Afrika und auf dem westlichen Balkan. Das zielt genau auf die ambitionierten „Seidenstraßen“-Pläne Chinas, das inzwischen großen Einfluss besonders in Afrika erworben hat. Doch auch EU-Länder wie Ungarn, Griechenland und Italien nehmen an der chinesischen Seidenstraße teil. Da ist viel Gesprächsbedarf unter den Partnern.
Aber gut ist, dass sich der Westen, dass wir uns endlich auch mit den langfristigen strategischen Entwicklungen beschäftigen statt immer nur von einer Wahl zur nächsten zu denken. Und die Präsidentschaft von Joe Biden scheint neuen Schwung in die alten Bündnisse zu bringen.