Die Erstarrung löst sich zunehmend
Angela Merkel verspürt zunehmend Gegenwind in ihrer eigenen Partei, über den ich hier schon geschrieben habe (hier). Bei der gestrigen Regionalkonferenz ihrer CDU in Heidelberg, musste sich „Angie“ ungewöhnlich scharfe Kritik an ihrer Flüchtlings-Politik anhören. Ein CDU-Mitglied aus Karslruhe trat gar ans Mikrofon und forderte ihren Rücktritt. Die Bundeskanzlerin habe dem Land „eine Hypothek aufgeladen, die es so schnell nicht wieder los wird – und wenn, dann sicher nicht mit Ihnen!“ Solche Respeklosigkeit ist in der CDU bei Auftritten Merkels bisher nicht üblich gewesen. Die spürbar gestiegene Bereitschaft, Klartext zu reden, sollte im Adenauer-Haus Anlass sein, noch einmal ein wenig über die Lage von Land und Partei nachzudenken. Ein einfaches Weiter so oder das inzwischen hauptsächlich als Häme verwendete „Wir schaffen das“ wird nicht mehr reichen, bei den anstehenden Wahlen die Kurve zu kriegen.
Ein kleiner Junge aus Afghanistan sorgte mit seinen Tränen dann doch für Rührung. Er wollte der Kanzlerin danken und einmal ihre Hand halten, schluchzte er. Wenn Kinder weinen, dann ist das eine ernste Sache, und das meine ich genau so. Aber ich musste in dem Moment, als ich es auf N 24 sah, unwillkürlich an den Sänger Xavier Neidoo denken, der einst zufällig mit dem Fahrrad mal bei einer „Reichsbürger“-Demo in Berlin zufällig vorbeiradelte und dann ein paar Worte sprechen wollte…