Donald Trump kann telefonieren, mit wem er will

Mal wieder große Aufregung. Der designierte US-Präsident Donald Trump (heute zum „Man of the Year“ des Time-Magazine gewählt – herzlichen Glückwünsch!) hat einen Telefonanruf von Taiwans Staatschefin Tsai Ing-wen entgegen genommen. Die wollte ihm zu seiner Wahl gratulieren. Nun muss man wissen, dass solche Telefonate seit 1979 nicht mehr üblich sind, weil China Taiwan als „abtrünnige Provinz“ ansieht und jeden böse anguckt, der sich darüber hinwegsetzt und Taiwan als das betrachtet, was es ist: ein souveräner Staat, eine Insel des Wohlstands in Asien und ein Verbündeter des Westens. Und weil Trump der chinesischen Regierung, die in Südostasien offenbar denkt, tun und lassen zu können, was sie will, sowieso wenig freundlich gesonnen ist und Zölle auf chinesische Exportgüter angekündigte, weil China angeblich Arbeitsplätze in den Vereinigten Staaten vernichte, hat sich der President elect wohl gedacht: das Telefon klingelt, da gehe ich jetzt einfach mal dran!

Diplomaten finden das nicht gut, wenn einer aus der Reihe tanzt. Andererseits ist Trump genau deshalb gewählt worden. Um aus der Reihe zu tanzen. Jeder Staatschef sollte das Recht haben, zu telefonieren, mit wem auch immer er will. Und der bald Präsident des mächtigsten Landes auf der Erde allemal…