Eine kleine Frauen-Elite hat Grund zum Feiern

Im Bundeskanzleramt war gestern „Frauengipfel“. Angela Merkel hatte rund 100 Karrierefrauen eingeladen, um mit ihnen darüber zu plaudern, warum zwar sie alle Karriere ohne Quote gemacht haben, aber alle anderen Frauen im Land für zu doof halten, das auch aus eigener Kraft zu schaffen. Über das Thema Quote müsse man nicht mehr kontrovers debattieren, befand die Kanzlerin, weil ja bereits alles dazu gesagt sein. Das war schon allein deshalb klug von ihr, weil auch gar keine Skeptikerin zu dem Stelldichein eingeladen worden war. Wäre es eine Männerrunde gewesen, hätte man wohl von Quoten-Besoffenheit sprechen dürfen, aber das ziemt sich natürlich bei Damen nicht. Betrachten wir also einen anderen Umstand: Von der zukünftigen Quote für Aufsichtsräte und Vorstände bei DAX-Unternehmen werden in Deutschland schätzungsweise 300 Frauen profitieren, und zwar die Frauen, die es auf der Karriereleiter schon bis sehr weit oben geschafft haben. Für die anderen 40 Millionen Frauen im Land bringt das Gesetz, über das seit Jahren in Parlamenten und Talkshows gestritten wird, nichts. Null. Nada. Nothing.