Die SED-Nachfolgepartei wurde gestern von den Wählern in Thüringen zur stärksten politischen Kraft im Freistaat gewählt, auf Platz 2 die AfD von Rechtsausleger Björn Höcke. Na, herzlichen Glückwunsch! Wenn Sie sich erinnern: Thüringen war gemeinsam mit Sachsen das ostdeutsche Musterland, das in vielen Bereichen zügig zu den Westländern aufholen konnte. Ein florierender Mittelstand, Handwerk und Tourismus – fleißige und anständige Menschen. Und nun wählen – bei steigender Wahlbeteiligung – mehr als die Hälfte der Bürger im Freistaat entweder die Nachfolger der Stasi- und Bonzenpartei von einst oder den völkischen Heilsbringer mit dem „Schuldkult“.

Der Wähler ist der Chef in einer Demokratie. Ramelow ist der Gewinner, er wird nun erstmal einfach weiterregieren und sich wechselnde Mehrheiten suchen.

Die CDU ist der große Verlierer. Die Partei, die den Freistaat viele Jahre gut bis sehr gut regiert hat, taumelt nach der fünften schweren Wahlklatsche in diesem Jahr in Deutschland mit einer Vorsitzenden Kramp-Karrenbauer, die für jeden erkennbar überfordert ist mit der Führung der einstigen Volkspartei der Mitte, angeschlagen im Ring. AKK ins Kanzleramt? So viel Phantasie habe ich nicht.

Kurz flammte vorhin der totale Irrsinn auf, als der Wahlverlierer Mike Mohring im Interview herumschwurbelte, die neue Lage mit starken Verlusten der Mitte müsse nun zum Nachdenken führen. Ja, lieber Mike Mohring, über was denn? Über Koalition oder Duldung mit den SED-Erben? Als CDU, als die Partei der Deutschen Einheit? Nein, nein, nein! Die CDU kann und darf diesen Weg nicht gegen, will sie nicht das Schicksal der SPD teilen und in die Bedeutungslosigkeit abgleiten. Sie können nachdenken, ob sie die Opposition im neuen Landtag noch anführen wollen nach diesen herben Verlusten. Aber den Auftrag über Koalitionen Verhandlungen zu führen, den hat ganz sicher einer nicht vom Wähler bekommen. Und das ist Mike Mohring mit seiner CDU.

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Dieser Artikel wurde 27 mal kommentiert

  1. HK Antworten

    Dieser Gedanke kam mir auch beim Interview mit Mike Mohring.

    Un dann habe ich einmal das Wahlergebnis der Landtagswahl in Thüringen von 2014 nachgelesen:

    CDU: 33,5 %
    Linke: 28,2 %.

    Ich kann mich nicht wirklich an einen Aufschrei erinnern, als Herr Ramelow einen Auftrag zur Regierungsbildung erhalten zu haben glaubte.

    Ähnliches auch in Bremen.

    Solange die stärkste Partei, die aus Wahlen hervorgeht, nicht den Regierungschef stellt, fühle ich mich als Wähler „überfordert“ ( auf deutsch: ver….. ).

    Dummerweise kann man bei dieser Landtagswahl zwar deutlich erkennen, daß die Regierung von Herrn Ramelow keine Mehrheit mehr hat, aber wer ein Ergebnis von knapp -12 % einfährt, sollte wirklich die Backen nicht so weit aufblasen …

    Frau AKK wäre vielleicht besser nicht nach Thüringen zur „Wahlkampfhilfe“ gereist.

    Aber nicht nur sie, auch „ihr“ General scheint überfordert …

  2. gerd Antworten

    Ich tätige mal eine prophetische Aussage: Die CDU wird mit den Roten das Bett teilen. Wetten werden angenommen.

  3. HB Antworten

    AKK war das Kanonenfutter und sie ist darauf hereingefallen. Leider sind die Grünen nicht aus dem Parlament gefallen. So lange die mitmischen, wird es keine Politik zum Wohle der arbeitenden Bevölkerung geben.

  4. Rainer Klotz Antworten

    Wer nicht hören will muss fühlen oder wer im Wähler nur formbare Lemminge sieht, bekommt die Backpfeifen bei der Wahl. Wer AFD-Wählern eine moralischen Mitschuld am rechtsextremistischen Attentat unterstellt, hat gestern den ausgesteckten Mittelfinger der AFD Wähler gesehen. Wer nach jeder Wahlschlappe verkündet, nun werde man die AFD inhaltlich stellen aber im Tagesgeschäft sich nur an politisch inkorrekten Worten fertig macht, hält die Wähler für unreife Dummköpfe. Die linksliberale Politik der letzten Jahrzehnte hat an vielen Stellen ihre Möglichkeiten ausgereizt und kämpft nur noch mit dem Rücken zur Wand gegen Rechts. Wer nicht endlich umsteuert und den politischen Reformstau bearbeitet, wird noch viele Niederlagen des sogenannten bürgerlichen Lagers erleben.

  5. Ruth Antworten

    Wie wäre es zur Abwechslung damit:
    Die Parteien, die vom Parteiprogramm her die meisten Übereinstimmungen haben, bilden die Regierung?

    Also mal die Farben vergessen, und auf die Inhalte schauen?

    Und dann halt mal über den Schatten springen liebe CDU und mit der Partei sachlich und fair zusammenarbeiten, deren Parteiprogramm dem eigenen (von vor ca. 15 Jahren noch) sehr ähnelt.

    Fast amüsiert hat mich die Empörung der Medien – manche der Hofberichterstatter und vor allem die *Innen bekamen fast Schnappatmungen, als die Fakten – das Wahlergebnis bekannt wurde.
    Dabei vergessen alle eine wichtige Tatsache: hätten CDU und SPD gute Politik gemacht, die Interessen ihres Landes und ihres Volkes als höchste Priorität gesehen, gleichzeitig dafür gesorgt, das Sparer ihre Schäfchen im Trockenen behalten und ihre Altersversorgung sicher ist. Doch CDU und SPD haben nicht einmal dafür gesorgt, dass die Grundbedürfnisse der Bevölkerung: faire Preise bei Strom, Benzin, Diesel – bei Wasser und Gas, ja selbst bei den Grundlebensmitteln und dem öffentlichen Nahverkehr gewährleistet werden. Hinzu kam die vorsätzliche Veränderung der Bevölkerungsstruktur und Maulkorb für die Medien, damit diese ja nicht über Fakten berichten, wie zuletzt in Limburg, als wieder mal EinMann seinen Charakter auslebte.

    CDU und SPD haben versagt. Und nur deshalb haben die SED-Nachfolgerpartei und sogar die AfD trotz Herrn Höcke soviele Wähler für sich gewinnen können.

    Fakt bleibt: Hätte Frau Merkel ihren Job richtig gemacht, wäre das nie passiert.

    „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.“

    Hahaha.

    • Nick von Stra Antworten

      Sehr geehrte Ruth,

      sehr richtig, ich wudnere michauch darüber. Es ist doch eindeutig, dass es für ein konservatives Bündnis eine Mehrheit gibt. Nähme man noch die FDP dazu, hätte man sogar die Mehrheit der Sitze.
      Da man sich aber bereits ohne Sinn und Verstand geeinigt hat, dass gewisse Parteien „gar nicht geht“, sind einem nun die Hände gebunden. Zu dumm, dass man sich zu schnell all seiner Handlungsmöglichkeiten beraubt hat.

  6. colorado 07 Antworten

    Ginge die CDU mit den Linken zusammen, wäre die Demokratie ad absurdum geführt. D.h. die Wähler können wählen, was sie wollen, sie bekommen aber das, was sie nicht wollen.

    • W. Lerche Antworten

      Dann müssen die Wähler eben das wählen, was sie NICHT wollen, damit sie das bekommen, was sie wollen.

    • Alexander Droste Antworten

      „Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie längst verboten.“
      Das soll Tucholsky mal gesagt haben.

  7. Stefan Schmidt Antworten

    Irgendwo las ich gestern:

    „Ca. 50% der Thüringer haben für geschlossene Grenzen gestimmt, uneinig ist man sich nur darüber ob keiner raus oder keiner rein darf.“ 😀

    Ich finde das ein großartiges Wahlergebnis, allein, weil es den Etablierten auf die Nerven geht. Da bin ich noch ganz der jugendliche Rebell von damals, der unnötig laut Musik gehört hat seine Eltern zu nerven. 😀
    Nur schade, dass die Grün_-//*Innen nicht doch noch rausgeflogen sind.

    • W. Lerche Antworten

      So empfinde und denke ich auch.
      Ich schlage vor, die Wahlzettel nochmal genau zu überprüfen. Vielleicht hat man sich bei den Grünen verzählt? Solche Pannen soll’s ja geben.

  8. Johannes Antworten

    Herr Mohring hat inzwischen den „Segen“ der CDU Parteizentrale in Berlin bekommen, über eine Koopertation mit Ramelow zu sprechen. Eine Koalition sei aber nachvor ausgeschlossen, berichtet die Zeit.

    Käme es zu dieser „Kooperation“, die in Wahrheit natürlich eine Koaltion light wäre, klatscht sich die AfD auf die Schenkel und bedankt sich artig. Und die CDU setzt ihre Entkernung stark beschleunigt fort. Diese Entwicklung wird noch mehr verzweifelte CDU/CSU´ler konservativer Couleur zur AfD treiben. Als Wähler und wohl auch als Mitglied. Was wiederrumder AfD gut täte.

  9. W. Lerche Antworten

    Lieber Herr Kelle, wie kommen Sie zu der Fragestellung an Herrn Mohring (CDU), ob er die Oposition im Landtag anführen wolle?
    Sehen Sie die CDU als größte Oppositionspartei im künftigen Landtag?
    Wie sollte das gehen? Koaliert sie mit den Genossen, stellt sich diese Frage nicht.
    Glauben Sie etwa, dass die AfD zu den Genossen in die Regierung eintritt?
    Oder schließen sich CDU/Grüne/FDP/SPD zu einer Fraktion unter Führung der CDU zusammen?
    Als Anführer der Opposition sehe ich momentan die AfD und nicht die CDU.

  10. W. Lerche Antworten

    Ich kann mir gut vorstellen, dass das bestehende Pareien- bzw. Gesinnungs-Kartell genau dann der AfD das Feld überlässt, wenn der Crash infolge von Murks und Lobbypolitik unabwendbar kurz bevor steht. Kurz bevor Spareinlagen und Altersvorsorge gänzlich verzockt sein werden, schmeißen unsere „Gutmenschen“ mit der richtigen Gesinnung hin und verteilen sich in der Deckung unter Tarnnetzen.
    Und wenn kurz darauf der Euro platzt, wenn ein Heer an Arbeitslosen und Häusle-Verlieren entsteht, werden diese Links-Grün-Guten hervorspringen und laut schreien: „Die AfD ist an allem schuld!“ – Das könnte dann der richtige Zeitpunkt sein, um den angestebten, immer wieder vergeblich versuchten, stets gescheiterten Sozialismus mit digitaler Unterstützung diesmal „fehlerfrei“ zu installieren.

  11. Onkel Klaus Antworten

    Die Thüringer und Sachsen haben 1989/90 die deutsche Einheit am lautesten begrüßt – und zwar auch aus deutschem und lokalem Patriotismus. Kohl, Bernhard Vogel und (etwas weniger) Kurt Biedenkopf haben sich daran orientiert und diesen Patriotismus politisch bedient (etwa mit einer hervorragenden Wirtschaftspolitik und PISA-Spitzenplätzen) und für die CDU in diesen Ländern hervorragende Ergebnisse geholt.
    Die Merkel-CDU hat den Patriotismus verachtet und hintertrieben, man erinnere sich an Gröhes Fähnchen…
    In die Lücke stieß die SED als „Ostpartei“ und – als ehrlichere Patrioten – die AfD. Die CDU wird diese Wähler nur zurückgewinnen, wenn sie sich mehr auf Deutschland besinnt als den Medien und den Grünen (Tautologie) hinterherzurennen.

    • HK Antworten

      Momentan ist davon nichts zu sehen.

      Wie zu lesen ist, hat unser aller um Deutschland besorgte ( oder eher nicht ? ) Kanzlerin in Frankfurt dem Herrn, der in seiner Amtszeit die Deutschen Milliarden an Zinsen gekostet hat, mit wärmsten Worten und aus vollem Herzen für seine Politik gedankt – und seine Nachfolgerin, die ebenfalls nichts Gutes verheißt, in den höchsten Tönen gelobt.

      „Ich möchte Deutschland dienen“.

      Na dann …

      WARUM TUN SIE ES NICHT, FRAU MERKEL ???

  12. HB Antworten

    Was mich schon interessieren würde: in welcher Liga spielt eigentlich die zitternde Nägelkauerin? Lacht die sich nur tot mit ihren Kumpani über uns hampernde Deutsche?

  13. HK Antworten

    Die Zeitung mit den vier Buchstaben bringt es auf den Punkt:

    Nach der PK von AKK und Herrn Mohring und der Sitzung der CDU-Granden, Gespräche mit der Linken in Thüringen aufzunehmen, „aber nicht zu koalieren“, heißt es dort klar:

    „Nein, Frau Merkel!“

    Wenn die CDU nun tatsächlich, wie u.a. von Daniel Günther und Peter Altmaier gefordert, „Gespräche“ mit der Linken aufnimmt, DER Partei, die auf Deutsche HAT schießen lassen, DER Partei, die bis heute verschweigt, wo das Milliarden-Vermögen der SED geblieben ist, und in der Konsequenz eine dunkelrot-schwarze Koalition vorzubereitet, hat aus der Geschichte unseres Landes wirklich GAR NICHTS gelernt.
    Damit ist die CDU einmal mehr die Partei der Wortbrüchigen und Umfaller.

    Wer sich als Wähler von DIESER Partei nicht ver…. fühlt, mag getrost weiterschlafen.

  14. Steve Acker Antworten

    Man muss sich das mal vorstellen.
    Die Antifa bekämpft auch die CDU und hat z.b eine Rede von de Maiziere verhindert.
    Und jetzt überlegt sich die CDU eine Koalititon mit der Linken, dem politischen ARm
    der Antifa !

  15. HK Antworten

    Wer gestern abend die Kommentare mancher Journalisten, u.a. Hajo Schumacher bei „hart aber fair“ gehört hat, konnte seinen Ohren nicht trauen:

    Da wurde mehr oder weniger unverhohlen dazu aufgerufen, in Thüringen mit der Linken zu „reden“:

    „Ramelow ist nun wirklich kein Kommunist“ war zu hören.
    Oder „Nach 30 Jahren ist die Linke keine Gefahr mehr“.

    EIN SCHLAG INS GESICHT ALLER DDR-BÜRGERECHTLER !

    Wer ernsthaft mit der Partei, auch wenn sie sich noch 3 mal umbenennt, koalieren will, die AUF DEUTSCHE HAT SCHIESSEN LASSEN, die bis heute nicht erklärt, wo sie das Milliardenvermögen der SED gebunkert hat, hat nicht nur keinerlei Geschichtskenntnis, der HAT FERTIG.

    Es geht nicht um Thüringen, „zum Wohle des Landes“, Herr Mohring, es geht nur um MACHT.

    Selbst von der Werteunion bis jetzt kein Ton dazu.

    Die CDU hat fertig.

    Herr Merz, übernehmen Sie !

  16. Wolfgang Heppelmann Antworten

    Bei den Grünen ist’s erstaunlich ruhig. In dem Namen „Mohring“ steckt das pol. inkorrekte Wort „MOHR“. soetwas führt doch sonst immer zu lautem Geschrei ? Wie konnte das der Genderpolizei entgehen ? Mit seiem Namen würde Herr Mohring in einer Deutschen Universität auf jeden Fall niedergebrüllt, egal, worüber er hätte sprechen wollen. „Mohrenapotheken“ wurden auch alle schon umbenannt. Kein Wunder, daß soeiner nicht gewählt wurde. Oder woran könnte das sonst gelegen haben ?

  17. Juvenal Antworten

    Und dann wollen wir doch mal eine stille Gedenkminute für alle taktischen AfD-Wähler einlegen. Jetzt sehen auch immer mehr in der CDU die Futtertröge massiv wegschwimmen und schon kommt Schwung in die Diskussion! Ist doch nicht alles und schon gar nicht „Mutti“ alternativlos, gelle.
    Manchmal muss man von hinten durch die Brust ins Auge, um das Gewünschte zu bewirken.
    Und wenn jetzt die Diskussion wieder unter den Teppich gekehrt wird – die nächsten Wahlen kommen bestimmt!

  18. HK Antworten

    Es ist schon erstaunlich:

    Gestern abend bei Lanz kam nach diversen Nachfragen des ( selbstverliebten, alles besser wissenden ) Herrn Lanz von Herrn Mohring, daß ER Ministerpräsident in Thüringen werden will – bei -12 %.

    „Für das Land …“

  19. B. Minzenmay Antworten

    Lieber Klaus Kelle,
    Falsch! Die LINKE ist nicht Nachfolgerin der SED! Sie IST die SED. Sie hat sich nur ein paarmal umbenannt, in der Absicht, ihren Gestank zu überdecken. Sie ist auch nicht „Erbe“ der SED. Denn einer, der noch lebt, kann nicht sein eigener Erbe sein!

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