Fürbitten thematisch mal breiter anlegen!

„Und wir bergüßen besonders unsere Sternsinger…und Sternsingerinnen…“ Fing schon gut an, die Heilige Messe heute morgen in unserer Gemeinde. Ich bin ja froh, dass man _* nicht aussprechen kann. Dieser Pfarrer hätte es zweifellos getan…

Verstehen Sie mich nicht falsch, die Leistung der Frauen in der Katholischen Kirche ist nicht hoch genug zu würdigen. Viele Gemeinden wären ohne Frauen gar nicht mehr lebensfähig. Zum Beispiel heute bei uns – die Fürbitten wurden von fünf jungen Frauen vorgebetet, eine Dame aus dem Pfarrgemeinderat „moderierte“ ein wenig und befragte die Glübigen in der vollbesetzten Kirche, und dann kam der eucharistische Teil, den dann der Priester übernahm. Und das ist auch richtig so, denn Jesus Christus hat vor 2.000 Jahren zwölf  Männer zu Aposteln ausgewählt, und ich denke, dass der Sohn Gottes sich etwas dabei gedacht hat.

Bei den Fürbitten ging es um den Frieden auf  der Welt und um arme Kinder im Libanon – auch das völlig nachvollziehbar und richtig, dafür zu beten in der Kirche Jesu. Was denn sonst?

Dennoch fehlt mir etwas, nicht heute, aber immer bei den Fürbitten in meiner Kirche, nämlich der Fokus auf die Dinge, die im eigenen Land suboptimal laufen. Klar, es wird auch mal für arme Familien in Deutschland gebetet, aber schon bei Fürbitten, bei denen es um Hass und Rassismus geht, hat es stets nur eine Richtung – nämlich die, die hassen, weil sie Fremden nicht die helfende Hand reichen wollen. unabhängig davon, ob diese Fremden mit dem Messer auf uns losgehen, Terroranschläge vorbereiten oder Frauen vergewaltigen. Kann man machen. Aber wann beten wir mal für die Fremden, die uns hassen? Für die Hassenden, die Polizisten oder Politiker gewaltsam angreifen?

Ich bin seit gut 30 Jahren katholisch und habe schon in vielen Regionen gelebt, aber so eine Fürbitte habe ich noch nie gehört…