GASTSPIEL: Martin D. Wind über die „pädophile Vergangenheit“ der Grünen

„Divide et impera“ – nach diesem Slogan handelt offensichtlich der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD). Er teilte seinen Koaltionspartnern von CDU und GÜNEN mit, dass er in diesem Jahr Daniel Cohn Bendit als Redner zur obligatorischen Feier des Tages der Deutschen Einheit in der Paulskirche gewonnen habe. Daniel Cohn-Bendit, das Enfant terrible der europäischen Politik, der Straßenkampfgefährte Joschka Fischers und der intellektuelle Flügelmann des späteren hessischen Umweltministers. In aller Ruhe konnte Feldmann sich zurücklehnen und dem erwartbaren Hauen und Stechen zwischen seinen politischen Partnern zusehen. Und wie die Forelle beim Fliegenfischen instinktiv zubeißen muss, so sich eine Köderfliege auf die Wasseroberfläche senkt, so reagierten CDU und Grüne auf dieses Ansinnen.

„Die pädophile Vergangenheit“

Nicht zu Unrecht erinnerten Michael zu Löwenstein, CDU-Fraktionsvorsitzender im Frankfurter Stadtparlament, an den durchaus bewegten und in Teilen auch anrüchigen Lebensweg Daniel Cohn-Bendits, dem er eine „pädophile Vergangenheit“ attestierte. Er bezog sich dabei auf Ausschnitte aus der Autobiographie „Der große Basar“ des grünen Politikers, in denen dieser 1975 unter anderem schrieb:

„Mein ständiger Flirt mit allen Kindern nahm bald erotische Züge an. Ich konnte richtig fühlen, wie die kleinen Mädchen von fünf Jahren schon gelernt hatten, mich anzumachen. Es ist kaum zu glauben. Meist war ich ziemlich entwaffnet. (…) Es ist mir mehrmals passiert, dass einige Kinder meinen Hosenlatz geöffnet und angefangen haben, mich zu streicheln. Ich habe je nach den Umständen unterschiedlich reagiert, aber ihr Wunsch stellte mich vor Probleme. Ich habe sie gefragt: „Warum spielt ihr nicht untereinander, warum habt ihr mich ausgewählt und nicht andere Kinder?“ Aber wenn sie darauf bestanden, habe ich sie dennoch gestreichelt.“

Und noch 1982, als 37 Jähriger, schwelgte Daniel Cohn-Bendit genüßlich in Erinnerungen an seine Zeit als Erzieher in „alternativen Kindergärten“. In der Aufzeichnung einer französischen Fernsehsendung kann man ihn auf youtube bei seinem theatralischen Auftritt in einer Talkshow bewundern:

„Jetzt arbeite ich mit kleinen Kindern. Ach, was sie mit mir nicht alles tun! (…) Um 9 Uhr morgens gehe ich dahin zu meinen acht kleinen Knirpsen zwischen 16 Monaten und zwei Jahren. Ich wasche ihnen den Popo ab, ich kitzel sie, sie kitzeln mich, wir schmusen uns … (…) Die Sexualität eines Kindes ist etwas Fantastisches. Man muss aufrichtig sein, seriös. Bei den ganz Kleinen ist es etwas anderes, aber bei den vier bis sechsjährigen, wenn ein kleines fünfjähriges Mädchen beginnt, sie auszuziehen. Es ist großartig, weil es ein Spiel ist. Es ist ein wahnsinnig erotisches Spiel.“

Das Versagen der Medien

Inzwischen hat sich Daniel Cohn-Bendit wortgewaltig und empört von seinen früheren Aussagen distanziert. Er bezeichnet sie als unerträgliche Übertreibungen, die lediglich seinem Geltungsdrang und seiner überschäumenden revolutionären Attitude geschuldet gewesen seien. In allen Gesprächen und Interviews zu diesem mehr als delikaten Thema überlassen die Medien in der Regel ihm ohne weitere Nachfrage die Selbstentlastung. Einem umstrittenen Magazin aus Hamburg, dem SPIEGEL, genügte gar ein schlichtes „Nein“ auf die Frage, ob er je ein Kind „unsittlich“ berührt habe. Da kommt keine Nachfrage und es werden keine Erklärungen abgefragt, wie er denn überhaupt auf die Idee kam, sich gerade mit diesen sexuellen, vorgeblich phantasierten Themen profilieren zu müssen. Das zeigt eine erstaunliche Beißhemmung für eine Illustrierte, die sich sonst so gerne als investigativ, hartnäckig und unbestechlich geriert.

Niemand hat da Cohn-Bendit die Frage gestellt, was er persönlich denn als „unsittliche Berührung“ empfindet und niemand hat ihn gefragt, ob und gegebenenfalls warum er es zuließ, dass – wie er selbst genießerisch darstellt – ein Kind ihn „unsittlich berührt“ habe. Der Autor hat im Rahmen der Aufklärung sexuellen Missbrauchs innerhalb der Kirche weitaus „harmlosere“ Vorkommnisse geschildert bekommen, die dennoch klar als Missbrauchshandlungen bezeichnet und konsequent auch so behandelt wurden. Und da gab es keine schriftlich niedergelegten und mehrsprachig publizierten oder gar medial ausgestrahlten „Geständnisse“. Im Gegenteil!

Die peinliche Unterstützung

Für Cohn-Bendit ist das alles nur noch lästig: „Ich habe mich des Öfteren dafür öffentlich entschuldigt, mehr kann ich nicht tun. Ich habe diese Scheiße so satt!“ erteilt er sich in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau erneut selbst eine Absolution.

Das alleine genügt Manuel Stock,dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Frankfurter Stadtparlament, um für Dany, wie man Cohn-Bendit in seinen Kreisen liebevoll nennt, in die Bresche zu springen. Für ihn sind die oben zitierten Geständnisse nichts weiter als „unscharfe Äußerungen“. Was er an diesen Schilderungen an „Schärfe“ noch vermisst, wäre durchaus mal interessant zu erfahren!

Die Distanz zur nationalen Einheit

Abgesehen von der moralischen Tauglichkeit eines Festredners darf durchaus auch die fachliche Kompetenz oder – insbesondere bei Politikern – durchaus auch die ideologische Einstellung eine Rolle spielen. Kompetenz besitzt der „rote Dany“ allemal, denn reden kann er. Das beweist er immer und immer wieder bei politischen Auftritten oder als oft gebuchter Wortspender in Talkshows. Es war jedoch genau dieser wortgewaltige Dany, der 1990 im Frankfurter Magistrat durchsetzte, dass der damals bundesweit noch als Gedenktag an den 1953 stattgefundenen Aufstand der Werktätigen in der „DDR“ gegen das sozialistische Regime begangene 17. Juni, als Multikulti-Happening ohne Bezug zum nationalen Feiertag abgehandelt wurde. Weder von ihm noch von seiner Partei, den Grünen, sind Freudenbekundungen bezüglich der Erlangung der Freiheit für 16 Millionen Deutsche, den Untergang der real existierenden sozialistischen Diktatur noch über die Herstellung der territorialen Einheit Deutschlands überliefert. Eher im Gegenteil.

Es stellt sich demnach durchaus die Frage, was einen umstrittenen 71jährigen dazu treiben könnte, sich erneut den Auseinandersetzung mit den kruden Neigungen seiner Vergangenheit zu stellen. Was könnte Dany dazu bewegen, anlässlich der Feier des Jahrestages eines Ereignisses, das er mit großer Wahrscheinlichkeit keineswegs freudig begrüßte, solche öffentlichen Querelen auf sich zu nehmen? Er kannte die Problematik seiner Person doch schon seit Beginn des neuen Jahrtausends. Zuletzt hatte er sich 2013 im Vorfeld zur Verleihung des „Theodor-Heuss-Preises“ einer Diskussion seiner unappetitlichen Erinnerungen in aller Öffentlichkeit stellen müssen. Denn – davon gehe ich jetzt mal aus – zu einem so wichtigen nationalen Anlass wird er dann doch als überzeugter Politiker und Idealist ohne finanziellen Anreiz seine „Deutung der Deutschen Einheit geben, des Deutschlands heute, 26 Jahre nach der Wiedervereinigung“.

Das moralische Versagen der GRÜNEN

Vielleicht aber ist es ja doch der schnöde Mammon. Vielleicht ist es doch einfach nur die Höhe des Schmerzensgeldes, das den „roten Dany“ dazu bewegen kann, sich zu einem Thema zu äußern, das die einen zu feiern gedenken, zu dem er innerlich persönlich jedoch wahrscheinlich kaum einen positiven Bezug haben wird. Und vielleicht ist es ja doch das Klimpern der Talerstückchen, das ihn versgessen lässt, wie eine Diskussion wieder hochkocht, die einfach nur peinlich ist – für Ihn und seine Partei: Wie umgehen mit den vielen Versäumissen der GRÜNEN im Umgang mit sexuellen Missbrauch an Minderjährigen in den Reihen der GRÜNEN. Dany ist bekanntermaßen nur eine der bekannteren Figuren aus diesem bis heute nicht aufgeklärten Sumpf der GRÜNEN Pädophilie. Hätte Cohn-Bendit Anstand, würde er jegliche öffentliche Betätigung inzwischen unterlassen. Hätten die GRÜNEN Anstand, würden sie ihn dazu drängen, sich öffentlich nicht mehr zu äußern. Aber auch im Fall Volker Beck schaffen die GRÜNEN es ja nicht, ihn aus der Öffentlichkeit zu nehmen. Da sollten die GRÜNEN sich endlich ein Beispiel nehmen an der konsequenten Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs und der inzwischen strikten Ahndung solchen Fehlverhaltens innerhalb der katholischen Kirche.

Dieser Meinungsbeitrag erschien erstmals am 25. September 2016 auf dem Blog disputata.de

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Dieser Artikel wurde 12 mal kommentiert

  1. Andreas Antworten

    Die Grünen versagen nicht, Pädosexualität ist eine ihrer Wurzeln von denen sie sich nie wirklich getrennt haben. Selbst nach den pseudozerknirschten Semidistanzierungen von Beck ( Beck!, Beck!, Beck!) und Co. hat es ja nur Augenblicke gedauert, bevor die Grüne Jugend schon wieder von der „Entkriminalisierung“ von Inzest herumschwafelte.

    Wer versagt dann ? Wir Eltern! Wir sind es doch die diesem Menschenschlag zugestehen, mit Koffern voll Sexspielzeug in den Schulen aufzulaufen, wir sind es die blöde glotzend dastehen, wenn eine Landesregierung beschließt, Kinder „Theateraufführungen“ mit der Darstellung homosexueller Praktiken, in Anwesenheit von „Aktivisten“ aufführen zu lassen, gemeinsam ein Bordell zu planen und auch von Kuschelecken in den Kindergärten ist wieder die Rede.

    Das wird von Roten und Grünen geplant und umgesetzt, aber es funktioniert nur, weil Eltern sich nicht wehren (das wäre dann aus meiner Sicht der späteste Zeitpunkt seine CDU-Mitgliedschaft zu beenden, denn diese freundet sich ja ebenfalls mit all dem an).

    Die Grünen sind so wie sie sind, es versagen alle die, die ihnen nicht in den Arm fallen.

  2. heribert joppich Antworten

    gerade bei diesem Thema sieht man, wie in Deutschland mit zweierlei Mass gemessen wird. Dem Einen wird seine Verfehlung ein Leben lang vorgehalten, bei Grünen und Linken geht man zur Tagesordnung über. Wer redet noch über das von Der Linken versteckte Kapital der SED?! Es ging um Milliarden!

  3. S v B Antworten

    Alleine das Ansinnen, einen Mann wie Cohn-Bendit als Redner zum Tag der deutschen Einheit in der altehrwürdigen Frankfurter Paulskirche auftreten zu lassen, stellt für mich den Gipfel der Perversion dar. In seiner Vergangenheit hat dieser Mann nun wirklich mannigfaltig bewiesen, wes Geistes Kind er immer gewesen ist. Mag er inzwischen auch etwas altersmilder geworden sein, so darf man doch annehmen, dass er die Grundzüge seines Charakters und seiner Neigungen gewiss nicht irgendwann im Laufe seines Lebens mal so eben über Bord werfen konnte.

    Wie vor Jahrzehnten Marlene Dietrich sich schämte, eine Deutsche zu sein, schäme ich mich inzwischen dafür, dass ich das eine oder andere Mal – in jüngeren Jahren – für die Grünen gestimmt habe. Das allerdings nur, weil ich das Thema Umwelt in der Politik stärker berücksichtigt sehen wollte. Inzwischen ist dieses Thema von allen Parteien hinlänglich aufgegriffen worden. Die Grünen liefern inzwischen doch nur noch hanebüchenen, teils nachgerade destruktiven, Mist (man denke z. B. nur an ihre „Bildung“-Pläne, die sie, Land für Land, mit Verve durchdrücken wollen). Inzwischen können wir auf diese Partei und ihre Repräsentanten, inklusive Herrn Cohn-Bendig, sehr gut verzichten. Auch und gerade am Tag der deutschen Einheit.

    • S v B Antworten

      Das ist auch mir schleierhaft. Vielleicht ist die schockierende politisch-moralische Indolenz ja dem immer offenbarer werdenden und sich stets weiter verbreitenden Duckmäusertum geschuldet. Laut Nikolaus Fest befinden wir uns übrigens auf dem besten Wege in eine Postdemokratie. In einer solchen findet in letzter Konsequenz eine Mitgestaltung der Entwicklung durch das Wahlvolk, sprich durch die Allgemeinheit, so gut wie nicht mehr statt. Das Phänomen der Prä-Demokratie, deren Implikationen denen der Postdemokratie recht ähnlich sein dürften, ist mir übrigens aus Entwicklungsländern bekannt. Na dann.

  4. Uwe Monheimius Antworten

    Non curant!
    Das ist das Motto der so genannten
    Volksverteter respektive des OB in Frankfurt und anderer geistiger Eliten.

    Pervers, liederlich und absolut schaendlich, was hier der …Gruene..
    Bendit von sich gibt.
    Offensichtlich im Auftrag aller Gruenen.

    Der eine verteidigt haemisch die RAF, der andere geht als Steinewerfer gegen die Polizein ran.
    Und der andere heuer verirrt (!)
    sich, wie hier gesagt, in der Kindsexualitaet.

    Widerlicher gehts nicht bei diesen respektive den G RUENEN!

    Wann wacht dieses , unser Land endlich auf.

  5. Felix Becker Antworten

    Meine Hoffnung ist, dass Auftretenlassen solcher Persönlichkeiten die Meinungsführerschaft Linksintellektueller schneller beendet!

    • S v B Antworten

      Cohn-Bendit und seine Entourage sahen sich im Anschluss an seine Auslassungen zum Tag der Deutschen Einheit jedenfalls durch lang anhaltende Ovationen bestätigt. Was kümmert ihn sein dumm‘ Geschwätz von gestern? Diese Haltung scheint inzwischen geradezu zur Staatsräson erhoben worden zu sein, oder etwa nicht? Alles wird gut.

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