Diese Nato hat keine Zukunft

In Brüssel beginnt heute der Nato-Gipfel, und nicht wenige Kommentatoren sehen darin den Anfang vom Ende des westlichen Verteidigungsbündnisses, das nach wie vor die mit Abstand stärkste militärische Macht auf diesem Planeten ist – trotz der deutschen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen.

Der amerikanische Präsident Donald Trump hat recht mit seiner Kritik. Die meisten europäischen Länder haben es sich über die Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges und nach dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes gemütlich auf dem Sofa eingerichtet, niemand so sehr wie Deutschland. Die Amis machen das schon, und wenn sie ihre jungen Männer und Frauen irgendwo in einen Krieg schicken, dann ist die Bundeswehr nicht dabei. Vielleicht schicken wir Sanitäter und Kopfschmerztabletten, Gleichstellungsbeauftragte in Uniform und fragen – wenn der Krieg vorbei ist – , ob wir in den zerbombten Häuserschluchten Geschäfte beim Wiederaufbau machen können. Ganz sicher aber werden wir die USA belehren, was sie alles falsch gemacht haben. So läuft das seit vielen Jahren, und damit wird aller Voraussicht nach jetzt Schluss sein.

Die Vereinigten Staaten sind es leid, für ganz Europa auf ihre Kosten Sicherheit zu garantieren – das funktioniert so seit Jahrzehnten – und wir haben große Schnauze. Ich wiederhole nochmal, was ich schon mehrfach geschrieben habe: Von 128 Kampfflugzeugen „Eurofighter“ waren vor vier Wochen vier (!) einsatzbereit für Landesverteidigung und Bündnisverpflichtungen. Von unseren sechs deutschen U-Booten der Marine war vor zwei Monaten nicht ein einziges einsatzfähig. Die 54 neu angeschafften Marinehubschrauber dürfen nicht über große Wasserflächen fliegen, wie man festgestellt hat, nachdem sie bezahlt wurden. Über den Megaflopp mit der Aufklährungsdrone „Euro Hawk“, der 500 Millionen Euro Steuergeld verballerte, oder das angeblich nicht funktionsfähige Schnellfeuergewehr G3 will ich hier gar nicht anfangen.

Aber die Verteidigungsministerin kauft Kampfanzüge für Schwangere und veranstaltet Seminare für sexuelle Vielfalt in der Truppe. Und unsere Soldaten? Die machen unter schwierigsten Bedingungen einen phantastischen Job. Sie riskieren ihre Leben in Afghanistan, im Irak und in Mali…fernab von den klimatisierten Konferenzräumen in Brüssel. Und sie erhalten keine Anerkennung für das, was sie für uns alle leisten. Veteranen haben nach ihren Auslandseinsätzen keine angemessene Leistungen zu erwarten. Soldaten in Uniform werden auf öffentlicher Straße angespuckt.

Donald Trump hat recht: Europa insgesamt und besonders Deutschland mü+ssen viel mehr tun, sonst ist die Allianz erledigt – nicht heute, nicht nächstes Jahr, aber in der Zukunft. Und wenn es die Nato eines Tages nicht mehr geben wird, dann werden wir uns alle die Augen reiben, welche Leute dann auf diesem Planeten das sagen haben.




Sie wollen in ihren Talkshows gar keine anderen Meinungen haben

Ist Ihnen das auch aufgefallen? Als es in den vergangenen drei Wochen zwischen Merkel und Seehofer so richtig krachte, wurde auch in den Talkshows der Staatssendeanstalten, besonders der ARD, heiß über das Thema diskutiert. Inhaltlich ist mir nichts Besonderes in Erinnerung geblieben. Aber dass nicht in einer einzigen Sendung ein Vertreter der AfD eingeladen war, das fand ich erstaunlich.

Nur mal zur Erinnerung: Die AfD ist DIE Partei, die als einzige etablierte Kraft in Deutschland das Gegenmodell zum merkelschen „wir-schaffen-das“ repräsentiert. Ohne die verhängnisvolle Politik von Frau Merkel und ihrer CDU gäbe es die AfD gar nicht, die inzwischen größte (und angriffslustigste) Oppositionspartei im Deutschen Bundestag ist. Und die AfD ist in einer aktuellen Meinungsumfrage mit 17,5 Prozent erstmals Kopf-an-Kopf mit der traditionsreichen Arbeiterpartei SPD und damit im Bund zweitstärkste politische Kraft. Und gäbe es die AfD nicht, wer weiß, ob sich die CSU im bayerischen Landtagswahlkampf so klar gegen den Flüchtlings-Irrsinn von Frau Merkel positioniert hätte.

Kurz zusammengefasst: Wenn man über die richtige Flüchtlingspolitik ernsthaft diskutieren WILL, dann führt kein Weg daran vorbei, die AfD mit an den Tisch zu bitten. Tun unsere Volkserziehungssendeanstalten trotzdem nicht…




Entsetzen in Washington: Trump regiert so, wie es seine Wähler wollen

Der linksgeneigte Wähler ist immer ein wenig verstört, wenn ein gewählter Politiker nach dem Urnengang genau das umsetzt, was er vorher versprochen hat. Das ist hierzulande zum Beispiel so, wenn Millionen Menschen bei einer Bundestagswahl ganz anders abstimmen, als es SPIEGEL online und Die Zeit vorher empfohlen haben. Und das ist auch in anderen Demokratien so, zum Beispiel in den Vereinigten Staaten von Amerika.

Die Amis haben mit Donald Trump einen Präsidenten gewählt, der – ein Paradoxon – aus dem Geld-Establishment stammt, der aber das politische Establishment in Washington verachtet. Sie haben ihn gewählt, damit er nahezu alles anders macht, die Dinge auf den Kopf stellt und unkonventionell Probleme angeht, die teilweise seit Jahrzehnten von seinen Amtsvorgängern verwaltet aber nicht gelöst wurden (Nordkorea).

Jetzt holt Donald Trump zum nächsten Schlag aus. Brett Kavanaugh soll Richter am Supreme Court werden. Der frühere Ermittler in der Sex-Affäre um den Ex-Präsidenten Bill Clinton und ehemaliger Mitarbeiter des konservativen Präsidenten George W. Bush sorgt im linksgestrickten D.C. für helle Aufregung. Denn Kavanaugh ist ein – Achtung! – Abtreibungsgegner. Allein das Wort würde in Deutschland ausreichen, ihn aus dem Rennen um diese Position zu kicken. Nicht so in den USA. Die Wahl des exzellenten Juristen Kavanaugh (er soll für den in Rente gehenden Richter Anthony Kennedy nachrücken) würde dem Obersten Gerichtshof für viele Jahre eine konservative Mehrheit sichern und auf lange Sicht die Politik in der letzten verbliebenen Supermacht nachhaltig verändern.

Gestern demonstrierten linke Bürger und Abgeordnete in Washington gegen die Nominierung Kavanaughts. Ein sicherer Indikator dafür, dass Trump erneut etwas richtig gemacht hat.




Die WM in Russland ist top…trotz Matthäus und Vida

Russland hat es gut gemacht und wird es auch die letzten Tage gut machen. Die Fußball-Weltmeisterschaft hat für einen kurzen Moment aufblitzen lassen, wie viel Potential in diesem Land steckt, das ansonsten weit unter Wert regiert wird. Nun gut, die Nationalmannschaft unterlag Krotien in einem hoch dramatischen Spiel letztlich im Elfmeterschießen mit 3:4. Aber die Stimmung auf den Straßen war dennoch ausgelassen und gastfreundlich. Die Organisation funktionierte reibungslos, die Spiele waren sicher, die neuen Stadien und Hotels auf höchstem Niveau..

Ja, wir wollen nicht unerwähnt lassen, dass sich unser ehemaliger deutscher Nationalspieler Lothar Matthäus nicht entblödete, den Özil zu machen. Zu einem prestigeträchtigen Fototermin mit Kremlchef Wladimir Putin erklärte er allen Ernstes, miteinander reden sei „…besser als Abschottung, Boykott und nicht mehr miteinander zu sprechen.“ Dass dieser Weltfriedensbotschafter sich damit zum Sprachrohr eines…sagen wir…umstrittenen Despoten macht…Schwamm drüber. Hoffentlich hat er es sich wenigstens ordentlich bezahlen lassen.

Und weil wir gerade bei Sport und Politik sind: Auch der weltweit via Smartphone verbreitete Neun-Sekunden-Clip des kroatischen Nationalspielers Domagoj Vida, der nach dem Sieg über Russland mit seinem Teamkollegen Ognjen Vukojevic „Ruhm der Ukraine! Dieser Sieg ist für Dynamo und für die Ukraine!“ feststellte… mutete irgendwie blöde an, wenn auch in der Sache absolut berechtigt.

Fußball und Politik, ja Sport und Politik – das wird man im Milliardengeschäft im globalen Dorf nie mehr voneinander trennen können. Und die Erdogans, Putins und in vier Jahren die Wüstensöhne in Katar werden die weltweite Bühne nutzen, um ihre reformbedürftigen Regime glänzen zu lassen.




GASTSPIEL: PHILIPP KÖHLER über Männer, die einfach nur grillen wollen…

Ich gehe einkaufen und erhalte den Hinweis, uuunbedingt nur „gutes“ Fleisch zu kaufen. Ich komme nach Hause, bereite Marinaden vor und erhalte den Hinweis, die Marinade bloß nicht zu versalzen, lege das Fleisch ein und erhalte den Hinweis, darauf zu achten, dass alles bedeckt ist.

Ich beginne Gemüse zu schneiden und erhalte den Hinweis, nur ja keine Gurken zu verwenden, weil: „die stoßen so unangenehm auf“. Ich putze den Salat, und erhalte den Hinweis, darauf zu achten, dass um Himmels willen kein Sand dranbleiben soll. Die Salatsoße soll diesmal bitte doch ein Frenchdressing und kein Essig-Öl…… „bitte!“ (immerhin 😉 )

Ich schneide die Baguettes auf, um Knoblauchbutter und Kräuterbutter großzügig hinein zu schmieren und erhalte den Hinweis, die Scheiben seien bei Heinz und Günther aber unangenehm breit gewesen.

Währenddessen bereite ich die Kohlen vor und achte natürlich nach einem dezenten Hinweis darauf, dass das Feuer nicht so arg raucht („die Nachbarn!“), den Geruch kann ich leider nicht abstellen, was aber auch ein weiterhin zu bemängelndes Problem darstellt.

Während ich den Tisch decke und die Salate anrichte, bekomme ich aus dem Badezimmer einen Hinweis, dass ich noch zehn Minuten hätte und aussehe, als ob ich von der Schwerarbeit käme – ah ja!

Die Gäste kommen und leider habe ich vergessen die Gläser herauszustellen, während ich den Prosecco geöffnet habe, den ich mittags zum Glück nach dem Einkaufen ins Kühlfach gestellt habe. Dankenswerterweise werde ich auf diesen Missstand durch mehrfaches Entschuldigen („… fuuuurchtbar peiiiinlich …“) bei den Gästen, dezentes Verdrehen der Augen und gottergebene Blicke gen Himmel aufmerksam gemacht, sonst hätte ich es vielleicht gar nicht bemerkt.

(Tut mir übrigens leid, dass ich die olle Schürze zum Grillen trage: Sie wurde nach dem letzten Mal leider nicht gewaschen – hätte ich dran denken sollen).

Ich lege das Fleisch auf, der Wind dreht, leider stehen die Gäste im Rauch. Mein Freund Rüdiger, der sich seit seiner Ankunft an einer Flasche Bier festhält, ist dankbar, dass er mir dabei helfen darf, den Grill ans andere Ende des Gartens zu tragen. Dass wir dabei zwischen den anderen sommerkleidlich gewandeten Gästen durch müssen, tut uns wirklich leid!

So ein Mist! Gerade eben bekomme ich den Hinweis, dass ich die Tofuwurst und die Sojaspießchen für Heidrun vergessen habe! Ein Drama! Zum Glück wird Heidrun auch mit Salat satt: „Da ist aber kein Knoblauch drin – odaaaa?“

Heidrun muss nicht alles wissen.

„Warum steht hier soviel Bier? Meinst Du das Wasser reicht?“

„Setz Dich doch mal zu uns, Du bist so ungemütlich.“

Rüdiger schnappt sich eine Flasche Bier und wir unterhalten uns angeregt schweigend eine Stunde lang, bis der Grill leer ist. Jochen, Christian und Michael prosten uns erfreulich stumm aus der anderen Ecke des Gartens zu, während jeder für sich die Fährnisse des Lebens philosophiert und dankbar registriert, dass der Nebenmann ihn mit seinen Ergebnissen nicht belasten will. Sie sind sich einig.

„Hast Du denn auch was abbekommen?“

Vom Biertisch ist helles Gelächter zu hören: „Ja, das Tiramisu hab ich gemacht. Schmeckt es Dir? Ja lecker! Ne? Is ein OOOOrikinaaahlreszept vom oberen Gardasee. Muss ich Dir mal … … … …“

Ich ziehe die Alufolie vom Grill, weil es nach Gewitter aussieht und ich langsam abräumen werde, damit keine Stampede aufkommt.

„Oooooh können wir keine Folienkartoffeln mehr machen?“ „Die Maiskölbchen wollten wir auch noch braten!“

Ups – hatte ich ganz vergessen. Tut mir leid. Der Grill steht jetzt unter dem Carport (danke Rüdiger) Folienkartoffeln und Maiskolben liegen drin und drauf.

Ich geselle mich zu den anderen Männern. Vom Tisch her: „Iiich trinke ü b e r h a u p t keinen Alkohol mehr. Meine Haut! Mein Gewicht und ich schlafe…..“

Ich hole mir noch ne Flasche Bier.

Werner hat Probleme mit der Ex. Sie wohnt im gemeinsamen Haus, bekommt Unterhalt, findet keine Arbeit und der junge Mann, der jeden Tag morgens kommt und angeblich abends geht, ist ihrer Auskunft nach der Hausmeister, der bei ihr Hand anlegt, wenn die Birne wieder glühen soll. Nein – zum Lebensunterhalt trägt dieser junge Mann mit Sicherheit nicht bei.

Ich bin der Böse, weil ich leise darauf hinweise, dass so ab 23:23 Uhr langsam die Nachbarn……
Rüdiger hilft mir beim Tischabräumen, während vorne an der Haustüre die Gäste verabschiedet werden. Rüdiger geht. Später in der Küche:

„War doch ein netter Abend oder?“

Ja – war ein netter Abend. „Hat´s Dir nicht gefallen?“ Doch! „Dann sach doch mal was!“ Hm.

Die Spülmaschine ist falsch eingeräumt! Natürlich mein Fehler. Jetzt muss alles umgeräumt werden und es ist schon so spät und weil ich morgen früh früh aufstehe und mich für die Arbeit fertig mache, kann sie nicht ausschlafen. So ein Mist!

Nein nein – mach Dich ruhig fertig.

„Das Bier hat nicht gereicht! warum hast Du soviel Wasser gekauft? Duhu? – die Putenbrustfilets waren ein bisschen trocken.“

Wenn ich den Zettel geschrieben hätte wären keine Putenbrustfilets drauf gewesen. Tut mir leid. Meine Schuld.

Die Spülmaschine läuft, das Bad ist noch besetzt, ich setze mich hin und trinke in Ruhe ein Bier. Die Küchentüre geht auf: „Wo bist Du denn? Ich warte die ganze Zeit auf Dich. Musst Du denn NOCH ein Bier trinken?! Du stinkst nach Rauch!“

jo!

„Uschi hat übrigens … … .“

Gute Nacht…




„Jamaika klappt wunderbar“: Grüne im Norden wollen von der CDU vorgeschlagenen Verfassungsrichter verhindern

Die Wahl des Hamburger Staatsrechtlers Professor Dr. Christian Winterhoff zum stellvertretenden Richter am Schleswig-Holsteinischen Landesverfassungsgerichts wurde kurzfristig abgesagt. Bemerkenswert ist das aus vielerlei Hinsicht, denn die Begründung ist, dass sich Winterhoff 2016 in einem 100-seitigen Rechtsgutachten gegen die von linksgrünen Ideologen betriebene Frühsexualisierung von Schulkindern ausgesprochen hatte. Eine schulische Sexualerziehung, die statt zur Toleranz zur Akzeptanz sexueller Vielfalt erziehen soll, sei verfassungswidrig. Und das ist sie auch! Zitat aus dem Winterhoff-Gutachten:

„Es ist mit der dem Staat obliegenden Neutralitäts- und Zurückhaltungspflicht unvereinbar und verstößt gegen das Indoktrinationsverbot, wenn Schulkindern die Akzeptanz vielfältiger sexueller Verhaltensweisen vermittelt und insbesondere Heterosexualität und andere sexuelle Orientierungen als gleichwertige Erscheinungsformen menschlicher Sexualität dargestellt werden.“

Interessant ist, dass Winterhoff von der Regierungspartei CDU vorgeschlagen wurde. Und es war ausgerechnet der grüne Koalitionspartner von Ministerpräsident Daniel Günther, der den Christdemokraten in die Parade grätschte. Dabei heißt es doch immer, wie wunderbar die Jamaika-Koalition im Norden doch funktioniere. Die hat übrigens gerade auch beschlossen, das Bleiberecht für Asylbewerber auszuweiten. Wie schon in Baden-Württemberg und Hessen scheinen solche Koalitionen zwischen Schwarzen und Grünen immer dann zu funktionieren, wenn die CDU brav umsetzt, was die Grünen wollen.

Der Landtagsabgeordnete Rasmus Andresen von den Grünen bezeichnete in einem Zeitungsinterview jetzt den Hamburger Juristen Winterhoff als „unter keinen Umständen wählbar“. Mal schauen, wer im Norden einknickt…




Die Kernschmelze hat begonnen – auch in der CDU

Die Stimmung im Vorstand der CSU soll „sehr ernst“ gewesen sein gestern Abend. Alles andere wäre aber auch seltsam angesichts der Lage rund um CDU und CSU. Und die stellt sich heute Morgen so dar:

1) Horst Seehofer ist dieses Mal augenscheinlich kein „Drehhofer“, auch wenn er gestern erst mit Rücktritt kokettierte und dann wieder lavierte. In der Frage Flüchtlinge und Masterplan steht er wie eine Eins. Und die CSU auch.

2) Angela Merkel bewegt sich keinen Millimeter, sie will die CSU demütigen und als lästiges Anhängsel erledigen. Die Landtagswahl in Bayern interessiert sie nicht. Es mehren sich Stimmen aus dem Umfeld der Kanzlerin, nach denen sie gern die CSU in der Koalition gegen die Grünen eintauschen würde. Wer gestern Abend das Balzverhalten von Schleswig-Holsteins Ministerpräsidenten Daniel Günther im Fernsehen erlebt hat, weiß, was ich meine. Interessant übrigens, wie die Mainstreammedien vollkommen undifferenziert auf die CSU und ihre führenden Köpfe einprügeln. Mit Journalismus hat das alles nichts mehr zu tun.

3) Eine solche Rochade birgt erhebliche Risiken für die Parteivorsitzende. Viele in der CDU wollen eine Koalition mit den Grünen nicht. Und das aus guten Gründen. Die massiven Verluste der Union bei der Bundestagswahl 2017 resultieren ja gerade aus dem linksgrünen Kurs, den die Partei Adenauers und Kohls unter Merkel eingeschlagen hat.

Ein Tausch CSU gegen Grüne in der Bundesregierung ist kein Selbstläufer. Die Unzufriedenheit in der Bundestagsfraktion wurde in den vergangenen Woche mehrfach sichtbar. Aus dem konservativen Berliner Kreis ist zu hören, dass man einem solchen Bündnis nicht zustimmen werde. Im CDU-Parteivorstand gestern haben Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und Thüringens CDU-Chef Mike Mohring erneut Unterstützung für Seehofers Asyl-Masterplan geäußert. Wie Markus Söder im Oktober haben beide nächstes Jahr Landtagswahlen zu gewinnen…oder auch zu verlieren.

Ich gehöre nicht zu den Hellsehern, die wir regelmäßig auf Facebook in großer Zahl erleben. Ich warte gerne ab, was tatsächlich entschieden wird. Und ich setze darauf, dass die CSU standfest bleibt.

Aber in einem bin ich mir absolut sicher: Das Zerbrechen der Parteienfamilie aus CDU und CSU würde ein politisches Erdbeben in Deutschland auslösen, das das ganze bisher gewohnte Parteiensystem an den Abgrund bringen würde. Es wäre nach der SPD auch das Ende der Volkspartei CDU. Und Schuld an dem Desaster trägt dann niemand anders als Angela Merkel, die aus dieser traditionsreichen und erfolgsverwöhnten Partei einen Trümmerhaufen gemacht hat.




Einigung in der EU: Sie wollen uns weiter alle verarschen

Sie wollen uns verarschen, und ich bin wirklich gespannt, ob Angela Merkel und ihre medialen Hilfstruppen auch dieses Mal wieder damit durchkommen. Die angebliche „Einigung“ der EU in der Flüchtlingsfrage ist nichts als ein Wischi-Waschi-Sammelsurium von unverbindlichen Absichtserklärungen. Lesen Sie mal Absatz 11 des gestrigen „Beschlusses“, in dem es wörtlich heißt, die EU-Mitgliedsstaaten „sollten“ alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um Sekundärmigration zu verhindern! Von „möglichen Sammelstellen für Bootsflüchtlinge“ berichtet heute der „Spiegel“ (online). Und – mein Lieblingssatz in diesem Artikel: „Auch könnten EU-Länder am Mittelmeer wie Italien oder Griechenland freiwillig geschlossene Aufnahmelager schaffen.“ Ja, könnten sie. Oder auch nicht…

Das Dokument ist nichts weiter als eine nette Absichtserklärung, dass man mal etwas tun sollte. So, wie man in Brüssel seit drei Jahren erfolglos darum herumlaviert, wie man Polen, Österreich und jetzt Italien dazu bringt, eine gemeinsame Linie mit Deutschland und Frankreich durchzusetzen, an deren erster Stelle der konsequente Schutz der EU-Außengrenzen gegen die Schlepper-Mafia stehen muss.

Nein, diese „Einigung“ ist eine Beruhigungspille, die Frau Merkel der stetig wachsenden Schar ihrer Kritiker anbietet. Sie ist alles andere als ein Umsteuern in der europäischen Flüchtlingspolitik.

Begleitet wird das von den Leitmedien des Gutmenschentums in Deutschland, die seit Tagen Kübel von Hohn und Spot über Innenminister Horst Seehofer und seiner CSU ausschütten. So als seien nicht Vergewaltiger und Messerstecher das Problem in Deutschland, sondern die bevorstehende Landtagswahl in Bayern und die Titelverteidiger von der CSU. So als seien nicht Hunderttausende abgelehnter und nicht abgeschobener Aslybewerber unser Problem, sondern dass die AfD wachsen könnte.

SPIEGEL online“ treibt heute seine Kriegsrhetorik in ungeahnte Höhen: „Eine bayerische CDU hätte für Grüne und FDP katastrophale Folgen“ wollen sie uns allen Ernstes weismachen. Wollen wir es vielleicht mal einen kleinen Moment lang mit Nachdenken versuchen? Seit vielen Jahren gewinnt die CSU bei Wahlen in Bayern mit großen Mehrheiten – fernab von CDU-„Erfolgen“ anderswo unter 30 Prozent. Ohne den CSU-Anteil der bayerischen Wähler bei der Bundestagswahl kommt die Merkel-Partei gerade mal noch auf gut 25% der Stimmen. Die CSU ist seit Jahrzehnten mit dem so nicht ausgesprochenen Leitmotiv „Bayern zuerst“ die erfolgreichste Volkspartei Europas. Das Land liegt bei allen wichtigen Parametern wie Wirtschaft, Finanzen, Sicherheit und Bildung – weit vor allen anderen Bundesländern.

Und nun frage ich Sie: Wer um alles in der Welt, braucht in Bayern eine programmatisch entkernte und personell ausgelaugte CDU? Meine Antwort: kein Mensch!




Ziemlich erschüttert von KLM

Die Kreisfrauenratsvorsitzende im Landkreis Verden, Karin Labinsky-Meyer, ist „ziemlich erschüttert“, lese ich heute auf FOCUS Online. Grund ist, dass die Frauen Union der CDU dort die Journalistin Birgit Kelle zu einem Vortrag eingeladen hat. KLM bezieht sich dabei auf Nikolaus Schneider, früher EKD-Ratsvorsitzender, dessen Gender-Beauftragte von 4.000 existierenden Geschlechtern ausgeht. Nun, in unserer Bibel zu Hause steht noch was von Gott, der den Menschen als Mann und Frau erschaffen hat. Wahrscheinlich eine rechtspopulistische Bibel. Man hat ja immer geahnt, was die Kelles zu Hause so rumstehen haben…

Ich bin wirklich ziemlich erschüttert, dass es im Landkreis Verden Frauenverbände gibt, die sich mit so einer Staatsratsvor… entschuldigen Sie, Kreisfrauenratsvorsitzenden schmücken, die ein Lebensmodell, das Frauen in unserem Land und auf der ganzen Welt in großer Mehrheit freiwillig für sich wählen, als „fundamentalistische Kreise“ abqualifiziert. Und mehr zu dem Thema zu schreiben, wäre zu viel der Ehre für KLM…




GASTSPIEL Stefan Hartmann über das Kreuz des Kardinals mit dem Kreuz und seinen Bischöfen

„Ich fürchte nicht die Stärke des Islams, sondern die Schwäche des Abendlandes. Das Christentum hat teilweise schon abgedankt. Es hat keine verpflichtende Sittenlehre, keine Dogmen mehr.“

Dieser Satz des großen Publizisten und Islamkenners Peter Scholl-Latour (1924-2014) könnte die Kreuzprobleme von Kardinal Reinhard Marx, des amtierenden Münchener Erzbischofs und Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, etwas erklären helfen. Zusammen mit dem evangelischen bayerischen Landesbischof und EKD-Vorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm sah er sich Ende Oktober 2016 bei einer bischöflichen Pilgerreise ins Heilige Land verpflichtet, auf dem Jerusalemer Tempelberg das bischöfliche Brustkreuz abzulegen. Das Foto davon machte die Runde und war kein glücklicher Auftakt zum ökumenisch angelegten Reformationsjubiläum.

Der mediale „shitstorm“, dem die beiden Kirchenführer daraufhin ausgesetzt wurden, war gewaltig, das nachfolgende Fehlereingeständnis eher halbherzig. Kein Dogma der Christen ist so zentral wie das „pro nobis“ des die Menschen in Christus erlösenden Kreuzes, aber genau dieses Dogma wurde durch das Jerusalemer Zeichen relativiert. Vielleicht war dies indirekt ein Grund für den bekennend evangelisch-lutherischen neuen bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, mit einem „Kreuzerlass“ für Behörden des Freistaats ein öffentliches Gegenzeichen zu setzen. Aber nun verfällt derselbe Kardinal wenige Tage nach dessen Ankündigung über die „Süddeutsche Zeitung“ in eine mediale Schelte des Politikers, wirft ihm „Spaltung“, Unruhestiftung und Instrumentalisierung des Kreuzes für politische Zwecke vor.

Der CSU gegenüber distanzierte Teile des katholischen Milieus in Medien und Ordinariaten sekundierten ihm, ein Jesuit und ein Hochschulpfarrer schreiben einen offenen Brief, aber viele Gläubige sind irritiert und verärgert über das Vorgehen gegen ein politisches Glaubenszeichen, sei es nun mehr kulturell-ethisch oder religiös verstanden. Es folgt ein weiterer und noch heftigerer „shitstorm“, aber auch fundierte Unterstützung der Staatsregierung durch besonnenere Bischöfe. Hier liegt ein weiteres „Kreuz“ des Münchener Kardinals. Er meinte, eine Glaubensfrage wie die Zulassung evangelischer Ehepartner zur katholischen Eucharistie zum Gegenstand einer Mehrheitsentscheidung machen zu können. Dem widersprachen alle fünf bayerischen Bischöfe mit dem Kölner Kardinal Woelki in einem Brief an die Glaubenskongregation. Ein Brief, der auf merkwürdige Weise aus dem Bonner Sekretariat der Bischofskonferenz an den Kölner Stadtanzeiger durchgestochen wurde. Seither gibt es den „Kommunionstreit“ in einer gespaltenen Bischofskonferenz – der Auslöser dazu war die fehlerhafte Moderation des Kardinals mit den Kreuzproblemen.

Nun ist der aus Geseke in Westfalen stammende Münchener Kardinal Reinhard Marx zwar kein Bayer, aber der barocken Lebensweise durchaus nicht abgeneigt. Er leitet das weltweit wohl reichste Erzbistum mit einem sechs Milliarden Euro Besitz. Dagegen wäre nichts zu sagen, ein fähiger Generalvikar (Msgr. Peter Beer) verwaltet das Kirchenvermögen transparent und solidarisch gegenüber Hilfsbitten aus der Weltkirche. An „Macht“ scheint es also dem Erzbischof von München nicht zu fehlen, warum also die zeitgeistkonformen Machtdemonstrationen gegenüber der CSU-Staatsregierung und den etwas anders denkenden Mit-Bischöfen?

Viele Laien und Kleriker nicht nur in München und Bayern vermissen ein mehr spirituelles Profil beim Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. Bei aller Sympathie für seinen evangelischen Kollegen Bedford-Strohm sollte dieses Profil auch als katholisch erkennbar bleiben. Um der Einheit und des Friedens in der deutschen katholischen Kirche bedarf es also einer Besinnung und Umkehr – oder der Neuwahl eines Vorsitzenden, der wieder wie Erzbischof Zollitsch und Kardinal Lehmann nach außen die Einheit der Bischofskonferenz glaubwürdig vertreten kann. Der „Ball der Einheit“ wurde durch den besorgten Brief der sieben Diözesanbischöfe ins römische Feld gespielt, von dort aber wieder zurückgegeben. Die Lösung liegt allein vor Ort in der Erkenntnis, dass geistliche und pastorale Fragen nicht durch Machtdemonstrationen einer Mehrheit entschieden werden können, sondern einvernehmlich in Verbundenheit mit der Lehre der Kirche. Deshalb ist man noch lange nicht eine „Filiale Roms“, wie es ein weiteres unglückliches Wort des überforderten Kardinals mit den Kreuzproblemen zum Ausdruck brachte.