Moderat und absolut freiwillig

Liebe Leserinnen und Leser,

vor einigen Wochen habe ich Sie um Ihre Meinung zu der Frage gebeten, welche „Maßnahmen“ für Sie zumutbar wären, um diesen Blog auf Dauer zu finanzieren. Tatsächlich haben sich viele der regelmäßigen Leser per Blog-Kommentar und Mail an der nicht repräsentativen Umfrage beteiligt. Die Tendenz ist eindeutig: Fast zwei Drittel der teilnehmenden Leser haben kein Problem mit Werbung, sofern sie a) moderat, also nicht an jeder „Ecke“ und b) nicht meinungsbeschränkend ist, also keine Parteiwerbung oder Ähnliches. Etwa ein Viertel der teilnehmenden Leser bekundeten ihre Bereitschaft, für den Lesegenuß auch einen eigenen finanziellen Beitrag leisten zu wollen, der größere Teil aber nicht als monatliche Abbuchung, sondern quasi wie eine Spende. Eine „Bezahlschranke“ oder gar ein Abrechnen nach aufgerufenen Texten will nahezu niemand.

Ich schlage also vor, dass wir es einfach mit Freiwilligkeit versuchen, so wie wikipedia das macht. In den nächsten Tagen finden Sie auf der Startseite eine Kontonummer. Wenn Sie diesen Blog, seinen Ausbau, seine Weiterverbreitung und meine publizistische Arbeit unterstützen möchten, können Sie das dort mit einem Beitrag nach eigenem Ermessen tun. Falls Sie das nicht können oder auch nicht möchten, sind Sie mir als Leser natürlich trotzdem weiter willkommen. Das Geld, das auf diese Weise zusammenkommt, wird ordnungsgemäß versteuert. Die Steuernummer teile ich Ihnen natürlich auf der Seite ebenfalls mit.

Jeder Beitrag ist willkommen, wenn auch das Wichtigste bleibt, dass wir hier gemeinsam (meistens) politisch inkorrekt bleiben können.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle




Unterhalten wir uns, wie es weitergehen soll

Liebe Leserinnen und Leser,

dass es diesen „Kelle-Blog“ gibt, ist einzig dem Umstand geschuldet, dass nach dem Ende meiner Tätigkeit als politisch unkorrekter Kolumnist für die „Rheinische Post“ annähernd 200 Leser geschrieben und bekundet haben, sie hätten sich so an die Freitags-Beiträge zur Lage gewöhnt, dass sie auch in Zukunft nur ungern darauf verzichten würden. Nun sind wir also praktisch im vierten Monat, und ich bin schon ein wenig stolz, dass es inzwischen fast 15.000 Leser gibt, die regelmäßig oder wenigstens hin und wieder hier meine Beiträge lesen. Zu verdanken ist das zum einen den Sozialen Netzwerken im Internet, über die heutzutage eine weite Verbreitung leicht zu organisieren ist, und zum anderen dem „harten Kern“ meiner Leser, die auch bisweilen zu Veranstaltungen kommen oder meine Radiosendungen hören.

Zum Konzept und vor allem, für wen ich schreibe, muss ich nicht noch einmal ausführlich erläutern, weil Sie es wissen. Die „normalen Leute“, die „Bürgerlichen“, salopp gesagt, all diejenigen, die den Laden in Deutschland am Laufen halten. Ich bin in manchen Fragen konservativ, in anderen liberal, auch mal libertär, und sozial sowieso immer. Aber ich schreibe nicht, weil ich eine Ideologie verbreiten oder für eine Partei werben will. Die Unabhängigkeit bringt dabei viele Vorteile, leider hat sie aber auch Nachteile, denn dieser Blog ist ein Zuschussgeschäft. Nicht, dass ich persönlich keinen Cent damit verdiene, ist das entscheidende Problem, sondern, dass ich draufzahle. Und darüber möchte ich einige Gedanken mit Ihnen teilen und Ihre Meinung dazu erfahren.

Das Internet ist für uns Deutsche selbstverständlich ein Umsonst-Medium. Niemand bedauert das mehr als die Zeitungsverleger hierzulande. Das Zeitalter der auf Papier gedruckten Zeitungen wird in absehbarer Zeit enden – vielleicht schneller, als wir alle uns das vorstellen können. Gute Nachrichten, Analysen und Kommentare wird und muss es weiterhin geben. Aber wie soll es finanziert werden? Qualität ist nicht umsonst zu haben. Ein Blog wie dieser darf nicht beschränkt auf einige Wenige bleiben, die bereit sind, dafür zu zahlen. Aus den oben genannten 15.000 Lesern können leicht 50.000 oder auch mehr werden, sofern es Mittel für gezielte Werbung gäbe. Doch diese Menschen würden zu sicher mehr als 90 Prozent erwarten, dass der – hoffentlich! – Lesegenuss kostenlos ist. Einverstanden! Ohne Wenn und Aber: der freie Zugang zu allen Texten hier bleibt garantiert.

Aber es gibt Modelle, die andere von mir überaus geschätzte Blogger in anderen Ländern erfolgreich praktizieren. Was, wenn zahlende Leser früher Zugang bekämen? Also zum Beispiel: Wer monatlich, sagen wir mal, 5 Euro führ ein „Blog-Abo“ zahlt, kann die Beiträge freitags lesen, alle anderen dann ab Sonntagmittag. Und obendrauf bekommen „Zahlende“ einen wöchentlichen Newsletter, nicht nur mit meinen Text-Links wie bisher, sondern mit zusätzlichen Informationen, zum Beispiel Links zu anderen lesenswerten Beiträgen geschätzter Kollegen, Hinweisen auf Veranstaltungen, lesenswerte Bücher und sehenswerte TV-Sendungen und so weiter. Wäre das ein Modell, das für Sie akzeptabel sein könnte?

Oder was ist mit Werbung? Dieser Blog ist bisher komplett werbefrei. Würde es Sie abschrecken, wenn Werbebanner von Unternehmen oder Google-Anzeigen auf diesen Seiten erscheinen? Gibt es den ein oder anderen, der vielleicht selbst hier für kleines Geld werben würde? Ich weiß es nicht, aber ich möchte es von Ihnen erfahren. Diesen Blog gibt es nicht, weil ich eine bombige Geschäftsidee hatte, sondern – wie oben schon geschrieben – weil Leserinnen und Leser empfohlen hatten, einfach weiterzumachen mit den Freitags-Kolumnen. Und so würde ich mich ehrlich freuen, wenn wir miteinander überlegen und diskutieren könnten, wie es weitergehen soll. Das machen wir nicht öffentlich, sondern im direkten Kontakt. Meine Bitte: Schreiben Sie mir Ihre Gedanken zum Thema! Was wäre für Sie akzeptabel, was ist Ihnen dieser Blog wert, was würde Ihnen überhaupt nicht gefallen, was haben Sie vielleicht für andere Ideen? Und natürlich: Was würden Sie sich von meinem Blog zusätzlich wünschen? Was gefällt Ihnen, welche Themen kommen zu kurz und welche zu häufig?

Sie erreichen mich direkt über die Mailadresse: kelle@denken-erwuenscht.com . Und ich freue mich sehr darauf, Ihre Gedanken zu lesen.

Mit herzlichen Grüßen,
Ihr Klaus Kelle




Der Start ist ermutigend

Liebe Leserinnen und Leser,
die Idee zu diesem Blog kam mir recht spontan, nachdem meine Zeit als regelmäßiger Kolumnist bei der Rheinischen Post endete. Einige von Ihnen schrieben mir damals Mails und Briefe und bekundeten, auch zukünftig politisch unkorrekte Gedanken lesen zu wollen. Gestern haben wir eine erste Zwischenbilanz gezogen und die Auswertungen studiert. In den ersten Wochen haben insgesamt 4.492 Bürger den „Denken erwünscht“-Blog besucht und dabei 13.123 Mal Texte aufgerufen. Das ist ein wirklich gutes Ergebnis, wen man bedenkt, dass es außer einem Newsletter (schon mehr als 300 Abonnenten) und der Verbreitung über soziale Netzwerke im Internet keinerlei Werbung gab.

Ich bin jedenfalls sehr zufrieden damit, auch wenn ich weiß, dass da noch viel Luft nach oben ist. Ich bin besonders Ihnen dankbar, weil Sie mir als Leser die Treue halten, meine Texte weiterempfehlen und eifrig mitdiskutieren. Immer wieder kommen auch Anregungen, etwa gerade, eine Funktion einzurichten, die es ermöglicht, Beiträge gut lesbar auszudrucken. Das haben wir inzwischen umgesetzt.

Dieser neue Blog ist angekommen, er wird wahrgenommen. Mehr kann man nach sechs Wochen nicht erwarten.

Herzliche Grüße,
Ihr Klaus Kelle




Es ist noch nicht vorbei

Liebe Leserinnen und Leser,

mit dem Ende meiner Zeit als wöchentlicher politisch-unkorrekter Kolumnist der Rheinischen Post endet meine publizistische Tätigkeit natürlich nicht. Ich habe viele Mails und auch einige Briefe – das beschriebene Papier ist noch nicht tot – mit der Frage erhalten, wo ich denn zukünftig meine Kolumnen schreiben werde. Die Antwort darauf schauen Sie sich gerade an. Ich werde auf meine alten Tagen zum Blogger, das heißt, ich veröffentliche nun selbst Texte im Internet, mit denen ich meine bekannte Linie weiterführen möchte. „Denken erwünscht“, so habe ich den Blog genannt, der sich vornehmlich an die sogenannte Zivilgesellschaft richtet. Diejenigen, die ich in meiner letzten Kolumne für die RP wie folgt beschrieben habe:

„Menschen, die morgens zur Arbeit gehen und – wie man so sagt – einen guten Job machen. Menschen, die Kinder bekommen und sie liebevoll erziehen. Menschen, die sich engagieren, für andere da sind und helfen, wenn Not an Mann oder Frau ist. All diese(n) Leuten, die in Vereinen, bei der Freiwilligen Feuerwehr, bei den Maltesern, beim Roten Kreuz oder bei den Sternsingern mitmachen, damit Deutschland ein lebenswertes Land bleibt…“

Meine Beiträge sind keine Werbung für eine politische Bewegung oder Partei. Ich möchte vielmehr dem aus der Mode gekommenen gesunden Menschenverstand eine Stimme geben. Manchem wird das zu konservativ sein, wenn ich beschreibe, dass ich unter einer „Ehe“ die Verbindung von einem Mann und einer Frau verstehe. Anderen wird das zu liberal sein, wenn ich fordere, unseren Staat und seine Eingriffe in unser alltägliches Leben radikal zurückzustutzen. Wieder andere werden mich für einen linken Romantiker halten, wenn ich darlege, warum ich trotz aller Probleme ein Europa, das mit einer Stimme spricht, für eine grundsätzlich gute Idee halte. Aber so denke ich eben, und ich glaube, es gibt gute Gründe dafür.

Die mediale Berichterstattung unserer Zeit lässt sich treiben von Tagesaktualität und dem medialen Streben nach ökonomischem Erfolg. Grundsätzliche Einordnungen, das Infragestellen sogenannter Modernität und die Gedanken normaler Menschen, die nicht zum politischen oder medialen Betrieb gehören – all das findet kaum statt, und wenn, dann oft mit deutlicher politischer Schlagseite. Alle wollen modern sein, niemand will einen Trend verpassen, und dabei ist fast egal, was richtig oder falsch ist.

Dieser Blog soll ein Bürger-Forum werden. Manches wird Ihnen gefallen, anderes werden Sie empört zurückweisen. Und das ist auch gut so! Denken erwünscht – der Name dieses Blogs ist mit Bedacht gewählt. Nehmen Sie Gedanken und Ideen abseits der bekannten Linien auf. Was Sie dann damit machen, ist ihre Sache.

Ich lade Sie ein, einfach ein wenig bei mir zu lesen und ein Stück des Weges mit mir gemeinsam zu gehen.

Herzliche Grüße,
Ihr Klaus Kelle