Es gibt keine „gute“ Gewalt

Da sind wir alle gespannt. Am kommenden Mittwoch wird in Dresden das Urteil über die Linksextremistin Lina E. und drei ihrer Genossen gesprochen. Sie sollen zwischen 2018 und 2020 Menschen aus der rechten Szene  in Leipzig, Wurzen und Eisenach überfallen und zusammengeschlagen haben. Außerdem sind sie noch wegen der „Bildung einer kriminellen Vereinigung“ angeklagt.Insgesamt sollen die Angeklagten 13 „Rechte“ angegriffen und verletzt haben, zwei davon lebensgefährlich.Die Bandenchefin der Schlägertruppe ist eine 28-jährige Studentin aus Leipzig, die drei Komplizen stammen aus Leipzig und Berlin. Alle schwiegen im Prozess zu den schweren Vorwürfen.

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Wenn Frau E. verurteilt wird, drohen ihr acht Jahre Haft. Ich finde das mehr als angemessen.

Die linke Szene in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren deutlich radikalisiert. Denken Sie allein an die brutalen Überfälle in Erfurt auf offener Straße durch ein Schlägerkommando (mutmaßlich aus Jena) auf „rechte“ Fußgänger oder ein Bekleidungsgeschäft, dass die bei rechten Jugendlichen beliebte Marke „Thor Steinar“ im Angebot hat!

Gewalt ist vollkommen inakzeptabel, ich hoffe, dass die Richter die taten von Lina E. und ihren Schlägern entsprechend sanktioniert. Und damit auch deutlich zum Ausdruck bringen, dass es in Deutschland keine „gute“ linke Gewalt und „böse“ rechte Gewalt gibt.




Medwedew hat eine Idee – schauen wir doch mal in die Geschichtsbücher

Unter Historikern unbestritten ist, dass der Nichtangriffspakt, den das Deutsche Reich und die Sowjetunion Ende August 1939 abschlossen, für den Beginn des Zweiten Weltkrieges entscheidende Bedeutung hatte. Am 1. September rollten dann die Panzer, oder wie „der Führer“ es formulierte: „Ab 5.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen…“

Was populärwissenschaftlich gern in Kreisen der Russland-Fans weggelassen wird, ist, dass dieses Abkommen zwischen Hitler-Deutschland und Stalin auch noch ein geheimes Zusatzprotokoll hatte. Darin wurden die Interessensphären beider Mächte abgesteckt. Und das gemeinsame Interesse von Hitler und Stalin war es, Polen von der Landkarte zu tilgen. Für „Lebensraum“ und so….

Für die Geschichtsinteressierten unter Ihnen zur Vollständigkeit: Am 28. September 1939 schlossen die beiden Invasoren den „Deutsch-Sowjetischen Freundschafts- und Grenzvertrag“, der den Hitler-Stalin-Pakt komplettierte, indem er die Interessensphären endgültig aufteilte: Darin war geplant, dass Westpolen inklusive Lublin und Warschau an das Deutsche Reich gehen würden, der Rest Polens sowie Finnland, Estland, Lettland, Litauen und das heutige Rumänien an die Sowjetunion. Damit setzten sich Berlin und Moskau über das Selbstbestimmungsrecht von fünf souveränen Nationalstaaten hinweg.

Wenn man im Geschichtsunterricht aufgepasst hat, dann weiß man, dass sowas dann zu sowas führt.

Zweiter Weltkrieg, 55 Millionen Tote, weil Irre an den Schalthebeln der Macht, ihren Traum von Machtfülle für die Ewigkeit zu verwirklich suchen.

Und da kommen wir zu all den Hobby-Analytikern, die dieser Tage in den Sozialen Netzwerken einfache Lösungen verbreiten.

Der Westen müsse doch bloß anerkennen, dass die ukrainische Halbinsel Krim und die vier leidlich von russischen Soldaten und Söldnern überrollten Gebiete im Osten der Ukraine fortan zur Russischen Föderation gehören. Und dann könne man…verhandeln. Verhandeln sagen Putin und sein Kläffer Medwedew – hat er diese Woche eigentlich schon mit Atomraketen gegen Deutschland gedroht? – , nicht etwa Einstellen der Kampfhandlungen. Es geht nicht um Waffenruhe und Frieden, es geht um Unterwerfung.

Leute wie Putin und Medwedew verachten uns, verachten den Westen, den sie für schwach und dekadent halten. Und letzteres ist er ja leider auch zunehmend. Aber schwach?

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Ich glaube, dass seit Mitte vergangenen Jahres in Moskau die Verzweiflung groß ist, dass der „schwache Westen“ alles andere als schwach ist. Und dass die ukrainische Armee getrieben vom Willen, sich gegen die verhassten Invasoren zu verteidigen, zusammensteht und klar Kante zeigt.

Medwedew hat gestern vorgeschlagen, die Ukraine quasi zu teilen. Der Osten geht an Russland, der Westen wird in Teilen an angrenzende EU-Staaten aufgeteilt. Die Ukraine verschwindet von der Landkarte.

Es sind genau solche Typen wie Medwedew, die nicht begreifen, dass nur ein rechtsbasiertes Zusammenleben zwischen den Systemen Frieden garantiert. Aber vermutlich ist es ihm auch egal, wenn man sieht, wie die Russen in der Ukraine Hunderttausend junge Soldaten verheizt haben. Der einzelne Mensch zählt nichts in solchen kollektivistischen Systemen, zählte noch nie was.

Dass es in Moskau nun ein paar Glaspaläste und Superreiche gibt, die sich in schwarzen Limousinen am Pöbel vorbeifahren lassen und in edlen Clubs Parties feiern, während 18-Jährige im ukrainischen Morast verrecken und oft nicht einmal wissen, für was sie eigentlich sterben.

Je mehr ich mich mit diesem Thema befasse, desto sicherer bin ich, dass Russland mit dieser Barbarei nicht durchkommen darf. Sonst können wir das Völkerrecht gegen das Recht des Stärkeren eintauschen.

 

 




Der Neue

Dr. Philipp Peter  Nimmermann wird Nachfolger von Patrick Graichen als Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Der Mann hat Wirtschaftswissenschaften studiert, er hat einen ABSCHLUSS an der Goethe-Universität in Frankfurt als Diplom-Volkswirt.

Er hat bei der BHF-Bank gearbeitet und wurde 2013 dort sogar Chefvolkswirt. Danach Staatssekretär im hessischen Finanzministerium.

O.k., Nimmermann ist ein Grüner, und das bedeutet, auf den Mann muss man ein Auge haben. Aber er weiß defintiv, was eine Insolvenz ist, und er hat einen Uni-Abschluss.

Damit unterscheidet er sich von vielen deutschen Spitzen-Grünen (ist so ein Begriff zulässig?)

Sein Minister Habeck sagte heute: «Er hat mehrfach bewiesen, dass er hochkomplexe Aufgaben stringent strukturieren kann, in einem politisch aufgeladenen Umfeld breit getragene Lösungen schaffen und mit seinem ökonomischen Verstand und seiner Kenntnis der politischen Debatten sofort in die Themen finden kann.»

Besser als sein Chef scheint Nimmermann also auch zu sein…




Damenwahl: Warum nicht eine Frau an der Spitze der NATO?

Im September endet die Amtszeit von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Die sollte eigentlich schon früher enden, aber Russlands Präsident Wladimir Putin hat erstmal dafür gesorgt, dass NATO (und EU) wieder aufgemöbelt werden – in Rekordzeit. Stoltenberg hat dabei, wenn Sie mir die Anmerkung erlauben, einen wirklich großartigen Job gemacht, das träge gewordene westliche Verteidigungsbündnis zusammenzuhalten und fit für die Zukunft zu machen. Sie erinnern sich: Vor wenigen Jahren wollten Trump und Macron die NATO noch abschaffen.

Die NATO wird modernisiert, strukturell handlungsfähiger gemacht, kann schneller agieren im Krisenfall und bekommt die modernsten Waffen, die derzeit auf dem Planeten zu haben sind. Dazu mit Finnland und Schweden zwei neue vorzügliche Mitglieder. Finnlands Armee gilt dabei als besonders effektiv und hat auch noch 1300 Kilometer gemeinsame Grenze mit dem russischen Unruheherd. Putin hat auf ganzer Linie versagt bei seinen Planungen.

Die Ukraine überrennen? Davon ist Russlands Armee samt Söldner-Gruppen Lichtjahre entfernt. Gerade feiert man in Moskau, dass die Stadt Bachmut nach vier Monaten Angriffen der angeblichen Weltmacht Russland nun aber wirklich…fast…dieses Mal wirklich unter russischer Kontrolle sei. Na, toll.

Die NATO von den russischen Außengrenzen fernhalten?
Dank Putin bekommt er jetzt erstmals eine lange Außengrenze mit einem NATO-Bündnisstaat. Vorher war so gut wie nichts.

Die Amerikaner aus Europa vertreiben? Als Putin vergangenes Jahr seinen Irrsinns-Feldzug gegen das Nachbarland Ukraine begann, waren in Europa noch 30.000 GI’s stationiert. Dank Putin, sind jetzt wieder 120.000 amerikanische Soldaten hier. Und das ist gut und richtig so!

Schauen wir aufs Kandidatenfeld

Zwei ernsthafte Bewerber gibt es bisher für die Nachfolge von Jens Stoltenberg an der Spitze der NATO. Das sind der Favorit Ben Wallace, britischer Verteidigungsminister, ein Konservativer. Bevor Putin im Februar 2022 den Krieg begann, hatte Wallace einen international beachteten Aufsatz geschrieben, in dem er vor dem russischen Expansionsstreben unter einem Präsidenten Putin warnte. Wallace ist gut, zweifellos.

Und dann ist da noch Ursula von der Leyen, einst genauso erfolglos als deutsche Verteidigungsministerin wie ihre Nachfolgerinnen Kramp-Karrenbauer (CDU) und Christine Lambrecht (SPD). Eine einzige Katastrophe für die Verteidigungsfähigkeit unseres Landes. Alle drei Damen von der Hardthöhe.

Ursula von der Leyen soll beim großen Bruder in Amerika hoch angesehen sein, heißt es. Aber ihr Versagen als Bundesverteidigungsministerin, ihre Geldverschwendung an ein stehendes Heer von „Beratern“ sind unvergessen. Dazu kommt noch die Kungelei mit Merkel und Macron, die sie – ohne ein demokratisches Mandat dafür zu haben – an die Spitze der europäischen Staatengemeinschaft spülte. All das ist – für mich zumindest – ein absolutes Ausschlusskriterium.

Doch der Gedanke, eine GEIGNETE Frau an die Spitze der NATO zu stellen, ist nicht schlecht. Und nun kommt ein dritter Name ins Spiel, nämlich der von Kaja Kallas.

Die erst 45-Jährige wurde im Januar vergangenen Jahres zur Premierministerin Estlands gewählt, wenige Wochen vor dem russischen Angriff auf die Ukraine. Estland ist eines der drei kleinen baltischen Staaten, die vom großen russischen Nachbarn seit langem rund um die Uhr bedroht werden. Zu gern würde Herr Putin diese bösen, bösen abtrünnigen ehemaligen Sowjetrepubliken heim ins ungeliebte Reich holen. Blöd nur, dass die inzwischen Mitglieder der NATO sind. Und da hat man Freunde.

Fast an jedem Tag fangen Kampfjets der Briten und der deutschen Luftwaffe russische Militärflugzeuge an den Grenzen der Balten ab. Ein Katz-und-Maus-Spiel, aber auch eine ständige Erinnerung an Moskau, dass der Westen auch die Balten im Falle eines Angriffs nicht allein lassen wird. So wie er die Ukraine nicht im Stich lässt. Und die ist nicht einmal NATO-Mitglied.

Kaja Kallas, übrigens verheiratet, zwei Söhne und eine Tochter, ist eine durchsetzungsstarke Frau. Mit einer beeindruckenden Familiengeschichte.

Ihre Mutter wurde einst von der Sowjetunion nach Sibirien verschleppt. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges, ja im Grunde schon vorher, nach der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim 2014, hat sie jegliche territorialen Zugeständnisse an Putin abgelehnt. Als Russlands Armee vergangenes Jahr begann, Raketen auf das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja abzufeuern, bezeichnete sie Russland als „terroristischen Staat“. Nicht nur Putin, sondern das russische Volk trage eine Mitschuld an diesem Krieg, sagte sie: „Man kann einfach nicht behaupten, dass dies nur Putins Krieg ist.“

Also, Ben Wallace wäre eine gute Wahl für den Chefposten bei der NATO. Aber wenn es mal eine Frau sein soll, dann wäre Kaja Kallas für mich die allererste Wahl.

Dieser Beitrag erscheint zeitgleich auf der Online-tageszeitung TheGermanZ.




Prozess gegen verhinderte Lauterbach-Entführer beginnt

Vor dem OLG in Koblenz beginnt heute der Prozess gegen vier Männer und eine 75-jährige Frau aus der sogenannten „Reichsbürger“-Szene. Die hatten geplant, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu entführen und andauernde flächendeckende Stromausfälle auszulösen. So sollte die Bundesregierung gestürzt werden. Und eine Rentnerin aus Sachsen hatte die Aufgabe, das Deutsche Reich wiederherzustellen. Dazu hatte sie auch einen Brief u. a. an Russlands Präsident Wladimir Putin verfasst.

Die Fanpost aus Sachsen wird Putin nun nicht zu Gesicht bekommen.
Und doch denke ich immer, was sind das für naive Idioten, die meinen, man könne mit fünf Leuten mal eben ein Land wie Deutschland destabilisieren und eine neue Regierung einsetzen? Oder nehmen wir mal an, es gelänge irgendwem, einen Bundesminister zu entführen – löst das dann Bürgerkrieg aus? Brennen dann Barrikaden auf den Straßen? Oder machen alle einfach weiter wie vorher?

Deutschland ist ein stabiles Staatswesen, natürlich. Vieles läuft hier falsch, die Bundesregierung hätte enormes Verbesserungspotential, das sie aber nicht ausschöpfen kann mit diesem Personal.

Aber, liebe Freunde, auch wenn ein Heinrich XIII Prinz Reuß König von Deutschland werden und ein Esotherik-Ministerium errichten wollte, wenn eine Lehrerin aus Sachsen versucht, die globale Ordnung mit ihrem Briefen ins Wanken zu bringen – das alles ist lächerlich. Oder sagen wir: Man könnte es für lächerlich halten, wenn es diese Leute nicht bitterernst meinten mit ihrem politischen Wahn.

Bei bundesweiten Durchsuchungen wurden im Zusammenhang mit diesem Verfahren Schusswaffen und Munition, Bargeld, Goldbarren, Silbermünzen und Devisen sichergestellt. Und deshalb ist es gut, dass sich unsere Sicherheitsbehörden mit ihnen befassen. Und sie rechtzeitig aus dem Verkehr ziehen.

Nachher wird in den sozialen Netzwerken zu lesen sein, wie dilettantisch diese Gruppe war, und wer denn schon einer 75-Jährigen ernsthaft einen Umsturz zutraut. Und dann setzen sie Grinsesmileys dahinter. Aber wissen Sie was? Wenn so ein Anschlagsplan doch mal funktionieren sollte, wenn ein Bundesminister entführt oder gar getötet würde – dann wären das dieselben Leute, die laut schreien, wie unfähig unsere Sicherheitsbehörden und dieser Staat doch seien. Das hätte man alles schon viel früher verhindern müssen….

Dieser Beitrag erscheint zeitgleich in der Online-tageszeitung TheGermanZ.




Bremen hat gewählt…same Procedure as every year – oder doch nicht?

„In Bremen, in Bremen, da lässt sich’s gut leben…“

So heißt es in einem Lied, das auch ich in meinen Bremer Jahren im Bierzelt auf dem Freimarkt laut mitgesungen habe. Und es stimmt ja auch, die Lebensqualität in der Hansestadt ist phänomenal, zumindest wenn man in Oberneuland oder Schwachhausen wohnt und etwas Geld auf dem Konto hat.

Der Bremer ist gemütlich, nicht aufbrausend. Er trinkt Tee mit Kandis, schlendert über den großen Flohmarkt an der Weser und samstags geht’s ab ins Weserstadion. Viele Lokale bieten ihren herrlich zubereiteten Fisch an, man trinkt – natürlich – Beck’s Bier. Und am Wochenende unternimmt man eine Radtour nach Worpswede oder Fischerhude oder einfach irgendwo hin, wo’s schön ist.

Ich habe von 1985 bis 1988 in Bremen gelebt, erst als Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion gearbeitet, bin dann zum Sozi-Blatt Hamburger Morgenpost als Bremer Redaktionsleiter gewechselt. Mein Chefredakteur war Wolfgang Clement, Sie kennen ihn alle. Damals war das möglich, dass ein Schwarzer einen leitenden Job bei einer roten Zeitung bekam. Heute undenkbar im deutschen Mainstream-Einheitsbrei.

Die Sozis regieren Bremen seit 80 Jahren, und seit Jahrzehnten zahlen andere Bundesländer die Rechnungen, denn das Konstrukt Bremen als Bundesland ist ein Witz. Ich meine, zwei Städte mit zusammen nur 650.000 Einwohnern haben ein Landesparlament, Bundestags- und Europaabgeordnete, ein Verfassungsgericht, eine Landesbank, einen Verfassungsschutz, Ministerien…sagenhaft für ein Bundesland, das ungefähr die Einwohnerzahl von Düsseldorf hat.

Gestern haben die Sozis die Wahlen in Bremen gewonnen. Das müssen Sie sich so vorstellen, als wenn einer sagt: der FC Bayern wird Deutscher Meister. Juckt keinen mehr…

Und trotzdem ist Bremen immer interessant, weil es so überschaubar und klein ist, dass hier häufig politische Experimente vollführt werden.

Die rechtsradikale, kaderhaft geführte, Deutsche Volksunion (DVU) konnte durch eine  Besonderheit im Landeswahlrecht und mit massiver finanzieller Unterstützung von Gerhard Frey aus München mehrfach einen Abgeordneten in die Bürgerschaft entsenden. Dabei hatte sie damals im Land Bremen nur ganze 60 Mitglieder.

Die Republikaner waren von 1985 bis 1987 als Gruppe mit drei Abgeordneten in der Bremischen Bürgerschaft, nicht durch Wahlerfolg, sondern durch drei Überläufer aus der CDU, die den notorischen Linkskurs ihrer Partei hier nicht mehr mitmachen wollten.

Von Links gab es auch mal etwas: die Wählervereinigung Arbeit für Bremen und Bremerhaven (AFB). Kein schlechter Name in einem Bundesland mit traditionell hoher Arbeitslosigkeit. Gegründet wurde sie von unzufriedenes SPD-Leuten und zog sogar mit 10,7 % und damit 12 Abgeordneten in die Bürgerschaft ein. Dann trat auch noch ein weiterer unzufriedener CDUler bei, so dass sie 13 Abgeordnete waren.

Außerdem war sie in zahlreichen Beiräten vertreten. Durch Übertritt eines CDU-Mitglieds wuchs die Zahl der Abgeordneten auf 13. Bei der nächsten Wahl waren es dann allerdings nur noch 2,4 Prozent – aus der Traum.

Und jetzt Jan Timke und seine „Bürger in Wut“

Sie hatten ersten Erfolg mit dem Thema Innere Sicherheit, in Bremen seit vielen Jahren ein Problem mit Araber-Clans und allerlei anderen Kriminellen. Jan Timke war selbst Bundespolizist und kann das Thema bis heute überzeugend aufs Tapet bringen.

Gestern konnte seine Wählervereinigung, die inzwischen eine Kooperation mit der neuen bundesweiten konservativen Partei Bündnis Deutschland hat, nahezu 10 Prozent der Wählerstimmen einsammeln. Möglich wurde das, weil die auch in Bremen massiv zerstrittene AfD zwei Wahllisten zur Bürgerschaftswahl einreichte, was natürlich vom Landeswahlleiter richtigerweise zurückgewiesen wurde. Ohne AfD sind die heimatlosen Konservativen im roten Bremen jetzt in Scharen zu Jan Timke gelaufen. Ich bin gespannt, was er mit seinem Erfolg jetzt machen wird…

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Liebe Mamis,…

…Ihr seid die Allerbesten! Ihr seid die Größten! Ihr seid einfach nur umwerfend!

An dieser Stelle könnte meine morgendliche Kolumne zum Start in den Tag enden. Mehr ist zu diesem Thema nicht zu sagen?

Leider doch!

Denn die Entscheidung eines Paares – wir nennen das eines MANNES und einer FRAU -, Kinder zu bekommen, ist nicht nur erfüllend und beglückend für alle Beteiligten, sondern auch ein wichtiger Beitrag für den Fortbestand unserer Gesellschaft.

Und kommen Sie mir heute bitte nicht mit all den Problemen, die Sie und ich kennen!

Natürlich sind manche Familien überfordert mit der Rundumbetreuung ihrer Kinder. Natürlich gibt es prekäre Lebensverhältnisse, wo Kinder morgen eine Tüte Chips in den Ranzen packen, bevor sie zur Schule gehen, während ihre Erzeuger – Eltern möchte ich das nicht nennen – noch schlafen. Aber in meiner bescheidenen Welt erkennt und löst man Probleme, stellt aber nicht die Grundsatzfrage. Wenn Olaf Scholz überfordert im Kanzleramt hockt, ist das kein Grund, Wahlen und die Demokratie abzuschaffen.

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Ich war als Vater bei der Geburt meiner fünf Kinder dabei – völlig nutzlos, wie ich das in der Selbstwahrnehmung bewerten würde. Denn im Grunde können wir nix tun, um den Geburtsvorgang zu unterstützen. Wir sind, ich war…da. Und sonst nix. Gemeinsam Atmen? Hören Sie mir auf mit dem Quatsch.

Händchenhalten mit der geliebten Frau, da sein bei diesem gewaltigen Moment, in dem sich die Zukunft aller Beteiligten verändert – das ist wichtig. Sagen mir Mütter, und die müssen es ja wissen.

Der erste Moment, wenn man als Eltern den neuen Erdenbürger zum ersten Mal sieht, der ist gewaltig. Das ist ein Moment, in dem alles andere völlig egal erscheint. Er oder sie sind da, und sie werden ab diesem Moment auch unser Leben für Jahrzehnte beeinflussen.

Ich habe nicht nur Respekt vor der Leistung all der Mütter, die ein Kind empfangen, gebären und mit Hingabe und Liebe großziehen. Respekt ist gut und wichtig, aber es ist zu wenig.

Ich empfinde, und das sollten Sie auch tun, ein großes Gefühl der Dankbarkein gegenüber all den Frauen, die eine Schwangerschaft nicht als Belastung oder Störung der Urlaubsvorbereitungen ansehen, sondern als das, was es ist. Ein echtes Wunder!

Danke, und Gott segne Euch nicht nur heute, liebe Mamis!

Dieser Beitrag erscheint zeitgleich auf denken erwünscht und TheGermanZ…




Julian Reichelt versetzt NDR-Reschke juristische Klatsche

Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit hat der frühere BILD-Chef Julian Reichelt gegen den NDR vor Gericht gewonnen. Viele Behauptungen aus der Anja-Reschke-Sendung „Julian Reichelt und die Frauen: Bumsen, belügen, wegwerfen“ darf der öffentlich-rechtliche Sender nicht mehr verbreiten. Auch muss der Beitrag aus der NDR-Mediathek gelöscht werden, was inzwichen geschehen ist.

Reichelt hat eine umfassende einstweilige Verfügung gegen Reschkes Sendung vom 16. Februar 2023 durchgesetzt. Das Magazin dürfe zahlreiche Aussagen der Ausgabe vom 16. Februar 2023, in der es um mutmaßlichen Machtmissbrauch Reichelts ging, nicht mehr verbreiten, teilte dessen Anwalt Ben Irle unter Verweis auf einen Beschluss des Landgerichts Hamburg mit. Das Gericht hat die Angaben bestätigt.

In 11 von 16 beanstandeten Passagen, und damit wesentliche Teile der Berichterstattung“ habe der NDR Reichets Persönlichkeitsrecht verletzt.

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Untersagt wurden demnach Behauptungen, die Reichelt „etwa ein Bedrängen und Umwerben mit Komplimenten von Mitarbeitern, Drogenkonsum am Arbeitsplatz oder die Einstellung von Mitarbeitern aus rein privatem Interesse vorwerfen“. Als unzulässig habe das Gericht auch die Äußerung einer früheren Mitarbeiterin eingestuft, die Reichelt vorwerfe, sie in einem Hotel zu „Sex on demand“ genötigt zu haben, teilte Reichelts Anwalt mit.

Dieser Vorwurf lasse sich „als frei erfunden und damit unwahr widerlegen“, argumentiert Irle. Denn der NDR habe keine eidesstattliche Versicherung der Frau vorgelegt. Dies sei „auffällig, aber nicht überraschend“, denn eine falsche eidesstattliche Versicherung wäre strafbar.




Hip hip hooray für the King!

Halten Sie für vorstellbar, dass ein deutscher Bundespräsident gewählt und vereidigt wird und dann auf den Balkon des Schlosses Bellevue in Berlin kommt, um sich Hunderttausend jubelnden Untertanen zu zeigen? Das ist schon nicht möglich, weil wir  beim Sitz des deutschen Staatsoberhauptes nicht einmal einen Balkon haben.

Ich habe heute Morgen in TheGermanZ einen Beitrag geschrieben, warum ich die Briten bewundere und Charles und Camilla alles Gute wünsche:

Ich bin Kaffeetrinker, aber heute Morgen habe ich mir aus Gründen der Tradition eine Kanne PG-Tee aufgebrüht. Ich mag die Briten, ihre Traditionen, ihren Humor, ihre Schrulligkeit und sogar die Art, wie sie Fußball spielen. Ich mag Tea Time, Scones mit Clotted Cream und Erdbeermarmelade, Frühstück mit Ei, Bacon und Baked Beans und Urlaub in Cornwall.

Die Briten sind ein beeindruckendes Volk

Obwohl eine vergleichsweise kleine Armee, wenn die Brits in den Krieg ziehen, gewinnen sie normalerweise.

Ich habe britische Verwandte, drei Cousinen. Nach dem Krieg hat sich einer der beiden Brüder meines Vaters in die Tochter eines englischen Offiziers verliebt. Mit einem Pappkoffer wartete er in Calais auf die Fähre nach Dover, um in Bristol ein neues Leben mit seiner Barbara zu beginnen. Nicht leicht wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg.

Meine Eltern waren mit dem kleinen Klaus damals oft auf der britischen Insel. Mein Vater unverwüstlich mit seinem Volvo in London unterwegs im Linksverkehr. Wir haben überlebt.

Ich weiß noch, dass unsere Urlaubsreisen generalstabsmäßig vorbereitet wurden. Vom ADAC gab es zwei dicke Pakete mit Informationsmaterial, Landkarte, Flyer mit Sehenswürdigkeiten, Umrechnungstabellen für Währungen. Was mich als kleinen Klaus auf dem Rücksitz immer beeindruckt hat, war, dass die Autobahnen in Belgien nachts beleuchtet sind. Wenn ich mal- wie kürzlich – mit dem Auto nach Brüssel fahre und die Lichtmasten sehe, denke ich jedemal an die unbeschwerte Zeit mit meinen Eltern in den 70er Jahren zurück…

Nun isser nun mal da

Ich mag die Windsors, und ich mag den neuen König und auch seine Frau Camilla. Wirklich, ich mag, wie sie durchgehalten haben gegen all die Widerstände aus der eigenen Familie und dem Volk nach der dramatischen Ehekrise mit Prinzessin Diana und der Scheidung. Glauben Sie mir, ich weiß wie das Leben ist und welche unerwarteten unliebsamen Überraschungen es für jeden von uns – nicht nur Royals – bereithält. Aber Ehebruch ist echt ekelhaft.

Wir alle wissen noch von den Tampon-Affäre, die über ein abgehörtes Telefonat der ganzen Welt bekannt wurde. Der Prinz und seine Mätresse im Sex-Rausch. Hey, wer hätte das gedacht, oder?

Und dann die schrulligen politischen Ansichten, der Thronfolger als Bewunderer moderner Stadtentwicklung und als Öko-Bauer. Ehrlich, ich war über viele Jahre überzeugt, dass Charles niemals König wird. Dass nach seinem Tod der älteste Sohn den Thron besteigt, oder dass Queen Elisabeth II 115 Jahre alt wird und ihren Spross damit überlebt.

Aber Charles hat es geschafft, sogar mit seiner großen Liebe Camilla an seiner Seite, die nach Lady Di’s Tod die zwiefellos meistgehasste Frau im Vereinten Königreich war.

Ich freue mich für die Beiden, wirklich. Ich mag es, wenn Menschen durchhalten. Wie sagte Oli Kahn nach dem erstaunlichen Gewinn der Meisterschaft Deutschen Meisterschaft damals? „Weiter, immer weiter…niemals aufgeben!“ Auch ein bisschen mein Lebensmotto inzwischen.

Hip hip hooray für the King! Es leben König Charles und seine Königin Camilla!

 

 

 




Gaumenfreuden und Servicewüste: Sie können gez auch hier ufflejen….

Einige von Ihnen ahnten bereits, dass ich meinen Arbeits- und damit Lebensmittelpunkt vor einigen Wochen nach Ostdeutschland verlegt habe, genau ins Berliner Umland. Nach Brandenburg. Hätte ich vor drei  Monaten noch nicht für möglich gehalten, aber jetzt isser nun mal da, der Klaus.

Und weil ich mich auch als Wessi und „Systemjournalist“ immer mal gern rauswage, mache ich jeden Tag hier so viele schöne und skurrile Erfahrungen, dass ich ernsthaft überlege, ein „Ostdeutsches Tagebuch“ zu schreiben.

Heute Morgen im Aldi bei mir im neuen Ort vier Kassen, nur eine besetzt. Zwischen den Regalen drängten sich viele Erwachsende, quengelnde Kinder, volle Einkaufswagen. Eine Frau ruft zaghaft: „Kann hier vielleicht jemand eine zweite Kasse öffnen?“, und die eine Kassiererin antwortet laut „Kollegin ist draußen, eine rooochen,…“. Man weiß im ersten Moment nicht, ob man eine Schusswaffe ziehen oder lauthals lachen soll. Die Servicewüste Deutschland manifestiert sich in Tausenden solcher kleiner Dinge.

Schließlich kam die Raucherin doch wieder rein, blond ist sie, und erlöste uns alle mit einem herzlichen „Sie können gez auch hier ufflejen….“ Machte ich dann, Waschmittel, Putzmittel, Schwämme…was man so braucht beim Umzug.

Mettbrötchen, Teil II

Letztens hatte ich Ihnen von meinem morgendlichen Mettbrötchen für 4,60 Euro erzählt hier. Das wurde viel gelesen und tagelang in den Sozialen Netzwerken diskutiert. Draußen geht die Welt unter, und wir unterhalten uns über Mettbrötchen. Ich wollte noch nachtragen, dass ich in unserer  Landbäckereit am Niederrhein vergangene Woche ein vollständiges Mettbrötchen mit Zwiebeln für 2,40 Euro erwerben konnte – statt in Potsdam ein halbes für 2,30. Es ist nicht alles schlecht im Westen…

Toll war auch die Anreise am Dienstag

Mit dem Auto 550 Kilometer die A2 entlang. Am Abend gegen 20.30 Uhr ich in die Raststätte Helmstedt. Voller Freude auf eine Currywurst mit Pommes für 12,40 Euro. Ich, der einzige „Gast“. Ein Großteil der AUTOBAHNRASTSTÄTTE schon dunkel, die Stühle hochgestellt. Zwei junge  Damen, eine auffällig tätowiert, putzten die Theke mit Glasreiniger und unterhielten sich über irgendwas. Dann bemerkten Sie mich, den Kunden. Der war da.

Sie sagten nicht, guten Abend oder fragten, was es sein darf. Beide schauten mich mitleidig an und die eine begann das Gespräch mit „Das sieht aba janz schlecht aus…“ Unwillkürlich schaute ich auf mein weißes Hemd, ob da vielleicht ein Spritzer Tomatensoße drauf ist. War aber nicht…

Dann konkretisierte sie: „Wir schließen nämlich gleich…“

Schließen? Eine Autobahnrststätte? Um 20.30 Uhr? Ich setzte ein enttäuschtes Gesicht auf und gab zu, dass ich mich so auf Currywurst/Pommes für 12,40 Euro gefreut habe. Aber nichts zu machen. Als ich mich umdrehte, um das…Lokal…zu verlassen, rief mir die Tätowierte hinterher: „Weil Sie so nett sind, schenke ich Ihnen noch was!“ Sie drückte mir die letzte Laugenbrezel in die Hand, begleitet mit der Bemerkung: „Die hätten wir sonst sowieso weggeschmissen…“ Ich mich auch, vor Lachen.

Am nächsten Tag in meinem neuen Wohnort per Handy eine Currywurstbude gesucht. Schön sah die nicht aus, aber die über 50-Jährige im grauen Kittel an der Fritteuse machte einen sympathischen Eindruck. Allerdings auch geprägt vom Leben, mit einem grausammen Zug um die Mundwinkel. Currywurst/Pommes kosten hier 5,50 Euro. Dafür werden sie in Berlin an so einer Bude nicht einmal begrüßt. „Kann ich bei Ihnen mit Karte bezahlen“, fragte ich. Und – Sie ahnen es – das sei leider, leider nicht möglich.

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Geld könne man sich einen Kilometer entfernt in einem Baumarkt auszahlen lassen. „Aber passen Sie auf, da müssen Sie für mindestens 10 Euro kaufen, sonst kriegen sie nix!“

Ich fuhr dann zur Sparkasse am Bahnhof, fünf Kilometer, um Bargeld zu ziehen. Meine neue Freundin in der Wurstbude war echt überrascht, dass dieser schnöselige Wessi wirklich zurückkam, um eine Currywurst zu essen. Die war gut, aber die Pommes völlig laberig. Mein Stammladen wird das nicht hier.

Gestern entdeckte in am Straßenrand eine „Feldküche“ in olivgrün. Ich nehme an aus alten Beständen der Nationalen Volksarmee (NVA) preiswert erworben. Ein total witziger junger Mann im Blaumann rührte da mit einer großen Schöpfkelle in irgendeiner Suppe. Aber es gibt da auch feste Nahrung. „Was darf’s denn sein, junger Mann“, fragte er. Knacker mit Senf, Rinderbouletten mit Kartoffelsalat, die unvermeidliche Soljanka und – der Klassiker – Rinderroulade mit Kartoffeln und Rotkohl. Ich entschied mich für Königsberger Kloppse mit Kartoffeln, Kapern und gelber Soße. War lecker. Auf dem Biertisch Senf und Ketchup aus Bautzen. Guter Laden. Bis nächste Woche, verabschiedete ich mich vom jungen Mann.

An der „Feldküche“ noch ein großes Werbeschild: „Gournet-Genuss aus dem Havelland“…So ist es wohl…

Habe ich schonmal erzählt, dass ich mich hier total wohlfühle?

+++Am 17.