Ich hab‘ Ihnen doch versprochen, dass Sie nicht erfrieren werden

Und? Frieren Sie in ihren Wohnungen und Häusern? Draußen war bei uns heute Morgen minus 4,5 Grad, ich musste die Autoscheiben freikratzen. Jetzt bin ich in meinem Büro, sitze am Laptop mit frischem Kaffee (und Weihnachtskeksen von meiner Schwiegertochter) und habe die Heizung von vorher 1 auf 2 hochgedreht. Ich habe Ihnen schon vor Monaten versichwert, dass wir nicht erfrieren werden in diesem Winter. Und Olaf Scholz hat vorhin bei der Eröffnung des ersten LNG-Terminals (von vier geplanten) in Wilhelmshaven versprochen, dass wir auch im nächsten Winter genug Erdgas zum Heizen haben werden. Der muss es wissen, denn der ist ja Bundeskanzler.

Nicht die Versorgung Deutschlands mit Gas ist das Problem, sondern dieses Gas zu bezahlen.

Sogar das ist kein existenzielles Problem, weil Deutschland immer noch über eine beachtliche Wirtschaftskraft und somit Liquidität verfügt. Für die Bürger ist das allerdings ein Problem, wenn diese explodierenden Kosten an die Haushalte weitergegeben werden. Weil spätestens dann viele Leute ihre leeren Hosentaschen vorzeigen werden und nicht mehr zahlen können. Und für die mittelständischen Unternehmen, die eine Verzehnfachung der Gaspreise nicht einfach an Kunden und Endverbraucher weitergeben können.

Was passiert jetzt also? Jetzt kommt Vater Staat mit dem Füllhorn.

Das ist natürlich auch wieder Geld, dass er nur verteilen kann, weil er vorher Steuern von uns raubt. Letztlich sind immer wir Bürger und die Unternehmen in Deutschland diejenigen, die die Zeche bezahlen müssen. Immerhin besser für warme Wohnungen als für Gender-Lehrstühle.

Als Russland nach Verhängung der Sanktionen begann, die Versorgung mit Erdgas in verschiedenen europäischen Ländern und dann auch Deutschand einzustellen, war das Geschrei groß. Kalte Wohnungen, Tausende werden unter dem Weihnachtsbaum erfrieren. Deutschland geht – mal wieder – unter. Ganz ehrlich: Ich kann das alles nicht mehr hören.

Dauernd geht Deutschland unter.

Bei der internationalen Finanzkrise und nach dem Zusammenbruch von Goldman & Sachs wurde mir gesagt: das war’s jetzt. Und der Euro wird abgeschafft, die LKWs mit frisch gedruckten D-Mark-Scheinen seien freitags schon auf den Autobahnen unterwegs zu den Sparkassen zwecks Neuausgabe von Geld. Das war 2008. Ich habe vorhin ein französisches Landbrot fürs Frühstück beim Bäcker gekauft – und er nahm tatsächlich noch 2.70 Euro an. Erstaunlich, oder?

Und dann die Klimaziele. Deutschland geht unter, die Lage ist sogar so dramatisch, dass sich schon dumme Kinder mit Klebstoff auf Fahrbahnen festkleben und Tomatensuppe auf Kunstwerke schütten müssen. Ich bin sicher, die Erderwärmung ist schon ein Stück weit abgesunken nach den Aktionen der Klima-Extremisten.

Ich könnte noch weitere Beispiele anführen, Sie kennen die alle, weil Sie ja Leser dieses Blog sind. Aber was ich sagen möchte ist: Deutschland geht nicht unter, die Welt vermutlich auch nicht. Jedenfalls die nächsten vier, fünf Milliarden Jahre nicht. Und danach haben wir alle längst Mietwohnungen bei Elon Musk auf dem Mars.

Im Moment sind knapp 90 Prozent der deutschen Gasspeicher voll. Das trägt uns locker nicht nur ins neue Jahr, sondern auch bis ins Frühjahr. Weil aus diesen Speichern ja nicht Deutschland beheizt werden muss, sondern das ist das BackUp, wie man neudeutsch sagen würde. An jedem Tag kommt Gas aus den Niederlanden, Norwegen und den USA bei uns an. Irgendwann auch aus Katar, das erste Terminal für Flüssiggas ist einsatzbereit. Und irgendwann ist der Krieg Russlands gegen die Ukraine auch vorbei. Dann sitzt Putin mit seiner Bagage im Knast, und dann können wir mit Russland auch wieder über Geschäfte zum gegenseitigen Nutzen reden.

Aber glauben Sie mir. Deutschland ist immer noch so stabil, dass selbst diese Bundesregierung uns nicht in den Untergang führen wird. Denn wir sind Deutschland, und wenn wir müssen, sind wir gut. Irgendwann sicher auch wieder im Fußball…

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Meine grundsätzliche Kritik am System

Von Winston Churchill stammt die Weisheit, dass die Demokratie die schlechteste Staatsform ist. Außer allen anderen.

Ich denke, dass der gute Winson damit recht hat.

Bei allem, was auch wir hier jeden Tag kritisieren und wo wir schimpfen, ist die Demokratie eine schöne Erfindung.

Die vielgepriesene Herrschaft des Volkes ist in der parlamentarischen Demokratie allerdings nicht die uneingeschränkte Herrschaft des Souveräns, also unsere, sondern eine Beteiligung. In Form der westlichen liberalen Demokratie sind die Grundelemente einer Demokratie das allegmeine, freie und geheime Wahlrecht, aber auch die Trennung der Staatsgewalt in Gesetzgebung, Regierung und Rechtsprechung sowie unbedingt die Garentie unumstößlicher Grundrechte in einer Staatsverfassung.

All das haben wir, aber leider wird an der ein oder anderen Stelle gekratzt, und das ist besorgniserregend.

Heute Morgen telefonierte ich mit einem Freund, der einige Jahre für eine Parlamentsfraktion gearbeitet hat, und wir kamen auf dieses Thema und darauf, was beim Parlamentarismus in Deutschland geändert werden müsste. Und da fiel uns dofort ganz viel ein.

Vorab vielleicht nochmal zur Erinnerung: Bei aller Kritik an der Politik und an Politikern – ich beteilige mich nicht am allgmeinen Bashing, wie das neudeutsch jetzt heißt. Ich kenne aus jahrzehntelanger Arbeit als politischer Journalist Heerscharen von Abgeordneten aller Parteien. Und da gibt es auch heute eine Menge beeindruckender Menschen darunter.

Und ich kenne – leider – auch Menschen aus der „Beutegeminschaft“, also Abkassierer, stillose Faulpelze, Zyniker, denen nur das eigene Wohlergehen am Herzen liegt, und die uns – das Volk – einen Dreck interessieren. Denken Sie an korrupte Abkassierer, die qua Mandat nebenbei Maskendeals eingetütet und damit ihr eigenes Konto gefüllt haben. Denken Sie an einzelne Abgeordnete, die die Hände aufhalten und nicht unsere Interessen vertreten, sondern die von Lobbygruppen und – besonders ekelhaft – anderen Staaten wie jüngst Katar, Marokko, Russland und China. Abgeordnete, die abkassieren, die korrupt sind, und die in manchen Fällen nicht davor zurückschrecken, für Profit ihr eigenes Land zu verraten.

Solche Fälle gibt es auch heute, und das hat mit vielen Faktoren zu tun.

Wenn in Parlamenten Leute sitzen, die im Leben nix geleistet haben, die ohne Mandat eine trostloses Existenz wären, ihren Berufsalltag als Karusselbremser bestreiten müssten, und plötzlich in dunklen Limouinen zu Staatsempfängen gefahren werden. Und so das Gefühl haben, wichtig zu sein. Solche Leute denken morgens beim Aufstehen nicht daran, was sie heute für Ihr Land, für uns tun können.

Aber, liebe Freunde, wir uns ich, wir haben sie doch gewählt. Zumindest mittelbar, weil wir Partein,selten Namen ankreuzen.

Weil es ein Fehler ist, dass ein großer Teil der Mandate über die ausgekungelten Listen der Parteien vergeben werden. So kommen Leute über Jahrzehnte an Macht und Geld, ohne sich je den normalen Menschen zur Wahl stellen zu müssen.

Weil die Parlamente viel zu groß aufgeblasen wurden. Das amerikanische Repräsentantenhaus umfasst 400 Abgeordnete. Für 330 Millionen Bürger, die eine Supermacht sind. Und wir leisten uns in Deutschland 736 Bundestagsabgeordnete für ein Fünftel der Einwohnen. Warum?

Weil die Apparate hinter den Mandatsträger aufgeblasen sind. Wo früher ein Abgeordneter einen Mitarbeiter im Büro hatte, gibt es heute Hinterbänkler, die fünf, sechs oder sieben Mitarbeiter beschäftigen. Warum? Was leisten die für ihre guten Gehälter mehr als die wenigen früher?

Weil auch die Landtage zu groß sind. Und brauchen wir überhaupt so viele Bundesländer? Das kleinste Bundesland Bremen hat 680.000 Einwohner in zwei Städten. Und 68 Bürgerschaftsabgeordnete, also einen für 10.000 Bürger. Es gibt in Bremen zehn Ministerien, Inneres, Wirtschaft, Finanzen, das ganze Programm. Bremen hat ein Landesverfassungsgericht, einen Verfassungsschutz, eine Vertretung bei der EU in Brüssel.

Lu Wang leitet Bremens Außenhandelsbüro in Shanghai/China, Erol Tüfekçi das in Izmir/Türkei, Peter Decu das in London/GB, Huong Thi Hoang das in Ho-Chi-Ming-Stadt/Vietnam.

Verstehen Sie mich nicht falsch, das sind bestimmt fleißige Leute, die auch Aufträge für Bremen besorgen. Aber Düsseldorf hat auch 620.000 Einwohner und da reist auch immer mal eine Wirtschaftsdelegation hinaus in die Welt. Aber warum muss Bremen ein eigenes Bundesland sein? Warum Hamburg, warum das Saarland. Ich verstehe es einfach nicht.

Und damit komme ich zu meiner Fundamentalkritik: Jeder weiß, dass das im Grunde alles idiotisch ist, aber das System ist nicht so angelegt, dass es geändert werden könnte – außer die Leute entscheiden selbst, dass sie sich und ihre schönen Pöstchen und das viele Geld abschaffen.

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass da jemals passiert? Da ist wahrscheinlicher, dass der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk abgeschafft wird. Ich zumindest werde das nicht mehr erleben…

Übrigens…

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Es gibt nichts Wichtigeres ale engagierte Mütter für eine Gesellschaft

Die rot-grünen Pläne zur Umgestaltung unserer Gesellschaft floppen auch in der Familienpolitik. Das ist eine gute Nachricht.
Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB) hat heute bedauernd festgestellt, dass eine Auswertung der beantragten Elternzeit in Deutschland zwischen 2009 und 2019 ergeben hat, dass Mütter „immer noch den Großteil der Kinderbetreuung“ leisten. «Über die ersten Lebensmonate des Kindes hinaus seien seit Einführung des Elterngeldes kaum weitere Fortschritte bei der Aufteilung der Familienarbeit zu erkennen», wird Mathias Huebener vom BIB zitiert.
Ooooh, ist das schlimm, oder?
Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin seit 31 Jahren leidenschaftlich gern Vater, ich vergöttere meine Kinder, und ich habe Tausende Windeln gewechselt, obwohl ich es gehasst habe. Aber das gehört halt dazu, wie das Pflaster aufs aufgeschlagene Knie kleben, den Kinderwagen schieben durch den Ort, Teletubbies und Tigerentenclub mit den Kids gucken und vermitteln, dass Beten etwas sehr Wertvolles ist.
Wahrscheinlich halten Sie mich jetzt für konservativ
Aber ich bin zutiefst überzeugt, dass die ersten zwei, drei Jahre des Kleinkindes unbedingt die vorrangige Sache der Mutter sein müssen. Weil das das Beste für das Kind ist, nicht weil Männer zu faul sind. Die Nähe zur Mutter, die das Kind im Bauch herumgetragen hat, die Geburt, das Stillen – das ist Sache der Frauen. Die ersten Schritte ins Leben auch.
Naturgesetzlich haben Frauen und Männer unterschiedliche Aufgaben im Leben, also grundsätzlich, nicht zuerst die Mitgliedchaft in einem Aufsichtsrat. Ich kenne Frauen, die haben gute Jobs aufgegeben, als sie schwanger wurden. Weil es nichts Wichtigeres gibt, als das Wohl des eigenen Kindes. Und diese Frauen wurden nicht dazu gezwungen, sie waren bis auf wenige Ausnahmen nicht unglücklich damit, sondern sie haben es geliebt.Es gibt auch Frauen, die verzichten anschließend auf ihre Männer, weil sie sich mit ihren Kindern selbst genügen. Das finde ich nicht gut.

Und nun kommt die Femi-Blase und will uns vorschreiben, wie wir unser Leben als Familie organisieren.

Gut, dass die Umerziehungsversuche nicht fruchten

Nur zehn Prozend der Männer in Deutschland haben Elterngeld beantragt, oft nehmen sie nur drei oder vier Monate Elternzeit. Weil die Familien für sich selbst entscheiden, wie sie die Aufgbenteilung haben wollen. Und da wollen die meisten Frauen eben in den ersten Monaten, den ersten zwei, drei Jahren ganz für ihre Kinder da sein.

Das Elterngeld gibt es seit 15 Jahren,  eine Einkommensersatzleistung in Höhe von etwa 67 Prozent des vorgeburtlichen Einkommens. Es beträgt mindestens 300 Euro und höchstens 1800 Euro im Monat und wird dem betreuenden Elternteil für bis zu zwölf Monate nach der Geburt des Kindes gezahlt. Über das Elterngeld hinaus haben beide Elternteile Anspruch auf insgesamt drei Jahre Elternzeit, die dann allerdings nicht bezahlt wird.

Noch einmal: Jede Familie soll selbst entscheiden, wie sie die Erziehung der Kinder regeln. Und es sollte wieder ein Betreuungsgeld geben oder ein Gehalt für Mütter wie in anderen Ländern oder wie in Frankreich massive Seuererleichterungen. Es geht Rote und Grüne einen Sch…an, wie wir unsere Familien organisieren. Frauen, die in der Aufsichtsrat wollen oder einen Job machen müssen, um finanziell über die Runden zu kommen, die können das tun – freies Land und so.

Es gibt einen Anspruch auf einen Kita-Platz für jedes Kind in Deutschland. Wer das will – niemand hat das Recht, ihnen das zu verwehren. Aber Mütter zu schmähen oder – wie einst eine kinderlose Bundeskanzlerin das formulierte – selbsterziehende Mütter vor Fernsehkameras wörtlich als „vergeudetes Potential“ bezeichnete, das dürfen wir nicht zulassen. Mütter sind das beste Potential, was es gibt in unserem Land.
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Am Nasenring durch den Landtag: In Thüringen ist immer alles möglich

„Am Freitag ist der Tag, an dem die Thüringer CDU endgültig untergeht“, sagt mir heute morgen ein guter Freund aus dem Freistaat am Telefon, mit dem ich noch vergangene Woche bei ein, zwei oder auch drei Getränken zusammen saß. Wenn die CDU, wie angekündigt, am Freitag den nächsten rot-rot-grünen Landeshaushalt durchwinke, dann könne man niemandem mehr erklären, warum man in Thüringen jemals noch die CDU wählen sollte.

Nun, viele sind es ja nicht mehr, die da infrage kämen. Nach aktueller Umfrage rangiert die Partei, die hier einst absolute Mehrheiten holte und alle Wahlkreise direkt gewinnen konnte, bei 15 Prozent. 15. Prozent!!! Sie erinnern sich: Volkspartei der Mitte und so. Bernhard Vogel, Dieter Althaus, das waren noch Zeiten.

Und jetzt noch 15 Prozent, Luft nach unten ist reichlich

Seit dem Skandal um die Rückgängigmachung der ohne Zweifel demokratisch verlaufenen Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich im Februar 2020 zum Ministerpräsidenten ist die CDU in Freistaat nur noch ein Schatten ihrer selbst, weil sie sich unter Führung des neuen Fraktions- und inzwischen auch Parteivorsitzenden Mario Voigt zu einem reinen Erfüllungsgehilfen der nach wie vor vom Linken Ramelow angeführten Minderheitsregierung aus Roten, Dunkelroten und Grünen entwickelt hat. Keine politische Alternative, keine neuen Köpfe, keine Ideen – ein Trümmerhaufen.

Die Thüringer sind ein außergewöhnliches Völkchen, so wie die Sachsen auch. Ich persönlich finde die Thüringer interessanter, wei noch ein bisschen unberechenbarer, zumindest im Wahlverhalten. Stärkste Kraft im Lande ist die AfD mit Rechtsausleger Björn Höcke an der Spitze. Die dürfen beim Regieren direkt nicht mitspielen, sind aber ein enorm wichtiger Faktor mit bald einem Drittel der Wähler hinter sich. Und weil Björn Höcke ein kluger Strippenzieher ist, der ein ums andere Mal mit einer Volte insbesondere die CDU am Nasenring durch den Landtag führt. Ich bin gespannt, wie es nach der nächsten Landtagswahl im Frühjahr 2024 aussehen wird, würde die AfD, sagen wir, 33 Prozent und die CDU immer noch 15 Prozent holen und dann eine andere Regierung rechnerisch möglich wäre in Erfurt.

Ich höre Höcke schon mit Unschuldsmiene vor den Fernsehkameras, wie er der CDU den Ministerpräsidentenposten anbietet und ein Kabinett Halbe-Halbe, also mit Ministern aus CDU und AfD im Verhältnis 1:1, ungeachtet den deutlich mehr Wählern bei den Blauen. Und er wird dann sagen, dass er keinen Posten im Kabinett für sich persönlich beanspruchen werde, denn es geht ja um Thüringens Zukunft und die Menschen draußen im Lande.

Kennen Sie das mit der Möhre, die man jemandem vor die Nase hält, um denjenigen zum Rennen zu bringen?

Also, wenn man auch den Eindruck hat, dass CDU-Voigt am liebsten im Beifahrersitz bei Landesvater Bodo Platz nehmen möchte, so wäre eine Offerte Höckes, nach der der glück- und erfolglose CDU-Chef in die Staatskanzlei in Erfurt einziehen könnte, ein unmoralisches aber für Voigt auch unwiderstehliches Angebot.

Ich glaube, diese CDU würde es machen.

Wirklich. Aus Verantwortung für die großartigen Thüringerinnen und Thüringer, um der sozialen Gerechtigkeit und dem Erhalt der Bratwurst, und besseres Wetter würde die Union auch noch versprechen. Und dieses Mal gäbe es keine Merkel, der demokratische Prozesse völlig schnurz sind. Niemand würde wagen, diese Wahl rückgängig machen. Und vielleicht würden wenigstens Daniel Günther und Ruprecht Polenz und Karin Prien endlich aus der CDU austreten aus Protest.

Bald ist Weihnachten, und ich wünsche mir, dass ich dieses Szenario 2024 in Thüringen erleben darf….

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Veganer Grünkohl, Currywurst und Nippes: Über den Weihnachtsmarkt geschlendert

Es ist saukalt draußen, bei Ihnen sicher auch. Und Sie heizen und wissen gleichzeitig, dass Sie dieses unvermeidbare Heizen teuer zu stehen kommen wird in den nächsten Monaten, wenn die neuen Abschlagszahlungen vom Vermieter oder den Stadtwerken eingefordert werden.

Wann aber haben wir alle Zeit, endlich in Weihnachtsstimmung zu kommen?

Ich habe es heute versucht, in meiner Heimat am schönen Niederrhein. In der Stadt Willich gibt es nämlich das Schloss Neersen, und drumherum war an diesem Wochenende dort der traditionelle Weihnachtsmarkt. Endlich wieder nach Corona.

Am Samstag gegen Abend versuchte ich es, brach aber nach einer halben Stunde den Bummel ab, weil es so voll war, so eng, solch ein Gedränge, dass da selbst bei hohem Glühweinkonsum keine Chance auf Besinnlichkeit bestand. Wenn Sie ständig angerempelt werden, ohne dass sich wenigstens jemand entschuldigt, wenn sich betrunkene späte Mädels in wattierten Winterjacken einen Eierpunsch nach dem anderen in den Hals schütten, dann hilft auch nicht mehr, wenn aus den Lautsprechern „Vom Himmel hoch, da komm‘ ich her…“ dudelt.

Also heute Nachmittag nochmal, das war entspannter. Und ich mag ja auch diese kleinen traditionellen Märkte noch, wo man wenigstens einen Hauch gebrannter Mandeln in der Winterkuft wahrnehmen kann. Anders als auf den Giga-Märkten wie Köln, wo sie in einem ewigen Strom von  Menschen aus aller Herren Ländern durch die engen Gassen geschoben werden, ob Sie es nun wollen oder nicht. Und da riechen Sie eher süßliche Cannabisdämpfe als gebrannte Mandeln.

Nein, das war heute schön beim Schloss Neersen. Ich hatte Ihnen ja versprochen, einen Currywurst-Test zu machen. Habe ich, und es war top. Holzkohlegrill, Krakauer Grillwurst, frische Pommes mit Majo – 6,50 Euro. Die älteren con Ihnen werden sich noch erinnern: 6,50 Euro, das waren früher 13 Deutsche Mark. Für eine Bratwurst und Pommes. Moderne Zeiten.

All der Nippes in den Buden, den man so kennt wie Holzschnitzereien und bunt blinkende Weihnachtsdekos, gab es natürlich reichlich. Keine Ahnung, wer das kauft. Und warum. Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft war gleich mit mehreren Ständen vertreten, auch veganen Grünkohl gab es. Und weil sich die (christliche) Bruderschaft Barmherzigkeit auf die Fahnen geschriebn hat, gab es eine ordentliche Portion leckeren Grünkohl mit Mettwürstchen für angemessene 4,50 Euro.

Bin ich jetzt in Weihnachtsstimmung? Natürlich nicht. Aber beim Zurückschlendern erstand ich noch an einer total weihnachtlichen Bude mit mediteranen Köstlichkeiten wie Schafskäse, Oliven und Fladenbrot nein bisschen was für zu Hause. So hatte sich der Besuch auf dem Weihnachtsmarkt doch noch gelohnt.




Korruption in Parlamenten und Regierungen: Schön, wenn solche Gestalten auffliegen

Na, also! Jetzt ist offiziell, was wir alle schon immer geahnt haben: die EU ist ein korrupter Haufen.

Auf Initiative der belgischen Staatsanwaltschaft wurden gestern die Räume von 16 Verdächtigen durchsucht und „fünf Personen wurden festgenommen“, wie es in einer behördlichen Mitteilung heißt. Darunter ist auch mindestens ein prominenter Name: Eva Kaili, sozialistische Vizepräsidentin der EU-Parlaments. Die smarte 44-Jährige, einst von der britischen „Sun“ zu einer der schönsten europäischen Politikerinnen gekürt, wurde gestern gleich aus ihrer Partei, der Pasok, rausgeschmissen und sitzt jetzt statt im Parlamentspräsidium in einer Zelle. Gut so.

Noch im November, also vor ein paar Wochen, behauptete sie allen Ernstes, der Wüstenstaat Katar, in dem derzeit die Fußball-Weltmeisterschaft stattfindet (warum auch immer), sei „führend bei den Arbeitsrechten“. Lesen Sie den Satz ruhig noch ein zweites und drittes Mal!

Vor dem EU-Plenum hatte sie da die Fußball-WM als gutes Beispiel dafür genannt, „dass Sportdiplomatie einen historischen Wandel in einem Land bewirken kann, dessen Reformen die arabische Welt inspiriert haben“. Oder so.

Bei der aktuellen Ermittlungen in Brüssel geht es um Korruption, es geht um gekauften Einfluss auf politische Entscheidungen und um Geldwäsche.

Das ist nicht neu, aber schon spannend, wenn man tiefer in die Materie einsteigt. Und da müssen wir erst einmal festhalten:

Korruption ist nicht links oder rechts. Korruption ist überall.

Ein Europaparlamentarier in Brüssel ist besonders bekannt dafür, dass er käuflich ist. Ein Lobbyist erzählte mir einst davon, dass „von allen Abgeordneten, die hier Geld wollen, der X* der Unverschämteste ist, der gleich zur Sache kommt“. Von dem Mann gibt es auch andere bunte Geschichten, aber ich werde natürlich weder Namen noch Partei hier nennen, weil dann Montag Anwaltspost bei uns eintrifft.

Also, es gibt gewählte Abgeordnete, und natürlich auch einflussreiche Leute in der Administration, die die Hand aufhalten. Das fängt beim Abgreifen von Sitzungsgeldern in Brüssel an, wo Manche freitags mit dem Rollkoffer ins EU-Parlament flattern, unterschreiben, dass sie anwesend sind, und dann sofort ins Taxi zum Flughafen springen.

Korruption ist auch, wenn Abgeordnete Familienmitglieder oder Geliebte im Bundestags- oder Landtagsbüro, die eigenen Kinder im Wahlkreisbüro, unterbringen. Bezahlt von uns allen.

Aber ganz ekelhaft sind diejenigen, die wir gewählt haben, die von uns, den Steuerzahlern, üppig entlohnt werden, und die dann auch noch ihren politischen Einfluss für Bares verkaufen. Der eine organisiert Wirtschaftstreffen mit Paria-Staaten und kassiert dafür ab, der andere nutzt eine Pandemie, um schmutzige Maskendeals für Millionen Euro auf eigene Rechnung zu machen.

Und die unterste Kategorie solcher Widerlinge sind die, die ihr eigenes Land verraten, geheime Bundestagsprotokolle und -vorlagen per Kurier zur Botschaft der…Sie wissen schon…bringen lassen. Sie werden von uns Bürgern in solche Positionen gewählt, sie erhalten viel Geld dafür, und sie greifen in grenzenloser Gier ab, was sie kriegen können und verraten dafür ihr eigenes Land. Wenn das dann noch welche sind, die nach außen ihren besonderen Patriotismus vor sich hertragen, dann möchte man sich nur noch übergeben.

Das einzig Gute: Wir leben in einem Deutschland und in einem Europa, wo solche Dinge aufgedeckt werden, wo sich Polizei und Staatsanwälte um diese Kriminellen kümmern, wo sie ihre Posten und Mandate verlieren, wenn sie auffliegen, wo sie vor Gericht gestellt werden. Anders als in Staaten wie Russland, wo diejenigen eingesperrt werden, die solche Machenschaften aufdecken. Solche, wie gestern Ilja Jaschin in Moskau. Der 37-Jährige hatte öffentlich gesagt, dass er den Krieg seines Landes gegen die Ukraine nicht gut findet. Dafür sperren sie ihn jetzt ACHT JAHRE ein…

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Die glauben das wirklich

Also, falls Sie es noch nicht wissen. Die heutige Festnahme der Richterin und früheren AfD-Bundestagsabgeordneten Birgit Malsack-Winkemann im Zusammenhang mit Terrorplanungen in der sogenannten Reichsbürger-Szene ist nur ein Ablenkungsmanöver. Echt! So wurde es mir eben aus AfD-Kreisen erzählt. Denn in Wirklichkeit, so die Geschichte, wolle der böse, böse Staat, unser eigener „Deep State“, nur von der Empörung über den Mord eines Asylbewerbers aus Eritrea an einer 14-jährigen Schülerin ablenken.

Ja, die Welt ist so einfach in diesen Kreisen, das man als Beobachter der politischen Vorgänge in Deutschland atemlos ist von all dem, was an sich  kluge Menschen, viele Akademiker darunter, zu glauben bereit sind, wenn es nur dazu dient, das eigene krude Weltbild aufrecht zu erhalten. Ein Teil der Gesellschaft ist heutzutage bereit, jedes Schwachsinns-Narrativ zu glauben, wenn es nur das unbedingte Dagegen-sein begründen kann.

Vor ein paar Monaten erzählte mir ein Freund völlig entsetzt von einer abendlichen Einladung zum Essen bei einem befreundeten Ärzte-Ehepaar, die irgendwann darauf zu sprechen kamen, dass „Reptiloiden“ die Macht im Weißen Haus übernommen hätten.

Falls Sie noch nicht davon gehört haben, das sind echsenartige Wesen, vermutlich von einem anderen Planeten, also eine außerirdische Lebensform, die eine menschenähnliche Gestalt annehmen kann und nun die Macht über unseren Planeten ausübt.

Wikipedia behauptet, die Geschichte stamme aus einer Science Fiction-Erzählung des Autors Robert E. Howard mit dem Titel „The Shadow Kingdom“ aus dem Jahr 1929. Gruselige Unterhaltung, aber reine Fiktion. Heute hat das Einzug gehalten in die Politik, nicht nur bei Q-Anon oder Ufo-Freunden, sondern auch in seltsamen Kreisen im Land der Dichter und Denker.

Leider reicht meine Zeit nicht, alles aufzuzählen, was es da so an Merkwürdigkeiten gibt, aber Sie erinnern sich sicher zuletzt noch an den Chip, der uns allen auf Befehl von Bill Gates auf dem Weg der Corona-Impfung in den Kopf implantiert wurde, um die Menschheit zu steuern. Oder – mein Favorit – die Chemtrails, mit denen uns „die Amis“ alle vergiften wollen.

Spinner hat es immer gegeben, aber in Zeiten des Internets finden solche hanebüchenen Geschichten eine Verbreitung rund um den Globus und damit Millionen Gläubige.

In Deutschland haben heute Morgen 3000 Polizisten bundesweit Wohnungen sogenannter „Reichsbürger“ durchsucht und bisher 25 Personen festgenommen, darunter die genannte frühere AfD-Abgeordnete, aber auch Bundeswehr-Reservisten und einen Unteroffizier im Stab des Kommandos Spezialkräfte der Bundeswehr KSK. Nach dem, was man bisher weiß, wurde am Aufbau einer Schatten-Regierung mit vielen Fachressorts gearbeitet, wurden Kasernen und Anschlagsziele ausgespäht. Man sei sich – so die Sicherheitsbehörden – in diesen Zirkeln darüber klar gewesen, dass es beim Sturz „des Systems“ Tote geben werde.

Nein, das ist keine Spinnerei, was hier passiert. Da entsteht in einem Paralleluniversum eine gefährliche Mischung, die keine ernste Bedrohung für unseren Staat werden kann, aber die ganz Aufgeregte irgendwann zum Durchdrehen bringen können, zur Gewalt, zu Anschlägen und Morden. Um den „Deep State“ abzuwehren…

Und ganz nebenbei gibt es den vielen etablierten Parteien jetzt wieder die Möglichkeit, feste auf die Störenfriede von der AfD als Ganzes einzuprügeln. Das ist übrigens keine Verschwörungstheorie, sondern das läuft bereits an, wenn ich die Pressemitteilungen von Grünen, Schwarzen, Gelben und Roten im Minutentakt lese…

 




Einfach nur ein Mann

Nehmen wir an, gestern hätte ein Mann, gebürtiger Deutscher, ein Kind auf offener Straße erstochen. Wir hätten zwei Stunden später alles über ihn gewusst. Die Polizei hätte die Presse informiert, dass bei der Hausdurchsuchung beim Täter ein böses Buch gefunden worden sei und auf dem Dachboden in einem alten Koffer eine Reichskriegsflagge. Und auf seinem PC Kinderpornos. Die BILD hätte ein Foto veröffentlicht, wo der Mann – er heißt Hans – als Kind mit seinem Bruder und den Eltern neben dem Tannenbaum Weihnachten im Jahr 2007 steht, Lichterkette an. Wir wüssten alles über den Täter.

Als gestern per Eilmeldung über „Ticker“ kam, dass ein „Mann“ zwei Mädchen auf dem Weg zur Schule angegriffen, eine (13) schwer verletzt und eine (14) getötet hat, erfuhren wir erstmal…nichts.

Ein Mann. Mit einem Messer.

Als Zyniker denkt man unwillkürlich, sicher ein Tourist aus Schweden…

Wir müssen erstmal ermitteln, über die Hintergründe ist noch nichts bekannt, blablabla…sagen sie dann erstmal. Aber jeder hat geahnt, jeder wusste sofort, was hier passiert ist. Mann ohne Herkunft zu nennen, Messer als Tatwaffe, wie oft haben wir das erlebt in den vergangenen Jahren seit 2015? Wie oft wird geschwiegen, vertuscht, um bloß nicht die rührselige Geschichte von den „Goldstücken“ in Frage zu stellen, wie ein SPD-Politiker Flüchtlinge mal sinngemäß pauschal bezeichnet hat.

Wie immer bekräftige ich auch hier: Wir müssen Menschen in Not helfen, die es bis nach Deutschland geschafft haben. Menschen, die wirklich in Not sind. Nicht die mit Smartphones aber ohne Reisepass, die alle an einem 1. Januar geboren wurden. Kriegsflüchtlinge aus Syrien oder der Ukraine, politisch Verfolgte aus Russland und dem Iran. Das ist doch gar keine Frage. Auch andere Länder haben während der Nazi-Zeit Flüchtlinge aus Deutschland aufgenommen. Man hilft sich in höchster Not unter zivilisierten Staaten.

Aber es gibt keine Verpflichtung, Menschen aufzunehmen, die nicht verfolgt werden. Die kein Recht haben, in Deutschland zu sein.

Über 300.000 rechtskräftig abgelehnte Asylbewerber leben derzeit in Deutschland. Richter haben die Fälle geprüft, die Antragsteller wurden auf unsere Kosten anwaltlich vertreten – und abgelehnt. Und es passiert nichts. Sie bleiben einfach hier. Und manche begehen schlimme Straftaten.

Der Täter mit dem Messer gestern stammt aus Eritrea, immerhin das wissen wir inzwischen. Es kommen nicht viele Menschen aus dem ostafrikanischen Land mit seinen knapp sechs Millionen Bewohnern. Schön ist es da nicht, das Land verdient sich ein bisschen dazu, indem es seine Armee an andere Länder zum Zweck der Kriegsführung vermietet. Auch ein Geschäftsmodell. Viele junge Männer flüchten aus Eritrea, lese ich im Internet, weil sie gar nicht Soldat werden wollen dort und auch nicht als Kanonenfutter für die Kriege anderer Staaten verheizt werden wollen. Wer versteht das nicht?

Im Jahr 2022 wurden bisher 279 Asylanträge von Eritraern in Deutschland gestellt. Und wieder sterben Menschen für was auch immer, getötet in unserem Land, von Menschen, die dieses Land aufgenommen und ihnen eine Zukunft angeboten hat. Ich bin es so leid, immer wieder diese Meldungen zu lesen, diese Beschwichtigungen, dieses hat nix mit nix zu tun. Doch, das hat es, es ist ein eklatantes Versagen der deutschen Politik seit 2015 und – anders als viele Bürger denken – das Versagen dauert an bis heute.

Dieser Beitrag erschien erstmals am 6. Dezember 2022 auf TheGermanZ.




Was wäre eigentlich, wenn es plötzlich keine Smartphones mehr gäbe?

Die Neue Züricher Zeitung berichtet heute über das Handyverbot an einem amerikanischen Internat, der Buxton School in Williamstown (Massachusetts). Dort gab es im Herbst 2021 eine Rauferei unter Jungs auf dem Schulhof, und ein Mitschüler hatte das Handgemenge mit seinem Smartphone live gestreamt, also in alle Welt übertragen, was für beträchtliches Aufsehen sorgte.

Zum nächsten Schuljahr verbot die Schulleitung daraufhin die Nutzung von Handys auf dem Schulgelände – für Schüler und ebenso für die Lehrer.

Ein interessantes Experiment, finde ich, denn der Schulalltag veränderte sich daraufhin fundamental.

«Jederzeit klingelte es in unserer Tasche, im Ohr, am Arm. Die Dauer-Ablenkung verschaffte keine Zeit oder Ruhe, geschweige denn das seelische und geistige Wohlbefinden, das man hier zu kultivieren versuchte.»

In der Außenwelt, das wissen wir alle, ist das inzwischen so. Aber sollte man unseren Kindern nicht auch den Raum geben, ihr soziales Leben anders zu gestalten und einen Freiraum zu entwickeln, wo sie sich selbst kennenlernen und Freundschaften pflegen und sich auf den Unterricht und die Vorbereitung auf das Lebens konzentrieren können, statt ständig nach unten zu schauen und irgendwas zu wischen oder zu tippen?

Bei vielen von Ihnen wird es ähnlich sein, wie bei unseren Kindern und auch bei mir selbst. Als Journalist, so nehme ich auch selbst an, muss ich 24/7 erreichbar sein. Und unsere Kinder? Da schaue ich bisweilen heimlich rüber am Tisch, ob ihre iPhones bereits mit der rechten Hand verwachsen sind. Insta, TikTok und Co. sind da fester Bestandteil jeden Tag, und glauben Sie mir: das ist unfassbar belanglos, was da zu sehen ist.

Neulich bin ich mal aus Versehen in TikTok reingerutscht, und weil ich Zeit hatte, habe ich mir ein paar Minuten angeschaut, was da an Schwachsinn läuft, wie sich da großbusige Mädchen von teils grenzenloser Doofheit präsentieren, um für einen kurzen Moment „Celebrity“ sein zu dürfen. Oder irgendwelche langweiligen Witzeerzähler, oder Spielhandlungen, wo Vollidioten „heimlich“ etwas ins Getränk eines anderen schütten, und der dann die Gläser vertauscht. Haha, total witzig, wenn man die IQ-Grenze solide unter 70 halten kann.

„In the future everyone will be world-famous for 15 minutes“ hat der amerikanische Ausnahmekünstler  Andy Warhol einmal prophezeit. Ich habe den Eindruck, viele in der jungen Generation leben konsequent danach, diesen Anspruch zu erfüllen.

Ich will überhaupt keine Bilderstürmerei, und ich weiß auch nicht, ob das Experiment an der Buxton School ein Vorbild für andere Schulen sein sollte. Aber ich finde es spannend, zu erfahren, ob zum Beispiel die Wissenaufnahme von Schülern und ihr Sozialverhalten in der Gemeinschaft ohne dauerndes Smartphone-Summen besser funktioniert. Andererseits weiß ich natürlich auch, dass es nicht möglich ist, einen technischen Fortschritt großflächig durch Verbote aufzuhalen. Was einmal auf dem Markt und massentauglich ist, das wird bleiben.

Die Frage bleibt nur: Ist das gut für die Zukunft unserer Kinder?

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Diese WM-Pleite sagt viel über unser ganzes Land aus

Das war’s also, 4:2 gewonnen und jetzt Koffer packen. Deutschlands Nationalmannschaft, ich nenne sie unverdrossen weiter so, fährt heim.

Politik, Medien und eine angepasste Funktionärskaste haben die zweite Fuißball-WM für uns versaut, assistiert von der Supermarktkette Rewe, die kurz vor Schluss noch Schlagzeilen produzierte.

Hat das Ausscheiden unserer Mannschaft an den Spielern gelegen? In erster Linie sicher nicht. Wenn da junge Fußballmilionäre nach Katar reisen, dann wollen sie ihren Ruhm mehren, ihren Marktwert steigern, und sie wollen gewinnen. Aber man hat sie gezwungen, Haltung zu zeigen. Als wäre das wichtiger als das zu tun, was ihr Job ist. Es gibt immer etwas zu mäkeln, natürlich. Thomas Müller hat seinen Zenit als Weltklasse-Spieler überschritten, Jamai Musiala hat den Griff nach den Sternen noch vor sich, ein phantastischer Fußballer, der 18-Jährige.

Und Deutschland? Wir haben komplett verloren.

Wir alle. Unser Ansehen in der Welt, die Mär vom gut organisierten deutschen Laufwerk, der Spaß, den wir großen Jungs haben, wenn wir im Garten vor dem Fernsehbildschirm am Grill stehen, Bier in der Hand, deutsches Trikot an – alles weg. Es ist peinlich, ein trauriges Schauspiel. Und die ganze Welt konnte zusehen, dass im Land des viermaligen Weltmeisters heute Armbinden und Kampagnen der Homo-Lobby mehr zählen als natioanle identität und sportliche Leistung. Im Grunde ist diese Pleite sinnbildlich für den Zustand unseres Landes insgesamt. Flasche leer, würde Giovanni Trapattoni dazu sagen…