Als Prof. Dr. Rupert Scholz über Deutschland sprach, hatten alle „einen Kloß im Hals“
Ich habe jetzt eine Ahnung, wie sich Mick Jagger nach einem Konzert fühlt, wenn er in einem Hotelzimmer aufwacht. Irgendwann nach 13 Uhr bin ich heute „Morgen“ aufgestanden, Französisches Landbrot, gekochtes Ei, Aufschnitt, Erdbeermarmalade und viel Kaffee. Wieder einmal geschafft. Die 7. Vollversammlung der wahren Schwarrmintelligenz in Erlangen war ein Erfolg auf ganzer Linie.
„Das war dieses Mal härter als in den Vorjahren“, sagte mir ein Teilnehmer aus NRW, den ich am späten Samstagabend traf, als ich von der Halle zum Hotel ging. 100 Meter – 35 Minuten, weil überall noch Gesprächsbedarf bestand. Und ja, die Diskussionen waren kontroverser, es wurde Klartext gerdet – und das mit wenigen Ausfällen sehr zivil, wie Bürgerliche so sind. Als es um den russischen Krieg gegen die Ukraine ging, um Covid-Lockdowns oder polnische Reparationsforderungen wurde auch mal ins Mikro gebrüllt, aber nur von einzelnen Teinehmern.
Erwartungen in sozialen Netzwerken, das alles bringe ja nichts, wurden ad absurdum geführt. Ja, wir haben keine Partei gegründet und keine Barrikanden errichtet und angezündet. Aber das ist auch nicht meine Motivation. Ich will Menschen zusammenbringen, die mit dem Kurs, den Deutschland eingeschlagen hat, nicht zufrieden sind. Die etwas ändern wollen bei aller Unterschiedlichkeit.
Die unseren Rechtsstaat und die Demokratie stabilisieren wollen, die eine 180-Grad-Wende in der Familienpolitik suchen, die den Gender-Schwachsinn stoppen wollen, die keine Politik der bedingungslos offenen Außengrenzen wollen, die neue Atomkraftwerke in Deutschland bauen lassen wollen, die die Meinungsfreiheit in Deutschland wieder herstellen wollen, die das Ausgrenzen politisch im Juste Milieu nicht gewünschter Überzeugungen beenden wollen.
„Es wird auf Dauer nicht reichen, wenn wir uns bei unseren Treffen hinter verschlossenen Türen versichern, dass wir die Guten sind“, habe ich den Teinehmern vor der Heimreise gesagt. Ende August 2023, wenn wir uns das nächste Mal treffen, wird der Schwarm ein anderes Gesicht bekommen. Und wir werden rausgehen, uns unter die Mehrheitsgesellschaft mischen, die ihr Land nicht mehr wiedererkennen, aber nicht verstehen, warum das so ist, was sie dagegen tun können ganz persönlich. Jeder Einzelne. Und warum es nicht hilfreich ist, Rot oder Grün zu wählen, wenn man die Verhältnisse in Deutschland reparieren will.
Es war ein intensives Wochenende, mit intensiven Diskussionen, großartigen Rednern, von denen Julian Reichelt und Hans-Georg Maaßen immer wieder wahre Jubelstürme ernteten.
Und dann war da ein unglaublicher Mann, alt an Jahren aber jung und kämpferisch im Geiste. Der Dinner-Speaker: Professor Dr. Rupert Scholz. Ein herausragender Staatsrechtler, ehemaliger Bundesminister der Verteidigung, 85 Jahre alt. Er reiste mit dem Zug an, nahm stundenlang als aufmerksamer Zuhörer an unserer Konferenz teil, und ging dann mit festem Schritt beim Dinner auf die große Bühne in der Heinrich-Lades-Halle, um mit fester Stimme ein mitreißendes Plädoyer für den Nuaufbau unserer heruntergekommene (meine Formulierung) Kulturnation Deutschland zu halten.
Der CDU-Politiker aus einer längst vergangenen Zeit in der Union sprach über unser Vaterland, über alles, was in den vergangenen Jahren so schrecklich schief läuft bei uns. Und er appellierte eindringlich an „die Westdeutschen“, ihren ostdeutschen Landsleuten für immer dankbar zu sein, für den Mut, sich ihre Freiheit und die Einheit Deutschlands für uns alle erkämpft zu haben. Da hatten viele einen Kloß im Hals, wie man das so nennt. Und alle erhoben sich von ihren Plätzen um diesem großen alten Mann langen Beifall für seine Worte und sein Lebenswerk als Patriot zu spenden.