Von „alternativen Wahrheiten“, die echte Diskussionen praktisch unmöglich machen

Selbst wenn man einen gefestigten politischen Standpunkt hat und sich selbst mit beiden Beinen im realen Leben wähnt, gibt es Momente und Ereignisse, da hat man das Gefühl, die Welt steht für einen Moment still. Und für mich als Journalisten ist dann nicht Aktionismus, sondern denken angesagt. Wenn man dann sofort einen Text zu Papier bringt oder in den PC hämmert, kann man nur verlieren.

Ich weiß noch, als wäre es heute, dass der 19. August 1991 so ein Tag war. Ich war im Auto unterwegs zum Zahnarzt und hörte in den Radionachrichten, dass in Moskau ein Putsch angelaufen sei und man Michael Gorbatschow festgenommen und an einen unbekannten Ort gebracht habe. Ich war sofort völig paralysiert und fuhr rechts an den Fahrbahnrand, um ein paar Minuten dort stehenzubleiben und mich zu sammeln. Über Jahre hatte ich die Entwicklungen im Ostblock verfolgt, die Freiheitsbewegungen gegen den menschenverachtenden Kommunismus mit Sympathie publizistisch unterstützt – besonders den Streik auf der Danziger Lenin-Werft und die Gründung der freien Gewerkscaft Solidarność. Und dann ist da ein kurzer Moment, den man gar nicht sofort einordnen kann. Was passiert jetzt, war’s das mit der Freiheit? Gewinnen die Bösen doch?

9/11 war auch so ein Moment, wo man sprachlos vor dem Bildschirm stand und nicht wusste, ob hier unvermittelt das Ende der Geschichte, wie wir sie kennen, eingeleitet wird.

Der Sturm auf das Capitol in Washington DC vor drei Tagen hatte bei weitem nicht diese Relevanz wie die beiden anderen genannten Ereignisse. Natürlich nicht, aber auch das waren Bilder, die absolut schockierend auf mich wirkten, denn Amerika ist nicht einfach ein Land wie viele andere, sondern die Amerikaner verstehen sich selbst in der großen Mehrheit als die Behüter des Freiheitsgedankens – Land of the Free. Voller Stolz auf das eigene Land, die erstmal verbliebene Supermacht auf diesem Planeten, Anführer der freien und demokratischen Staaten. Für mich war das Schlimmste nicht einmal der Auftritt von Donald Trump vor Zehntausenden Fans auf der berühmen Mall oder das Eindringen ins Senatsgebäude. Das schlimmste war das Video von der jungen Frau, die von einem Sicherheitsbeamten einfach so erschossen wurde, einfach so, ohne dass eine wirklich bedrohliche Situation herrschte, keinesfalls aus Notwehr. Ja, Scheiben einschlagen ist asi, Schreibtische umwerfen und Papiere verstreuen auch. Aber diese Frau – ja, die hatte da eigentlich nichts zu tun – ist tot. Fast lapidar die Szene, wo von links eine Hand mit Schusswaffe auftaucht, dann ein Knall und die Frau stürzt zu Boden. Hey, was ist das hier? Ihr seid Amerika! Land of the Free.

Wie verändert sich unsere ganze Welt in diesen Jahren? Nichts ist mehr gewiss, nichts bietet uns Orientierung und Sicherheit in dieser Zeit. Wer sind die Guten, wer die Bösen?

Regelmäßige Leser meines Blogs wissen, dass ich sehr skeptisch war, als Donald Trump 2016 zum Präsidenten gewählt wurde. Das können die doch nicht machen, dachte ich. Aber sie konnten. Und in den ersten drei jahren seiner Amtszeit, genau bis Corona kam, war ich als Beobachter mit der Politik dieses Präsidenten absolut einverstanden. Er hat Vieles richtig gemacht, keinen Krieg geführt, und ein anderer Mann  hätte wahrscheinlich den Friedensnobelpreis für die von ihm initiierte Nahost-Friedensinitiative mit Israel und einigen arabischen Staaten bekommen. Aber nicht „the Donald“. Natürlich nicht, weil sein öffentliches Auftreten oft für einen mächtigsten Mann der Welt unwürdig war. All diese Ausfälle gegenüber Journalisten oder politischen Gegnern –  so sollte man in einer Demokratie nicht miteinander umgehen, schon gar nicht als Präsident. Noch im Herbst schrieb ich irgendwo, dass, wäre ich Ami, ich im November Trump wählen würde.

Auch heute noch stehe ich zu meiner Aussage, dass Trump die richtige Politik betrieben hat für die darbende amerikanische Mittelschicht, gegenüber China und Europa, gegenüber Nordkorea, bei der Besetzung von Bundesrichtern, bei der Verlegung des US-Botschaft nach Jerusalem. Das war gut und richtig. Das Schauspiel nach der Wahl und besonders in den vergangenen Tagen war unwürdig und beschämend. Gerade kommt die Eilmeldung herein, dass Trump nicht an der Amtseinführung Bidens teilnehmen wird. Passt…

Auch ganz persönlich: Selten bin ich so beleidigt und beschimpft worden – auch per PN – wie jetzt, als ich zurecht festgestellt habe, dass es offenbar keinen Beweis dafür gibt, dass im großen Stil Wahlbetrug stattgefunden hat bei der Präsidentschaftswahl. 50 Gerichte haben keine überzeugenden Belege entdeckt, die teilweise von republikanischen Administrationen organisierten Wahlbehören haben keine Belege gefunden, das Umfeld von Trump hat keine Belege gefunden, der republikanische (noch) Mehrheitsführer im Senat nicht, Vizepräsident Mike Pence nicht, auch ein Republikaner und Trump-Unterstützer.

Eine liebe Freundin hat mir gestern mit harrschen Worten die Freundschaft gekündigt. Weil ich nicht mehr glauben wolle, dass Donald Trump die Wahl gewonnen hat. Ich hätte mich gefreut, wenn Trump gewonnen hätte, aber die Fakten sind andere. Sie schrieb mir:

Du scheinst wie die meisten anderen mainstream Journalisten nur das wahrzunehmen, was dir in deine story passt. Dann lassen wir das doch. Ich glaube ich habe mich in dir getäuscht. Schade.“

Ja, das finde ich auch. Eine wunderbare Freundin…dachte ich.

So etwas erlebte ich auch im vergangenen Jahr, als im August die Demos gegen die Corona-Maßnahmen in Berlin stattfanden. 18.000 Teilnehmer verkündete die Polizei. Ich fand das auch sehr unfreundlich geschätzt, und war es wahrscheinlich auch aus politischen Gründen. Ich habe mir die Fotos intensiv angeschaut, der SPIEGEL hat sogar mit bunten Pünktchen durchgezählt und kam irgendwie auf knapp über 30.000 bei der zweiten Demo. Lassen Sie es 40.000 oder meinetwegen 50.000 gewesen sein. Aber 800.000 oder sogar 1,3 Millionen? Das ist absurd. Totel absurd, selbst wenn man ein paar Tausend Demonstranten unter den Bäumen im Tiergarten nicht erkennen konnte von oben.

Donald Trump hatte recht: Es gibt „alternative Wahrheiten“, und es gibt Intrigen, ja, manchmal gibt es sogar Verschwörungen. Aber wenn wir diskutieren wollen, sollten wir uns wenigstens ein kleines bisschen an den Fakten orientieren…

Heute morgen machte mich eine gute Freundin per WhatsApp auf ein Video aufmerksam, dass es von Italien aus evtl. zu Manipulationen bei der digitalen Stimmauszählung in Geogia gekommen sei. Wenn ich so etwas höre, nehme ich das erstmal ernst. Ich habe begonnen, zu recherchieren, ob da etwas dran sein könnte. Morgen mache ich weiter, bleibe dran. Und wenn ich etwas finde, dann schreibe ich es für Sie auf. Aber wenn nichts ist, dann schreibe ich es auch auf. Schau’n wir mal…

Zum Schluss noch ein Wort zu…Claus Kleber, ich muss den leider wieder erwähnen, weil er den Preis für den dämlichsten Tweet in diesem Jahr schon jetzt sicher hat. Als in DC der Sturm aufs Capitol im vollen Gange war, entblödete er sich nicht, auf Twitter seine Follower aufzurufen, jetzt schnell CNN einzuschalten. Scheinbar hatte er vergessen, was seine Aufgabe und die seines Senders zur gleichen Zeit gewesen wäre…

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Wo ist eigentlich Herr Ma?

Alibaba-Gründer Jack Ma ist verschwunden. Einfach weg.

Ma, einer der reichsten Männer der Volksrepublik China hatte etwas gewagt, was auch Schwergewichten in Ländern ohne rechtsstaatliche Strukturen wie Russland oder China nie gut bekommen ist. Ende Oktober hatte der 56-Jährige auf einem Finanzforum in Shanghai die Regulierungs- und Finanzaufsichtsbehörden seines Landes öffentlich massiv kritisiert und die politische Elite Chinas als einen „Club der alten Leute“ geschmäht, die das Internet nicht verstünden.

Unwillkührlich fragt man sich, ob da einer Todessehnsucht hatte, hoffentlich nicht im wörtlichen Sinne, wenngleich auch schon mal Leute für immer verschwunden sind im Reich der Mitte.

Ma war zuletzt angekündigt worden als Gastgeber der von ihm selbst erfundenen Fernseh-Talenshow. Im November war er schon nicht mehr dabei – wegen „Terminschwierigkeiten“, wie Alibaba verlautbaren ließ. Inzwischen sind auch alle Fotos von ihm von der Website verschwunden, und aus den Werbetrailern wurde Ma einfach herausgeschnitten. Wer hat’s erfunden? George Orwell. Welcher Staat ist schlimmer als Orwells Fiktion?

 

 




Mein „State of the Union“: Der Untergang steht wieder nicht bevor

Was wird aus unserem Land?

Gute Frage, nicht? Die Politiker in Regierungsverantwortung haben die vergangenen Tage genutzt, um unsere Hoffnung zu stärken. Bei mir ist das leicht, denn ich bin grundsätzlich eher ein optimistischer Typ. Das Jahr 2021 wird allerdings aus meiner Sicht ein echtes Jahr der Entscheidung werden. Nicht wegen der Bundestagswahl am 26. September und der trostlosen Aussicht, dass wir uns zwischen Schwarz-Grün und Rot-Rot-Grün werden entscheiden müssen. Sondern wegen der…Alternativlosigkeit.

Der erste wichtige Tag des Jahres 2021 in der Politik wird der 16. Januar sein, wenn die CDU ihren neuen Vorsitzenden wählt. Es wird mir üble Beschimpfungen einbringen, aber ich gestehe als CDU-Mitglied: Nach Frau Merkel und Frau Kramp-Karrenbauer bin ich heilfroh, dass mit Merz, Röttgen und Laschet drei Männer kandidieren. Vom Girl’s Camp im Konrad-Adenauer-Haus habe ich die Nase gestrichen voll.

Wird alles gut, wenn Friedrich Merz gewinnt? Das ist kaum zu erwarten, zu verwinkelt sind die Labyrinthe der Macht, wenn man weiter Volkspartei bleiben und regieren will. Eigentlich war das Thema auch schon fast durch, doch dann kam Corona. Jetzt liegen die Unionsparteien wieder nahe an den 40 Prozent, weil eben alle wichtigen Staatslenker, die sagen, wo es langzugehen hat und die Geld verteilen können, entweder der CDU oder der CSU angehören. Da hat man schnell wieder viele Freunde.

Ich unterstütze mit meinen bescheidenen Möglichkeiten Friedrich Merz, und das aus einem einzigen Grund (na gut, zwei Gründen, denn er ist Westfale): Er ist der einzige denkbare Kandidat auch im erweiterten Kreis (Spahn) oder dem Kreis der Kanzleranwärter (Söder), der völlig unabhängig vom System CDU ist. Keiner weiß, was Merz wirklich vorhat. Er macht keine gravierenden Fehler, er redet geschmeidig, er umwirbt die Grünen, um sie am nächsten Tag für politikunfähig zu erklären. Ich finde, Merz macht das wirklich gut. Und wird er gewählt, dann bin ich echt gespannt, was er bei seinem ersten Auftritt danach tatsächlich ankündigen wird.

Jens Spahn steht nicht auf dem Stimmzettel in zwei Wochen, wahrscheinlich hat er schlaflose Nächte deswegen, denn in der jetzigen Situation könnte seine große Chance liegen. Aber dummerweise hat er sich mit Armin Laschet verbündet, dem Ministerpräsidenten des größten Bundeslandes – und der liegt in Umfragen auf dem letzten Platz. Jetzt auszuscheren und seinem Bündnispartner Laschet in den Rücken zu fallen, würde ihn viele Sympathien kosten. Dumm gelaufen.

Norbert Röttgen hat in diesen Monaten des Kampfes um die Spitze erstaunlich an Konturen gewonnen. Strategisch wie inhaltlich ist er inzwischen klar die Nummer 2 im Rennen um den Vorsitz. Und weil er nicht nur keift, sondern auch mit Spahn und Söder nett plaudert, hat er inzwischen eine echte Chance, wenn er es in die Stichwahl schaffen sollte. Dann werden voraussichtlich viele Laschet-Unterstützer zu Röttgen wechseln – einfach um Merz zu verhindern. Weil der völlig unabhängig vom System ist. Allein deshalb müsste man andersherum wieder Merz wählen. Ach, Politik kann so schön sein, oder?

Jetzt mal ernsthaft: Wenn Merz gewinnt, werden viele Planspiele zur Formierung einer neuen Partei obsolet. Bürgerlich-Konservative und Wirtschaftsliberale werden dann, davon bin ich fest überzeugt, der Union eine weitere Chancen geben. Wenn nicht, dann ist alles möglich. Armin Laschet als Kanzlerkandidat wäre wie ein Konjunkturprogramm für die AfD, gilt er doch als eine Art Verlängerung der grausligen Merkel-Ära an der Spitze der CDU und im Kanzleramt. Da werden sich dann auch die letzten Freunde der „guten alten CDU“ abwenden. Wohin auch immer.

Und Corona? Alle Experten und verantwortlichen Politiker sagen: Wir schaffen das! Und genau das bringt mich in Abwehrhaltung. Hatten wir schon mal, und haben es bis heute nicht geschafft. Immerhin: Wenn auch holprig, so hat dennoch das Impfen inzwischen begonnen – in Deutschland wie in vielen anderen Ländern. Über das Versagen der Bundesregierung, dabei Deutschland zuerst! durchzusetzen und auf das falsche Pferd EU zu setzen, hatte ich an dieser Stelle bereits geschrieben. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Akzeptanz in der deutschen Bevölkerung für den Lockdown und Abstand/Maske sehr hoch sind und nach meiner subjektiven Wahrnehmung eher zunehmen. Jedenfalls haben mir den den vergangenen Tagen in persönlichen Gesprächen mit Bekannten immer mehr von ihnen überraschend bekannt, dass sie sich doch impfen lassen werden.

Die Wirtschaft ist stark angeschlagen, das wäre mal ein gesondertes Thema hier. Nur eins ist augenscheinlich: das Geld geht diesem Staat und der EU nicht aus. Und wenn, dann drucken sie eben neues. Auf Kosten künftiger Generationen. Es wird eine Pleitewelle geben, vornehmlich kleiner und mittlerer Betriebe. Einige Branchen stehen vor dem Zusammenbruch, halten sich aber noch wie die Schiffbrüchigen auf der Titanic am Leben, indem sie sich an Holzplanken klammern und auf das Füllhorn von Olaf Scholz hoffen. Und manche Branchen boomen sogar, wir mir jetzt zwei Unternehmer erzählten, die in den vergangenen Wochen neue Mitarbeiter eingestellt haben.

Also: Deutschland wird nicht untergehen, Angela Merkel wird nicht erneut Kanzlerin werden, und Ihnen allen wünche ich ein erlebnisreiches und gesundes neues Jahr.

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Meine Jahresbilanz 2020: Corona & Angela, Thomas & Donald – Es kann wirklich nur noch besser werden

Das kann weg!

Ich habe Freunde, die knapper zur Beurteilung des Jahres 2020 kommen würden als ich hier und heute.

Ja, kann weg, wenn man nur die Corona-Pandemie betrachtet, die immer noch steigenden Infektionszahlen, die inzwischen auch massiv ansteigenden Todesfälle. Und die Einschränkung unserer Grundrechte, auf die – zumindest der zivilisierte überwiegende Teil unserer Gesellschaft – wir so stolz sind. Aber die Lockdowns, Existenzen, die vor dem Abgrund stehen, immer mehr Arbeitslose, Kurzarbeiter und Pleiten. Nein, schön geht anders.

Und dann das politische Deutschland, ein ständiges Wechselbad der Gefühle. Eine andere Politik wäre möglich und sie wäre nötig, aber wir dürfen ja nicht miteinander sprechen, all die, die eine andere Politik wollen. Und wissen Sie, was das Schlimmste ist – es gäbe diese Mehrheit, leider nur rechnerisch, aber der kurz aufblitzende Erfurter Frühling am 5. Februar, als der Landtag von Thüringen so gewählt hat, wie die Bürger des Freistaates es wollten, war ein absoluter Tiefpunkt. Ein Anruf der Bundeskanzlerin aus Südafrika mit der Anordnung, diese Wahl müsse „rückgängig“ gemacht werden, das gehört für mich zu den dunkelsten Stunden dieses seit 1949 freiheitlichen und demokratischen Staates.

Der massive politische Druck auch von Partei“freunden“auf einen gewählten Ministerpräsidenten, seine Frau, die auf offener Straße angespuckt wurde, seine Kinder, die von der Polizei in der Schule beschützt werden mussten – all das hätte ich in diesem Land niemals für möglich gehalten. Nur mal zur Erinnerung: Ich rede nicht von 1933 und einem Fackelmarsch durchs Brandenburger Tor (von dem leider immer noch Einzelne träumen), sondern von der geheimen Wahl eines Politikers der FDP. Aber wer es wagt, dem ökosozialistischen Juste Milieu in Deutschland zu widerstehen, der hat keine Gnade zu erwarten. Von der etablierten Politik nicht, und von den Mainstreammedien leider auch nicht.

Covid-19 ist alles andere als die hierzulande übliche saisonale Grippe, schon, weil diese Saison bereits das ganze Jahr andauert. Ich kenne inzwischen einige Menschen persönlich, die sich nicht nur infiziert haben, sondern bei denen die gesundheitlichen Folgen auch Monate nach dem Ausbruch der Krankheit nicht ausgestanden sind. Und wir reden da nicht nur über Menschen ab 70 mit Vorerkrankungen. Ja, sehr überwiegend sind es Ältere oder Herzkranke, die sind grundsätzlich anfällig für Krankheiten. Aber es gibt inzwischen viele andere, selbst Sportler, Menschen, die immer auf ihre Gesundheit geachtet haben und regelmäßig Vitamine zu sich nehmen. Covid-19 ist heimtückisch und gefährlich. Erst Anfang Dezember hatte sich der republikanische US-Politiker Luke Letlow in einer Stichwahl durchgesetzt, um seinen Wahlbezirk in Louisiana im Repräsentantenhaus in Washington zu vertreten. Jetzt am Sonntag hätte er im Amt vereidigt werden sollen. Aber er ist tot, vorgestern gestorben – nicht MIT, sondern AN Corona.

Ich muss Ihnen sagen, ich war in den vergangenen Wochen sehr skeptisch gegenüber den getroffenen Maßnahmen der wöchentlichen TelCo von Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten. Nicht zuletzt, weil in unserer Verfassung ein solches Gremium gar nicht vorgesehen ist und demzufolge auch keine Entscheidungskompetenz, etwa einen Lockdown anzuordnen, hat. Aber sie machen es einfach und alle folgen brav.

Was machen eigentlich unsere 700 Abgeordneten im Deutschen Bundestag beruflich? Wie ist es möglich, dass in einem demokratischen Land, gravierende Entscheidungen einfach getroffen werden, ohne dass die von uns gewählten Volksvertreter auch nur gefragt werden. Wie etwa auch schon bei der völlig irrationalen Abschaltung der deutschen Kernkraftwerke, weil 11.000 Kilometer entfernt eine Naturkatastrophe stattfand. Merkel greift zum Hörer und alle spuren. So wie im Februar in Thüringen. Ein ganz dunlkler Fleck auf der Weste der deutschen Christdemokraten.

Und, um wenigstens ein bisschen für diese Zeilen angepöbelt zu werden: Dieser andauernde Alarmismus, dieses ständige Weltuntergangsgeheul, ich kann das nicht mehr ertragen.  Ja, ich kann das Gequatsche sogar nicht einmal mehr hören. Dieser ganze Müll, der sich schneller im Internet verbreitet, als Corona in der realen Welt. Wo gigantische Zugriffszahlen auf VT-Portalen erzielt und auch viel Geld verdient wird mit absurden Behauptungen wie der, Hillary Clinton sei Teil eines Kinderpornorings, eine Elite aus Hollywood-Größen und Politikern der Demokraten foltere und töte Babys, um deren Blut zu trinken. Im weißen Haus zögen – egal, wer Präsident ist – Reptilioiden die Strippen. Und das seien – wenn ich auf dem neuesten Stand des Schwachsinns bin – Wesen, die aus der Kreuzung der DNA von Menschen uns der von Außerirdischen entstammten. Wahrscheinlich von den dreien, die damals in Rosswell abgestürzt sind. Angela Merkel und Bill Clinton sollen auch solche sein. Wahrscheinlich wurden sie von den Bilderbergern in ihre Ämter gehievt. Man kann sich nur an den Kopf fassen, dass selbst gebildete Leute, Unternehmer, Ärzte und Anwälte diesen Blödsinn für real halten. Und mit dem Einsturz von WTC 7 will ich jetzt gar nicht anfangen…das ist schlecht für meine Gesundheit.

Nein, unsere Welt ist spannend durch und durch, und das reale Leben ist nervenaufreibend genug, um diese billigen Horrormärchen ernstnehmen zu müssen. Schauen wir zum Schluss noch kurz auf die Vereinigten Staaten von Amerika. Ein großartiges Land, das 2020 den Eindruck erweckt hat, aus zwei ganz unterschiedlichen Gesellschaften zu bestehen. Als 2016 Donald Trump überraschend zum Präsidenten gewählt wurde, habe ich gedacht: das können die doch nicht machen. Als 2020 Donald Trump abgewählt wurde, habe ich genau dasselbe gedacht. Aber so ist Politik. Donald Trump hat – was man wahrlich nicht von allen US-Präsidenten sagen kann – geliefert. Steigende Realeinkommen, boomende Wirtschaft, konservative Richter für den Obersten Bundesgerichtshof ernannt, nicht einen einzigen Krieg begonnen, stattdessem Chips mit dem dicken Kim gegessen. Das kann sich sehen lassen. Aber bei Covid hat er viele Weichen falsch gestellt, was viele Leben gekostet haben dürfte. So wie auch andere Regierungen in der Pandemie zumindest teilweise bis heute versagt haben – Gruß nach Berlin! Und Donald Trunp ist ein ungehobelter Klotz mit einer fragwürdigen Frisur. Dennoch wiederhole ich hier: Seine Politik des America First! hat für seine Leute, die amerikanische Bevölkerung, deutlich mehr und bessere Ergebnisse gebracht als die acht Jahre vorher mit dem Sonnyboy, den wir alle so lieb haben sollen.

Es gäbe noch viel zu schreiben, was passiert ist und einer näheren Betrachtung wert wäre, aber Sie müssen ja auch noch etwas haben, auf das Sie sich freuen können. Denn morgen geht es weiter. In einem zweiten State-of-the-Union-Text werde ich mich vornehmlich mit der Politik in Deutschland und einem Ausblick für Diejenigen beschäftigen, die genug davon haben, wie linke Ideologen und Anpasser unser großartiges Land bis zur Unkenntlichkeit deformieren.

Erstmal wünsche ich Ihnen einen guten Rutsch in ein auf jeden Fall besseres neues Jahr. Viel Glück, und: bleiben Sie gesund!

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Viel zu wenig Impfstoff in Deutschland: Weil Frau Merkel keine „nationalen Alleingänge“ schätzt

Der von mir hochgeschätzte Kollege Jan Fleischhauer vom FOCUS zeichnet sich in seiner heutigen Kolumne erneut durch das Benennen unbestreibarer Fakten aus. Und er wirft Fragen auf, die für jeden erkennbar machen, dass diese Bundeskanzlerin Angela Merkel auch in der Corona-Krise ein Totalausfall ist, wenn man es nicht schon für eine Leistung hält, dass ein Regierungschef jeden Tag die aktuellen Infektionszahlen vorgelegt bekommt und liest.

Fleischhauer stellt fest, dass vielen Deutschen überhaupt nicht klar ist, wie lange es noch dauern wird, bis sich unser Leben wieder halbwegs normalisiert. Da es jetzt einen Impfstoff gibt, sei die Erwartungshaltung vieler Bürger, dass die Pandemie wohl bis März ausgestanden sein werde. Das aber ist vollkommen utopisch, denn: es gibt deutlich zu wenig Impfdosen für unsere Bevölkerung.

Lassen wir jetzt einmal die Dauerdiskussion über mögliche Folgeschäden oder die tatsächliche Wirksamkeit des Impfstoffes einen Moment beiseite!

Um Covid-19 verlässlich zu erledigen, müssen zwei Drittel der Deutschen geimpft werden, heißt es. Weil – was viele Bürger immer noch nicht wissen – dazu zwei Impfungen pro Person notwendig sind, werden mehr als 100 Millionen Impfdosen für Deutschland benötigt. Nun stehen aber bis März nur rund zwölf Millionen Dosen zur Verfügung. Viel zu wenige also. Bis August sollen 50 Millionen Impfdosen da sein, die letzten Impfwilligen kommen nach der Planung im Dezember 2021 dran. So sieht das aus.
Angela Merkel ist dann wahrscheinlich – ich sage hoffentlich – nicht mehr im Kanzleramt, höchstens noch übergangsweise, bis eine neue Koalition steht und Deutschland von diesem Albtraum einer Regierungschefin erlöst wird.
Fleischhauer seziert die Gründe für den Mangel an Impfstoff, der längst in ausreichender Menge für unser Land und seine Bürger zur Verfügung stehen könnte. Der eindeutige Grund ist, dass sich Deutschland nicht selbst um wirksame Impfstoffe gekümmert, sondern auf die Europäische Union (EU) vertraut hat. Die Regierung Merkel hält bekanntermaßen „nationale Alleingänge“ für ein Übel und bekommt nun die Quittung. Übrigens: der böse, böse amerikanische (Noch-) Präsident Donald Trump hat in einem „nationalen Alleingang“ rechtzeitig Impfstoff für die Menschen in seinem Land besorgt, dort gibt es keine Engpässe bei der Impfung. America First? Keine schlechte Idee, scheint mir.
Aber wir sind ja schlauer, wir haben Frau Merkel an der Spitze unserer Regierung. Nur: Was macht diese Frau eigentlich beruflich?
Noch einmal Kollege Fleischhauer im O-Ton:
„Manchmal frage ich mich, was Angela Merkel in den vergangenen Monaten getan hat, außer sich steigende Zahlen anzusehen. Wie kann eine so kluge Frau wie die Kanzlerin in einer für die Nation so wichtigen Frage so neben sich stehen? Aber wer weiß, vielleicht kommt das zwangsläufig dabei heraus, wenn man über die Jahre verinnerlicht hat, dass man sich als Deutscher vor allem dann als guter Europäer erweist, wenn man eigene Interessen hintanstellt.“
Und er kommt zu dem Ergebnis:
„Wir werden sehen, ob die Deutschen auch finden, dass die Auszeichnung als Moralweltmeister den Nachteil bei der Impfstoffversorgung aufwiegt. Wenn es ans Sterben geht, können die Leute manchmal furchtbar selbstsüchtig sein.“
Ich denke, Angela Merkel ist ein Phänomen, das mit dem Stockholm-Syndrom zu vergleichen ist. Unfassbar, dass diese Frau bei einem beträchtlichen Teil der Bevölkerung immer noch hochangesehen und beliebt ist, nach all den Fehlern und Untätigkeiten, nach Atomausstieg, Flüchtlingswelle und jetzt Corona. Wirklich schade, dass man Personen in solch hohen Funktionen rechtlich in Deutschland anscheinend nicht belangen kann…

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Gedanken nach der Gänsekeule: Das Wichtigste überhaupt sind die Kinder

Nun ist es also schon wieder vorbei, dieses Weihnachtsfest. Heute Abend Gänseessen im leider nicht ganz vollständigen Familienkreis. Irgendwie anders dieses Weihnachtsfest 2020, so ohne Heilige Messe – außer am Bildschirm – und ohne vorheriges Vorglühen mit Nachbarn am Feuerkorb und mit aufgepimptem Glühwein. Nein, es war nicht so wie sonst immer, und es war trotzdem superschön. Und wissen Sie weshalb? Wegen dem Zusammensein mit der Familie. Wegen des Besuchs der Kinder mit ihren Partnern.

Ja, klar, Weihnachtsbaum, Geschenke und Bratäpfel gibt es sonst auch, aber Weihnachten ist für mich – je älter ich werde – das wichtigste Familienfest überhaupt. Und so soll es ja auch sein.

Als alle eben aufgebrochen sind und nachdem sich die Familienmitglieder in unserem Haushalt schlafen gelegt hatten, habe ich noch kurz gesündigt. Viele von Ihnen wissen, dass ich vor bald fünf Jahren einen Herzinfarkt hatte und nur haarscharf durchgekommen bin. Das einzige Laster, dass ich mir immer noch erlaube, ist hin und wieder ein kubanisches Rauchprodukt. Eine meiner hoffentlich irgendwann Schwiegertöchter hatte – in Abstimmung und mit Genehmigung des Rates unserer Nachkommen – eine Special Edition einer Havanna-Zigarre als Geschenk für den alten Herrn mitgebracht. Und mit der verzog ich mich eben, als es ruhig im Haus geworden war, im Mantel nach draußen, um allein auf einem Gartenstuhl mit dem Rauchen des Meisterwerks zu beginnen und ein wenig über das Leben an sich nachzudenken.

Warum schreibe ich Ihnen das, wahrscheinlich sind die ersten schon eingenickt? Ich wollte einfach mal loswerden, dass Kinder das Allerwichtigste im Leben sind. Mitzuerleben, wie sie aufwachsen, sich freistrampeln, eigene Wege gehen, von denen die Eltern dringend abgeraten hatten. Und dann doch diesen Zusammenhalt zu spüren, das Gefühl zu genießen, zusammenzugehören, füreinander durch Dick und Dünn zu gehen.

So viele Menschen empfinden Kinder, selbst die eigenen, eher als eine Last. Als Hemmnis auf dem Weg zum selbstbestimmten Leben, als Kostenfaktor. Doch die Wahrheit ist: es gibt nichts Wichtigeres und nichts Erfüllenderes als Kinder zu haben. Wer für sich einen anderen Plan hat – kein Problem, soll jeder leben, wie er und sie das wollen. Und wer Kinder möchte, aber keine bekommen kann, der hat mein ehrliches Mitgefühl. Aber für mich sind diese Kinder der eigentliche Sinn meines Lebens, wichtiger als mein wirklich erfüllender und spannender Beruf, als meine politischen Überzeugungen. Und wer mir jetzt – das passiert bei jedem Thema, über das ich irgendwas schreibe – Mails schickt, wie verwerflich es ist, dass ich immer noch in der CDU und persönlich schuld an Frau Merkel sei – hey, pfeif drauf. Heute ist Weihnachten. Das Fest der Geburt unseres Erlösers Jesus Christus und das Fest aller Familien überhaupt.

 

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Orgasmushilfe, „Religionsbericht“ und Sissi – der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat fertig

„Das ist ein toller Typ, aber er kommt nicht.“

Leider muss ich Ihnen bei diesem Satz jede Hoffnung zerstören, hier sei von einer verspäteten Verabredung zum Tee die Rede. Tatsächlich durfte ich heute morgen im Auto eine halbe Stunde lang Ohrenzeuge sein, wie pubertierende Radiomoderatoren und -moderatorinnen die Frage debattierten, ob man beim Sex dazu verpflichtet sei, dafür zu sorgen, dass der Geschlechtspartner einen sexuellen Höhepunkt, ergo einen Orgasmus, bekommt.

Ich bin ein bisschen altmodisch, ich bevorzuge immer noch das persönliche Gespräch über persönliche Fragen. Diese Themen im Vormittagsprogramm eines Radiosenders zu hören, halte ich dann schon für geschmacklos, aber eine freie Gesellschaft muss das nach meiner Meinung aushalten können. Immerhin kann ich so mal wieder an der großen Psychoanalytiker Sigmund Freud erinnern, der zu recht feststellte: „Der Verlust der Scham ist ein sicheres Anzeichen für beginnenden Schwachsinn.“

Sie ahnen es: Ich hörte 1Live, die Jugendwelle des Westdeutschen Rotfunks (WDR), der einst gegründet zur „Grundversorgung“ der Nachkriegsdeutschen mit Information und Unterhaltung wurde. Und von allen Haushalten mit Zwangsgebühren üppigst alimentiert wird.

Nun hat gerade Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff von der CDU mit einem Taschenspielertrick die erneute Erhöhung des Rundfunkbeitrages um 0,86 Cent im Monat pro Haushalt erstmal verhindert, nachdem man wochenlang darüber gestritten hatte, ob die AfD-Abgeordneten im Landtag auch Menschen sind. Nicht ganz so überspitzt natürlich, aber tatsächlich grenzt es inzwischen ans Absurde, wenn die AfD richtigerweise zu einer politischen Position kommt, und alle anderen hyperventilieren, um bloß nicht parallel genau so abzustimmen wie die.  Also Beispiel: die AfD im Landtag beantragt, dass in Mathematik-Schulbüchern mit der Aufgabe 2 plus 2 ist vier eingestiegen wird. Obwohl die Gesetze der Mathematik für alle gelten, können CDU, FDP, Grüne und so weiter diesem Antrag nicht zu stimmen. 2 plus 2 ist aber zweifelsohne 4, doch nicht, wenn die AfD zum gleichen Ergebnis kommt. Dann ist 2+2=5. Oder die Abstimmung wird erstmal verschoben. Bin gespannt, wie lange dieses lächerliche Possenspiel noch weiter gespielt wird.

Doch zurück zum Staatsfunk, den man durchaus so nennen kann, wenn der Staat – in diesem Fall die 16 Landtage – einstimmig einer Erhöhung des Rundfunkbeitrages zustimmen müssen – oder es eben keine Erhöhung gibt.

Nachdem Sachsen-Anhalt die Notbremse gezogen hatte, eilten ARD, ZDF und Deutschlandradio direkt mit Eilanträgen zum Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Die Verfassungsrichter – ich liebe unseren Rechtsstaat – lehnten das Begehren der Staatsfunker ab. Und ARD-Vorsitzender Tom Buhrow droht nun mit der schärfsten ihm zur Verfügung stehenden Waffe: „Ohne die ausreichende, unabhängig ermittelte Finanzierung wird das Programmangebot, das in allen Regionen Deutschlands verwurzelt ist, darunter leiden.“

Das fordert direkt meine Neugier heraus – mal schauen, was im Programm angeboten wird, während Deutschland im Corona-Lockdown Weihnachten feiert. Im Ersten am Heiligen Abend Besinnliches: „Die jungen Ärzte“, eine Krankenhausserie, gefolgt von der unverwüstlichen „Feuerzangenbowle“ mit Heinz Rühmann. Nicht mehr ganz taufrisch, weil von 1944, aber trift sicher den Geschmack eines großen Teils der deutschen Weihnachts-Community im Wohnzimmer. Nachdem die ARD bereits um 20.10 Uhr einen christlichen Weihnachtshammer herausgehauen hat – eine gemeinsame fünfminütige ökumenische Weihnachtsansprache von Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, und Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender des Rates der EKD – wird „Das Erste“ um 23.20 Uhr eine katholische Christmette aus dem Städtchen Lobberich im niederländischen Grenzgebiet übertragen. Die Zeitschrift „TV-Spielfilm“ entblödet sich nicht, diesen Programmpunkt einzusortieren unter „Religionsbericht“. Aber die TV Spielfilm wird wenigstens nicht mit Zwangsgebühren finanziert.

Das ZDF präsentiert am Heiligen Abend die unverwüstliche Carmen Nebel mit „heiterer Musik, leckerem Essen und gepflegter Unterhaltung“ (Vorankündigung). Kann man so machen, meinetwegen auch als Grundversorgung. Und so weiter und so weiter „Sissi, die junge Kaiserin“, die Ansprache des Bundespräsidenten, die „Feuerzangenbowle“ um 0.30 Uhr am nächsten Morgen nochmal wiederholt. Das ZDF nachmittags mit „Die kleine Hexe“, ohne einen Zusammenhang mit 20.15 Uhr konstruieren zu wollen, wenn Helene Fischer dran ist. Nicht live wg. Corona natürlich.

Verstehen Sie mich nicht falsch: das kann man alles machen, und man kann das alles ansehen. Carmen Nebel und Helene Fischer werden mega Quoten haben, aber warum um alles in der Welt ist das eine Staatsaufgabe? Es gibt Sender und Streamingdienste ohne Ende – warum müssen wir die 500. Wiederholung der „Feuerzangenbowle“ mit Zwangebühren finanzieren? Warum stellt niemand dieses System grundsätzlich in Frage?

Ihnen allen übrigens gesegnete Weihnachten! Ich weiß nicht, ob wir die Kiste über Weihnachten überhaupt anschalten. In unserer Familie spricht man bisweilen auch noch miteinander. Und wenn doch Bewegtbild, dann schauen wir wahrscheinlich den „Polarexpress“, der läuft auf einem Privatsender und Sie müssen mein Fernsehvergnügen nicht bezahlen…

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 GASTSPIEL PETER JOECKEN: Karl Lauterbach – „The only face of Corona“

Es gibt kaum einen Menschen in Deutschland, dem beim Nennen des Namens „Karl Lauterbach“ nicht die Assoziationen „Corona“ und „Panik“ einfallen wird. Der SPD-Mann ist sozusagen „das Gesicht“ der Krise.

Er dringt sich förmlich auf, wenn es darum geht, dem Virus ein Gesicht zu geben. „Karlchen Überall“ ist in den Medien omnipotent. Er ist mit 31 Teilnahmen in den einschlägigen und kaum mehr als unabhängig zu bezeichnenden Talkshows der zum  Kreis der öffentlich-rechtlichen Medien zu zählenden Palavershows unbestreitbar „the bad Cop“.

Und er scheint sich in dieser Rolle zu gefallen.

Menschen mit normalem Verstand können sich nicht vorstellen, in dieser Weise ein ruhiges und normales Leben zu führen. Und es ist offensichtlich, dass Lauterbach das für sich auch gar nicht möchte.

Mir stellt sich die Frage, was seine Motive für diese fast selbstzerstörerisch anmutende Geisteshaltung sind.

Betrachtet man seine Rolle und seine Persönlichkeit genauer, findet man Antworten. Antworten, die nicht möglich wären, würde die Detailtiefe und die medial präsentierten Eigenheiten dieses Menschen nicht jedem zugänglich und bekannt sein.

Nun, er ist Mediziner. Arzt.

Das ist schon einmal eine Reputation, die vielen Menschen das Gefühl gibt, es mit einem Fachmann auf seinem Gebiet zu tun zu haben.

Gespickt mit ehrfurchterregenden akademischen Titeln, nämlich   Prof. Dr. med. Dr. sc. (Harvard) und zahlreichen, zum Teil pseudowissenschaftlichen Veröffentlichungen, verfügt er über das formale Rüstzeug, das man heutzutage braucht, um, egal, ob fundiert oder nicht fundiert, den Senf des Allwissenden aus der Tube zu drücken.

Dabei wissen die wenigsten, die gebannt an seinen Lippen hängen, dass der „Mediziner“ Prof. Dr. med. Dr. sc. (Harvard) Lauterbach wohl nur während seines Grundstudiums der Medizin jemals mit Patienten in Kontakt gekommen ist.

Er verfügt mithin vermutlich über weniger klinische Erfahrung, als jeder junge Assistenzarzt in Deutschland hat. Es fehlen ihm jegliche Fertigkeiten im Erstellen einer ärztlichen Anamnese, noch er jemals bewiesen hat, dass er dazu in der Lage ist, Krankheitsbilder zu diagnostizieren, geschweige denn diese zu therapieren.

Erlebt man ihn dann bei Talkshows in der dialogischen Konfrontation mit Medizinern aus der Praxis, zeigen sich dem geübten Beobachter schnell seine Schwächen. Das haben die Medienverantwortlichen natürlich auch auf dem Schirm, und deshalb werden die Gesprächsrunden mit und um Lauterbach so aufgebaut, dass diese möglicherweise entlarvende Achillesferse seiner fachlichen (Dis-)Qualifikation nur allzu selten deutlich werden.

Es gibt eine eigenartige Anmerkung über seine Fachqualifikation, die interessanterweise von seiner geschiedenen Frau Angela Spelsberg, heute leitende Chefärztin und Professorin am Tumorzentrum der RWTH Aachen, kommt. Sie zweifelt seine epidemiologische Fachkompetenz mit dem Verweis darauf an, dass er, als er mit ihr gleichzeitig in „guten Jahren“ ihrer Partnerschaft in Harvard nicht den epidemiologisch qualifizierenden Studiengang absolvierte, sondern den Studiengang „Health Policy und Management“.

Lauterbach unterdessen bemüht sich geflissentlich darum, diese weißen Fleck seiner Fachqualifikation als Epidemiologe nicht zur Disposition zu stellen. Frei nach dem Motto, wer nicht fragt, kann nur vermuten. Natürlich kann man die Vermutung anstellen, dass Frau Spelsberg seit der Trennung von Prof. Dr. med. Dr. sc. (Harvard) Lauterbach eine Art „Rosenkrieg“ gegen ihren Ex-Gatten führt und deshalb mit Boshaftigkeit und Eifersucht seinen Weg in der Politik und in der Öffentlichkeit zu diskreditieren versucht.

Ganz unbegründet erscheint mir das nicht. Und dennoch ist an solcherlei Verlautbarungen oft immer mehr als ein Körnchen Wahrheit  zu finden. Zumal man die offizielle Berufsbezeichnung „Epidemiologe“ tatsächlich vergeblich sucht. Und einen Einwurf seiner Ex-Frau finde ich auch bemerkenswert. Ich zitiere aus der Zeitschrift „Kurier“ vom 11.01.2013:

 „Er stellt in der Öffentlichkeit immer sein soziales Gewissen in den Vordergrund. Privat habe ich ihn allerdings von einer ganz anderen Seite kennengelernt. Ich halte es für bedenklich, was in seinem Kopf vorgeht“.

Das zu kommentieren, möchte ich dem geneigten Leser überlassen.

Was ich allerdings für gefährlich halte, das ist das Machtpotenzial, dessen sich Prof. Dr. med. Dr. sc. (Harvard) Lauterbach im Verlauf der Coronakrise bemächtigt hat. Seine Omnipräsenz und seine rechthaberisch wirkenden, keinen fachlichen Widerspruch duldenden Meinungsbekundungen haben viele Teile der Öffentlichkeit in Angst und Panik versetzt. Er beeinflusst bewusst und wesentlich die „Psychologie der Massen“ und dahinter steckt aus meiner Sicht keine reine Menschenfreundlichkeit, sondern politisches Kalkül.

Er möchte im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen und dazu ist ihm nahezu jedes Mittel recht. Für einen Politiker, der über kein politisches Mandat mit entsprechender Verantwortung verfügt, sondern lediglich als „Gesundheitsexperte SPD“ auf den Plan tritt, ob gefragt oder ungefragt, hat er seine informelle Machtposition so ausgebaut, dass man davon ausgehen kann, dass er diese auch künftig dazu benutzen wird, um seine politische Karriere auf dem „Weg nach oben“ zu untermauern.

Das ist meiner Auffassung nach das Motiv, das  Prof. Dr. med. Dr. sc. (Harvard) Lauterbach antreibt. Dafür den „bad Cop“ zu geben, dafür ist er sich nicht zu schade. Und dafür hat er sogar in der Zwischenzeit die Rolle des prominentesten Fliegenträgers der Republik abgelegt. Das rote Ding ist nicht mehr sein ständiger Begleiter. Manchmal muss man auch ein Markenzeichen opfern, wenn einem die zielstrebige Architektur seiner Karriere wichtig ist.

Zahnlücken lassen sich schließen. Wissenslücken ebenso. Dafür bedarf es nur persönlicher Bereitwilligkeit. Diese Lücken glaubhaft zu schließen, scheint ihm jedoch gelegentlich Problem zu bereiten.

In einer Kontroverse, ausgetragen mit dem Publizisten Jan Fleischhauer, jedenfalls offenbarte er, dass seine Beratungskompetenz erhebliche Unkenntnis der epidemiologischen Materie aufweist. Auf die Einlassung von Fleischhauer im Rahmen der Talkshow bei Maischbergers „Die Woche“ am 2. Dezember, nach der asiatische Länder ein im Vergleich mit Deutschland weitaus erfolgreicheres Krisenmanagement im Kampf gegen das Virus bewiesen hätten, versteifte er sich auf die unwahre Behauptung, dass diese dort ausschließlich auf „harte, sehr harte“ Lockdowns gebaut hätten.

Das Beispiel Taiwan zeigt allerdings das genaue Gegenteil, denn das Land hat mitnichten „harte, sehr harte“ Lockdowns ähnlich derer, wie Lauterbach sie in unserem Land einfordert, angeordnet und dennoch Erfolg im kampf gegen Covid-19 gehabt.

Schlussendlich sollte man sich nicht der Hoffnung hingegen, dass Prof. Dr. med. Dr. sc. (Harvard) Lauterbach von der Bildfläche verschwinden wird. Er will „the only face of Corona“ sein, und er will es bleiben.

Das sind trübe Aussichten.

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Machen Sie sich keine Illusionen: Solche grauenhaften Ereignisse werden sich wiederholen

Zum vierten Mal jährt sich heute der Tag, an dem der tunesische Islamist Anis Amri mit einem LKW in den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz raste und dabei zwölf Menschen tötete und Dutzende weitere schwer verletzte. Der Berliner Tagesspiegel berichtet heute über das Schicksal des Opfers Mohammad W., eines Autohändlers. Der war in unmittelbarer Nähe, als der Wahnsinn losbrach, rannte sofort zum Platz und leistete Erste Hilfe. Drei Menschen sind unter einem Balken eines zusammengebrochenden Marktstandes eingeklemmt. Mohammad W. hört Leute, die „Gas, Gas!“ schreien und entdeckt eine offene Gasflasche. Er renn hin, dreht sie zu und wird ohnmächtig, weil auch ihn ein herabstürzender Balken trifft. Seit dem Anschlag bis heute ist der tapfere Mann, der zweifellos Leben anderer Menschen gerettet hat, an einen Rollstuhl gefesselt.

Die Kanzlerin, zwei Bundesminister und der Regierende Bürgermeister von Berlin haben ihm Briefe geschrieben und schnelle und unbürokratische Hilfe zugesagt. Doch bis vor zwei Wochen war es nicht möglich, Mohammad einen geeigneten Rollstuhl zur Verfügung zu stellen. „Meine Oberschenkel reiben ständig an den Halterungen der Reifen, das macht Druck auf die Knochen“, sagt er . Und weiter: „Nachts, wenn ich die Beine ausgestreckt habe, kommen dann die Schmerzen und ich kann nicht schlafen.“

Inzwischen soll das Problem gelöst sein, dank der Opferinitiative um Astrid Passin. Ihr Vater gehört zu den Todesopfern des Anschlages, seitdem kämpft sie gegen den Behördendschungel und für die Rechte der Hinterbliebenen und Opfer. Der Tagesspiegel schreibt:

„Es sind Menschen wie Mohammad W, die schlicht und einfach vergessen werden. Bürokratisches Unvermögen zu Lasten eines Mannes, der alle nur denkbare Hilfe und Anerkennung verdient hätte. Mohammad W. ist ein stiller Held, der Menschenleben gerettet hat. Jetzt braucht er selbst Hilfe.“

Inzwischen hat sich der Opferbeauftragte des Landes Berlin „besorgt gezeigt“, um von der Zeitung zu erfahren, dass die Krankenkasse inzwischen – nach vier Jahren! – den passenden Rollstuhl bewilligt habe.

Es gäbe zum islamistischen Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz noch viel zu sagen. Von dem ganzen Jahr, bis sich die Bundeskanzlerin persönlich mit den Hinterbliebenen getroffen hat. Diese Bundeskanzlerin, die persönliche Schuld an einer fahrlässigen Migrations- und Flüchtlingspolitik und dem Öffnen der Grenzen für den Massenzuzug aus dem islamischen Kulturkreis trägt. Über das katastrophale Behördenversagen, das gleich mehrere Untersuchungsausschüsse in Deutschland zu Tage gefördert haben. Und über eine falsche Migrationspolitik, die bis heute weiteren Massenzuzug nach Deutschland zulässt. 260.000 rechtskräfttig abgehnte Asylbewerber werden in unserem Land „geduldet“, obwohl ihnen Richter bescheinigten, dass sie kein Recht haben, in Deutschland zu leben. Nein, ich will diese Leute nicht hier dulden. Ich will, dass Recht und Gesetz gelten in meinem Land.

Wir haben gerade wieder erleben müssen, dass der islamistische Terror überall und jederzeit zuschlagen kann. Zuletzt in Frankreich und in Wien. Doch unsere Regierenden erwecken nicht den Eindruck, als hätten sie etwas begriffen. Das, was am 19. Dezember 2016 am Berliner Breitscheidplatz geschah, kann sich jederzeit wiederholen. Und es wird sich wiederholen…

Unsere Gesellschaft befindet sich in einer beunruhigenden Schieflage. Und es ist wichtig, dass die Entwicklungen deutlich ausgesprochen werden. So wie auf diesem Blog. Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen möchten, spenden Sie bitte über PAYPAL hier oder auf unser Konto bei der Berliner Sparkasse: DE18 1005 0000 6015 8528 18. Vielen Dank!

 




Kölsches Silvester 2020: Immer wieder den Lichtschalter ein und aus drücken und fröhlich sein

„2020 hat uns viel abverlangt“, resümierte gerade Köln Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Die parteilose Politikerin, auf den Schultern von CDU und Grünen ins Rathaus gespült, war ein Lichtblick für die in jahrzehntelanger SPD-Regentschaft – mit einer Unterbrechung – heruntergewirtschaftete Jecken-Metropole, als sie im Oktober 2015 das Zepter im Rathaus übernahm. Bundesweit bekannt wurde die Juristin, als am Tag vor der Wahl ein Rechtsextremist auf einem Wochenmarkt die Kandidatin angriff, auf sie einstach und sie schwer verletzte. Gott sei Dank ist Reker wieder genesen und wurde jetzt erst Ende September von den Kölnern im Amt als OB bestätigt.

Aber der große Wurf ist ihr erkennbar bis heute nicht gelungen. Sie verwaltet die Domstadt, fragt man Kölner, was sie von ihr halten, bekommt man meistens Antworten wie „nett“ oder „sehr nett“. Gut, das ist in Köln schon etwas, und wenn sie sympathisch ist und keine großen Fehler macht, freut man sich als Wahlbürger in diesen Zeiten schon sehr. „Es hätt noch imma jot jejange…“, sagen die Einheimischen mit ihrer einzigartigen Mischung aus sinnfreier Fröhlichkeit und Defätismus.

Doch wie viele Politiker unserer Zeit neigt Reker zu Symbolpolitik, zum Wohlfühl-Patriotismus, den man gerade in Köln so liebt. „Bei uns im Vee-del…“ und so Kram. Für Silvester hat sie sich, oder haben ihre PR-Leute sich, wieder so eine typische Aktion ausgedacht. Jetzt wollen wir mal wieder alle ganz dolle zusammenhalten. Reker: „In Köln braucht es kein Feuerwerk und kein Böllern, um dieses Jahr hinter uns zu lassen.“ Die famose Idee aus dem Rathaus: Köln will um Mitternacht das „größte Lichterfeuerwerk der Welt“ inszenieren. Darunter machen sie es am Rhein nicht. Bekanntermaßen träumt ja auch der 1. FC Köln nach einem 1:0-Heimsieg gegen Mainz augenblicklich von der Champions League-Teilnahme. Falsch, vom Gewinn der Champions League.

Also die Kölner sollen Silvester ihre Fenster bunt bemalen und um Mitternacht in ihren Häusern und Wohnungen fünf Minuten lang den Lichtschalter ein und aus drücken. Kein Witz, Reker meint das wirklich ernst. Und ich bin sicher, viele Ureinwohner machen das mit, schunkeln mit Mund-Nasen-Maske und 1,5 Meter Sicherheitsabstand im Wohnzimmer und summen dabei „Die Karawane zieht weiter, der Sultan hätt Durst…“ Ich liebe diese Stadt. Ehrlich…

Köln liegt uns sehr am herzen? Ihnen auch? Wir berichten immer wieder gern aus der Domstadt. Wenn Sie das fördern möchten, dann spenden Sie für unsere Arbeit: Bei PAYPAL hier oder auf unser Konto bei der Berliner Sparkasse: DE18 1005 0000 6015 8528 18. Vielen Dank!