Frieden in der Ukraine? Wer soll das denn absichern?

Der amerikanische Präsident Donald Trump versichert, die USA und Russland hätten sich auf einen „Deal“ zur Beendigung des Krieges in der Ukraine verständigt. Und Trumps Sondergesandter Steve Witkoff ist heute Morgen erneut auf dem Moskauer Flughafen Wnukowo gelandet, um mit der Kremlspitze weiter über diesen angeblichen „Deal“ zu verhandeln.
Der russische Außenminister Segej Lawrow gibt inzwischen den netten Onkel und versichert im US-Fernsehnetzwerk CBS, es seien nur noch ein paar Details zu klären, dann könnte man einen Friedensvertrag unterschreiben – zwischen Russland und den USA. Ein paar Details bedürften jetzt noch der „Feinjustierung“, aber: „Wir bewegen uns in die richtige Richtung.“

Merken Sie was? Irgendwas fehlt doch da…

Ach ja, richtig! Die Ukraine. Was deren Recht ist, was die Ukrainer wollen, und was die zum ganzen Theater sagen – das spielt anscheinend keine Rolle.

Und deshalb wird es in absehbarer Zeit auch keine Einigung, keinen Frieden und keine Waffenruhe geben. Leider…

Donald Trump hat im Wahlkampf den Amerikanern versprochen, er werde den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden nach Amtsübernahme im Weißen Haus beenden.
Das hat nicht ganz geklappt, aber haken wir es ab. Politiker halt. Und wenn man in einem Land lebt, in dem der zukünftige Bundeskanzler vor der Wahl die strikte Einhaltung der Schuldenbremse verspricht, und wenige Tage danach das größte Schuldenprogramm in der Geschichte auflegt, dann sollte man sich in puncto Wahlversprechen wirklich anderen gegenüber zurückhalten.

Außer Aktionismus hat die Trump-Administration bisher nichts vorzuweisen. Dennoch hat Trump – unbeabsichtigt oder in vollem Bewusstsein – einen guten Job gemacht. Für den Kreml.
Nicht nur, dass er unablässig auch die irrsten Narrative des Kreml nachplappert (Selenskyj sei schuld am Krieg), dass er den ukrainischen Präsidenten vor den Augen der Welt wie einen Schuljungen maßregelt im Weißen Haus und sich über dessen Kleidung lustig macht, er erzielt eine beträchtliche Wirkung in der amerikanischen Bevölkerung, was deren Einstellung gegenüber Putins Russland anbetrifft.

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So äußerten sich in einer seriösen Umfrage vergangenes Jahr noch 61 Prozent der Amerikaner in die Richtung, dass die Russische Föderation eine große Gefahr für Nordamerika und Europa darstellt. Jetzt, ganz aktuell, sehen das nur noch 50 Prozent so. Der Kreml sollte ein paar Flaschen Krimsekt ins Weiße Haus schicken, wahrscheinlich würden sie die direkt öffnen und austrinken vor lauter Putin-Besoffenheit. Ohne zu checken, ob Nowitschok drin ist.

Dabei zeigt, und das überrascht mich wirklich, Trump, wie schwach er als mächtigster Mann auf dem Planeten in Wirklichkeit agiert oder vielleicht sogar ist. Während der US-Präsident von „Deals“ und von großen Fortschritten auf dem Weg zum Frieden palavert, lässt Putin Tag für Tag weiter Bomben und Raketen auf ukrainische Städte hageln, jeden Tag sterben dort unbeteiligte Zivilisten, Frauen und Kinder. Und wie reagiert Trump darauf? Auf X mit einem Tweet „Vladimir stopp!“ Das wird den Massenmörder im Kreml tief beeindruckt haben.

Und so ist es alternativlos, dass Europa schnell und stark in das Machtvakuum stößt, das sich gerade auftut

Aber nicht einmal dazu sind wir in der Lage.
Auf Ungarn und die Slowakei ist kein Verlass mehr, das wissen alle. Beunruhigend ist, dass nun auch die Niederlande anfangen zu wackeln. NATO-Generalsekretär Mark Rutte war jüngst bei Donald Trump im Weißen Haus und sagte anschließend, man sei sich einig, dass Russland auf Sicht die größte Bedrohung für den Frieden in der Welt darstellt. Ist man sich da wirklich einig?

Europa und die NATO sind ganz offensichtlich nicht mehr voll handlungsfähig, wenn es um die Ukraine geht.

So versucht man nun, eine „Koalition der Willigen“ auf die Beine zu stellen. Mit Frankreich, Großbritannien, Polen und Deutschland als Kernteam. Deutschlland? Ach halt, wir haben ja noch gar keine Bundesregierung, keinen Kanzler, keine Minister. Nix.

Nicht, dass das unseren Lebensalltag bisher irgendwie negativ beeinträchtigt. Aber Koalition der Willigen ohne Anführer? Wie soll das gehen?
Und überhaupt, wie kann denn einer anführen – nehmen wir an, er wollte es – ohne eine starke funktionsfähige Armee? Und wenn die Amerikaner ausfallen – ich hoffe immer noch, dass das nicht passiert – wer breitet dann den atomaren Schutzschirm schnell über uns aus? Deutschland kann es ja nicht sein, Frankreich und England haben welche, aber viel zu wenige, und Macron wird kaum Friedrich Merz fragen, was er mit seinen Atomraketen tun oder lassen soll.

Gehen wir ganz praktisch vor

Nehmen wir an, Trump und Putin bekommen einen Deal hin, Selenskyj stimmt zu und gibt ein Fünftel des Staatsgebietes als Belohnung an den Massenmörder im Kreml ab. Wer sichert das dann ab?
Die Amis wollen nicht mitmachen, aber ohne deren Ausspähfähigkeiten, ihre Satelliten, wird es nicht gehen. Welche europäischen Armeen könnten die Absicherung eines Friedensschlusses in der Ukraine garantieren und im Notfall auch Russland trotzen? Klar, Soldaten aus den europäischen NATO-Ländern gäbe es wohl – aber ausreichend?

Bundeswehr-Generalleutnant a. D. Roland Kather beziffert die Anzahl der benötigten Streitkräfte mit bis zu einer Viertelmillion Soldaten, weil die Kontingente rotieren müssen. Sind die in Europa verfügbar, ohne dass die Verteidigung der jeweiligen Staaten gefährdet wäre? Jetzt werden sogar erste Stimmen laut, man müsse Blauhelmsoldaten aus Afrika für die Absicherung der Ukraine einfliegen. Geht’s noch?

Und dabei muss ein unangenehmes Thema auf den Tisch, das die Unterstützer der Ukraine lange nicht angerührt haben.
Was ist mit den geschätzt 250.000 wehrfähigen jungen Männern aus der Ukraine, die in Deutschland einen Flüchtlingsstatus haben und die sich offenbar der Verteidigung ihres eigenen Landes verweigern?
Ja, die Ukraine muss unterstützt werden, um sich zu verteidigen. Wir müssen ihnen weiter Waffen, Know How, Munition und auch nachrichtendienstlich helfen. Aber es ist nicht einzusehen, dass wir darüber sprechen, unsere Kinder als Soldaten in die Ukraine zu schicken, während eine Viertelmillion ukrainische wehrfähige Männer sich der Pflicht zur Verteidigung ihres eigenen Vaterlandes bei uns in Deutschland entziehen.




GASTSPIEL MARTIN EBERTS: Buona sera, Papa Francisco!

Einen würdigeren Abschied hätte man sich nicht denken können: Aus dem Krankenhaus kam er noch zurück in seine Wohnung im Domus Sanctae Marthae; trotz der Krankheit zum Tode, die ihn bereits gezeichnet hatte. Kein Sterben zwischen Apparaten und Medizinern, sondern daheim. Seine letzte Amtshandlung war es, den Ostersegen Urbi et Orbi zu erteilen, schon gezeichnet und schwach, aber präsent und seiner Mission treu. Schöner kann es am Ende für einen Papst nicht sein.

In seiner Autobiographie mit dem programmatischen Titel „Hoffe“, die Anfang dieses Jahres auch auf Deutsch erschien, schrieb Franziskus bescheiden, kaum noch als Pontifex, wieder einfach als Jorge Mario, von seinem letzten Wunsch: Gott möge ihm gewähren, am Ende nicht zu sehr zu leiden, der Herr wisse ja, dass er „nicht sehr tapfer“ sei, wenn es um körperliche Schmerzen geht. Auch diesen Wunsch hat ihm der Allmächtige erfüllt. Er war wieder sehr gut zu seinem Diener.

Natürlich ein Reformer

Viel wird nun geschrieben über Franziskus’ Pontifikat; es stand immer ein wenig im Schatten seiner beiden epochalen Vorgänger. Und es stand im grellen Licht aufgeregter Medien, die immer und immer wieder irgendetwas auf ihn und sein Wirken projizierten. Die Rolle als mutmaßlicher „Reformer“ wurde ihm mit aller Gewalt übergestülpt. Natürlich wollte er auch vieles reformieren, so wie noch jeder neue Papst. Und er hat es auch getan; aber oft nicht im Sinne der Erwartungen von außen.

Manchmal ließ er sich mitreißen von echter oder gespielter Begeisterung in seinem Umfeld: War es zum Beispiel wirklich nötig, für eine letztlich marginale Region wie Amazonien, in der quasi nur eine Handvoll Katholiken lebt, eine eigene Synode in Rom einzuberufen? Auch der übermäßige – und nicht immer konstruktive – Einfluss seiner Mitbrüder im Jesuitenorden wurde zu Recht mehrfach kritisiert. Aber wenn Franziskus merkte, dass man ihn instrumentalisieren wollte, dann wusste er gegenzusteuern und einen falschen Eindruck auch öffentlich zu korrigieren.

Pro-Life-Pope

So waren letztlich auch die Initiatoren jener Synode enttäuscht davon, dass der Pontifex Maximus für sie die Lehre der Kirche nicht ändern mochte. Und nicht den geringsten Zweifel ließ Franziskus jemals an seinem klaren Bekenntnis für das Leben; allen Abwieglern und Relativierern die Stirn bietend und mit voller Autorität des Lehramtes trat er stets für die Schwachen in der Welt ein, und ganz gewiss auch für die Schwächsten unter ihnen, die Ungeborenen, sehr zum Ärger vieler Progressisten.

Hirte mit Stallgeruch

Eine umfassende Würdigung seines Pontifikates und seiner langfristigen Wirkungen wird noch Zeit brauchen. Aber was für ihn in jedem Fall als typisch in Erinnerung bleiben wird, das ist seine unbefangene Art und seine Zugewandtheit, seine Rede vom Geruch der Schafe, den der gute Hirte mitbringen müsse, um ihr Vertrauen zu verdienen. Es war ihm egal, ob das manchmal Spott auslöste, oder ob seine oft spontanen, gar sorglosen Formulierungen zu Versuchen führten, ihn für politische Agenden einzufangen. Am Ende blieb er sich und seinem Amt als Nachfolger Petri immer treu.

Die Crux mit den Deutschen

Zur Kirche in Deutschland blieb Franziskus’ Verhältnis problematisch. Den kaum verhüllten Ungehorsam aus den Reihen der Bischofskonferenz nahm er mit wahrhaft bewundernswerter Ruhe hin. Keine stoische Ruhe war das, sondern die der christlichen, brüderlichen Nächstenliebe. Das wurde leider von den Betreibern politischer Programme im Rahmen des „synodalen Wegs“ kaum gewürdigt. Franziskus mag das als typisch deutsche, romkritische Obsession verstanden haben, aber in Kenntnis der abnehmenden Bedeutung der Kirche in Deutschland betrachtete er es mit Geduld. Er hat jedenfalls nie versucht, den gordischen Knoten dieser kindischen Widerständigkeit einfach durchzuhauen.

Maria Knotenlöserin

Apropos Knoten. Der junge Priester Jorge Mario Bergoglio kannte Deutschland von einem Studienbesuch in der Achtziger Jahren. Dabei hat er wohl das berühmte Marienbild „Maria Knotenlöserin“ in der Kirche St. Peter am Perlach in Augsburg gesehen; er soll sogar eine Kopie mit nach Hause genommen haben. Franziskus’ intensive Marienfrömmigkeit ist unbestritten, und sie dürfte jenen selbsternannten Modernisten, die ihn immer für sich einspannen wollten, ein arger Dorn im Auge gewesen sein. In jedem Fall ist dieses Bild der Muttergottes, die mit himmlischer Geduld und überirdischer Intuition unlösbare Knoten löst, wie gemacht für Papst Franziskus. Und wie viele hoffnungslos scheinende Verknotungen und Verdrehungen musste er in seinem Pontifikat lösen!

Die Fürbitte zur Muttergottes war für Franziskus eine Konstante seines Lebens, eine unerschöpfliche Quelle der Zuversicht und des Trostes. Und deshalb hat er auch bestimmt, nicht im Petersdom, sondern in jener anderen großen Papstbasilika im Rom beigesetzt zu werden, der Marien-Kirche Santa Maria Maggiore. In seiner erwähnten Autobiographie schreibt er, der Vatikan sei der Ort seines letzten Dienstes gewesen, nicht seine ewige Wohnung.

Demut und Hoffnung

Demütig war der erste Auftritt Jorge Mario Bergoglios als Papst; sein einfacher Abendgruß „Buona sera“ an die begeisterten Gläubigen auf dem Petersplatz ist in Erinnerung. Und demütig ist es auch von ihm, und nicht etwa ein Akt der Distanzierung von den Ruhestätten seiner Vorgänger, dass er seine letzte Ruhestätte nicht im Petersdom sucht – und ein Zeichen seiner großen Liebe zur Gottesmutter Maria.

R.I.P.

Das von Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr der Hoffnung dauert an. Es ist in gewisser Weise sein schönstes Vermächtnis; nutzen wir es und lesen wir nach, was der Papst damit bewirken wollte, denn das wäre die schönste Art ihn zu ehren und seinem Pontifikat Reverenz zu erweisen! (Vgl. die Eröffnungsbulle „Spes non confundit“: https://www.vatican.va/content/francesco/de/bulls/documents/20240509_spes-non-confundit_bolla-giubileo2025.html ). Die christliche Hoffnung gründet in der Auferstehung Jesu Christi, die wir in dieser österlichen Zeit feiern. Es ist ganz im Sinne des heimgegangenen Papstes, das Heilige Jahr in diesem Sinne weiter zu begehen.

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Ostern ist wie der Lackmustest: Nichts gegen bunte Eier, aber hier geht’s um was ganz Anderes…

Wie ist das Osterfest, das wichtigste aller christlichen Feste, auf den Hasen gekommen? Und wieso die bunten Eier? Die landläufigen Erklärungen klingen etwas künstlich: Die Eier als Symbol für das Leben, mit Vorbildern schon im alten Ägypten? Und die Hasen mit ihrem zugewandten Fortpflanzungsverhalten…? Alles irgendwie positiv und lebensbejahend, oder? Nun ja; etwas banal auch. Da haben wir noch Glück gehabt, dass nicht Heuschrecken oder andere, noch reproduktivere Symbol-Tierchen gewählt wurden. So sympathisch Hasen auf der Wiese und bunte Eier auf dem Tisch auch sind, das lenkt nur davon ab, worum es am Osterfest geht, und was vielen Zeitgenossen leicht zu viel wird: die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.

Das gibt’s ja gar nicht…?

Ist so etwas wie die Auferstehung von den Toten nicht ganz und gar unvereinbar mit unserem modernen wissenschaftlichen Weltbild? Das denkt in Deutschland sicher eine satte Mehrheit der Leute, selbst solche, die noch Wert darauf legen, Christen genannt zu werden. Aber das stolze Heranziehen unseres wissenschaftlichen Erkenntnisstandes ist eine ahistorische und – mit Verlaub – etwas hochmütige Einstellung. In Wirklichkeit messen wir heute wie vor 2000 Jahren anhand ganz ähnlicher Kriterien, und die haben wenig oder nichts mit dem tatsächlichen Stand der naturwissenschaftlichen Forschung zu tun. Den meisten Leuten, auch Wissenschaftlern, reicht es zu fragen: Kann ich mir das vorstellen? Passt das zu meinen gewohnten Plausibilitäten? Ja, oder nein? Insofern hat sich seit dem ersten Jahrhundert gar nicht so viel geändert.

Was Paulus schon wusste

Schon der Apostel Paulus musste das seinerzeit erfahren, als er vor den Athenern redete (Apg. 17, 16-34). Das waren aufgeschlossene Leute, sie gehörten zu den klügsten ihrer Zeit, aufgeklärt und immer interessiert an Neuem, auch in religiösen Dingen. Anfangs lief es ganz gut, aber als er anfing von der Auferstehung der Toten zu reden, war das für seine Zuhörer schnell zu viel: „Darüber wollen wir dich ein anderes Mal hören“; was höflich ausgedrückt war und heißen sollte: Also das geht uns jetzt doch zu weit.

Es muss Paulus geschmerzt haben, denn er war ja nun definitiv von der Seite der gebildeten Ungläubigen gekommen und hatte die transzendente Realität des auferstandenen Jesus Christus quasi „auf die harte Tour“ gelernt. Er sah, dass die Leute sich selbst im Weg standen, dass sie sozusagen Schuppen auf den Augen hatten. Offenbar gab ihm das aber eine besondere Hartnäckigkeit und eine überzeugende Ausstrahlung, denn später war er sehr erfolgreich mit seiner Predigt unter den Griechen.

Echtheitstest für Jesus-Bilder

Wir sind heute alle ein wenig wie die Athener damals. Das ist übrigens auch der Grund, warum die meisten Leute Weihnachten für das wichtigste christliche Fest halten, und nicht Ostern. Als mehr oder weniger säkularisierter Zeitgenosse kann man sich mit der – notfalls etwas verschlankten – Weihnachtsgeschichte noch irgendwie arrangieren. Dieser Jesus war ja doch ein ganz netter Kerl, und jeder macht sich seinen eigenen Reim darauf. Der eine sieht da einen Friedensapostel, der andere einen Revolutionär. Mal wird er als Prediger höchster moralischer Ansprüche, mal als alles verstehender Liberaler dargestellt.

Die selbstgemachten Jesusbilder sind so zahlreich, wie die gesellschaftlichen und theologischen Moden. Und jeder findet einen vermeintlichen Anknüpfungspunkt irgendwo im Neuen Testament. Zum Schwur kommt es aber dann am Osterfest; das ist der endgültige Lackmustest für alle Jesusbilder. Zu Ostern erweist sich, ob sie echt christlich sind, oder „fake“.

Worum es wirklich geht

Der schon erwähnte Apostel Paulus sagt es wie es ist: Ohne die Auferstehung Jesu wäre der ganze christliche Glaube hinfällig: „Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos.“ (1 Kor 15, 14). Das ist an Deutlichkeit nicht zu übertreffen und es muss vielen Leuten laut in den Ohren klingen, die sich mit einem „entmythologisierten“, modern anmutenden, quasi entschärften Kulturchristentum zufrieden geben. Aber all das, was das Christentum an kulturellen und wissenschaftlichen Voraussetzungen unserer Welt von heute gebracht hat, das gibt es nicht ohne jenes unglaubliche Osterereignis.

Dieser Jesus ist ausweislich des Zeugnisses des Neuen Testaments vom Tode auferstanden. Aber nicht so wie eine wiederbelebte Leiche, nicht so wie er selbst den Lazarus und andere ins Leben zurückgeholt hat; die sind dann ja später doch gestorben. Nein, seine Auferstehung transzendiert das rein Biologische, schlägt eine Brücke zum Absoluten.

Was „auferstanden“ bedeutet

Die Berichte der Evangelien stimmen auf faszinierende Weise überein: Dieser Auferstandene ist echt lebendig, obwohl er echt tot war. Aber lebendig auf eine ganz neue Art: Seine engsten Freunde erkennen ihn nicht sofort; dann aber, wenn er sie anspricht, doch klar und deutlich. Er ist leibhaftig da, isst sogar mit ihnen. Aber dann ist er plötzlich ihren Blicken – und ihrem Zugriff – entzogen. Er ist auf einer höheren Ebene, transzendiert im ursprünglichen Wortsinne die kontingente Welt.

Es war diese Erfahrung, die aus furchtsamen, enttäuschten und verzweifelten Jüngern, die weggelaufen waren und glaubten, mit dem Tod des Meisters sei alles zu Ende, alles umsonst, alles vorbei, mit einem Schlag unerschrockene Bekenner, frohgemute Verkünder, begeisterte und gläubige Christen gemacht hat.

Warum uns das betrifft

Ein beeindruckender Befund, in der Tat. Aber das ist doch nur die halbe Wahrheit. Denn was wäre diese Auferstehung wert, wenn sie nur ein außergewöhnliches Ereignis vor zwei Jahrtausenden gewesen wäre, etwas Unerhörtes, das aber nur diesen einen Mann betraf? Mit anderen Worten: was ginge uns das an? Es zeigt sich, dass der Glaube an die Auferstehung Christi nicht zu haben ist ohne den Glauben an seine göttliche Natur. Denn das ist es, was alle Christen aller Konfessionen zu allen Zeiten am Osterfest feiern: dass der Mensch gewordene Gott durch sein Leiden, Sterben und Auferstehen uns Menschen erlöst hat.

1700 Jahre Konzil von Nicäa…

Jesus ist „wahrer Mensch und wahrer Gott“ – das ist die Formel, auf die es das Konzil von Nicäa gebracht hat. In diesem Jahr feiern wir das eintausendsiebenhundertjährige Jubiläum dieses wichtigsten aller Konzilien. Auch im Jahr des Heils 325 konnte man schon ziemlich klar denken, auch Dinge, die aus den Plausibilitätsstrukturen unseres Alltagsverständnisses weit herausragen.

…und Schrödingers Katze

Das erinnert ein wenig an das physikalische Denken unserer Zeit, das auch ohne Alltags-Plausibilität auskommen muss – zum Beispiel, wenn es dort um den Teilchen- und Wellencharakter des Lichtes geht, um Quantenphysik oder um Schrödingers Katze. Auch dabei geht es um Zusammenhänge, die eigentlich „unmöglich“ scheinen, und die wir aus der Hand der Physiker doch dankend akzeptieren. Logisches, präzises Denken führt aus der begrenzten Sicht des unmittelbar Anschaulichen weit hinaus.

Und die Leute konnten damals eben auch schon äußerst logisch denken und unterscheiden, bei allem was ihrer Erkenntnis zugänglich war. Aber natürlich kam ihnen noch der Heilige Geist zu Hilfe (was nicht heißen soll, dass er Wissenschaftlern unseres Zeitalters nicht beistünde).

Die gute Nachricht weitergeben

Wie war das noch mit den Hasen und Ostereiern? Egal! Die schaden ja nicht, erfreuen jedenfalls viele Kinderherzen, und das ist ein Wert an sich. Aber vergessen wir nicht, worum es bei diesem Hochfest eigentlich geht. Und geben wir es an unsere Kinder weiter, nicht nur die Ostereier. Es ist ein schönes Geschenk, und es gibt auch ein gutes Gefühl: einfach anzunehmen, was uns hier gegeben wird, ganz ohne unser Zutun, nicht weniger als die endgültige Überwindung von Leiden und Tod.

In diesem Sinne: Frohe und gesegnete Ostern!

Martin Eberts




Zeitenwende

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!

Sicher sind die meisten von Ihnen in österlicher Grundstimmung, stürmen noch Supermärkte oder Feinkostgeschäfte, um die fehlenden bunten Eier zu besorgen. Ich hoffe, Sie bekommen dass alles so hin, wie sie es sich vorstellen!

Ich habe die beiden vergangenen Tage genutzt, um mich mit einigen Freunden und Familienmitgliedern auszutauschen, ob überhaupt oder wie es weitergehen soll mit meinen publizistischen Aktivitäten und der Netzwerkarbeit.

Mein Blog Denken Erwünscht existiert seit 12 Jahren, in meiner Erinnerung war es der dritte bürgerlich-konservative Blogger in Deutschland nach Henryk M. Broders Achse und Roland Tichy.

Zweieinhalb Tausend Beiträge habe ich dort bisher geschrieben, es gab mehrere Millionen Zugriffe über die Jahre, im Forum bisher über 50.000 Kommentare. Man kann nicht sagen, dass meine und die Gastbeiträge nicht Beachtung fanden, was sich aus Zuschriften und Anrufen von Entscheidern in der Politik ergibt, ein paar Mal auch durch Rechtsanwaltsbriefe. Wäre schlimm, wenn nicht.

Diese Online-Tageszeitung TheGermanZ und das Beiboot „Kelle“ haben deutlich höhere Zugriffszahlen. Der vergangene Frühe Vogel über Carsten Linnemann hatte hier knapp 37.895 Aufrufe. Das Interview mit der CDL-Chefin Susanne Wenzel, die Berichterstattung über die neuen Gäste unseres Landes aus Afghanistan und über den Meloni-Besuch im Weißen Haus wurden jeweils von Tausenden gelesen. Aber Journalismus im Internet ist für Nischenmedien wie unseres nicht zu finanzieren, wenn nicht ein oder mehrere große Geldgeber dahinterstehen. Davon bin ich nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre fest überzeugt.

Hier mal ganz konkret: In den vergangenen sieben Tagen haben Peter, Kristine, Achim und zwei weitere Leser Geld gespendet – zusammen eine Wocheneinnahme von 240 Euro. Und ich bin den fünf mir persönlich unbekannten Lesern und allen anderen, die immer wieder 10, 50, auch mal 100 Euro spenden, damit ich und wir unsere Arbeit machen können, wirklich sehr dankbar. Aber es reicht objektiv einfach nicht, um das alles auf Dauer zu betreiben, um Gehälter und Honorare zu bezahlen, herumzureisen, die Technik auf dem neuesten Level zu halten. Man muss das akzeptieren, es ist einfach so.

Einige von Ihnen wissen, dass ich vorher recht erfolgreich im Mainstream unterwegs war, zuletzt als stellvertretender Redaktionschef der BILD in NRW. Klasse Job, toller Laden, 14 Monatsgehälter, keine Probleme. 2007 habe ich mich entschieden, in Freundschaft zu gehen und etwas Eigenes zu machen. Aus heutiger Sicht würde ich es nicht mehr.

Aber ich hadere auch nicht

Es ist ein gutes Gefühl, frei zu sein, das machen zu können, was man ganz gut kann und auch gerne macht. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man nicht nur arbeitet, um Geld zu verdienen, sondern etwas tun kann, was für die Gesellschaft und Gleichgesinnte vielleicht einen Wert hat. In meinem Fall das Netzwerken und das Scheiben. Aber nun, am Osterfest 2025 ist für mich meine persönliche Zeitenwende.

Wenn ich jetzt so weitermache wie in den vergangenen drei Jahren, fahre ich wirtschaftlich gegen die Wand, und das habe ich nicht vor. Das kann und werde ich schon wegen meiner Kinder und meinem (bisher) einzigen Enkel nicht tun.

Und es stellt sich die Sinnfrage

Denn ich möchte mein Deutschland zurück. Nicht die 80er Jahre, ich gehöre nicht zu den „Früher war alles besser „Beschwörern. Aber ich möchte, dass Recht und Gesetz für alle gelten, dass hier jeder denken und sagen kann, was er oder sie will, ohne Nachteile deshalb zu haben.

Ich will eine freie Marktwirtschaft mit Unternehmern, die ihre Firmen ohne ideologische Fesseln führen können. Ich will, dass unsere Grenzen durchlässig sind für diejenigen, die unser Land weiterbringen und auch die, die aus begründeter Angst um ihr Leben aus ihrer Heimat flüchten mussten und um Hilfe schreien. Aber nicht für grinsende „junge Männer“, die ihre Ausweise „verloren“ haben, aber die Smartphones retten konnten, die hier „Allahu Akbar“ grölen, jeden Tag Messerangriffe verüben, zweimal die Woche Gruppenvergewaltigungen, ein Delikt, das es in meiner alten Bundesrepublik gar nicht gab. Wer zu über 90 Prozent die Täter sind? Darf ich hier nicht schreiben, mein weißer Frottee-Bademantel ist nicht fotogen genug für die Kameras morgens an der Haustür.

Was können wir überhaupt tun, um die ätzenden Zustände in Deutschland zu verändern?

Die SPD, der hippe Koalitionspartner von Friedrich Merz, hat heute Morgen vorgeschlagen, was wirklich wichtig ist: Auf keinen Fall dürfe man der AfD die Vorsitze von Fachausschüssen des Bundestages geben, die der Partei zustehen. Dieser Umgang mit der AfD ist nicht in Ordnung, jeder weiß es, auch CDU-Bundestagsabgeordnete sagen mir das im persönlichen Gespräch. Und dann stimmen sie dagegen, weil die Fraktionsdisziplin das erfordert und man ja „gegen rechts“ sein muss.

Ich habe keine Lust mehr auf dieses Theater

Eine wirkliche Politikwende wird es in Deutschland so definitiv nicht geben. Nicht geben können.

Mit Kleinspenden, Abos und Werbebannern ist unser Betrieb – alle drei Portale – nicht mehr zu betreiben. So deutlich muss ich das sagen, hätte es im Grunde schon vergangenes Jahr sagen müssen. Aber das Prinzip Hoffnung ist bei mir als Christ fest im Kopf verankert.

Es gibt einen Plan, an dem ich seit Wochen arbeite. Ja, ich werbe weiter um Abonnements und Spenden werben. Und ich laufe durchs Land, um neue Gesellschafter und frisches Geld zu akquirieren. Es gibt einen Plan für die kommenden drei Jahre, auch auf der Einnahmenseite voran zu kommen. Aber jetzt null Risiko mehr, die alljährliche Schwarm-Konferenz der Bürgerlichen – abgesagt, weil die Finanzierung nicht sicher war.

Jede Unterstützung ist herzlich willkommen

Jede Idee, jeder Euro – her damit! Und wenn wir bis Ende Juni keine tragfähige Lösung für die Zukunft haben, dann ist es eben vorbei. So schade, wie es dann auch sein wird. Und so sinnfrei, im Grunde außer starken Artikeln geschrieben und tollen Leuten kennengelernt, politisch nichts wirklich bewegt zu haben. Aber bis dahin versuche ich, versuchen wir alles, um eine Zukunft für unsere freien Medien zu bauen.

Ihnen und Ihren Familien wünsche ich von Herzen gesegnete Ostertage!

Ihr Klaus Kelle (k.kelle@the-germanz.de)

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Einfache Lösungen gibt es nicht: Soll Deutschland sein Wort gegenüber den afghanischen Ortskräften brechen?

138 Afghanen sind gestern Abend in einer von der Bundesregierung gecharterten Maschine auf dem Flughafen Leipzig/Halle gelandet:  45 Kinder und Jugendliche, 76 Frauen und 62 Männer – alle haben eine rechtskräftige Aufnahmezusage der alten Bundesregierung.

Das ist der Ausgangspunkt

Ein Sprecher des Innenministeriums versicherte, dass alle Einreisenden unter Sicherheitsgesichtspunkten überprüft würden – wir wissen aus anderen Fällen, wie das verläuft. Da wird ein Gespräch geführt: Sind Sie Terrorist? Dann sagt das Gegenüber: Nein. Und dann gibt es einen Stempel und rein nach „Germoney“.

Aber tatsächlich ist das für einen Rechtsstaat ein Problem, was gerade passiert.

Wir alle wissen, dass es Zehntausende Illegale aus Afghanistan in Deutschland gibt. Sie sind nicht gekommen, weil sie verfolgt werden oder ihr Leben ernsthaft in Gefahr ist. Sie sind gekommen, weil sie hier die Chance auf ein besseres Leben haben, eine Perspektive auf Wohlstand, medizinische Versorgung und Freiheit. Das kann man den Leuten nicht verdenken, wären wir in Afghanistan oder Burkina Faso oder im Kongo aufgewachsen, wir würden wahrscheinlich auch versuchen, da um jeden Preis rauszukommen.

Das ist deren Perspektive

Aber es ist nicht unsere.

Deutschland hat sich mit dem Merkelschen Irrsinn, die Grenzen für Millionen kulturfremde Menschen zu öffnen, massiv übernommen. Städte und Gemeinden wissen nicht mehr, wie die die Leute unterbringen und finanzieren sollen, die da zugeteilt werden. Migranten aus islamischen Ländern haben andere Vorstellungen über das Leben in einer freien Gesellschaft, über die Rolle der Frau, über unsere Gesetze und Traditionen, über unseren christlichen Glauben

Das ist deren Problem, sollte man meinen

Aber tatsächlich ist es ein großer Teil unserer Gesellschaft, die diese Zustände durch ihre Wahlentscheidungen erst möglich gemacht haben. Merkel hat mit dem Wahnsinn begonnen, Grüne und Rote blockieren bis heute jeden Versuch, Illegale wenigstens abschieben zu lassen. Eine Welle der Messergewalt schwappt über unser Land, Menschen sterben, und niemand hat den Mut und die Kraft, das endlich zu beenden. Außer die AfD, die das sicher machen würde, die aber politisch nichts zu melden hat – man kann das bedauern, aber so ist die Lage.

„Wir werden freiwillige Bundesaufnahmeprogramme so weit wie möglich beenden (zum Beispiel Afghanistan) und keine neuen Programme auflegen“, heißt es im Koalitionsvertrag der wahrscheinlich nächsten Bundesregierung. Aber ob das wirklich konsequent durchgezogen wird? Mit Frau Esken? Zweifel sind erlaubt, aber es ist alternativlos.

Der Zustrom illegaler Migranten nach Deutschland MUSS enden. Hunderttausende rechtskräftig abgelehnte Asylbewerber MÜSSEN raus aus Deutschland, auch um Platz zu schaffen für die, die wirklich unter Krieg und Verfolgung leiden und Hilfe brauchen.

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Doch zurück zu den Afghanen, die in Islamabad festsitzen

Sie warten auf ihre Ausreise nach Deutschland. Darunter sind die meisten sogenannte „Ortskräfte“, das sind frühere Mitarbeiter der Bundeswehr vor Ort. Der Deutsche Reservistenverband hat zum Thema eine klare Haltung. Natürlich müssen unsere afghanischen Kameraden rausgeholt werden. Und zynisch: „Vielleicht ist beim Führungspersonal der Bundesregierung das Phänomen Kameradschaft schlicht unbekannt.“

Ja, vielleicht!

Auf der Internetseite des Reservistenverbandes heißt es über die Einsatzveteranen der Bundeswehr weiter:

„Sie erzählen, wie sehr sie gemeinsam erlebte Extremsituationen mit afghanischen Ortskräften zusammengeschweißt haben. Dass sie teils zum engsten Freundeskreis gehören. Die Afghanen sind zu Kameraden geworden, auch wenn sie Zivilisten und Ausländer sind. Dass die Bundesregierung diese afghanischen Kameraden zu lange ignoriert hat, empört viele Soldaten.“

Und das empört auch mich. Natürlich, die afghanischen Ortskräfte wurden für ihre Arbeit gut entlohnt, gut versorgt. Sie hatten ein besseres Leben als Mitarbeiter der Deutschen, als sie es vorher gehabt haben. Aber sie waren loyal, viele haben ihr Leben riskiert in gemeinsamen Einsätzen mit unseren Soldaten. Sie haben auf uns vertraut, auf die Zusagen unserer Regierung, sie herauszuholen, wenn die Taliban mit ihrem Steinzeit-Islam wieder die Macht übernehmen.

Und jetzt soll das alles nicht mehr gelten?

Weil unsere Politiker nicht fähig sind, illegale Afghanen abzuschieben? Weil afghanische Gewalttäter schlimme Straftaten bei uns begehen?

Sollen wir ausgerechnet den 2600 Afghanen in Islamabad, die für uns gearbeitet haben und darauf vertrauen, dass Deutschland sein Wort hält, im Stich lassen, während gleichzeitig Zehntausende Illegale weiter hier „geduldet“ werden? Ein freiheitlicher Rechtsstaat darf das nicht zulassen.

 

 

 




Das Weiße Haus schränkt nach AP jetzt auch Reuters und Bloomberg ein

Erinnern Sie sich noch an die Taschenspielertricks, mit dem die Bundespressekonferenz in Berlin, ein privater Verein, den unabhängigen Journalisten Boris Reitschuster einst aus dem exklusiven Klub der Hauptstadtpresse drängte? Weil der immer so kritisch nachfragte, wie sich die Süddeutsche Zeitung damals in einem ganzseitigen Schmäh-Artikel öffentlich empörte? Nun, sie haben Boris nicht zum Schweigen gebracht, der aber inzwischen nicht mehr in Deutschland lebt und dennoch von außen kritisch auf deutsche Themen blickt und berichtet.

In den USA passiert gerade ähnliches

Das Weiße Haus hat nach den Beschränkungen des Zugangs für die renommierte internationale Nachrichtenagentur Associated Press (AP) jetzt auch Reuters und Bloomberg mehr oder weniger vor die Tür gesetzt, genau: sie teilten ihnen mit, dass sie nicht mehr – wie bisher – zum kleinen Kreis auserwählter relevanter Medien in der Nähe des US-Präsidenten gehören.

Das empfinde ich als beunruhigend

Weil eine Regierung etwas anderes ist als zum Beispiel eine Partei, ein Sportverein oder ein Unternehmen. Wenn – wie mehrfach geschehen – die AfD zu Landesparteitagen den Medien den Zugang verweigert, um über die Veranstaltung berichten zu können, war der Aufschrei des Mainstreams dabei immer besonders laut. Und es ist wirklich erstaunlich, wie jetzt teilweise die gleichen Verteidiger der AfD damals begeistert Beifall klatschen, dass Trump es den linksliberalen Mainstreammedien mal aber so richtig gezeigt hat. Jetzt seht ihr mal, wie das ist, ausgegrenzt zu werden…

Aber im Sinne von Demokratie und Meinungsfreiheit ist das Vorgehen der Trump-Administration empörend.
Denn AP, das sich weigert, den „Golf von Mexiko“ in der Berichterstattung fortan „Golf von Amerika“ zu nennen, wird so staatlicherseits in ihrer Arbeit eingeschränkt, weil den Mächtigen die Berichterstattung nicht gefällt. Das ist politische Willkür, so etwas kennen wir bisher in Unrechtsstaaten, aber nicht im freien Westen, schon gar nicht in den Vereinigten Staaten.

Jetzt werden Sie sagen: Der Präsident kann selbst entscheiden, wen er in seinem Umfeld Fragen stellen lassen will.

Das ist nur eingeschränkt richtig. Natürlich laden Spitzenpolitiker auch in Deutschland zu Hintergrundgesprächen nur ein, wen sie dabei haben wollen, nehmen auf ihren offiziellen Reisen mit, wen sie wollen oder eben auch nicht wollen. Aber den Zugang zu Presseterminen zu beschneiden, das ist inakzeptabel. Wer dem Herrscher Fragen stellt, die ihm nicht gefallen, der ist eben zukünftig raus. Stattdessen lassen wir die eigenen Fan-Medien exklusiv ihre Fragen stellen.

AP, Bloomberg und Reuters haben globale Relevanz. Das ist nicht der „Schwarzwälder Bote“ oder die „Bäckerblume“.

Wenn man – sagen wir aus Platzgründen – eine Begrenzung vornehmen muss, dann ist die Reichweite das einzige Kriterium, was gelten kann, nicht aber, ob die Berichterstattung der Regierung gefällt.

Das US-Präsidialamt hatte die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) schon vor Wochen aus dem Inner Circle des Weißen Hauses ausgeschlossen. AP klagte und erhielt Recht, dennoch versperrte man zwei AP-Redakteuren danach weiter den Zugang ins Weiße Haus.
Das ist nicht geboten, das ist nicht witzig, das ist beunruhigend.

Weil große reichweitenstarke Medien ausgeschlossen werden wegen ihrer Berichterstattung. Das ist undemokratisch, auch wenn man jetzt hört, es gäbe ja einen größeren Kreis von Journalisten im White House Press Corps, und das ist wahr. Die genannten Medien sind also nicht gänzlich von Informationen abgeschnitten, sie sind halt nur nicht mehr bei den spannenden, relevanten Terminen dabei.

Reuters erklärte heute, für die Demokratie sei es unerlässlich, dass die Öffentlichkeit Zugang zu unabhängigen Nachrichten über ihre Regierung hat. „Jeder Schritt der US-Regierung, den Zugang zum Präsidenten zu beschränken, bedroht dieses Prinzip, sowohl für die Öffentlichkeit als auch für die Medien weltweit.“ AP-Sprecherin Lauren Easton sagte: „Wir sind zutiefst enttäuscht, dass die Regierung beschlossen hat, den Zugang aller Nachrichtenagenturen einzuschränken, deren schnelle und genaue Berichterstattung aus dem Weißen Haus jeden Tag Milliarden von Menschen informiert, statt AP wieder in den Nachrichtenpool aufzunehmen.“




„Eisenstangen, Bolzenschneider, Besenstiele“ und vielleicht ein Messer

In der Nacht von Samstag auf Sonntag gab es in einer Großraumdiskothek in Trittau, nahe Hamburg, eine körperliche Auseinandersetzung. Zwei „Gruppen“ von „jungen Männern“ gerieten da in Streit. Weshalb, das wissen wir nicht, und was für junge Männer das waren, das wissen wir auch nicht. Vermutlich finnische Touristen.

Jedenfalls eskalierte die Lage, man haute sich gepflegt auf die Backen, ein paar der Herren wurden leicht, einer schwer verletzt. Die Polizei teilt mit: „Ob ein Messer involviert war, ist nun Gegenstand der laufenden Ermittlungen.“ Dann wird es wohl so gewesen sein, dann wenn sie „Messer“ explizit erwähnen, dann wir das nicht nur der Erwartungshaltung des zeitungslesenden Publikums geschuldet sein. Die Polizei sagt ja auch nicht zum Beispiel: „Ob ein Schnellfeuergewehr oder ein Thermomix involviert waren, ist nun Gegenstand der Ermittlungen“. Glaube Sie mir: In Zeiten des medialen Framings und der behördlichen Verwischung von Tatsachen, um bloß nicht den Falschen neue Wähler zuzutreiben, liest man als Journalist polizeiliche Pressemitteilungen ganz anders als früher.

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Also, interessant ist noch: Die Staatsanwaltschaft Lübeck teilte später über den Verlauf mit, dass „eine Gruppe von bis zu 50 Personen vor Ort immer wieder die Konfrontation gesucht“ habe. Da auch die Rettungskräfte immer wieder angegriffen wurden, mussten starke Polizeikräfte zur Unterstützung angefordert werde. Ach ja, der schwer verletzte Mann starb dann an seinen Verletzungen. Woran? Sie wissen schon, Gegenstand der laufenden Ermittlungen…

Gewöhnen wir uns an solche Nachrichten?

Einfach, weil wir dauern so etwas lesen müssen? Also, ich nicht. Die Verrohung und Verwahrlosung unseres Landes macht mich immer wieder wütend. Jeden Tag, denn der Tote in aus Trittau ist ja kein „bedauerlicher Einzelfall“, wie das seit der Merkel-Ära immer heißt.

Bedauerlich war auch der Tod eines 29-jährigen Deutschen am Samstag in eine Berliner U-Bahn. Er wurde erstochen von einem unserer syrischen Gäste, über dessen Aufenthaltstitel die Polizei leider noch nichts sagen konnte. Aber, es ist der Polizei wichtig zu erwähnen, dass es bisher „keine Hinweise auf ein islamistisch-terroristisches Motiv“ gäbe. Na, dann ist es ja gut…

Der Messermann flüchtete anschließend Richtung Schloss Charlottenburg, wo er auf zwei Polizeibeamte stieß und mit seinem (Küchen-)messer auf sie zulief, woraufhin sie ihre Waffen zogen und den Angreifer erschossen.

In Hamburg gab es gestern Abend Stress in einem Bus der Linie 23 Richtung Billstedt

Da belästigte ein „Mann“ mehrere Fahrgäste. An der Haltestelle Schiffbeker Höhe reichte es der Busfahrerin – und sie setzte den Randalierer mit Hilfe anderer kräftiger Fahrgäste vor die Tür. Unglücklicherweise beschlossen auch ein 60-jähriger Mann und eine 30-jährige Rollstuhlfahrerin, an dieser Bushaltestelle auszusteigen, was sich als schwerer Fehler entpuppte.

Denn, weil sie nun einmal da waren, zog der des Busses verwiesende „Mann“ ein Messer – hat man ja immer griffbereit als „Mann“ und stach auf beide völlig Unbeteiligte ein. Einfach zur falschen Zeit am falschen Ort im besten Deutschland aller Zeiten. Die Opfer wurden schwer verletzt, überlebten aber. Darüber freut man sich heute schon.

Wollen Sie noch einen?

Ich könnte den ganzen Vormittag solche und ähnliche „Vorkommnisse“ aus allen Teilen Deutschlands schildern. Gestern Abend, weil wir gerade im Norden waren, gerieten „gegen 20.10 Uhr zwei „Gruppen“ vor einem türkischen Grillrestaurant in Harburg aneinander. „Gewaltsamer Zwischenfall“, sagt die Polizei. Vielleicht war etwas mit dem Döner eines der Beteiligten nicht in Ordnung oder die „Spezialsoße“ hatte einen Stich, wir wissen das ja nicht.

Aber wenn es Streit in Dönerladen gibt und 15 Personen – „Männer“ – gehen direkt unter Einsatz von „Eisenstangen, Bolzenschneidern und Besenstielen“ aufeinander los, dann finde ich das bemerkenswert.

Immerhin: Später überwältigte ein Großaufgebot der Bundespolizei auf dem Alten Harburger Friedhof einen – Sie ahnen es – „jungen Mann“. Warum auch immer, denn die Polizei teilte später mit: „Ob er an der Auseinandersetzung beteiligt war, ist noch unklar.“




Jetzt wissen wir, was sie planen – schauen wir, ob sie es auch umsetzen

Der Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD ist unterschrieben. Nach der Bundestagswahl, die mit harten Bandagen geführt wurde, nach Roten Linien und Nickligkeiten zwischen den zukünftigen Regierungspartnern sieht es nach dem heutigen Tag so aus, als werde Friedrich Merz Anfang Mai zum neuen Bundeskanzler gewählt. Die Aufteilung der Ministerien, erste Namen für die Politiker an der Spitze der Ressorts sind in Berlin und damit überall in Umlauf.

Die Union wird Wirtschaft, Inneres und erstmals seit fast 60 Jahren wieder das Außenministerium übernehmen. Auch das neue Ministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung geht an die CDU. Verteidigung, Finanzen, Justiz, Umwelt und Klimaschutz geht an die SPD. Das muss nicht schlecht werden, wie selbst Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) am Nachmittag einräumte. Nancy Faeser wird in der neuen Regierung nicht dabei sein, Alexander Dobrindt von der CSU übernimmt – das ist eine definitiv gute Nachricht für die Polizisten im Land und für alle, die Recht und Ordnung für schützenswert halten. Was allerdings mit den vielen Millionen Euro, die von der Ampel- und Vorgängerregierungen in linksextreme NGOs gepumpt wurden, zukünftig werden soll, das ist noch nicht erkennbar. CDU und CSU sollten vom ersten Tag an darauf achten, dass die Bürger mit ihren Steuerzahlungen nicht den Kampf gegen Union und AfD gleich weiterführen können.

Das 144-Seiten-Papier mit der Überschrift „Verantwortung für Deutschland“ liest sich in weiten Teilen für arbeitende Menschen, für Steuerzahler, gut. Die Aussagen zur Inneren und Äußeren Sicherheit sind klar, bei der Migration wird sich deutlich etwas ändern, es wird Grenzkontrollen und auch Zurückweisungen geben, die Staatsbürgerschaft kann es zukünftig wieder erst nach 5 Jahren geben. Steuern werden nicht erhöht, Infrastruktur wird ausgebaut, die Landesverteidigung hat höchste Priorität und – wenn das kein Erfolg ist – Merz und sein zukünftiger Vizekanzler Klingbeil duzen sich jetzt.

Jetzt sind sie nun mal da

Die Herrschaften von Union und SPD, die so oft falsch abgebogen sind bei den wichtigen Themen, die den Willen großer Teile der deutschen Bevölkerung über Jahre immer wieder ignoriert haben. Und niemand wird euphorisch in Jubel ausbrechen angesichts einer Koalitionsvertrages, der sich in großen Teilen zwar geschmeidig liest, aber dessen Worte auch mit Leben gefüllt werden müssen.
Das kann gut werden, es kann aber auch das Dauerversagen der Ampel verlängern. Ich glaube das allerdings nicht. Scholz, Habeck, Baerbock, Lindner, Kühnert, Faeser und wie sie alle heißen – das ist nicht zu unterbieten. Geben wir ihnen jetzt eine Chance und schauen, was passiert. Viel mehr tun können wir erstmal sowieso nicht machen.




Wie der Staatsfunk die Wirklichkeit verdreht – über angebliche Gewalt „im Umfeld“ von AfD-Veranstaltungen und Abtreibungsgegnern

Im Autoradio beklagt der öffentlich-rechtliche Nachrichtensprecher (radio 1/RBB) einen starken Anstieg gewalttätiger Angriffe auf Polizisten in Berlin. Die größte Gruppe der – neudeutsch – „Angreifenden“ seien Teilnehmer von Pro-Palästinenser-Demos gewesen, gefolgt – na klar – von Gewalt aus „dem rechtsextremen Umfeld und der AfD“. Die dritte angeblich gewalttätige Gruppe gegen Polizisten seien „Abtreibungsgegner“.

Und da, liebe Freunde, wird es grotesk

Abtreibungsgegner in Deutschland sind nahezu allesamt im christlich-konservativen motivierten Milieu beheimatet. Ich weiß das, weil ich mich selbst dazu zähle. Und sie sind friedlich, lammfromm sozusagen.

In den Vereinigten Staaten gab es immer mal wieder einzelne Fälle gewalttätiger Abtreibungsgegner, das ist wahr.
Und sogar einige Morde, was besonders verwerflich ist, zu morden, wenn man vorgibt, für das Leben zu kämpfen. Im Jahr 2009 wurde im US-Bundesstaat Kansas der Abtreibungsarzt George Tiller ausgerechnet auf dem Weg zu einem Gottesdienst in seiner evangelisch-lutherischen Kirche erschossen. Von einem Abtreibungsgegner, der nach kurzer Flucht festgenommen werden konnte.

Tiller war einer der wenigen Ärzte in den USA, die sogenannte „Spätabtreibungen“ vornahmen. Militante Abtreibungsgegner hatten schon 1986 auf seine „Klinik“ einen Bombenanschlag verübt. Sieben Jahre später schoss eine Frau in seiner Klinik auf Tiller und verletzte ihn dabei mit mehreren Schusswunden an beiden Armen.

Da gibt es nichts zu verniedlichen

Andererseits ist der Begriff „Gewalt“ im politischen Kampf auch ein starkes Wort. Wieso gibt es so viel Verständnis für „Klimakleber“, die den Berufsverkehr in der Millionenstadt Berlin lahmlegen, wenn gleichzeitig diejenigen, die Verständnis äußern, aber empört sind, wenn Abtreibungsgegner vor einschlägigen Praxen Flugblätter verteilen, auf denen beschrieben wird, was das eigentlich ist, so eine Abtreibung?

In Berlin und seit zwei Jahren auch in Köln findet alljährlich der „Marsch für das Leben“ statt. Da kommen Tausende Pro Life-Aktivisten zusammen, um absolut friedlich gegen Abtreibung und „Sterbehilfe“, für den natürlichen Beginn des Lebens und das natürliche Ende demonstrieren. Und das darf man (noch) in Deutschland. Das ist auch keine Gewalt, und schon gar keine gegen Polizisten.

2019 war ich in Berlin dabei, junge Familien mit Kindern, Priester mit weißem Kragen und Ordensfrauen, vor allem aber viele junge Menschen, junge Frauen, mit selbst gemalten transparenten und bunten Luftballons. Mehr friedlich geht gar nicht.

Und was passiert?

Wir gingen im Regierungsviertel begleitet von Hundertschaften der Polizei, die uns vor dem linken Mob schützen mussten. Ich habe selbst selten solche Hassfratzen am Straßenrand erlebt, die uns mit allem möglichen bewarfen, anspuckten und sich über den Glauben an Gott und das Lebensrecht von Kindern, alten Menschen und Behinderten lustig machten. Ein ekelhaftes Pack, ich kann es nur so zurückhaltend formulieren.
„Rangelei“, „Schubserei“ auch gegen Polizisten, das fand ausschließlich vom linken Mob statt. Polizisten, die Straßenblockaden auf unserem Weg auflösen und dabei Hand anlegen mussten, wurden nicht von Pro Lifern bedrängt und beschimpft, sondern von den linken Hassfratzen.
Und was läuft im Staatsfunk?

Immer mehr Gewalt gegen Polizisten – im „Umfeld von AfD-Veranstaltungen“ und bei „Abtreibungsgegnern“.

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GASTSPIELT Prof. Dr. JÖRG MEUTHEN: Die Handelskrise als Chance nutzen – Freihandel statt Zollkrieg!

Und nun? Global sind Staatenlenker erschüttert nach Donald Trumps Rosengarten-Rede, die Börsen weltweit auf Talfahrt, die versammelte Ökonomenzunft alarmiert wie selten. Was der US-Präsident da am Mittwoch an zollpolitischen Maßnahmen angekündigt hat, ist kein Kleinkram, sondern hat das Zeug zum Beginn eines veritablen Handelskrieges mit noch unabsehbaren Folgen für den weltweiten Austausch von Gütern und Dienstleistungen. Die Zeichen stehen auf Protektionismus statt Freihandel, mit allen heftigen unliebsamen Folgen, die das zwangsläufig mit sich bringt.

Wie sollte die EU nun auf die Ankündigungen Trumps vernünftigerweise reagieren?

Sollte sie flugs zum Gegenschlag ausholen? Die eigenen Zollmauern für US-Produkte noch höher bauen, als sie – was hierzulande nur zu gerne übersehen wird – ohnedies schon sind? Andere nicht-tarifäre Daumenschrauben, derer gibt es so einige, weiter anziehen?

Hört man in diesen Tagen europäische und deutsche Politiker, exemplarisch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen oder auch den Noch-Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, gehen offenbar alle Überlegungen in diese Richtung. Wie immer natürlich eifrigst flankiert von den üblichen Medienvertretern, die zum handelspolitischen Gegenschlag gegen den bösen US-Buben Trump auszuholen fast unisono fordern.

So einfach, so naheliegend, so schlicht

Und so dumm! Oh nein, genau das sollte jetzt eben NICHT geschehen. Sondern das genaue Gegenteil sollte man stattdessen tun: Nämlich ALLE Zölle für US-Güter per sofort auf Null setzen, und weitere nichttarifäre Handelshemmnisse wo immer kurzfristig möglich abbauen, statt sie weiter anzuziehen.

Die Handelskrise als Chance nutzen und das maximal offensiv in die USA kommunizieren, das wäre das richtige Mittel der Wahl. Und zugleich ankündigen, dass wenn Trump nun nicht im Gegenzug kurzfristig Gleiches liefert – Zölle für EU-Importe in die USA ebenfalls runter auf Null -, die EU binnen Jahresende die Zölle auf US-Produkte dann gezwungenermaßen wieder hochfahren wird.

Was dann geschehen wird? Nun, Trump wird dann seinerseits liefern und den begonnenen Handelskonflikt mit der EU beenden müssen, kaum dass er begonnen hat. Muss er, und wird er dann auch. Schon aus schierem Eigeninteresse.

Denn an klugen Beratern, die ihm vermitteln, dass es seinem eigenen Land mit der Etablierung von Freihandel zwischen den USA und der EU deutlich besser ergehen wird als mit einer dauerhaften Hochzollpolitik, wird es ihm gewiss nicht mangeln. Statt eines fest etablierten Handelskonflikts mit lauter verlierenden Nationen könnte es so erstmals eine wirkliche Durchsetzung von Freihandel zwischen der EU und den USA geben (frühere Chancen verstrichen bekanntermaßen ungenutzt).

Mit dem Resultat einer Win-win-Situation für alle Beteiligten, mit einem gewaltigen Schub für weiteres Wachstum, Wohlstand und Prosperität hüben wie drüben. Angestoßen von einer überraschend, zugleich besonnen und klug reagierenden Europäischen Union. DAS allein wäre die unerwartete, aber richtige Reaktion Europas auf Trumps Ankündigungen, die im Falle ihrer Umsetzung nichts als Verlierer hervorbringen wird.

Warum nur bin ich mir sehr sicher, dass man in Brüssel aber das exakte Gegenteil dessen tun und den Handelskrieg zum Schaden aller – und mit großem Pathos wie immer – annehmen wird? Ich wünschte, ich würde mich darin täuschen, und die EU einmal durch wirklich vernünftiges Verhalten überzeugen. Aber das wird wohl mein freiheitlicher Wunsch bleiben…