Was für ein Wahlabend: CDU und Merz gewinnen, AfD verdoppelt sich, Honeckers Erben gewinnen die Hauptstadt und bei der FDP fließen Tränen

Ist das BSW drin oder nicht? Das ist die Frage, die auch am späten Abend unbeantwortet ist, die aber erheblichen Einfluss auf den Fortgang der Geschehnisse haben wird. Denn Friedrich Merz und seine CDU/CSU haben die Bundestagswahl gewonnen – aber bei weitem nicht so glanzvoll, wie sie es sich selbst wohl erhofft hatten.

28,5 Prozent, ein Zuwachs von 4,4 %. Solide, aber kein Grund zu ekstatischer Verzückung. Die sah man am Abend bei der AfD, die von den Wählern von 10,2 auf 20,6 Prozent verdoppelt wurde. Union und AfD hätten zusammen sofort eine Mehrheit, die Dinge in Deutschland zu verändern, wenn da nicht die „Brandmauer“ wäre.

Gejubelt wurde auch bei der Linken, 2021 noch mit 3,6 Prozent an der Hürde gescheitert, aber über Direktmandate dann doch ins Hohe Haus eingezogen. Jetzt mit bärenstarken 8,7 Prozent wieder in Fraktionsstärke im Bundestag – dank Heidi Reichinnek, die wir schon vor knapp zwei Wochen auf dem Schirm hatten. Die Linke ist seit heute auch stärkste Partei in der deutschen Hauptstadt.

Wenn Erich Honecker das noch erlebt hätte…

Für die drei vorherigen Ampel-Regierungsparteien wurde der Wahlsonntag zum Desaster. SPD (-9,2%), Grüne (-2,9%) und FDP (-7%) ein wahres Armageddon an den Wahlurnen. Zusammen verloren sie fast 20 Prozent für ihre schlechte Performance an der Spitze unseres Staates. Und das zurecht

Tragisch endete der Wahltag für die Freien Demokraten (FDP). Mit 4,4% am Abend besteht keine Aussicht mehr auf Wiedereinzug in den Deutschen Bundestag, zumindest für die nächste Legislaturperiode.

Am späten Abend erklärten Parteichef Christian Lindner und mit Kubicki der markanteste Liberale überhaupt ihren Ausstieg aus der Politik. Bei der FDP droht jetzt das endgültige Aus. In den nächsten Wochen gilt es, die Fraktion mit Hunderten Mitarbeitern abzuwickeln. Das hat Auswirkungen auf die Wahlkreisbüros, die gesamte Parteistruktur in Deutschland, die zukünftige Kassenlage. Am heutigen Tag könnten wir Zeuge der Implosion einer der tragenden politischen Kräfte in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland seit 1949 werden.

An der Frage, ob das BSW von Sahra Wagenknecht reinkommt oder nicht, hängt, ob Friedrich Merz allein mit Union und SPD die nächste Regierung bilden kann, oder ob ein Zweierbündnis nicht ausreichen wird. Das BSW wird weiter ausgezählt. Im Moment liegen sie bei 4,995 Prozent. Wir ahnen wie das ausgehen wird.

Nun ist Friedrich Merz am Zug

Und er ist nicht zu beneiden. Politik kann manchmal brutal sein, oder? Am Abend reichte AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel noch einen vergifteten Apfel rüber zu Merz, der das barsch zurückwies. Natürlich, denn würde er jetzt die „Brandmauer“ einreißen, wäre die ganze Union in Brand gesetzt.

Dabei könnten Union und AfD einige der drängendsten Probleme unseres Landes in kürzester Zeit mit einer deutlichen Mehrheit lösen. Aber die CDU will nicht, und die AfD tut selbst auch nichts, um sich als Braut aufzuhübschen. Oder möchte Merz mit Herrn Chrupalla zu Gesprächen über die Zukunft der NATO nach Brüssel reisen?

Es geht so, wie es jetzt ist, einfach nicht. Und glauben Sie mir, ich wünschte, es wäre anders!

Merz wird nun mit der gerupften SPD und den ungewollten Grünen Koalitionsgespräche aufnehmen. Und wenn Sie diese Zusammensetzung anschauen, dann wissen Sie schon, dass diese Regierung unweigerlich scheitern muss. Oder glaubt irgendjemand, dass ein Bundeskabinett mit Grünen am Tisch, den Migrationswahnsinn stoppen könnte?

Die Mehrheit der Deutschen will Mitte-Rechts, das Wahlergebnis ist eindeutig.

Und wir bekommen Mitte-Links.

Und was ist das Ergebnis?

Genau, die Etablierten werden schwächer, die Ränder rechts und links werden stärker. Die Etablierten werden dadurch noch schwächer, und die Ränder rechts und links werden dadurch noch stärker.

Es ist ein Teufelskreis, ein gordischer Knoten, den der neuen Bundeskanzler Friedrich Merz durchtrennen muss. Ob ihm das gelingt? Ich weiß es wirklich nicht…




Warum Desinformation auch heute einen Kriegsverlauf beeinflussen kann

Der ukrainische Militärgeheimdienst erwartet, dass Russland am 24. Februar, dem dritten Jahrestag seines Angriffskrieges auf das Nachbarland, den „Sieg gegen die Ukraine und die NATO“ verkünden wird. Dazu seien „russische Propagandisten instruiert“ worden, um dieses Narrativ global zu verbreiten.

Auf diese Art und Weise sollte die Bereitschaft zum Widerstand bei den Ukrainern geschwächt und das Land bei seinen westlichen Alliierten diskreditiert werden. Und als Sahnehäubchen obendrauf, habe der Kreml seine meinungsführenden Medien in Russland angewiesen, dass Narrativ zu verbreiten, dass „die Ukraine vom Westen und den USA verraten wurde“.

All das ist wenig erstaunlich, Russland ist seit Jahrzehnten top darin, öffentliche Meinungen zu manipulieren.

In seinem internationalen Standardwerk „KGB“ hat der Autor John Barron 1978 darüber geschrieben, wie der sowjetische KGB in Westdeutschland gezielt jüdische Friedhöfe schänden ließ – Grabsteine umwerfen, Hakenkreuze aufsprühen, „Heil Hitler“ aufmalen – um das Ansehen der sich nach Westen orientierenden Bundesrepublik international zu diskreditieren. Und tatsächlich zog das, der weltweite Aufschrei war gewaltig, weil man befürchtete, in Deutschland seien Nazis wieder auf dem Vormarsch, was natürlich Unfug war.

Auch der Abzug der Amerikaner aus Vietnam 1974 hatte mit Desinformation zu tun, oder sagen wir lieber mit gezielter Information der amerikanischen Bevölkerung.

+++Engagierter Journalismus ist dauerhaft nicht umsonst zu haben+++Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende+++Konto DE18 1005 0000 6015 8528 18 oder über PayPal @KelleKlaus+++

Auch damals zogen kluge kommunistische Akteure die Strippen und sorgten dafür, dass insbesondere in den Vereinigten Staaten – zu jener Zeit glaubten die Amerikaner, sie seien das Gute schlechthin auf der Welt – die Menschen von furchtbaren Kriegsverbrechen wie in Mỹ Lai 1968 erfuhren, oder sie bekamen das heute weltbekannte Foto zu sehen, von dem nackten kleinen Mädchen, die Haut verbrannt vom Napalm, das amerikanische Kampfflugzeuge abgeworfen hatten.

Kriege können heute entschieden werden durch geschickte Propaganda und durch Desinformationen

Deshalb erleben wir auch seit Beginn des russischen Angriffs eine beispiellose Welle an teils grotesken Lügengeschichten über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Dass er ein Spielcasino auf Zypern gekauft habe und dann noch eine bayerische Touristenattraktion – man müsste schallend lachen über solchen Quatsch. Aber ein Teil der deutschen Bevölkerung ist heute immer bereit, wirklich jeden Nonsens zu glauben, wenn er nur die eigenen Ansichten stützt.

 




Bestätigt sich jetzt doch, was die Trump-Kritiker vorhergesagt haben?

Als ich heute gegen 6 Uhr meinen Computer hochfuhr, fand ich eine wahre Flut von Mails und WhatsApp-Nachrichten von Lesern und Freunden vor. Donald Trump habe die Ukraine verraten – wir haben es ja immer gewusst. Und spontan beantwortete ich das bei einigen, die ich persönlich gut kenne, erstmal als übertrieben und Quatsch ab. Leider ist das nicht so.

War der Auftritt von US-Präsident Donald Trump gestern Abend auf seinem Anwesen in Mar-a-Lago (Florida) tatsächlich die von vielen befürchtete Zeitenwende?

Es gebe in der Ukraine „eine Führung, die einen Krieg zugelassen hat, den es nie hätte geben dürfen.“ Hat er das wirklich gesagt? Und dann: „Ihr hättet es nie anfangen sollen. Ihr hättet einen Deal machen können.“

Man steht fassungslos vor dieser Verdrehung der Tatsachen

Das erinnert unwillkürlich an die vergewaltigte Frau, der der Anwalt des Täters vor Gericht vorwirft, sie hätte „es ja zulassen können“, dann hätte er ihr nicht auch noch den Unterkiefer gebrochen oder sie erstochen. Oder 1940 der Luftkrieg Nazi-Deutschlands gegen britische Städte. Selbst schuld – sie hätten ja einen Deal machen können, oder?

Die Aussagen Trumps gestern sind schrecklich, bestätigen sie doch alles, was seine Kritiker vorhergesagt und viele befürchtet haben.

Das Schicksal der Ukraine, übrigens auch des Nahen Ostens, interessiert den neuen Präsidenten nicht wirklich. Er will schnell außenpolitische Erfolge einsammeln, vielleicht einen Friedensnobelpreis einsammeln und dann wieder auf den Golfplatz.

All das wird nicht passieren, sage ich voraus, als jemand, der sich sonst zurückhält mit Kaffeesatzleserei.

Was für ein Spiel läuft da zwischen Trump, Putin und vielleicht auch Xi?

Vor ein paar Tagen habe ich meine Vermutung niedergeschrieben, die USA verfolgten eine disruptive Strategie, um die Partner zu mehr Anstrengungen zu drängen. Das halte ich immer noch für möglich. Wie Putin auch verachtet Trump Schwäche – sei es von konkurrierenden Unternehmen, politischen Gegnern oder Staaten. Europa hat alles, was man braucht, um ein starker Mitspieler zu werden. Nicht ausreichend, aber alles ist im Grunde da. Wenn Trump diesen Kurs weiterführt und eigene Verbündete brüskiert, während er ChiChi mit unseren Feinden macht, dann ist für die Staaten Europas keine Zeit mehr zu verlieren.

Vor vielen Jahren gab es eine amerikanische Stiftung namens „Western Goals“, es war die Zeit des großartigen US-Präsidenten Ronald Reagan. Ein ThinkTank, wie man das heute nennen würde. Genau genommen ein bisschen mehr als das, denn wenn man Geldflüsse für die antikommunistischen „Contras“ in Nicaragua organisiert, oder eine Datensammlung über Kommunisten in den USA anlegt, dann geht man übers Denken ein wenig hinaus. Western Goals legte damals eine Buchreihe auf, in der behauptet wurde, die USA hätten in Korea und dann Vietnam ihre Verbündeten im Stich gelassen.

Interessant damals: Das Magazin „Politico“ fand 2018 heraus, dass für diese amerikanische Stiftung mehr Geld aus (West-)Deutschland gespendet wurde, als in den USA. Es gab damals tatsächlich starke Unterstützung von Politikern und Gönnern in der CSU.

Western Goals jedenfalls brachte in den 80er Jahren mindestens zwei Bücher heraus, die überschrieben waren mit „Ally Betrayed“, also „Verbündete verraten“. Im Kampf gegen den Kommunismus habe man die Menschen in den (mehr oder weniger) demokratischen Teilen Vietnams und Korea verraten. Es soll später noch einen dritten Band gegeben haben zu Nicaragua, aber das konnte ich so schnell nicht verzifizieren heute früh.

Werden die Vereinigten Staaten unter Trump ihre Freunde und Verbündeten verraten?

Ich kann und will das nicht glauben, ja nicht einmal denken. Und Leute wie Marco Rubio, der junge Außenminister, würden die das mitmachen, die ganze Administration in DC? Ich halte das immer noch für eine sich anbahnende neue Verschwörungserzählung.

Aber, leider, kann man es nicht ausschließen nach dem skurrilen Auftritt von Trump gestern in Florida. Der Auftritt von JD Vance in München war klasse, der Druck auf die fußlahmen NATO-Partner war zu erwarten und auch richtig. Selbst der disruptiven Idee von der Côte d’Azur in Gaza kann ich etwas abgewinnen, weil es so herrlich unkonventionell ist, wie Trump in den ersten Wochen agiert hat.

Sein Auftritt gestern in Florida gibt Grund zu echter Besorgnis…




Nach dem „Quadrell“: Jetzt geht’s raus und wählt endlich!

Ganz ehrlich, lassen Sie uns endlich abstimmen – und dann damit beginnen, eine bessere Politik für Deutschland zu machen!

Das sogenannte „Quadrell“ der Kanzlerkandidaten zur Bundestagswahl gestern bei RTL/NTV brachte wirklich nichts Neues, keinen Erkenntnisgewinn für politisch interessierte Bürger. Jeder hatte Highlights, jeder bekam auf die Mappe, am Meisten natürlich Alice Weidel, weil die ja von der bösen, bösen AfD ist.

Aber, ganz ehrlich: die erste Kanzlerkandidatin der AfD hat den ganzen Wahlkampf über geliefert. „Performed“, wie das die Spindoktoren der großen Parteien heutzutage nennen.

Nach Lage der Dinge wird Frau Weidel nicht Hausherrin im Bundeskanzleramt kommende Woche. Aber das Interview von Elon Musk mit ihr auf X-Spaces, die Einladung nach Budapest, wo sie von Viktor Orban wie ein Staatsgast empfangen wurde, und zuletzt das Treffen mit dem amerikanischen Vizepräsidenten in München – all das kannst Du dir nicht bei einer Werbeagentur kaufen. Und, nochmal zur Erinnerung: Vance hat die Teilnehmer der Münchner Sicherheitskonferenz und das Publikum da draußen an den Geräten schockiert mit einer Selbstverständlichkeit: Demokratie ist deshalb das überlege System auf dem Planeten, weil man die Bürger frei entscheiden lässt, wen und was sie wählen wollen. Und die Gewählten setzen sich dann zusammen, um das Beste für ihre Leute, für ihr Land, zu tun.

Weder in der amerikanischen Verfassung, noch im Grundgesetz steht etwas darüber, dass man ein Viertel der Bevölkerung (AfD und BSW) einfach vom demokratischen Prozess ausschließen und ignorieren darf, wenn es der Mehrheit und den Mainstreammedien nicht gefällt.

Persönlich, daraus mache ich seit Wochen keinen Hehl, werde ich die AfD am Sonntag nicht wählen.

Wegen ihrer schwammigen, manche sagen gefährlichen, Außenpolitik. Wer den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht klar verurteilen und den Schuldigen in Moskau benennen kann, wer aus der EU austreten will und darüber nachdenkt, die NATO zu verlassen, wer sich regelmäßig in der Residenz des chinesischen Botschafters unter konspirativen Umständen einfindet, ohne dass jemand weiß, was da gesprochen wird, während der Büroleiter eines der einflussreichsten AfD-Europaangeordneten wegen Spionage für den chinesischen Geheimdienst festgenommen wird und ein anderer sich von russischen Einflussagenten Geldkoffer überreichen (und sich dabei abhören) lässt, der kann nicht ernsthaft in die Regierung eines wichtigen Landes wie Deutschland kommen!

Und dennoch ist die AfD heute ein Machtfaktor

Weil Millionen Menschen in freier, gleicher und geheimer Wahl für diese Partei stimmen. Und all die Herrschaften der etablierten Parteien wären gut beraten, nach der Bundestagswahl und nach der Regierungsbildung – von der ich übrigens annehme, dass sie schnell vonstattengehen wird – ihr Verhältnis zur AfD wenigstens ein Stück weit zu normalisieren. Dazu gehört, dass die Partei, die sich Umfragen zufolge etwa verdoppeln wird beim Ergebnis der Bundestagswahl, einen Sitz im Präsidium des Deutschen Bundestages erhält. Und die Vorsitzendenposten der Fachausschüsse, die ihr zustehen. Und die finanzielle Ausstattung ihrer Stiftung. So, wie es alle anderen Parteien selbstverständlich auch bekommen. Und dann redet endlich miteinander, trinkt Bier zusammen oder meinetwegen esst Pizza. Und dann schaut, ob was geht in Zukunft, oder eben nicht. Aber dieses Brandmauer-Gezicke nervt nur noch…

Robert Habeck (Grünen) hat übrigens einen jungen und frischen Wahlkampf hingelegt, falls es Ihnen nicht aufgefallen sein sollte. Aber hilft nichts, er ist eben Robert Habeck und stark mitverantwortlich für „den Driss“, den die Ampel-Regierung angerichtet hat.

Die Grünen haben seit vielen Jahren die politische Agenda in Deutschland bestimmt. Sie sind die Hauptschuldigen an dem ganzen Desaster bei Klima, Wirtschaft, Familie und Migration. Es war deren Agenda, und den anderen Parteien muss man vorwerfen, dass sie widerstandslos auch den größten politischen Schwachsinn der Grünen vollzogen haben.

Über Olaf Scholz muss man kein Wort mehr verlieren. Gut möglich, dass sein Name irgendwann in den Geschichtsbüchern vergessen wird, er wird einfach nicht mehr erwähnt, und es fällt niemandem auf.

Kommen wir zum Mann auf der Pole Position: Friedrich Merz. Der Kanzlerkandidat der Union hat im Verlauf des Wahlkampfes deutlich an politischer Statur gewonnen. Wir alle erinnern uns noch, wie es anfing, oder?

„Kleine Paschas“ hat er gewagt, kleine Paschas im Fernsehen zu nennen. Weil es eben um kleine Paschas ging. Empörte grüne Pressemitteilung, und zack! Zurückrudern. Das ging mehrfach so. Jemand, der Bundeskanzler werden will, knickt nicht ein. Jedenfalls nicht schon nach 24 Stunden. Wer den Sauerländer zuletzt bei Wahlveranstaltungen, TV-Diskussionen und vor drei Wochen im Bundestag erlebt hat, das weiß, dass der Mann seine Rolle gefunden hat.

Die aktuelle Forsa-Umfrage nach dem „Quadrell“ gestern brachte einen klaren Sieger in den Augen der Zuschauer: Merz (32%), Scholz (24%), Weidel und Habeck je 18%.

Aber interessanter ist eine andere Frage, nämlich die danach, wem die Deutschen von diesen vier Personen zutrauen, Kanzler der Bundesrepublik Deutschland zu sein, unser Land in die Zukunft zu führen. Bei dieser Frage votierten 42 Prozent für Merz, lediglich 19 Prozent für Amtsinhaber Scholz. Weidel kam auf 16, Habeck sogar nur auf 13 Prozent.

Aber für ihn gab es immerhin einen Trostpreis: 34 Prozent fanden, dass Habeck am sympathischsten rüberkam…




Beim nächsten AfD-Parteitag gibt es das McDonalds-Menü

Der Katechismus der Katholischen Kirche unterscheidet zwischen lässlichen Sünden und Todsünden. Und weil Sie wissen, dass ich seit 40 Jahren mit überwiegender Zufriedenheit römisch-katholisch bin, muss ich bei den folgenden Formulierungen etwas darauf achten, nicht unter die Todsünde des Hochmutes eingeordnet zu werden. (Die anderen sechs sind übrigens Neid, Völlerei, Habgier, Wollust, Trägheit und Zorn.) Da bin ich allenfalls machmal noch bei Zorn unter Beobachtung. O.k., Völlerei….ich esse schon gern mal etwas Gutes.

Eigentlich geht es aber heute um JD Vance, den amerikanischen Außenminuster und seine begeisternde Rede gestern bei der Münchner Sicherheitskonferenz.

Welcher deutsche Politiker wagt es, vor großem Publikum über Meinungsfreiheit – nicht deren Einschränkung, sondern deren unbedingte Gültigkeit – über Gott und Abtreibung zu sprechen? Kein Wunder, dass unsere sogenannte politische Elite wie Scholz, Steinmeier und Strack-Zimmermann aufjaulen wie getretene Hunde. Leider, ich bedauere das wirklich, ist es gestern auch den Unions-Spitzen Merz und Söder nicht gelungen, sich von den rot-grünen Betroffenheitskolonnen in München deutlich abzusetzen.

„Was erlaube Vance?“

So würde der unvergessene Trainer Giovani Trapattoni das wohl formulieren…

Und ich ertappe mich beim bisweilen zynischen Grinsen (Hochmut!), wenn jetzt all die sonstigen Putinversteher plötzlich den Gast aus Amerika preisen, den neuen Heilsbringer aus Washington, bis vor ein paar Wochen noch die Kriegstreiber, die die Weltherrschaft anstreben und sich nicht nur arabisches Öl, sondern jetzt auch noch seltene Erden im Donbass einverleiben wollen. Und uns vergiften mit Microships im Kopf und Chemtrails…

Ein Weidel-Interview bei Elon Musk, denn dessen Grußwort beim AfD-Parteitag per Videoschalte, gestern die Mahnung von Vance, auch mit Rechtspopulisten zu sprechen, niemanden auszuschließen, auch wenn dessen Meinung unbequem ist – jetzt finden sie plötzlich alle Amerika ganz toll. Beim nächsten AfD-Bundesparteitag gibt’s in der Mittagspause Chicken McNuggets und BigMac, wetten?

Ich teile die Ansicht von JD Vance und Elon Musk zu 100 Prozent

Sie als meine Leser wissen das seit Jahren aus unzähligen Beiträgen. Wenn man es mit Freiheit und Demokratie ernst meint, kann man nicht einer Partei, die 20 Prozent der Bevölkerung vertritt, ihre demokratischen Rechte (Ausschussvorsitzende, Bundestags-Vizepräsident, Geld für die Stiftung) verweigern. Sonst ist man irgendwann nämlich keine Demokratie mehr.

+++Eine neue Zeit bricht an+++Und sie wird konservativ geprägt sein+++Sie braucht freie Medien, die diesen Prozess seriös und engagiert begleiten+++Medien wie dieses+++Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende über PayPal @KelleKlaus oder mit einer Überweisung auf unser Konto DE18 1005 0000 6015 8528 18+++

Und dass da erst jemand aus Amerika zu uns kommen muss, um Deutschen und Europäer zu erklären (O-Ton Vance):

„Wenn politische Führer einen wichtigen Teil der Wählerschaft vertreten, ist es unsere Pflicht, zumindest in einen Dialog mit ihnen zu treten!“ Auch wenn man nicht mit allem oder auch nur mit irgendwas einverstanden ist, „was diese Leute sagen“.

Das sollte selbstverständlich sein

Ist es aber in Deutschland nicht, wie wir alle wissen.

Und deshalb komme ich nochmal zum Ausgangspunkt zurück

Diejenigen – im wesentlichen aus AfD-Kreisen -, die sich nach der Rede von Vance überschlagen vor Begeisterung sind in vielen Fällen die gleichen Typen, die über Alexey Navalnys Schicksal nur gelacht haben, die keinen Funken Mitleid zeigen, wenn in Moskau oder St. Petersburg Kriegsgegner von der Staatsmacht zusammengeknüppelt und in Lager gesperrt werden. Da posten sie dann Lach-Smileys, diese Heuchler, wenn jeder Widerspruch jede kleine Gegenrede zu den Herrschenden im Putin-Land mit nackter Gewalt gebrochen wird. Das ist so wie die DKP in Westdeutschland früher, die gegen Atomkraftwerke in der Bundesrepublik mobilisierte, aber Atomkraft in der DDR als Zeichen des sozialistischen Fortschritts priesen.

Warum sind eigentlich Doppelmoral und Dummheit keine Todsünden?

 

 

 

 




Der Gast aus Amerika erteilt dem Polit-Establishment eine Lehrstunde in Sachen Demokratie

Am spärlichen Beifall zum Schluss der Rede des amerikanischen Vizepräsidenten D. J. Vance ließ sich erahnen, welchen Donnerschlag er mit seine Rede unter den Politikern des internationalen Establishments gerade gezündet hatte. „Ein neue Sheriff ist in der Stadt“, hatte Vance gesagt und dann klar formuliert, was die versammelte deutsche und europäische Polit-Elite nicht hören will.

Zum Beispiel, dass es ein „Skandal“ sei, dass AfD und BSW nicht zur Münchner Sicherheitskonferenz eingeladen wurden. Vance: „In einer Demokratie gibt es keinen Platz für Brandmauern. Wenn unbequeme Parteien ungehört blieben, drohten „instabile Verhältnisse“.

Ich hoffe, Friedrich Merz hat aufmerksam zugehört

„Wir sollten uns nicht vor den Menschen fürchten, nur weil sie eine andere Sichtweise haben, als die Regierung sie vertritt“, rief Vance den versammelten Politikern in Erinnerung.

Und das war nicht alles: Die unkontrollierte Massenmigration in die Vereinigten Staaten und Europa sei die größte Herausforderung für die westliche Wertegemeinschaft – nich vor Russland und China.

Vor dem Hintergrund des kürzlichen Terroranschage führte der US-Außenminister aus: „Wie oft muss noch ein Auto in eine Menschenmenge rasen , bis sich etwas ändert?“ Vance: „Die Migration ist außer Kontrolle geraten.“

Freie Meinungsäußerung sei das wichtigste Element einer Demokratie, und die Regierung Trump werde energisch gegen Desinformation vorgehen. Auch die, die während der Corona-Krise in den Vereinigten Staaten stattgefunden habe.




Deutschland sucht den Super-Kanzler – das war voll retro gestern

Das Fernsehduell gestern Abend zwischen dem auslaufenden Kanzler-Modell Olaf Scholz (SPD) und dem nächsten Hausherrn im Kanzleramt, Friedrich Merz (CDU), hätte im Grunde nach fünf Minuten abgebrochen werden können. KO-Sieg für Merz.

Es ging in den ersten Minuten nämlich nicht um Wirtschaft, Migration und Sicherheit, nicht einmal um Gendern und Familie. Es ging, wenig überraschend, um die AfD und ob man gemeinsam mit denen sinnvollen Anträgen zur Mehrheit verhelfen dürfe (was an sich schon eine unzulässige Frage in einer Demokratie ist).

Olaf Scholz erregte sich erneut über den Sündenfall im Bundestag, als es CDU und CSU einfach mal gewagt hatten, einen Antrag auf Schließung der deutschen Grenzen für illegale Migranten zu stellen, ohne Rote und Grüne vorher zu fragen. Genau genommen hat er das ja sogar. Einfach abstimmen lassen und fertig.

Merz war bestens vorbereitet und zog einen kleinen Zettel aus seiner Jacke.

Dann zitierte er genüsslich Noch-Kanzler Scholz aus seinem Interview in der Thüringer Allgemeinen. Gefragt, ob die SPD nicht Abstimmungsergebnisse in Parlamenten grundsätzlich ablehnen müsse, wenn sie durch AfD-Stimmen beschlossen wurden, verneinte Scholz und sagte: „Das ist doch keine Zusammenarbeit!“

Wie gesagt, danach hätte man einen alten Spielfilm zeigen können, Scholz in den Mantel helfen, ihm seine Aktentasche zum Auto tragen und das dunkle Kapitel seiner Kanzlerschaft ganz einfach für immer vergessen können.

Natürlich haben Sie es nicht getan, muss ja alles seine Ordnung haben

Das Duell der beiden Spitzenleute der Dino-Parteien CDU und SPD hatte wenig Esprit, außer in diesem Moment. Im Grunde sind das ja ritualisierte Veranstaltungen ohne echte Höhepunkte und ohne wirklichen Erkenntnisgewinn beim Zuschauer. Man ergeht sich in den Themen der Tagesaktualität und spult ab, was man in unzähligen Wahlkampfreden auch schon gesagt hat. Im Grunde ist es wie beim Casting für „Deutschland sucht den Super-Kanzler“ – wer wirkt sympathischer, wer ist schlagfertiger?

Was aber gar nicht stattfindet, ist eine grundsätzliche Reflexion über die Frage: Wohin wollen wir mit dieser Gesellschaft überhaupt? Wie sieht Deutschland in 20 Jahren aus? Welche Zukunft haben unsere Kinder und Enkel?

Gestern Abend vor dem Super Bowl telefonierte ich noch lange mit einem alten Bekannten in den USA. Er war viele Jahre US-Diplomat in verschiedenen Ländern, auch in Deutschland, und wir unterhielten uns über seinen neuen Präsidenten und die neuen Minister. Wir waren uns einig, dass Donald Trump dieses Mal vorbereitet war auf die Amtsübernahme – anders als 2017. Der Mann und sein Umfeld wissen GENAU, was Sie wollen, wohin sie das Land steuern wollen. Und was sie nicht wollen – zum Beispiel die links-woke Geldverteilbehörde USAID.

Ja, ich weiß, ein Bundesrichter hat gerade die von Trump verfügte Zwangsfreistellung von 2300 Mitarbeitern per Einstweiliger Verfügung gestoppt.

Aber das Weiße Haus wird einen anderen Weg finden, dieser global agierenden linken Krake das Handwerk zu legen. Das ist Politik, das ist es, mit seiner vom Wähler verliehenen Macht etwas wirklich zu verändern. Ist so etwas in Deutschland möglich?




„David Vincent hat sie gesehen“: Die Wahrheit ist irgendwo da draußen – ganz sicher

Eigentlich hat alles angefangen, als ich 11 Jahre alt war. Meine Eltern waren wunderbare bürgerliche Leute und dementsprechend auch tolerant, wenn ich zum Beispiel abends noch etwas im Fernsehen anschauen wollte, es aber bereits nach 19 Uhr war. Ich konnte so süß sein damals, da ging einiges durch, was meine Klassenkameraden eben nicht durften. Eine Serie, die mich damals sehr fesselte hieß – nein, nicht „Bezaubernde Jeannie“ – sondern „Invasion von der Wega“ und lief im ZDF. Hauptperson war der fiktive Architekt David Vincent (Roy Thinnes).

Als der sich nämlich eines Abends, unterwegs mit dem Auto, verfahren hatte, beobachtete er auf einem Feld die Landung eines Ufos. Nachdem das wieder abgeflogen war, alarmiert Vincent die Polizei, die aber keine Spuren findet und ihm nicht glaubt. So beginnt er selbst mit Nachforschungen, findet heraus, dass Außerirdische in menschlicher Gestalt bereits Schlüsselpositionen in Regierungen und Behörden übernommen haben, um eine große Invasion vorzubereiten. Zu unterscheiden von richtigen Menschen waren sie nur durch eine Verkrümmung des kleinen Fingers. Glauben Sie mir, wir Jungs haben nach der TV-Vorlage gespielt nachmittags, vorzugsweise in den Gängen des Bahnhofs der lippischen Kleinstadt Lage. Und wer am besten seinen kleinen Finger verkrümmen konnte, war der Held.

Kommt Ihnen das bekannt vor?

Klar, das ist eine typische Verschwörungstheorie, wie man heutzutage nicht zu glaubende Geschichten pauschal abqualifiziert, die aber manchmal eben doch wahr sind.

Das Thema hat mich damals als kleinen Jungen durch diese Serie angesprungen, und als einer meiner Onkel damals mir dann auch noch ein Exemplar der Monatszeitung „Ufo-Nachrichten“ schenkte, ließ es mich nicht mehr los

Ich habe dann später alle Bücher von Erich von Däniken gelesen, war zweimal bei Vorträgen von ihm. Einmal waren wir nach seinem Vortrag in Detmold zusammen noch eine Pizza essen. Ein faszinierender Mann, sympathisch, mit umfassenden Wissen. Stammen wir Menschen von Besuchern aus dem All ab? Sind wir eine gezielte genetische Mutation? Es gibt Hinweise auf all das, die sich nicht einfach mit einer Handbewegung vom Tisch wischen lassen, wenn man sich dem Thema ernsthaft nähern will.

In den vergangenen Monaten schaue ich immer mal wieder rein, wenn der großartige US-Podcaster Joe Rogan sich auch solcher Themen annimmt. Der Mann hat die Gabe, Gespräche mit Gästen zu führen, die er nicht vorführt, sondern mit denen er sich ernsthaft auseinandersetzt. Beim deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen hätte Rogan keine Chance. Einfach mal unvoreingenommen fragen. Wie sah es da aus in diesem Ufo? Wo ist eigentlich die Bundeslade der Israeliten abgeblieben, in der sich die beiden Steintafeln mit den Zehn Geboten Gottes befinden? Oder: Sind Zeitreisen wissenschaftlich möglich? Ist Sergei Ponomarenko, der 2006 in Kiew auftauchte und behauptete, er sei ein Zeitreisender aus dem Jahr 1932, vielleicht echt? Kann das wirklich sein?

Bevor Sie denken, ich konsumiere LSD…

Nein, ich nehme überhaupt keine Drogen, habe es nie auch nur probiert. Wenn Sie von Bier, Wein, Ouzo und Rum in geringen Mengen absehen. Und Marihuana? Wenn Sie in der Kurve eines Fußballstadions stehen, kommen Sie heute nicht mehr darum herum, zu wissen, wie das riecht.

Aber ich bin Journalist geworden, weil ich neugierig bin, alles wissen will

Und ich höre mir alles an, was interessant klingt. Das heißt nicht, dass ich dann alles glaube. Nicht einmal Politikern oder Kirchenfürsten wie Herrn Bätzing.

Immer mal wieder treffe ich aber auch Leute, die mir ernsthaft zu Themen wie dem angeblichen Ufo-Absturz 1947 in Roswell/New Mexico einen ganz neuen Blickwinkel verschaffen. Vor über 20 Jahren lernte ich Johannes von Buttlar kennen, einen Buchautor, der gut recherchiert und schreibt über solche Themen, und der von der etablierten Presse scharf kritisiert wird. Aber das ist heutzutage ja manchmal eine Auszeichnung.

Im gediegenen „Bayerischen Hof“ in München stellte er damals ein paar Journalisten sein neues Buch vor, und Klaus war dabei.

Nach dem offiziellen Teil sprach ich ihn persönlich an, stellte mich vor und bat, ob wir privat mal ein paar Minuten sprechen können über das Thema Roswell. Buttlar hat auch darüber ein Buch geschrieben, war zur intensiven Recherchen in New Mexico und sprach dort damals auch mit Glenn Dennis, dem örtlichen Bestattungsunternehmer. Der hatte kurz nach dem angeblichen Absturz eines Ufos, bei dem mehrere Leichen von kleinwüchsigen Aliens gefunden und abtransportiert worden seien, einen Anruf der Militärbasis erhalten, ob er in der Lage sei, zeitnah mehrere Kindersärge zu liefern.

Johannes von Buttlar erzählte mit bei Kaffee und Gebäck ausführlich über seine Begegnung mit Dennis und gewährte mir dann einen ganz anderen Blickwinkel auf das Geschehen 1947, der mich bis heute beschäftigt.

Also, was ich Ihnen sagen will: In den vergangenen Monaten hat es eine Vielzahl von Ufo-Sichtungen gegeben, besonders – aber nicht nur – im Raum New Jersey/USA, aber auch in Europa. Ungewöhnlich viele, belegt durch Filmaufnahmen und Aussagen von kommerziellen Piloten ebenso wie Militärfliegern. Wenn Sie sich das unvoreingenommen anschauen, offiziell freigegen vom US-Verteidigungsministerium, dann denken sie nicht unbedingt an Außerirdische, aber Sie fragen sich unwillkürlich. Was zum Teufel ist das, was da herumfliegt? Und wer steuert es und warum?

Bleiben Sie unvoreingenommen! Oder frei nach „Akte-X-Agent“ Fox Mulder: Die Wahrheit ist irgendwo da draußen…




ZDF-„Schlagabtausch“: „Es war so gesehen nicht wirklich repräsentativ“

Dass es einen Berufszweig Crowd-Management gibt, habe ich erst irgendwann im Jahr 2005 erfahren. Da war ganz Deutschland im Jagdfieber, als RTL „Deutschland sucht den Superstar“ ausstrahlte. Und als guter Vater bin ich dann mal zu einer Live-Sendung in Köln mit einem unserer Kinder gegangen. Nicht Presseplätze mit Catering, sondern mittendrin im Publikum, frei nach Mao Tse-Tung: Der Reporter muss im Volke schwimmen, wie ein Fisch im Wasser.

20 Minuten vor Beginn der Livesendung kamen mehrere sympathische junge Leute mit T-Shirts „Crowd Management“ und einem Agenturnamen aufgedruckt heraus und rockten das Auditorium, sprachen mit Besuchern, herzten aufgeregte Kinder, rissen Witze. Kurzum: Bevor die Sendung begann, war das Publikum in allerbester Laune, klatschbereit und erwartungsvoll. Mit sowas kann man heute Geld verdienen.

Denn bei Fernsehsendungen kommt es auch natürlich auch ganz stark aufs Publikum und seine Reaktionen an. Nicht ein paar Dutzend oder auch 3000 Menschen in der Halle können Wahlen oder Verkaufserlöse beeinflussen, das große Spiel findet bei den Millionen „da draußen an den Geräten“ statt.

Und so ist das, was sich jetzt im sogenannten ZDF-„Schlagabtausch“ abspielte, überhaupt kein singuläres Ereignis. Der Skandal, das Vortäuschen von Pluralismus im öffentlich-rechtlichen System – nennen wir es Staatsfunk – ist latenter Dauerzustand.

Als 25-Jähriger war ich zwei Jahre Pressesprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion in Bremen. Und Radio Bremen ist Rotfunk in Reinkultur. Irgendwann, es muss 1986 oder 1987 gewesen sein, gab es eine der berüchtigten Talksendungen „3 nach 9“ mit zwei bekannten Politikern, einer war der junge Edmund Stoiber von der CSU aus Bayern. Eine Diskussion, bei der auch das Studiopublikum einbezogen wurde. Mein Job war dabei, mit dem Sender zu verhandeln, dass möglichst viele Unionsfreunde live im Publikum dabei sein konnten. Dann trommelte ich im Landesverband 50 gute Leute dafür zusammen. Vorher treffen in einem Parteibüro, kurzes Briefing und für jeden hatte ich einen kleinen Zettel mit einer Anregung für eine möglichst fachkundige Frage dabei.
So läuft das, ich hoffe, nicht in allen Polittalk-Formaten, aber in vielen

Seit Jahrzehnten.

Gerade fällt mir auch eine Diskussion vor Jahren bei ARD-Maischberger über Feminismus ein, zu der auch Alice Schwarzer eingeladen war. Maischberger eröffnete ihre Sendung mit einer Umfrage. Jeder im Publikum hatte einen Schalter mit einem Ja- und einem Nein-Knopf in der Hand. Und die Moderatorin wollte vom unvoreingenommenen Publikum wissen, ob die Gleichberechtigung in Deutschland schon erreicht sei. Erwartungsgemäß war das Ergebnis zu über 80 Prozent (in meiner Erinnerung) NEIN.

Eine andere Teilnehmerin aus der Gesprächsrunde erzählte mir am Tag danach, dass sie nach der Sendung beim gemeinsamen Häppchen-Essen festgestellt hatte, dass Frau Schwarzer Mitglieder der „Emma“-Redaktion mitgebracht hatte und Frauen aus der Feminismus-Industrie, was Maischberger ganz offensichtlich gewusst habe, da sie diese Leute ja eingeladen hatte. Von wegen, wir befragen mal ganz normale Frauen…

Aber zurück zum ZDF-„Schlagabtausch“

Zur Diskussion versammelt waren beim ZDF der FDP-Vorsitzender Christian Lindner, Sahra Wagenknecht vom BSW, CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt, dann der Grünen-Chef Felix Banaszak und Tino Chrupalla von der AfD, der kurzfristig für Alice Weidel eingesprungen war, und dann noch der Linken-Bundeschef Jan van Aken.

Und wissen Sie was? Schon bei der Vorstellung der Diskutanten gab es nur Beifall für den Grünen Banaszak und den dunkelroten van Aken. Für die anderen rührte sich im Publikum keine Hand.

Und dachte man zu Beginn, dass das vielleicht ein Zufall gewesen ist – mitnichten.

Immer wenn zum Beispiel der Linke kräftig gegen Chrupalla austeilte, jubelte das Publikum stürmisch. Die ganze Sendung war das übliche in Deutschland beliebte Talkskow-Format: „Alle gegen den von der AfD!“ Hier wurde ganz offensichtlich nicht im geringsten Wert darauf gelegt, auch nur einen Hauch von Fairness zu dokumentieren. Da war ein Auditorium zusammengepuzzelt worden, das an den richtigen Stellen brav den Jubelperser gab. Als etwa der Linke van Akten Chrupalla über den Mund fuhr: „Jetzt halten sie mal Ihren rechten Rand“, herrschte Volksfeststimmung auf den Rängen. Das linksgrüne Jubel-Prekariat hatte einfach nur Spaß an dem Abend. Auffällig viel, wie vielen TV-Zuschauern zuhause und auch Politikern auffiel.

So kritisierte Jan-Marco Luczak (CDU)auf X: „Merkt Ihr noch was? So macht ihr die AfD erst richtig groß.“

Und FDP-Urgestein Wolfgang Kubicki sagte gegenüber der BILD: „Ich fordere das ZDF auf, sich zur linken Publikumsauswahl in der Sendung ‚Schlagabtausch’ zu erklären. Es ist offensichtlich, dass Grüne und Linke ihre Claqueure zielgerichtet in diese Sendung geschleust haben, um das Meinungsbild der Fernsehzuschauer zu beeinflussen.“

Tatsächlich gab ZDF-Hauptstadtkorrespondent Dominik Rzepka dann offen zu, dass sich das vom Sender generierte Studiopublikum hauptsächlich aus direkt eingeladenen Studenten der notorisch linksgerichteten Freien Universität (FU) und der Humboldt-Uni (HU) zusammensetze. Sie haben viel von diesen „Bildungsstätten“ gelesen im Zusammenhang mit Palästinenser-Randale und der Unfähigkeit von Berliner Hochschulleitungen, damit umzugehen. Rzepka resümierte: „Es war so gesehen nicht wirklich repräsentativ.“ In der Tat.




„Elendes Loch“ – Trump will den Gazastreifen übernehmen und zur Riviera im Nahen Osten entwickeln

„Phänomenale Lage am Meer mit bestem Wetter“…

So beschreibt US-Präsident Donald Trump den zerbombten Gazastreifen im Nahen Osten und kündigte an, die USA werden den Landstreifen „übernehmen“ und wirtschaftlich entwickeln. Bei einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Weißen Haus versprach Trump weiter: „Wir werden ihn besitzen.“

Vor wenigen Tagen habe ich zufällig in irgendeine deutsche Fernseh-Palavershow reingezappt, in der es auch um Trump ging. Einer in der Runde, ich weiß nicht mehr wer, sagte sinngemäß: „Donald Trump ist vollkommen bizarr, aber er ist auch faszinierend.“ Das ist exakt das, was ich denke. Der Mann ist unkonventionell, er leitet die führende Supermacht auf diesem Planeten wie einen Großkonzern, aber ohne Aufsichtsrat. Er schart enge Vertraute um sich, die zum Teil vollkommen unabhängig von Politik und geldwerten Vorteilen sind. Wie Elon Musk. Den habe ich in einem Interview gesehen – ich meine, es war bei Joe Rogan – wo er sagte, wenn ihm jemand 30 Millionen Dollar anböte, dafür dass er seine Überzeugung ändere, dann würde er ohne zu zögern ablehnen. Und ich zweifle keine Sekunde daran, dass er es täte.

Insofern ist das amerikanische Experiment, die Donald-Trump-Experience, wirklich faszinierend. In seiner ersten Amtszeit hat er schon viele Dinge richtig gemacht, und viele unkonventionell. Wenn Sie an seinen Spontanbesuch bei Diktator Kim Jong Un am 38. Breitengrad denken – das war ganz großes Kino. Warum sind eigentlich Obama, Clinton & Co. nicht auf solche Ideen gekommen?

CSU-Chef Markus Söder würde zu Trumps Gaza-Idee wohl spontan sagen: „Steiler Move!“

Denn die Idee hat was. Wer Geschäfte macht, führt nicht Krieg miteinander. Und im Nahen Osten ist seit Jahrzehnten immer Krieg, immer Hass und unendliches menschliches Leiden.

Was konkret hat der US-Präsident also vor?

Erster Schritt: Alle „gefährlichen nicht explodierten Bomben und andere Waffen“ werden geräumt, das völlig zerstörte Gebiet „eingeebnet“. Nach 15 Monaten Krieg sei der Gazastreifen ein „elendes Loch“.

Dann würden sie den Landstreifen wieder aufbauen, neue Häuser, Straßen, die ganze Infrastruktur mit zuverlässiger Strom- und Wasserversorgung.
Die dort jetzt noch lebenden Menschen müssten vorübergehend umgesiedelt werden, vorzugsweise nach Ägypten.

So könne aus dem Landstreifen eine „Riviera des Nahen Ostens“ werden: „Das wird für die Palästinenser wunderbar sein.“

Ist das verrückt?

Nein, es ist genial! Es ist visionär, es ist Probleme ganz neu zu denken. Inzwischen melden sich die ersten der notorischen Reichsbedenkenträger im Netz zu Wort. Dieser böse Trump, jetzt kämen wieder Millionen Flüchtlinge nach Deutschland, und der IS würde auferstehen aus – im wahrsten Sinne – Ruinen. Aber das halte ich – wie der Amerikaner sagen würde – für Bullshit. Wenn die Palästinenser eine echte Perspektive bekommen, vernünftig versorgt werden, und dann sich selbst einen bescheidenen Wohlstand aufbauen können, meinetwegen auch mit Tourismus, dann müssen sie nicht mehr nach Europa kommen im Schlauchboot. Hilfe zur Selbsthilfe hieß das früher mal. Genau diesen Weg beschreitet Donald Trump jetzt.
Nur, wenn die USA neben Grönland, Kanada und dem Panamakanal jetzt auch noch Gaza übernehmen – hoffentlich fühlt sich Kreml-Putin dann nicht wieder bedroht.