„Wenn Sie tot sind, drücken Sie bitte die 3…“

„Wir freuen uns über ihren Anruf. Die nächste freie Leitung ist für Sie reserviert….“

Seit 25 Minuten höre ich das, unterlegt mit Fahrstuhlmusik. Ich bin genervt über die Telefonansagen, die es jetzt nahezu überall in Arztpraxen gibt. In Arztpraxen! Wo man anruft, wenn man krank ist. Manchmal sehr krank.

„Wir freuen uns über ihren Anruf. Die nächste freie Leitung ist für Sie reserviert….“

Natürlich muss auch ein Arzt seine Praxis effektiv organisieren, die Arzthelferinnen müssen auch mal arbeiten können. Wer wollte das bestreiten?

„Einen Augenblick bitte noch…“

Aber dass nirgendwo mehr ein Mensch rangeht, oder man auf Anrufbeantworter hinterlassen muss, wenn man mal mit einem Menschen sprechen möchte, ist ein echtes Ärgernis. Die Behandlung von Patienten, die am Fließband im ärztlichen Produktionsprozess vorbeigeleitet werden, habe ich schon in einer Kolumne für die Rheinische Post 2013 zum Thema gemacht. Wenn Sie Zeit und Lust haben hier nachzulesen.

Aber auch da, wie so oft in unserem Staat, sind wir als Bürger vollkommen machtlos.

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Wir brauchen keine öffentlich-rechtliche Unterhaltung!

„Hallo Europe, this is Finland, Helsinki….“

Unser sympathischer öffentlich-rechtlicher Sender 1Live hier im Westen läuft bei mir im Auto fast immer. Das sinnfreie Gelaber der Moderatoren ist oft nur schwer zu ertragen, zugegeben, und wenn Nachrichten oder politische Beiträge kommen, gibt es inzwischen so einen Automatismus, wo mein  Zeigefinger der rechten Hand sofort nach vorne schnellt und den Sender wechselt.

Aber 1Live spielt für Menschen wie mich einfach die beste Mucke auf langen nächtlichen Autofahrten.

Heute Abend was ich wie so oft auf der Autobahn unterwegs nach Hause und 1Live lief. „Europes biggest Dance-Party…“ und so. 11 europäische Jugendsender mit gleicher Musik folgten halbe Stunde auf halbe Stunde. House Music, Techno, die besten Djs aus London, Vienna, Kiev, Helsinki und so weiter. Glauben Sie mir: Nachts mit 170 km/h auf dem Highway, da gibt es nichts Besseres als diese Musik. Zu Hause höre ich das nie. Sie müssen sich das vorstellen wie mit dem Tomatensaft auf Flugreisen, den fast alle NUR und ausschließich über den Wolken trinken und nicht zu Hause. Oder eiskaltes Efes-Bier an der türkischen Riviera, auch für deutsche Kehlen Bombe. Und wenn ich dann so eins in Wuppertal aufmache…bah…

Also die Idee, coole Musik von Radiosendern aus europäischen Metropolen zu verbinden – super. Großartig!

Aber dann stellt sich am Ende des Tages auch wieder die Frage: Brauchen wir zwangsgebührenfinanzierte Staatssender für sowas? Haushaltsabgabe, Demokratieabgabe für DJs und Techno? War das die Idee des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, als er 1946 gegründet wurde? Ich glaube nicht. Und einmal mehr: Unterhaltung raus aus der „Grundversorgung“, Zwangsgebühren halbieren. Oder noch besser: Abschalten und fertig!




Gleiches Recht für Alle: Gier ist keine Tugend

Der Fall des Starkochs, Bestsellerautors, „Fernsehkochs“ und Gastwirts Alfons Schuhbeck ist unter verschiedenen Gesichtspunkten einer Betrachtung wert.

2,3 Millionen Steuern soll er mittels manipulierter Computersysteme hinterzogen haben. Nun ist er angeklagt und muss sich vor dem Münchner Landgericht verantworten. Wenn es schlecht läuft, wird er in eine Zelle einfahren wie zuvor Uli Hoeneß und andere. Wohl auch deshalb hat sich Schuhbeck jetzt wohl entschlossen, reinen Tisch zu machen und nicht nur stückchenweise seine kriminelle Energie offenzulegen.

Was ich nie verstehen werde ist, warum solche Menschen so etwas tun. Weil sie es können, greift zu kurz. Das sind Leute, die Millionen verdienen, die eine exzellente öffentliche Reputation haben, Bücher signieren und Autogramme schreiben. Die eigentlich alles haben, was man zum Leben braucht. Warum bekommen die den Hals nicht voll? Sie müssen doch wissen, wie das letztlich immer endet. Prominete haben in Deutschland definitiv keine Nachsicht zu erwarten. Nicht vor dem Richter, nicht vor der Öffentlichkeit und auch nicht in der BILD.

Auf der anderen Seite finde ich gut, dass es keinen Promi-Bonus für Leute gibt, die unseren Staat um viel Geld betrügen, und damit uns alle. Ich bin nicht so der „Hängt ihn!“-Typ, aber Schuhbeck muss für seine Taten streng nach den Buchstaben unserer Gesetze be- und wahrscheinlich verurteilt werden. Und ich bin froh, dass wir in Deutschland eine unparteiische Gerichtsbarkeit haben – das Bundesverfassungsgericht in Einzelfällen mal ausgenommen…

Nicht nur die Heizkosten explodieren. Die Krise hat auch dazu geführt, dass alternative Medien kaum noch Spenden bekommen, obwohl sie gerade jetzt so wichtig für die Meinungsbildung in Deutschland sind. Bitte unterstützen Sie meine Arbeit mit Ihrer Spende über PayPal @KelleKlaus oder auf unser Konto DE18 1005 0000 6015 8528 18!

 

 

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 73-Jährigen vor, unter anderem mit Hilfe eines Computerprogramms Einnahmen am Finanzamt vorbeigeschleust zu haben. Insgesamt geht es um mehr als 2,3 Millionen Euro Steuern, die Schuhbeck so zwischen 2009 und 2016 im «Orlando» und in den «Südtiroler Stuben» hinterzogen haben soll.




Liebesgrüße aus Kiew: Brücke kaputt

In einer Spezialoperation des ukrainischen Geheimdienstes SBU wurde am frühen Morgen die 19 Kiometer lange Brücke zwischen Russland und der von Moskau annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel schwer beschädigt. Dabei wurden mindestens drei Menschen getötet. Durch die Explosion eines LKWs auf der Brücke wurden sieben mit Treibstoff gefüllte Kesselwagen eines Güterzugs in Brand gesetzt. Teile der Fahrbahn brachen danach ein und der Verkehr über die Brücke musste wegen der enormen Schäden komplett eingestellt werden.

Die sogenannte Kertsch-Brücke wurde nach drei Jahren Bauzeit und drei Milliarden Euro Kosten im Frühjahr 2018 zunächst als Autobahnbrücke, dann im darauffolgenden Winter auch als Bahnstrecke eröffnet. Der russische Präsident war 2018 dabei und ließ sich im Führerhaus eines Zuges  fotowirksam in Szene setzen. Über die Brücke werden der Nachschub und die Versorgung der russischen Truppen auf der Krim sichergestellt – bis  heute früh.

 




Brasilien-Wahl: Stichwahl und erneutes Desaster für die Meinungsforscher

Die erste Runde der brasilianischen Präsidentschaftwahlen ist vorbei. Der Sozialist Lula da Silva hat knapp die Nase vorn vor dem amtierenden Präsidenten Jair Bolsonaro, einem Konservativen, der für Familienwerte und wirtschaftliche Freiheit steht. Lula entschied die erste Runde mit 48 gegen 43,6 für sich. Entschieden ist damit aber noch nichts, die Stichwahl findet am 30. Oktober statt.

Was man allerdings jetzt schon feststellen kann: Demoskopen und Medien haben erneut massiv versagt. Die Berichterstattung war, wie 2016 vor der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten, eher vom eigenen Wunschdenken der Mainstream-Journaille als vom Willen zu unparteiischer und fairer Berichterstattung geprägt. Wenn es gegen Konservative geht, Rechtspopulisten gar, ist anscheinend jedes Mittel erlaubt. Bis kurz vor der Wahl noch wurde Lula ein Vorsprung von mehr als 15 Prozent gegenüber Bolsonaro prognostiziert. Am Ende waren es vier. Und in vier Wochen kann noch viel passieren. Bolsonaro ist volkstümlich, ein Präsident zum Anfassen. Seine Kundgebungen bringen bisweilen Hunderttausende Anhänger auf die Straßen. Seine Motorrad-Korsos mit Zehntausenden Bikern rund um ihren Präsidenten sind legendär.

Bolsonaro hat eine Wahlschlacht nur knapp verloren, was an sich schon einer Sensation gleichkommt. Aber es ist noch nicht vorbei.




China und Indien zunehmend genervt von Putins Feldzug

Der Krieg Putins gegen das Nachbarland Ukraine war von Anfang an eine schlechte Idee. Die völlige Fehleinschätzung der Kampfkraft der ukrainischen Streitkräfte – jahrelang ausgebildet und vorbereitet auf den Ernstfall von amerikanischen und britischen Beratern – und dem Willen der Ukrainer, ihr Land, ihr Leben und die nationale Souveränität zu verteidigen, ließ bereits nach wenigen Wochen ahnen, dass dieser Krieg für Russland zu einem Desaster werden könnte.

In den vergangenen zwei Wochen hat die Ukraine Tausende Quadratkilometer der zwischenzeitlich von Russland besetzten Gebiete im Osten des Landes befreit.

Die EU bereitet gerade nach der russischen Teilmobilisierung ein fünftes umfassendes Paket weiterer harter  Sanktionen vor.

Wenn das Ölembargo der EU im kommenden Jahr vollständig in Kraft tritt, werden China und Indien die einzigen Notanker für Russlands massiv angeschlagene Wirtschaft sein. Für den Westen wird Russland nämlich auf viele Jahre als Handelspartner komplett ausfallen.

Und genau da eröffnet sich gerade eine weitere Front für Putin.

Insbesondere aus China kommen immer kritischere Töne über Russlands Feldzug. Peking ist erkennbar genervt über die Beratungsresistenz in Moskau, wie man jüngst beim Treffen der Staatschefs der sogenannten „Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit“ – eine Art gegen-G7 – in Usbekistan beobachten konnte. Nun forderte gestern ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums einen schnellen Waffenstillstand in der Ukraine und eine Lösung, die den „legitimen Sicherheitsbedenken aller Parteien“ Rechnung trägt. Und genau das will Putin gerade nicht. Er will Landnahme, „russische Erde einsammeln“.

Auch der indische Ministerpräsident hat Putin inzwischen öffentlich wissen lassen, dass er den Krieg gegen die Ukraine für einen Fehler hält.

Die Hoffnung der Unterstützer Putins, man werde mit China und Indien schon adäquat die Sanktionen des Westens auffangen, dürfte sich als Luftblase erweisen. Derweil kann die Ukraine auf die starke und feste Unterstützung Amerikas und Europas weiter bauen.




So viele „Baustellen“ an jeder Ecke – heute mal wieder Rocker

Viele Rockergruppen bestehen – wie Sie alle wissen – nicht nur aus reizenden alten, weißen Männern, die gern Harleys fahren. Zahlreiche Gruppen machen fette Gewinne mit kriminellen „Geschäften“. Drogen, „Schutzgelderpressung“, Prostitution – die Palette der millionenschweren Dienstleistungen ist groß.

Offenbar widmen sich die Sicherheitsbehörden in jüngster Zeit intensiver den Rockeraktivitäten, jedenfalls läuft heute morgen swieder eine große Razzia, bei der bundesweit 1300 Polizeibeamte 45 Wohnungen und „Hafträume“ durchsuchen, unterstützt von Spezialkommandos (SEK) aus mehreren Bundesländern und der Sondereinheit GSG9, eigentlich gegründet, um Geiseln zu befreien und gegen Terroristen vorzugehen. Die Besten, die wir haben in Deutschland – im Einsatz gegen die „Outlaw Motorcycle Gang (OMCG)“, die ihren Namen zurecht trägt. Gerade haben sie noch ein Clubfest auf einem Grundstück im Berliner Bezirk Reinickendorf gefeiert. Hunderte (!) kamen und feierten mit.

Was ist los in diesem Land?

Es ist gut, dass die Behörden das im Blick haben und Recht und Gesetz durchzusetzen versuchen. Aber es gibt so viele „Baustellen“, die unseren Rechtsstaat herausfordern. Und die vielgepriesene Mitte der Gesellschaft arbeitet hart, um irgendwie Krise auf Krise zu überleben und am Heiligen Abend Lebkuchen in der beheizten Wohnugn essen zu können. Die Tage werden mehr, an denen ich denke, dieses Land ist nicht mehr zu retten, jedenfalls nicht dieses Land, wie meine Generation es noch kannte.

Fakten, Fakten, Fakten – und eine klare bürgerlich-konservative Haltung. Das ist dieser Blog! Bitte unterstützen Sie meine Arbeit mit einer Spende über PayPal @KelleKlaus oder auf unser Konto DE18 1005 0000 6015 8528 18!




Wie fit ist Joe Biden fürs Präsidentenamt?

Peinlicher Aussetzer oder demonstrative Ehrerbietung? Bei einem öffentlichen Auftritt vor Publikum im Weißen Haus suchte der US-Präsident nach einer im August verstorbenen Abgeordneten.

Ist «Jackie … hier? Wo ist Jackie?», fragte Biden vor Unterstützern von Initiativen im Kampf gegen den Hunger.

«Ich denke, sie wollte nicht hier sein», sagte der 79-Jährige weiter und meinte damit die republikanische Abgeordnete Jackie Walorski, die im August bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Eine Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, sagte später zur Erklärung, Biden habe die «unglaubliche Arbeit» der Abgeordneten zu dem Thema lobend erwähnen wollen.

Außerdem sei Walorski ihm in Gedanken sehr präsent gewesen, weil er ihre Familie für Freitag ins Weiße Haus eingeladen habe, sagte Jean-Pierre. Biden werde dann ein Gesetz unterzeichnen, mit dem eine Klinik für Veteranen nach Walorski benannt werde. «Natürlich war sie deswegen in seinen Gedanken», sagte Jean-Pierre.

Kann natürlich sein, aber es sind genau solche Versprecher, die Menschen immer wieder daran zweifeln lassen, ob Biden noch die geistige Fitness aufbringe, um die Geschicke des mächtigsten Landes der Welt zu leiten.

 




Hybride Kriegsführung gibt es nicht nur von außen

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine trägt überall in Europa zur Selbstvergewisseung bei. Wer sind wir, der Westen? Was sind wir bereit zu tun, um unsere Freiheit zu verteiden? Und: Welchen Herausforderungen stehen wir Deutschen in Zukunft gegenüber?

Generalleutnant Carsten Breuer übernimmt morgen das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr, um unser Land und unsere Gesellschaft zu schützen. Alas größte Gefahr benennt er in einem Interview die „hybriede Kriegsführung“ gegen unser Land:

Als hybride Kriegsführung wird es bezeichnet, wenn gegnerische Mächte auf eine Kombination aus klassischen Militäreinsätzen, wirtschaftlichem Druck, Hackerangriffen auf die Infrastruktur bis hin zu Propaganda in den Medien und sozialen Netzwerken setzen.

Was er nicht benennt, und was auch nicht seine originäre Aufgabe ist, das ist die hybride Kriegsführung aus dem Innern, über Jahre auch aus den Schaltzentralen der Macht. Die von der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verantwortete Politik lässt sich durchaus als hybride Kriegsführung ansehen – gegen das eigene Land.

Der persönlich zu verantwortende ungeregelte Massenzuzug von 1,6 Millionen jungen Männern aus dem islamischen Kulturkreis nach Deutschland, das Abwirtschaften unserer Streitkräfte und das Rückgängigmachen von Wahlen haben unserem Land mehr geschadet als dümmliche von Russland finanzierte Internetkampagnen. Nur leider zieht niemand diese Frau dafür zur Verantwortung.

 




Zu Zweit durch die Zeit

Der Schweizer Tennisprofi Roger Federer hat sein letztes Match gespielt. Das Publikum feierte den Ausnahmespieler minutenlang mit Sprechchören,  und der lange im Welttennis dominierende Sportler weinte hemmungslos, selbst in der anschließenden Pressekonferenz musste er immer wieder seine Statements unterbrechen.

Auf dem Platz wandte er sich direkt an seine Frau und sagte: «Ohne dich wäre ich nie so weit gekommen. Du hast es mir erlaubt, immer weiter zu machen.» Du hast es mir ERLAUBT immer weiter zu machen. Was für ein gewaltiger Satz, oder?

Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau, so sagt man. Und in der heutigen Zeit trifft auch zu: Hinter jeder starken Frau steht ein starker Mann. Und bevor Sie mich jetzt ermahnen, hinter einem starken Mann könne auch ein starker Mann, hinter eine Frau auch eine Frau, hinter einem Transgender auch ein Cis oder was auch immer stehen – darum geht es mir gar nicht.

Mir geht es darum, dass ich den Zweierbund fürs Leben immer noch für das perfekte Lebensmodell halte, um gut durch anstrengende Zeiten zu kommen. Ausnahmen gibt es immer, klar.

Aber zusammenhalten durch dick und dünn, wenn Turbulenzen entstehen, miteinander reden, Lösungen finden, sich unbedingt vertrauen, ehrlich sein. Dann klappts auch bei Gegenwind. Leider sind viele Menschen heute nicht mehr fähig, sich auf so etwas einzulassen. Schön, dass es bei den Federers geklappt zu haben scheint.