Exkommunion für AfDler

In einer weiteren Eskalations-Stufe in Sachen staatsnahe Dienstleistungen, hat die Deutsche Bischofskonferenz gestern alle Katholiken in der AfD zu Menschenfeinden, Nationalchauvinisten und Rechtsextremisten erklärt. Die Bischöfe verbieten ihnen, in der Kirche liturgisch tätig zu sein.

„Anstatt für Klarheit und Einigkeit der Gläubigen zu sorgen, stiften die Bischöfe lieber noch mehr Verwirrung und Zwietracht im eigenen Haus und in der Gesellschaft, als ihr unsägliches Agieren in Sachen Synodaler Weg das ohnehin schon geschafft hatte“, lautet die scharfe Replik der AfD-Kirchenpolitikerin Nicole Höchst im Deutschen Bundestag.

Sie hegt starke Zweifel, ob solche pauschalen Quasi-Exkommunikationen gläubiger Katholiken kirchenrechtlichen Bestand haben können und kündigt heute an, bei den „zuständigen römischen Dikasterien des Heiligen Stuhls anfragen, ob die deutschen Bischöfe auch ohne Rechtsgrund zur Verurteilung einzelner Katholiken befugt sind, die der AfD angehören.“

Ich bin gespannt auf die Antwort aus Rom. Kirchen sollten sich einmischen, wenn es um politische Fehlentwicklungen in der Politik zum Beispiel beim Lebensschutz oder bei Familie geht. Aber sie sollten sich strikt aus parteipolitischen Geklüngel heraushalten.




Neun kleine Landungsschiffe…

Die ukrainischen Streitkräfte haben in der vorletzten Nacht mit drei Seedrohnen das Landungsschiff „Caesar Kunikow“ angegriffen und versenkt. Diese Landungsschiffe dürfen Sie sich nicht vorstellen wie die, die wir alle aus „Der längste Tag“ kennen, dem monumantalen Spielfilm über die Landung der Alliierten an den Stränden der Normandie. Die „Caesar Kunikow“ war ein modernes Kriegsschiff, das 12 Panzer und viele Soldaten transportieren konnte.

Von diesen Schiffen hatte die russische Schwarzmeerflotte neun, inzwischen sind es nur noch fünf, weil die anderen von ukrainischen Spezialeinheiten aus dem Rennen genommen wurden. Landungsoperationen vor Odessa? Vergessen Sie es!

Denn die russische Marine kann keine neuen Schiffe ins Schwarze Meer bringen, weil der NATO-Partner Türkei die Durchfahrt am Bosporus für russische Schiffe geschlossen hat.

Es sind diese vielen kleinen Nachrichten, die jeden Tag eindrucksvoll belegen, dass die Ukraine keinerlei Absicht hegt, die Verteidigung des eigenen  Landes gegen den russischen Angriff einzustellen.




Wer schlug Filipp tot?

Ein 16-jähriger Junge ist auf einem Skaterplatz im nordrhein-westfälischen Meinerzhagen totgeschlagen worden. Von zwei „Cliquen“, wie die Polizei mitteilt. Was immer das heißen soll, wir wissen es nicht. Wahrscheinich Touristen vom bayerischen Alpenverein oder schwedische Urlauber, was wir ja immer annehmen, wenn nichts zur Herkunft der Tatverdächtigen herausgegeben wird.

Wären die Täter „Rechte“ wüssten wir heute morgen ALLES über die Schläger. Alles. Sind die Täter keine „Rechten“, dann müssen wir ein bisschen überleben, was man der Öffentlichkeit zumuten darf, ohne sie zu beunruhigen.

Ruhe in Frieden, Filipp!

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Die Geister, die sie riefen…

Die von höchster Stelle erwünschte (links-)Politisierung des Profifußballs in Deutschlands treibt immer neue Blüten. Und das ist gut so!

Nach den lächerlichen Armbinden-Auftritten der deuschen Fußball-Nationalmannschaft in Katar, werden auch deutsche Stadien immer vielfältiger und bunter.

Vergangene Woche brummte das DFB-Sportgericht dem Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen 18.000 Euro Geldstrafe auf. Fans hatten beim Spiel gegen Werder Bremen einfach eine unbestreitbare Tatsache auf einen Banner geschrieben:

„Es gibt viele Musikrichtungen, aber nur zwei Geschlechter!“

Jetzt legte die Anhänger von Dynamo Dresden beim Spiel in Ingolstadt nach. Während des Spiels dort hielten die zahlreich mitgereisten Dresdner Fans ein Banner im Gästeblock gezeigt, auf dem geschrieben stand: „Es gibt nur einen lächerlichen DFB…..und zwei Geschlechter!“

Wer würde da widersprechen?

Wäre schön, wenn sich Fans weiterer Clubs anschließen und der Doofheit wiederstehen.




Aktuelles von der Deutschen Bahn

Die Deutsche Bahn meldet derzeit Störungen im Fernverkehr. Grund seien Schäden durch Vandalismus. Betroffen ist die Verbindung zwischen Köln und Frankfurt am Main. In der Nacht hätten nach Angaben der Bahn Techniker auf der Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main einen Metalldiebstahl im Raum Siegburg/Bonn in beiden Fahrtrichtungen festgestellt. Der entsprechende Streckenabschnitt sei gesperrt.

Die Bahn weist auch darauf hin, dass zudem aufgrund des Verdi-Streiks im öffentlichen Nahverkehr das Fahrgastaufkommen erhöht sei. Fahrgäste sollten daher Apps und die Website regelmäßig prüfen und sich über die aktuelle Lage auf dem Laufenden halten.

Ein ganz normaler Tag, wenn man auf Schienen unterwegs ist




Sahra macht weiter wie früher

Frau Wagenknecht, einst das schöne Gesicht des Stalinismus, hat ihren ersten Bundesparteitag veranstaltet mit rund 400 Genossen in Berlin. Zweck war die Aufstellung der Liste zur Europawahl im Juni und die Verabschiedung des Wahlprogramms dazu. Und sie und ihre Kameraden blieben ihrer  alten Liebe treu.

Das Programm ist durchsetzt von Amerikahass und Demutsgestern gegenüber Moskau. Keine Waffenhilfe mehr für das ums Überleben kämpfende Volk der Ukraine, Sanktionen aufheben und Milliarden raushauen, um wieder Russlands Öl und Gas zu kaufen, damit die Kriegskasse Putins immer schön mit deutschen Steuergeldern gefüllt ist.

Jedenfalls bekommt Herr Chrupalla jetzt echte Konkurrenz im Wettstreit um die Gunst des Kreml.




It’s Realpolitik, Stupid!

Nur Träumer haben ernsthaft daran geglaubt, dass die Türkei und Ungarn den NATO-Beitritt Finnlands und Schwedens verhindern würden. Zu verflochten ist Europa in vielerlei Hinsicht, aber auch zu sehr aufeinander angewiesen, als dass man einen starken Partner, den man gut gebrauchen könnte, schroff vor den Kopf stoßen würde.

Der türkische Präsident Erdogan und sein ungarischer Amtskollege Orban haben aus verschiedenen Motiven Anlass, eine Sonderrolle auszufüllen. Erdogan ist ein Zocker, der erst einmal nichts als die eigenen Interessen im Sinn hat. Kann man ihm nicht vorwerfen, so sollten Staatschefs im Grunde immer handeln.

Orban muss mit dem „großen Bruder“ in Moskau klarkommen, denn das Land ist zu 100 Prozent anhängig von Energielieferungen aus Russland. Wenn da Missstimmung aufkommt, wird es kalt in den Wohnungen von Budapest. Aber Ungarn ist und bleibt ein verlässlicher Partner Europas und der NATO, und natürlich werden sie auch dem NATO-Beitritt Schwedens zustimmen.

Romantische Vorstellungen wie Orban sei im Grunde ein Verbündeter Russlands, sind grotesk. Orban fährt einen eigenen Kurs, aber wenn es um Sanktionen gegen Russland oder Bündnisverpflichtungen gegenüber den NATO-Partner geht, dann ist Ungarn zu 100 Prozent verlässlich.

Das Gleiche gilt übrigens auch beim Le Pen-Thema, das gestern hochploppte. Die französische Rechte ist durch und durch Realpolitikerin. In Meinungsumfragen zur nächsten Präsidentschaftswahl in Frankreich liegt sie auch deshlab im Moment zehn Prozent vor Amtsinhaber Macron. Und warum? Weil sie sich in der Realität bewegt und nicht in Schwurbeleien ergeht.

Die sogenannte „Geheimkonferenz“ von Potsdam zur „Remigration“ ist für sie Grund, die gemeinsame Fraktion mit der AfD in Frage zu stellen. Franzosen mit Pass aber Migrationshintergrund nach Afrika schicken – das hält Le Pen für absurd. So wie Meloni in Italien oder die Schwedendemokraten in Stockholm einen EU-Austritt für absurd halten.

Die AfD sollte sich vielleicht mehr mit der Wirklichkeit beschäftigen und zur Kenntnis nehmen, dass Deutschland Europa und der Westen ist.




Identität? Die kann man auch beim Fußball finden

Der ein oder andere Leser hier weiß von meiner offen ausgelebten Obsession als Fußballfan. Rund 50 Jahre ist es her, seit ich von Mitschülern auf der Realschule Lage zu einem DFB-Pokalspiel auf der Bielefelder Alm mitgeschleift wurde. Und der Abend hat gezündet.

Mein Club, das ist sowas, das Ignoranten und Erfolgsfans als „graue Maus“ bezeichnen, als Punktelieferanten. Und vergnügungssteuerpflichtig ist es wirklich nicht, zu Arminia Bielefeld zu gehen.

Was Viele nicht verstehen: Niemand geht dort hin, um Deutscher Meister zu werden oder Champions League zu spielen. Nicht einer. Man geht dorthin, weil da unsere Heimat ist, weil da die vielen Erinnerungen zurückkehren an damals, an Siege und Niederlagen, an Tragödien, wie dieser Abstieg nach einem Treffer in der 121. Minute und Ekstase wie beim 4:3 gegen Borussia Dortmund nach 1:3 Rückstand im strömenden Regen.

Wenn ich stundenlang nach Bielefeld fahre, dann will ich ein gutes Spiel sehen, alte Freunde treffen, Leidenschaft auf dem Rasen und den Rängen erleben. Und wenn ich das bekomme, dann ist das Ergebnis nur Nebensache.

Ich hab Ihnen schon mal erzählt, dass mein Lebensmittelpunkt seit einem Jahr im Berliner Umland liegt. Und seit Jahren weiß ich, dass es in Berlin einen Arminia Fanclub gibt. Vermutlich alles Exil-Ostwestfalen, die so ähnlich bekloppt sind wie ich. Mein zweitältester Sohn ist gerade beruflich in Berlin, und heute Mittag stand das Traditionsduell zwischen Preußen Münster und Arminia Bielefeld an, eine gute Gelegenheit, mal in der Fan-Kneipe „Tante Käthe“ an der Bernauer Straße im Wedding vorbeizuschauen.

„Tante Käthe“ besteht aus Tischen, Stühlen, einer Theke und mehreren Großbildschirmen. Mehr braucht der Fußball-Fan nicht. Nur der Vollständigkeit halber: Es gibt auch Kickertische und einen Außenbereich mit Stehtischen und Aschenbechern. Aber konzentrieren wir uns auf das Wesentliche.

Paul und ich kamen rein und trafen auf gut 40 Leute in Trikots, mit schwarz-weiß-blauen Schals, „1905“-Wollmützen. Alle hatten Bier vor sich stehen oder Gläser in der Hand. Ein paar Kinder in Arminia-Trikots liefen herum, sonst nur Männer. Nicht eine Frau. Aber sonst war es wie ein Familientreffen, Ostwestfalen – für Feinschmecker: OWLer – unter sich. Kennen Sie sowas? Sie kommen irgendwo rein, kennen niemanden und fühlen sich sofort zu Hause?

Identität nennt man das wohl, aber das ist ja ein Pfui-Wort, weil die „Identitären“ ja angeblich ganz doll böse und rechts sein sollen.

Ich bin gern Ostwestfale, ich liebe die Region um den Teutoburger Wald, die Mentalität, das Bier und meine kleine Arminia. Solange ich atme, werde ich immer wieder dorthin fahren, das Grab meiner Eltern in Bad Salzuflen und den Tempel des deutschen Fußballs, die Bielefelder Alm, besuchen. Versprochen!

Wir haben das Derby gegen Münster übrigens mit 1:2 verloren. Hätte nicht sein müssen, ist aber so. Mund abwischen und weiter.

Im Internet hatte ich vorher gelesen, dass „Tante Käthe“ die Spiele der Ersten und Zweiten Liga zeigt. Und regelmäßig darüber hinaus die Spiele von AS Rom, FC Liverpool, SC Freiburg und Arminia Bielefeld. Diese Aufzählung gefällt mir irgendwie…




Sahra, so wird das nix

„Friede, Freude, Eikerkuchen….“, nein entschuldigung, habe mich vertan:  „Frieden, Gerechtigkeit, Vernunft“- so ist der erste Auftritt der Sozialistin Sahra Wagenknecht mit ihrer Startmannschaft vor der Hauptstadtpresse überschrieben. Fehlt vielleicht noch, immerwährend schönes Wetter als Fernziel.

Nein, ernthaft, Frau Wagenknecht hat noch kein auch nur halbfertiges Programm für ihre neue Partei, die sinnigerweise Bündnis Sahra Wagenknecht heißt: „Anders als andere Parteien, wollen wir die Programmatik gemeinsam mit denen entwickeln, die von den Problemen im Land in ihrem Alltag betroffen sind.“

Man verstehe sich nicht als „linke Partei“ und werde direkte Überläufer von der AfD nicht aufnehmen.

Querfront geht anders

Das hatten wir ja schon mal in den 30er Jahren, und wir alle wissen, wie es endete. Aber der Gedanke, eine Partei zur – allen Ernstes – „Volkspartei“ formen zu wollen ohne ein Programm, das finde ich schon fast witzig. Natürlich wird die Partei links sein, wenn eine Gruppe SED/Linke-Bundestagsabgeordneter eine neue Partei gründet. Und gleichzeitig sind sie gegen die anhaltende Massenmigration in unsere Sozialsysteme, das sollten eigentlich alle Parteien im Bundestag sein.

Links reden, rechts fischen – ich glaube nicht, dass das funktionieren wird. Jedenfalls nicht auf Dauer.

Da ist viel spannender, was sich auf der anderen Seite des politischen Spektrums gerade tut. Und wenn Sie darüber immer gut und schnell informiert werden wollen, dann lesen Sie jeden Tag hier!

 

 




Ich glaube, die Revolution findet nicht statt

Das unzufriedene Deutschland fiebert dem 8. Januar entgegen. Dann werden die Bauern protestieren, und wenn die Trecker-Kolonnen rollen, dann ist was los, dann kann jeder sehen, wie viel Druck unter dem Kessel herrscht.

Allerlei unzufriedenes Volk hängt sich nun an die Bauernproteste dran.

Von „Generalstreik“ ist die Rede, vom Sturz der Regierung.

Ich sehe nichts davon, das ist Revolutionsromantik. Aber schau’n wir mal…

Ein paar erboste Bauern haben jetzt eine Fähre blockiert, auf der Bundes“wirtschaftsminister“ Robert Habeck war. Der äußerte sich anschließend „besorgt zur Stimmung in Deutschland“. Ja, und weiter?