Soll ich mich den Lemmingen anschließen? Raus aus WhatsApp? Aber warum?

Sicher bekommen Sie seit Tagen auch Mitteilungen von Freunden und Bekannten, die mitteilen, dass sie sich spätestens am 8. Februr von WhatsApp zurückziehen und dann nur noch einen oder mehrere der anderen Dienste wie Telegram, Threema oder Signal benutzen werden. Kann man machen, und für die Leser meines Blogs, die nebenbei auch für Geheimdienste arbeiten: bei Telegram und Signal bin ich parallel sowieso schon. Und über Datenmissbrauch muss mir keiner etwas erzählen, ich bin sicher, dass der überall stattfindet. Wenn ich mir dann aussuchen dürfte, ob ich gern von den USA oder Russland abgehört werde, dann wähle ich natürlich Amerika, weil das ja das Land of the Free ist.

Und WhatsApp ist der größte dieser Messengerdienste, die Nummer 1. Bei Telegram ist mir zu viel Wendler und Hildmann, zu viel Kampagne und ja, bisweilen auch zu viel Hass. Bei WhatsApp habe ich meine „Kelle Family“, wo die Familienmitglieder ihre Alltäglichkeiten unkompliziert austauschen, und ich habe schöne Gruppen wie „Herrenabend“, wo ich mich mit meinen Buddys auf Zuruf zum Grillen verabreden kann. Oder die Templer-Gruppe, wo unsere Bruderschaft ihren Glauben pflegt.

Aber o.k., wenn jetzt echte Gefahr droht, muss man handeln, oder? Aber was ist denn die echte Gefahr?

Bis jetzt sagt man mir, das Schlimmste sei, dass Facebook jetzt auf unsere Daten bei WhatsApp zugreife, wenn man nicht bestätigt, dass man einverstanden ist. Das Gleiche auch bei Instagram. Und jetzt komme ich nicht mehr klar. Ich bin seit zehn Jahren Facebook-Nutzer, die haben meine Daten, die erkennen auf Fotos, die irgendwo im worl wide web herumschwirren, mein markantes Profil ganz automatisch. Die haben Fotos, was ich esse, welcher Fußballclub mich in den Wahnsinn treibt, zu welchen Gott ich bete…die wissen alles. und sie wissen es, weil ich es ihnen gestattet habe und sie selbst täglich mit solchen Dingen füttere. Klar, da muss man natürlich genau nachdenken, was man da postet. Eigenverantwortung und so.

So, und jetzt wird Facebook, das nahezu alles über mich weiß, zugreifen auf WhatsApp, das auch nahezu alles über mich weiß! Weil WhatsApp (und Instagram) nämlich Facebook gehören. Erlauben Sie mir die vulgäre aber in manchen Teilen der Welt gebräuchliche Frage: WTF? Kann mir irgendjemand sachlich erklären, warum ich bei WhatsApp rausgehen soll? Und dann – in einem zweiten Schritt – warum ich dann auch noch vom Regen in die Traufe wechseln soll ausgerechnet zu Pawel Durow, dem russischen Zuckerberg?

Also: Wenn keiner ein gutes Argument hat, bleibe ich bei WhatsApp. Bei Telegram bin weiter und nur aus dem einzigen Grund, weil da viele meiner Freunde sind. Und wenn ich selten etwas wirklich vertrauliches auf diese Art und Weise verschicken will, nutze ich ausschließlich Signal. Das hat mir jemand als sicher empfohlen, der sonst hauptberuflich sowas knackt für…so eine Firma.




Totale Entschleunigung

In den Corona-Monaten ist vieles schief gelaufen. Viele Menschen sind krank geworden, viele sind gestorben. Und durch staatliche Maßnahmen stehen ganze Branchen am Rande des Abgrunds. In den nächsten Wochen erwarten die Regierenden eine Pleitenwelle, die über Deutschland hinwegschwappen wird. Die Zahl der Arbeitslosen und Kurzarbeiter steigt. Nein, es ist gar nicht gut, was hier und in vielen anderen Ländern derzeit abgeht.

Erlauben Sie mir dennoch, eine kleine persönliche Anmerkung. Der Lockdown hat im privaten Leben vieler Menschen auch Positives hervorgebracht. Ich rede dabei von persönlichen Dingen, weiß aber aus meinem großen Freundeskreis, dass es anderen auch so geht. Der Lockdown bringt viele Menschen dazu, den Alltagstrott verlassen zu müssen. Ich zum Beispiele habe vielleicht drei Termine im Monat, wo es vor Corona 40 waren, ich hatte Zeiten, zu denen ich arbeiten MUSSTE. Jetzt arbeite ich, wenn mir gerade danach ist. Letztens wachte ich gegen 3.30 Uhr auf und hatte eine Idee. Aufstehen, Espresso gekocht, Laptop aufgeklappt und los. Und dann zurück ins Bett. Herrlich.

Und die Kinder sind viel mehr um uns herum, ich liebe das. Zugegeben, Kino, Zoo und Phantasialand sind unmöglich, aber Karten spielen, ausgiebige gemeinsame Mahlzeiten – „family cooking“ nenne ich das inzwischen, wenn mir unsere Zwölfjährige zeigt, was so ein Induktionsherd ist und vor allem  wie der funktioniert.

Ich genieße es sehr, mein Leben in dieser Zeit bewußter zu leben und im Park spazierenzugehen zu können, denken und so. Irgendwann in ein paar Monaten wird das alles enden. Keine Ahnung, ob ich mich dann darauf freue, von Termin zu Termin zu eilen und in Bahnen und Flugzeugen zu sitzen…




Kurz an alle Aufgeregten: Nein, sie wird nicht wieder antreten…

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat gestern ihre – hoffentlich – letzte Neujahrsansprache gehalten. Als Helmut Kohl Kanzler war, gehörte es bei uns zu Hause zum silvesterabendlichen Ritual, dass vor jeder noch so wilden Party, „Kanzler-gucken“ angesagt war. Nun gestehe ich zu, dass auch Kohls Reden zum neuen Jahr niemandem je vom Hocker gerissen haben.

Richtiges Aufsehen rief er nur einmal, am 31. Dezember 1986 hervor, als das grandiose Grundversorgungsfernsehen ARD „versehentlich“ die Neujahrsansprache des Vorjahres noch einmal ausstrahlte. Sieben Millionen Zuschauer merkten nichts, bis Kohl am Schluss alles Gute für das Jahr 1986 – das gerade endete – wünschte.

Persönlich bin ich überzeugt, dass das damals kein Zufall war, aber da ich es nicht beweisen kann, behaupte ich es hier auch nicht. Aber das bringt mich zum eigentlichen Thema: der aktuellen und vermutlich letzten Neujahrsansprache von Frau Merkel gestern. Sie sprach über Corona, rief zum Zusammenhalt in der Krise auf und – für mich der einzige Nachrichtenwert – erklärte klar und ohne Geschwurbel, dass sie sich gegen Covid-19 impfen lassen werde. So weit, so gut.

Doch der Satz, der für Aufregung sorgte, kam gleich zu Beginn der Rede, als Merkel sagte:

„Dies ist deshalb heute aller Voraussicht nach das letzte Mal, dass ich mich als Bundeskanzlerin mit einer Neujahrsansprache an Sie wenden darf.“

Ooooohhhh, wieso denn „aller Voraussicht nach“? Das kann doch kein Zufall sein, oder? Sie will also doch nochmal antreten, eigentlich haben wir es immer gewusst. Ich glaube, ich habe sogar seit Monaten ein paar Wetten laufen, ob Frau Merkel 2021 zum fünften Mal als Kanzlerkandidatin der Union antreten wird.

Nein, das wird sie nicht. Habe ich schon vor Monaten gesagt, und das sage ich auch heute. In der allgemeinen Empörung wird nämlich gern der Satz weggelassen, den sie gestern davor ausgesprochen hat. Und der lautete, dass sie bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr antreten werde. Ich meine, kann man es noch deutlicher formulieren?

Was Frau Merkel gestern zweifelos zum Ausdruck bringen wollte, ist die Unsicherheit, dass es nach der Bundestagswahl am 26. September vielleicht länger dauern könnte, eine neue Regierung zu bilden mit Koalitionsverhandlungen und allem PiPaPo. Und sollten die Verträge am 31. Dezember noch nicht unterschrieben sein oder das neue Kabinett noch nicht stehen, ja, dann hält sie halt nochmal eine Rede. Das ist aber auch schon alles..

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Viele Medien sind auch nicht mehr das, was sie sein sollten

Ich liebe diese alten amerikanischen Filme, in denen mutige Reporter Kopf und Kragen riskieren für eine Geschichte, die einfach „raus muss“. Damit die Menschen das ganze Bild kennenlernen, die Wahrheit begreifen, was läuft und wer hinter den Kulissen die Strippen zieht. Gestern Abend „Die Verlegerin“ mit der großartigen Oscar-Preisträgerin Meryl Streep als Hauptdarstellerin, produziert von Steven Spielberg – wem sonst? Es geht um 4.000 Blatt Geheimpapiere über die Wahrheit zum Vietnamkrieg, in dem 52.000 Amerikaner ihr Leben verloren. Und die Redaktion ist der Meinung, die Mütter und Väter dieser Soldaten sollten wissen, für was ihre Kinder wirklich gestorben sind.

Oder „Die Unbestechlichen“ mit Dustin Hoffmann und Robert Redfort über den Watergate-Skandal. Die beiden Hollywood-Top-Darsteller verkörpern die beiden Journalisten Bob Woodward und Carl Bernstein, die unbeirrt eine wage Fährte verfolgten, die sie einmal aufzunehmen begonnen hatten und damit einen amerikanischen Präsidenten zu Fall brachten.

Nicht jeder Lokaljournalist muss zwei Mal die Woche einen Skandal aufdecken, manche decken ihr ganzes Leben keinen auf und machen trotzdem einen guten Job. Journalisten sollten das ernst nehmen, was sie tun. Sie sollten immer (mindestens) beide Seiten eines Themas anhören, bevor sie schreiben oder senden. Sie sollten klar trennen zwischen Nachricht und Meinung. Und eine Redaktion sollte sich jeden Tag Zeit nehmen, über das Produkt, das sie produzieren, nachzudenken und zu sprechen. Ich bin ein Romantiker, oder?

Wenn ich morgens den SPIEGEL und andere deutsche „Qualitätsmedien“ lese und anschaue, dann finde ich von den Idealen, die mich mal in diesen Beruf gelockt haben, leider nur noch sehr wenig. Stattdessen hauptsächlich Ideologie und Zynismus…




500 Euro Bußgeld für Opa, der Enkel nach Hause fuhr

Kurz vor Weihnachten hat die Polizei einen Mann aus Freising kontrolliert. Der 62-Jährige hatte Besuch von seinen beiden Enkeln und brachte die Kinder, die im „Freisinger Hinterland“ wohnen, am Abend mit dem Auto nach Hause zu ihren Eltern. Dafür soll er jetzt ein Bußgeld von 500 Euro zahlen.

Die Bayerische Staatsregierung hat in ihrer unendlichen Weisheit offenbar vergessen, solche Fälle in der „Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung“ zu regeln. Um das klarzustellen: Wenn Pandemie ist oder Krieg oder Erdbeben, dann muss auch ein demokratischer Staat das Recht haben, Maßnahmen wie eine abendliche Ausgangssperre zu verhängen. Im aktuellen Fall soll verhindert werden, dass sich die vorweihnachtlich gestimmte Nachbarschaft um den Feuerkorb zum Glühweintrinken versammelt. Oder dass sich Fans vor den leeren Stadien zum Saufen und Singen versammeln, wenn ihre Helden auf den Rasen laufen. Oder dass Straßenkünstler in der Fußgängerzone alte Bob Dylan-Hits zum Besten geben und sich Menschen im Halbkreis gruppieren.

All das kann zur Verbreitung des Covid-19-Virus führen, kann mithin eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellen. Wenn man mir das erklärt, verstehe ich das als Staatsbürger. Aber der Opa aus Freising, der im geschlossenen Fahrzeug zwei Kinder nach 21 Uhr nach Hause fährt, der muss dafür 500 Euro Bußgeld zahlen? Das hat weder einen „erzieherischen“ Effekt für ihn, aber ganz gewiss ruft es in einem großen Teil der Bevölkerung bestenfalls Kopfschütteln hervor. Akzeptanz für solche Maßnahmen gewinnt man so bei den Bürgern ganz sicher nicht.

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Keine Reisen nach Russland – ein schwerer Schlag

Nach dem missglückten Mordanschlag russischer Geheimdienstler auf den Putin-Kritiker Alexej Nawalny hatte die EU Sanktionen gegen Putins Reich verhängt. Nun schlägt die Russische Föderation zurück.

So dürfen Regierungsvertreter aus mehreren europäischen Ländern, darunter auch Deutsche, nicht mehr nach Russland einreisen. Und damit es ein wenig spannend bleibt, wird die Liste der betroffenen Personen nicht veröffentlicht. Das heißt: Wer draufsteht, erfährt erst am Flughafen Scheremetjewo, dass er oder sie nicht reinkommt. Ein schwerer Schlag, wo doch Westler schon immer so gern nach Russland reisen, um das Leben dorf zu genießen und sich so richtig was zu gönnen, was sie hier nicht haben. So ein schickes Lada-Cabrio für die Gattin des Ministerialdirigenten, Lederschuhe aus Nischni Nowgorod, Designer-Mode aus Novosibirsk. Der Hammer, und nun das…

Russlands neue Sanktionen trifft uns alle hier in Europa bis ins Mark. Wie sollen wir bloß Weihnachten feiern, ohne vorher nach Russland zu fliegen?




Der Staatsfunk hat fertig: Harry, hol‘ den Wagen für Claus Kleber

Gestern Abend sturmfreie Bude – Siegbier (1:0 gegen Schalke) geöffnet und dann in Ruhe drei alte Folgen „Derrick“ auf YouTube geschaut. Ja, ist retro, aber herrlich. Keine TV-„Kommissarin“, die mit ihrer Kollegin auf dem Weg zum Tatort über Abtreibung philosophiert („Ich will es nicht“ – Tatort), der Milionärssohn ist nicht automatisch der Mörder und auch nicht unbedingt der Unternehmer, der seine Millionen mit  Umweltverschmutzung verdient. So richtig Krimi, Mord, Raub, Rotlichtmilieu, Eifersucht – man ist ganz verstört, wenn man in deutscher Sprache einfach einen Kriminalfall anschauen kann, ohne öffentlich-rechtlichen Volkserziehungsauftrag. Toll.

Jetzt wird mancher sagen: Sehen Sie, Herr Kelle, es ist schon gut, dass es ARD und ZDF gibt, die so etwas Wunderbares produzieren. Aber nein, denn gute Krimis werden auch die privaten Sender in Deutschland produzieren, wenn es endlich Chancengleichheit gibt. Oder wenn – wie in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion erstaunlicher Weise diskutiert wird – die öffentlich-rechtlichen Sender komplett privatisiert werden sollten. Keine Gebühren mehr, freier Markt und wenn die Leute Claus Kleber nicht mehr sehen wollen, ein anderes Gesicht im Nachrichtenstudio. Hoffentlich erlebe ich das noch. Der Staatsfunk hat fertig.

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Amazon-Pakete ja, Gottes Segen nein…

Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks, schlägt vor, auf die traditionellen Sternsinger-Besuche an den Haustüren in Zeiten von Corona „kontaktlos und kreativ“ zu gestalten. Konkret will er „digitale Sternsingerbesuche“ anbieten und Aufkleber mit dem Segenswunsch „C + M + B“ per Post verschicken.

Ob damit auch wieder die mehr als 50 Millionen Euro Spenden hereinkommen, die die 300.000 Sternsinger jedes Jahr in Deutschand an den Türen einsammeln, wage zumindest ich zu bezweifeln.

Der AfD-Landtagsabgeordnete Daniel Rottmann aus Baden-Württemberg hat heute die Absage des bundesweiten Dreikönigssingens als „Kotau vor der Corona-Hysterie“ kritisiert. Er sagte:  „Wir leben in einem Land, in dem Amazon-Pakete sicher an der Haustüre zugestellt werden können, aber nicht der Segen Gottes. Das ist absurd und zeigt, dass in diesem Land jeder Kompass verloren gegangen ist.“

Amen!

 

 




„20 Euro ohne Gummi“

Beim Blick in das vielfältige YouTube-Angebot, über das ich nebenstehend sinniere, blieb ich auch beim Thema Prostitution hängen. Ein junger – nennen wir ihn wohlmeinend – Nachwuchsjournalist lässt sich da von der Kamera auf dem Straßenstrich  an der Berliner Kurfürstenstraße begleiten. Zusammen mit einer „Streetworkerin“ verteilt er Kaffee, Tee und Kondome an die wohl sehr jungen „Damen“ und fragt, wie es denn so ist dort. Im Grunde wissen wir das ja schon aus dem Bestseller „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ der jungen Christiane Felscherinow, die aus eigenem Erleben vom Elend minderjähriger Kinder berichtet, die aus dem Teufelskreis von Drogensucht und Prostitution nicht herausfinden und irgendwann mit einer Spritze im Arm tot auf den Treppenstufen in einem Hauseingang gefunden werden.

Das „älteste Gewerbe der Welt“, wie es so nett genannt wird, ist gar nicht nett. Aber es ist ein Milliardengeschäft, und auch in Deutschland sollen nach offiziellen Schätzungen mehr als eine Million Männer zumindest hin und wieder die „Dienste“ einer Hure in Anspruch nehmen – manche für „20 Euro ohne Gummi“, wie ich im öffentlich-rechtlichen Grundversorgungs-Fernsehen lerne.

In Großstädten – Köln und Berlin waren „Vorreiter“, meine ich mich zu erinnern – gibt es sogenannte „Verrichtungsboxen“, rot-grüne Politiker_*Innen haben durchgesetzt, dass jede Prostituierte in Deutschland eine Sozialversicherung  und regelmäßige gesundheitliche Checks haben müssen. Im Vollkasko-Staat Deutschland wird auch das Geschäft mit der „käuflichen Liebe“ durchsozialisiert. Wahrscheinlich können wir das gar nicht anders ohne Fragebögen und Stempel. Und wahrscheinlich ist das ja auch richtig gerade in diesen „Berufsgruppen“.

 




AfD Niedersachsen: Gemäßigte siegen auf der ganzen Linie

Deses Mal waren die gemäßigten AfD-Mitglieder in Niedersachsen besser vorbereitet als noch im September. Bei der Aufstellung der Kandidaten für die Bundestagswahl in Braunschweig fügten sie dem angeblich aufgelösten rechtsextremen „Flügel“ der Partei eine schwere Niederlage zu. Der frühere Bundeswehr-General und OB-Kandidat in Hannover, Joachim Wundrak (65), wird die niedersächsische AfD in den Wahlkampf 2021 führen. Er setzte sich in einer Stichwahl mit 283 gegen 229 Stimmen gegen den umstrittenen Armin Paul Hampel, jetzt noch Mitglied des Bundestages, durch. Auch der erst im September zum Landesvorsitzenden gewählte Bundestagsabgeordnete Jens Kestner wird sich nach einem neuen Job umsehen müssen. Alle von den 500 stimmberechtigten Mitgliedern auf die ersten zehn Plätze der Landesliste gewählten Kandidaten gelten als gemäßigte Politiker. Erst im September hatte Kestner an gleicher Stelle in Braunschweig die bisherige gemäßigte Landesvorsitzende Dana Guth gestürzt. Sie hat inzwischen die Partei verlassen.

Der gestrige Erfolg der moderaten Kräfte in der AfD könnte Auswirkungen auf die anstehende Entscheidung des Bundesamtes für Verfassungsschutz haben, ob die Partei insgesamt als Beobachtungsfall eingestuft wird.