Kleine Geschichten aus dem bunten Deutschland

Gestern Abend waren meine Frau und ich zum Essen eingeladen. Bürgerliche Leute, Mitte der Gesellschaft, Familie, Steuerzahler, absolut sympathisch. Wir haben uns gerade erst kennengelernt. Sie erzählen uns von sich. Ihre beiden Töchter waren kürzlich mit dem Fahrrad unterwegs am Waldrand. Plötzlich tauchten drei „junge Männer mit Migrationshintergrund“ ebenfalls auf Fahrrädern auf und versuchten, die Mädchen einzuholen. Die radelten mit aller Kraft und so schnell sie konnten, weil sie Angst hatten. Sie erreichten schließlich ein Geschäft und suchten dort Schutz. Nach einer Viertelstunde trauten sich die Teenager raus, um festzustellen, dass die drei jungen Männer immer noch da waren und offenbar auf sie warteten. Die Mädchen riefen daraufhin ihren Vater an, der sofort von zu Hause aus mit dem Auto losfuhr, um die Mädchen sicher nach Hause zu bringen.

Unsere Gastgeber erzählten auch vom Gemüseladen im Ort, wo ebenfalls drei #wirschaffendas vormittags beim Klauen erwischt wurden. Die Polizei kam, nahm die – mutmaßlichen – Personalien auf und ließ die Jungs wieder laufen. Alltag im bunten Deutschland. Am Nachmittag tauchten die Drei wieder im Laden auf und pinkelten ungeniert auf das ausgestellte Gemüse und Obst. Dann liefen sie weg. Die Ware wurde komplett abgeräumt, die Laden-Besitzerin war mit den Nerven runter, das Geschäft wurde erst einmal geschlossen und die Stadtverwaltung informiert.

Sehen wir es positiv: es waren keine Terroranschläge, keine sexuellen Belästigungen, keine schweren Straftaten. Es waren nur zwei der vielen kleinen Ereignisse, die unsere Gesellschaft seit einem Jahr rapide verändern, und die zum wachsenden Unmut in der Bevölkerung beitragen. Und unsere neuen Bekannten sind mutmaßlich ganz sicher Rechtsradikale, die etwas gegen Ausländer haben. Ich denke, wir sollten sie bei der Amadeu-Stiftung melden…




Wetten, dass er heute gewählt wird?

Die Beiträge im öffentlich-rechtlichen Staatsfunk heute sind wieder allererste Sahne. Man kann fast den Eindruck gewinnen, als gäbe es kein anderes Thema, als die Frage, ob die Mehrheit der 538 Wahlmänner und -frauen in den USA auch wirklich dafür stimmen werden, Donald Trump zum Präsidenten zu machen. Nur mal so: noch niemals in der Geschichte der Vereinigten Staaten gab es eine Abweichung der Stimmen über ein Prozent der abgegebenen Stimmen. Noch niemals wurde ein gewählter Präsident verhindert durch das Wahlleute-System. Eine völlig groteske und noch dazu absurde Diskussion, die da deutsche Moderatoren im Radio anheizen. Freunde der unterlegen Kandidation Hillary Clinton appellieren jetzt auf der anderen Seite des Atlantiks an die GOp-Delegierten, mit Nein zu stimmen. Und sie bieten Abweichlern Rechtsberatung an. Und deutsche Moderatoren und Korrespondenten tun so, als gäbe es auch nur den Hauch einer Chance, dass Trump nicht gewählt wird. Und sollte er aus irgendeinem Grund – kollektiver Drogenrausch im Abstimmungs-Saal – tatsächlich die Mehrheit verpassen, müsste das US-Repräsentantenhaus entscheiden. Da haben die Republikaner auch eine klare Mehrheit. Es wird keine Sensation heute in den USA geben. Nur wieder Kopfschütteln über Deutschlands Medien. Zu recht.




Der irakische Afghane von Freiburg

Die neuesten Entwicklungen sind so: der Mörder, der die 19-jährige Maria L. aus Freiburg, ein engagiertes katholisches Mädel, das sich für Menschen in Not engagierte, ist Afghane. wahrscheinlich aber gar nicht aus Afghanistan. Denn vorher, wo er in Griechland ein anderes junges Mädchen ebenfalls töten wollte, es aber „nur“ schwer verletzte, war der Afghane ein Iraker. Der wurde nach der Tat – offenbar ist das in Griechenland noch üblich, zu einer Haftstrafe von zehn Jahren verurteilt. Bereits zwei Jahre später aber tauchte der zu zehn Jahren Haft verurteile irakische Afghane in Deutschland auf, wo er jetzt in Freiburg in einer Zelle sitzt. Wir sind gespannt, wie lange. Wer an diesem Vorgang immer noch nicht begreift, dass hier etwas völlig aus dem Ruder gelaufen ist – #wirschaffendas – und dass die von Frau Merkel verfügte zeitweise Öffnung der Grenzen für einen ungeregelten Massenzuzug nach Deutschland katastrophale Folgen für die Sicherheit unseres Landes hat, dem ist nicht zu helfen.




Donald Trump kann telefonieren, mit wem er will

Mal wieder große Aufregung. Der designierte US-Präsident Donald Trump (heute zum „Man of the Year“ des Time-Magazine gewählt – herzlichen Glückwünsch!) hat einen Telefonanruf von Taiwans Staatschefin Tsai Ing-wen entgegen genommen. Die wollte ihm zu seiner Wahl gratulieren. Nun muss man wissen, dass solche Telefonate seit 1979 nicht mehr üblich sind, weil China Taiwan als „abtrünnige Provinz“ ansieht und jeden böse anguckt, der sich darüber hinwegsetzt und Taiwan als das betrachtet, was es ist: ein souveräner Staat, eine Insel des Wohlstands in Asien und ein Verbündeter des Westens. Und weil Trump der chinesischen Regierung, die in Südostasien offenbar denkt, tun und lassen zu können, was sie will, sowieso wenig freundlich gesonnen ist und Zölle auf chinesische Exportgüter angekündigte, weil China angeblich Arbeitsplätze in den Vereinigten Staaten vernichte, hat sich der President elect wohl gedacht: das Telefon klingelt, da gehe ich jetzt einfach mal dran!

Diplomaten finden das nicht gut, wenn einer aus der Reihe tanzt. Andererseits ist Trump genau deshalb gewählt worden. Um aus der Reihe zu tanzen. Jeder Staatschef sollte das Recht haben, zu telefonieren, mit wem auch immer er will. Und der bald Präsident des mächtigsten Landes auf der Erde allemal…




Kein Grund zur Trauer

Fidel Castro ist tot. Und meine ersten Empfindungen sind so wie damals beim Tod von Erich Honecker, Nicolae Ceaușescu oder von Kim Il-sung. Oder von Jassir Arafat. Das waren Menschen, die die Welt nicht braucht, und die unsägliches Leid über viele Menschen auf diesem Planeten gebracht haben. Terroristen werden bisweilen zu Staatenlenkern, manchmal tuen sie auch etwas Richtiges, in der Regel zum eigenen Ruhm. Aber sie sind verabscheuungswürdige Gestalten der Weltgeschichte. So wie auch Fidel Castro letztlich. Man soll nichts Schlechtes über einen Verstorbenen sagen. und mit dem Sturz des Herren Batista und der Revolution hat Castro einen guten Beitrag zum Lauf der Dinge geleistet, dann aber kurz darauf, den völlig falschen Weg eingeschlagen. Demokratie? Menschenrechte? Keine Spur! Wie so viele Revolutionen sind die neuen Machthaber nach wenigen Wochen schlimmer, als die Schinder vor ihnen. Das galt auch für Castro, in dessen Folterkellern viele Menschen ihr Leben ließen und dessen revolutionäre Weggefährten sich in Scharen von ihm abgewandt haben. Gut, dass Hans-Christian Ströbele von den deutschen Grünen ihm nachtrauert. Und das Altkanzler Schröder zur Trauerfeier nach Habanna geflogen ist. War eigentlich ein Vertreter der Bundesregierung bei der Beerdigung von Erich Honnecker?




Warum das Vertrauen in unsere Medien im Sturzflug ist – spiegel-online macht’s vor

Spiegel-online berichtet heute Morgen über eine weitere Personalentscheidung des designierten US-Präsidenten Donald Trump. Steven Mnuchin, ein 53-jähriger Wall Street-Mann soll neuer Finanzminister der Vereinigten Staaten werden. Was schreibt spiegel-online über ihn?

„Später managte er einen Hedgefonds, der arglose Investoren abzockte.“

„Er scheffelte außerdem Millionen, indem er Hausbesitzer auf die Straße setzte. Häufig traf es Arme, Alte und Minderheiten.“

„Sie nennen ihn „The Worst of Wall Street“ oder den „Anti-Populisten aus der Hölle“ – genau das Gegenteil von Trumps Image. Besser lässt sich die Scheinheiligkeit der Trump-Ära kaum zeigen.“

„reich, entrückt – und rücksichtslos“

„Davon kaufte er sich unter anderem ein Luxus-Apartment an der schicken Park Avenue – in einem Haus, das in New York als „Milliardärs-Gebäude“ bekannt ist.“

Schön ist auch:

„Der 53-Jährige hat zwar keine Erfahrung in der Politik – dafür aber mit Kungeleien an der Wall Street während der Finanzkrise.“

Und gleichzeitig:

„“Er ist sehr talentiert“, sagte sein damaliger Boss, der später ebenfalls zum US-Finanzminister beförderte Hank Paulson, der „New York Times“. „Er besitzt ein tiefes Verständnis für Finanzen und Märkte.“ Auch der jetzige Goldman-Vorstandsvorsitzende Lloyd Blankfein ist voller Lob: „Er ist ein schlauer, schlauer Kerl“, sagte er jüngst.“

Also, er hat keine Ahnung und gleichzeitig ein tiefes Verständnis für Finanzen und Märkte…

Sehen wir es positiv: nachdem alle anderen Trump-Nominierten bisher Rassisten und Rechtsradikale waren, haben wir hier mal endlich einen, der keine Ahnung hat. Im Grunde genommen ist dieser Artikel von SPON ein beachtliches Dokument, warum sich Millionen von Menschen manipuliert und desinformiert von „den Medien“ fühlen und die „Lügenpresse“ geisseln, die es in der Breite gar nicht gibt. Die Hetze, die hier eines der großen deutschen Leitmedien gegen den gewählten US-Präsidenten und seine zukünftige Administration betreibt, ist unjournalistisch und widerwärtig.




Die Erstarrung löst sich zunehmend

Angela Merkel verspürt zunehmend Gegenwind in ihrer eigenen Partei, über den ich hier schon geschrieben habe (hier). Bei der gestrigen Regionalkonferenz ihrer CDU in Heidelberg, musste sich „Angie“ ungewöhnlich scharfe Kritik an ihrer Flüchtlings-Politik anhören. Ein CDU-Mitglied aus Karslruhe trat gar ans Mikrofon und forderte ihren Rücktritt. Die Bundeskanzlerin habe dem Land „eine Hypothek aufgeladen, die es so schnell nicht wieder los wird – und wenn, dann sicher nicht mit Ihnen!“ Solche Respeklosigkeit ist in der CDU bei Auftritten Merkels bisher nicht üblich gewesen. Die spürbar gestiegene Bereitschaft, Klartext zu reden, sollte im Adenauer-Haus Anlass sein, noch einmal ein wenig über die Lage von Land und Partei nachzudenken. Ein einfaches Weiter so oder das inzwischen hauptsächlich als Häme verwendete „Wir schaffen das“ wird nicht mehr reichen, bei den anstehenden Wahlen die Kurve zu kriegen.

Ein kleiner Junge aus Afghanistan sorgte mit seinen Tränen dann doch für Rührung. Er wollte der Kanzlerin danken und einmal ihre Hand halten, schluchzte er. Wenn Kinder weinen, dann ist das eine ernste Sache, und das meine ich genau so. Aber ich musste in dem Moment, als ich es auf N 24 sah, unwillkürlich an den Sänger Xavier Neidoo denken, der einst zufällig mit dem Fahrrad mal bei einer „Reichsbürger“-Demo in Berlin zufällig vorbeiradelte und dann ein paar Worte sprechen wollte…




Von Schuld und Sühne und Buße: Uli for President!

Nun wird er also heute zurückkehren auf die große Bühne: Uli Hoeneß, ein Mann, der für und mit dem Fußball lebt, wie kaum ein anderer. Ein Manager, der hoch geflogen und brutal abgestürzt ist. Ein Steuerhinterzieher, der mit hunderten Millionen Euro jonglierte, und in Landsberg in einer Zelle einsitzen musste. Heute werden ihn die Mitglieder des FC Bayern München, daran besteht kein ernsthafter Zweifel, wieder zu ihrem Präsidenten wählen. Das ist absehbar in Zeiten, in denen bei der SPD ein Martin Schulz schon mal ankündigt, dass er demnächst Spitzenkandidat in NRW sein wird, ohne dass ihn irgend ein Gremium gewählt hat. Sei’s drum…

Uli Hoeneß ist, und um das zu sagen, muss man wirklich kein Bayern-Fan sein, Deutschlands erfolgreichster Fußballmanager. Dass der FCB seit Jahrzehnten den deutschen Fußballsport dominiert, ist auch guten Trainern und Spielern geschuldet, aber in erster Linie Uli Hoeneß. Er hatte die Vision vom globalen Marketing, er suchte die richtigen Leute aus, er grantelte unüberhörbar, wenn ihm was nicht passte in der Liga, und er schaffte die Millionen ran. Viele Millionen. Der FC Bayern als einer, wenn nicht der, erfolgreichste Proficlub der Welt, ist sein Werk.

Und nun kommen wieder die Miesepeter. Heute Morgen konnte man sie im Radio hören, warum es „für den Fußball“ besser sei, wenn „so ein Mann“ nicht wieder Bayern-Präsident werde. Jesus Christus ist immer für Barmherzigkeit eingetreten, WDR-Zuhörer und Moderatoren mit ihren dümmlichen Comedy-Späßchen sind nicht barmherzig. Betrachten wir es mal ganz nüchtern: Hoeneß hat etwas Verbotenes getan, ist erwischt und angeklagt worden, und er hat seine Strafe abgesessen. In einer Zelle. Und das ist es dann auch schon. Warum um alles in der Welt soll ein Mann, der alles zugegeben, den entstandenen Schaden beglichen und seine Strafe abgesessen hat, nicht Bayern-Präsident werden?




Der Judenhass ist zurück – und alle gucken zu (betroffen natürlich)

„Die Juden brennen“ – es gibt so einen Hashtag tatsächlich im Netz angesichts der verheerenden Brände in Israel vergangene Nacht, die man wohl jetzt schon als eine neue Art des palästinensischen (sprich: islamistischen) Terrors werten kann. „Jaaaa“ feut sich einer, und ein anderer hoft „hoffentlich brennt es immer“. Und ein anderer geht sicher davon aus, dass Allah selbst das große Feuer angezündet hat. Es sind Leute, die hier in Deutschland leben, und die mit Foto und Klarnamen solchen menschenverachtenden Hass auf Facebook-Seiten muslimischer Gruppen schreiben. Von Bundesjustizminister Maas und Stasi-Kahane habe ich noch keine Betroffenheitsbekundungen vernommen. Aber sicher kommt das noch. Und Frau Ministerin Schwesig, die stolz darauf ist, 100 Millionen Euro im Bundeshaushalt für den „Kampf gegen Rechts“ mobilisiert zu haben – was unternimmt sie denn im Kampf gegen den grassierenden Antisemitismus? Judenhass wächst rasant in unserer Gesellschaft, in Deutschland. Im Jahr 2016. Und alle schauen einfach nur zu. #hatespeech-Kampagnen – wo sind denn all diese „Helden“ heute? Und was sind da für Menschen auf vielerlei Wegen zu uns gekommen, die sich unverholen freuen und feixen, „wenn Juden brennen“?




Wenn der Kampf gegen Terror zum Kasperletheater verkommt

In diesem Land gibt es Sachen, die so abstrus sind, dass man sich die gar nicht ausdenken könnte. Zum Beispiel die Geschichte, die Polizei-Gewerkschafter Rainer Wendt gestern Abend erzählte. Von der Videoanlage in Bonn, die bei der Aufklärung eines Gott sei Dank misslungenen terroristischen Anschlages auf den Hauptbahnhof eine entscheidende Rolle spielte. Und die nun abgebaut wurde, weil wir den Datenschutz beachten müssen und nicht einfach Leute filmen dürfen, die andere in die Luft sprengen wollen. In die gleiche Kategorie gehört Aydan Özoguz. Sie ist SPD-Politikerin bekleidet das schöne Amt einer Migrationsbeauftragten der Bundesregierung. Und Frau Özogus nimmt ihren Job ernst. o.k., bisher ist sie mir nicht aufgefallen, dass sie die ständigen Übergriffe von jungen Männern (sprich: mit Migrationshintergrund) auf Kinder in unseren Freibädern angesprochen hat. Oder die herumlungernden jungen Männer in städtischen Parks, die volltrunken harmlose Fußgängerinnen beleidigen und belästigen. Nein, Frau Özugus hat sich einem anderen Thema zugewendet. Als Bundesinnenminister Thomas de Maiziére (CDU) erfreulicher und notwendiger Weise jetzt 200 Wohnungen und Moscheen in ganz Deutschland durchsuchen und Beweismittel sicherstellen ließ, um der realen Gefahr terroristischer Aktivitäten Einhalt zu gebieten, war die wackere Migrationsbeauftragte zur Stelle. Sie mahnte „Augenmaß“ beim Kampf gegen Terroristen an und beklagte, dass so eine Hausdurchsuchung „Spuren bei Menschen“ hinterlasse, und sie meinte da möglicherweise andere Spuren, als die Terrorfahnder sich erhofften.

Rund 200 Objekte wurden in Deutschland durchsucht, und zwar rechtsstaatlich absolut sauber. Für jede einzelne Wohnung und jedes einzelne Gebäude wurde eine richterliche Durchsuchungsanordnung erwirkt. Ordnung muss sein in Deutschland. Da tritt man nicht mal morgens die Türen ein, sondern da arbeiten Juristen monatelang vor, damit alles seine Ordnung hat. Und dann kommt diese Frau Özogus… Rainer Wendt, streitbarer Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft sagte gestern in einem Interview alles, was man zu dieser Frau antworten muss: „Die schwätzt einfach nur dummes Zeug daher….“