Kein Grund zur Trauer

Fidel Castro ist tot. Und meine ersten Empfindungen sind so wie damals beim Tod von Erich Honecker, Nicolae Ceaușescu oder von Kim Il-sung. Oder von Jassir Arafat. Das waren Menschen, die die Welt nicht braucht, und die unsägliches Leid über viele Menschen auf diesem Planeten gebracht haben. Terroristen werden bisweilen zu Staatenlenkern, manchmal tuen sie auch etwas Richtiges, in der Regel zum eigenen Ruhm. Aber sie sind verabscheuungswürdige Gestalten der Weltgeschichte. So wie auch Fidel Castro letztlich. Man soll nichts Schlechtes über einen Verstorbenen sagen. und mit dem Sturz des Herren Batista und der Revolution hat Castro einen guten Beitrag zum Lauf der Dinge geleistet, dann aber kurz darauf, den völlig falschen Weg eingeschlagen. Demokratie? Menschenrechte? Keine Spur! Wie so viele Revolutionen sind die neuen Machthaber nach wenigen Wochen schlimmer, als die Schinder vor ihnen. Das galt auch für Castro, in dessen Folterkellern viele Menschen ihr Leben ließen und dessen revolutionäre Weggefährten sich in Scharen von ihm abgewandt haben. Gut, dass Hans-Christian Ströbele von den deutschen Grünen ihm nachtrauert. Und das Altkanzler Schröder zur Trauerfeier nach Habanna geflogen ist. War eigentlich ein Vertreter der Bundesregierung bei der Beerdigung von Erich Honnecker?