Lawrow warnt vor dem großen Krieg, den sein Land gerade begonnen hat
Wenn die Tragödie um die Toten, die Zerstörungen, die Verletzten und Vergewaltigten in der Ukraine nicht zum Weinen wäre, man müsste fast lachen, wenn man die Aussagen des russischen Außenministers Lawrow liest, der auf seinem Telegram-Kanal vor der „ernsten Gefahr eines Dritten Weltkrieges“ warnt. Denn der erfahrene Diplomat ist ja einer der höchsten Repräsentanten der Großmacht, die diese Gefahr selbst hervorgerufen hat. Wir morden, vergewaltigen, zerstören, warnen aber vor der Gewalt. Sowas Irres bekommen nicht einmal unsere deutschen Comedians hin
Deshalb noch einmal kurz erklärt:
Dieser Krieg ist ein Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Punkt.
Lawrow beklagt auch noch, dass die „Instrumente der Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung praktisch zerstört worden“ seien. Von den USA natürlich.
Die haben die Verträge gekündigt, weil ja 2014 bei der Krim für alle erkennbar gewesen ist, dass auch schriftliche Zusicherungen Russlands nicht das Papier wert ist, auf dem sie geschrieben stehen. So hat Russland die Söuveränität der Ukraine vertraglich versichert gegen die Abgabe der Atomraketen auf dem Staatsgebiet der Ukraine. Die hat sich dran gehalten. Was daraus geworden ist, sehen wir heute alle an der zerstörten Hafenstadt Mariupol, die nach wochenlangem Bombardement durch die russische Armee jetzt wie Köln, Hamburg und Dresden 1945 aussieht.
Lawrow warnt vor dem großen Krieg, den sein Land selbst begonnen hat. Und er kann natürlich auf die nachvollziehbare Grundangst eines Teiles unserer Bevölkerung vertrauen. Aber wenn er klug ist und wenigstens ihm noch etwas an seinem eigenen Land liegt, sollte er die Entschlossenheit des Westens jetzt nicht mehr unterschätzen. Genug ist genug!