Meine Deutschlandreise durch die Union

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben. Als Journalist sowieso. Aber wenn die Reise auch noch durch die Unionsparteien führt, dann ist es in diesen Tagen besonders spannend. Unionsparteien – Sie erinnern sich! Volksparteien, die unsere Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg entscheident geprägt haben. Kanzler wie Adenauer und Kohl, die die Weichen richtig stellten, als die politische Konkurrenz noch – vielleicht in diesem Zusammenhang unpassend formuliert – im Schützengraben saß. Die Union traf die richtigen Entscheidungen für ein demokratisches und rechtsstaatliches System, für eine (damals) freie und (heute noch) soziale Marktwirtschaft. Für die Westbindung, für Europa, für die Einheit… Die Bilanz kann sich sehen lassen, auch wenn es natürlich Fehler gab, wie etwa Frau von der Leyen zur Bundesfamilienministerin zu machen. Schwamm drüber, jetzt sorgt sie für Schminktische in Kasernen, und als Familienministerin war sie bei den Deutschen überaus populär. Man darf mit Fug und Recht annehmen, dass sie bei roten und grünen Wählern eine Menge Zustimmung mit ihrem Krippenausbau gefunden hat. Weniger im eigenen Lager. Und damit kommen wir zu Angela Merkel.

Ich war die ganze Woche unterwegs, in Berlin, München, Düsseldorf und anderswo. Und meine Hauptbeschäftigung war, mich mit Abgeordneten von CDU und CSU zu treffen, um zu erfahren, wie die Stimmung hinter den Kulissen eine gute Woche vor dem nächsten Bundesparteitag wohl sein wird. Es liegt in der Natur der Sache, dass ich niemanden mit Namen zitieren darf. Wer sich also nicht für die Union interessiert oder nicht glaubt, dass Politiker mit einem wie mir sprechen, dem empfehle ich, an dieser Stelle auszusteigen und etwas anderes zu lesen.

Den verbleibenden Leserinnen und Lesern (bei Bedarf auch den anderen 60 Geschlechtern) möchte ich erzählen von einem Abgeordneten und Kreisvorsitzenden, der am Montag, also einen Tag nach der Ankündigung Angela Merkels, sie werde erneut als Bundeskanzlerin kandidieren, 17 Parteiaustritte in seinem Briefkasten vorfand. Begründung unisono: jetzt reicht’s uns endgültig! Ich möchte Ihnen erzählen von Abgeordneten, die dem Defätismus frönen, also der Mutlosigkeit. Die seit #wirschaffendas am Telefon und an Straßenständen beschimpft werden. Deutschland kann seine Grenzen nicht mehr schützen? Kann doch wohl nicht angehen.

Ich möchte Ihnen von Unions-Abgeordneten erzählen, die mir sagten, dass ihnen der sogenannte „Modernisierung-Kurs“ besonders der CDU nicht behagt, die sinnfreie Aufgabe von als unerschütterlich angesehenen Überzeugungen. Aber die auch klar sagen: Jetzt ist Wahlkampf, jetzt müssen wir erstmal gewinnen. Und dann sehen wir weiter. Und überhaupt: wer soll es denn machen, wenn nicht die Angela? Und wenn Rot-Rot-Grün gewinnt, wird es doch alles noch schlimmer.

Doch es gibt auch noch andere, einen Mann zum Beispiel, der eine Menge Einfluss hat in seiner Partei. Er sagte mir: Bis zur Flüchtlingskrise hatte ich ein distanziertes Verhältnis zu Merkel, aber vergangenes Jahr hat sie endlich mal klar einen Standpunkt bezogen. Und Horst Seehofer aus Bayern und Julia Klöckner aus Rheinland-Pfalz, die eine Woche vor der Landtagswahl die Richtung änderte, um dann zu verlieren – bei diesen beiden Parteifreunden steigt sein Blutdruck: „Man muss auch mal Kurs halten, wenn Gegenwind kommt…“

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Dieser Artikel wurde 27 mal kommentiert

  1. H. Urbahn Antworten

    Was ist mit Kurshalten gemeint, wenn man sieht, daß dieser Kurs in den Abgrund führt, dann ist das mit dem Kurshalten grottenfalsch. Was heißt jetzt ist erst einmal Wahlkampf, denn müssen wir gewinnen und Ror-rot-grün ist noch viel schlimmer- wo sind enn noch Unterschiede, da die CDU sich gerade bei den Grünen anbiedert. Geht es diesem CDU-leuten, die das geäußert haben , nur darum an der Macht und damit an den Futtertrögen zu bleiben. das ist wirklich nur noch Feigheit. So, jetzt höre ich auf, sonst werde ich hier grob und unhöflich.

  2. treu Antworten

    Defätismus, Mutlosigkeit, die nette und höfliche Umschreibung von Feigheit, Kadavergehorsam und Karrierestreben-oder erhaltung bis zuletzt. Im persönlichen Sinne durchaus verständlich, hängen am Parteiapparat nicht der CDU Existenzen, davon viele Parteisoldaten, die in der freien Wirtschaft untergehen würden und nach den kommenden Wahlverlusten werden. Aber es geht längst nicht mehr nur um den Einzelnen bei einer Kanzlerin und Parteichefin die Nation und Volk leugnet, nicht nur die Deutschlandfahne ganz öffentlich auf großer Bühne entsorgt und die Deutschen nicht mehr als solche benennt. Wir sind jetzt nur noch „diejenigen, die schon länger hier leben“ und sollen jetzt um die Existenz mit denen „die neu dazugekommen sind“ kämpfen und dabei alles aufgeben, was hiebei die Neudazugekommenen stören könnte. Also praktisch die Selbstaufgabe eines Volkes auf allen Gebieten, bis hinein in den Rechtsstaat und damit in Sicherheit, Recht und Gesetz. Wer das alles nicht erkennt oder nicht wahrhaben will, ob aus Naivität, Obrigkeithörigkeit oder Karrierestreben macht sich mitschuldig. Es steht leider zu befürchten, daß vielen Parteimitgliedern in Ämtern und Positionen der eigene Rock wie immer näher ist als die Verantwortung für das Land und den Bürger und mittlerweile auch der Demokratie. Wie gewohnt wird bis 5 nach 12 weitermarschiert, auch wenn um uns herum schon alles in Scherben fällt.

    • Peter Hirth Antworten

      Recht haben Sie. Danke für Ihre kritische Sicht.

      Aber wo kann man sich engagieren, um dem Wahnsinn, der sich in Deutschland breit macht, Einhalt zu bieten, um eben zu verhindern dass alles in Scherben fällt? Überall nur Splittergruppen oder Grüppchen, wie unseres hier, die zwar alles realistisch erkennen, aber nicht dagegen halten. Wo ist die Sammlungsbewegung, die dringend nötig wäre? Es kann doch nicht der AfD überlassen werden, Deutschland vor dem Untergang zu bewahren.

      • treu Antworten

        Sehr geehrter Herr Hirth, ich denke, die Verantwortung und auch, nennen wir es ruhig mal Widerstand gegen das, was Parteien, Politik und Regierung mit und gegen den Bürger veranstalten, fängt bei jedem Einzelnen an. Da muß man nicht warten oder sich gar dahinter verstecken, daß es im Umfeld noch keine Gruppen, Stammtische etc. gibt. Gleichgesinnte gibt es genug, überall. Es ist ja leider heute schon „mutig“, trotz Demokratie und angeblicher Meinungsfreiheit, sich kritisch offen zu politischen Themen und zu Handlungen von Regierung und Staatsparteien zu äußern. Millionen Menschen trauen sich das heute schon nicht mehr, so weit sind wir schon wieder. Wie in finsterer Zeit unserer Geschichte, weil sich die political-correctnis wie ein dunkles Tuch über dieses Land gelegt hat und langsam aber sicher alles erstickt was Freiheit und Demokratie bedeuten. Entscheidend ist doch daher, daß es überall Menschen gibt, die sich diesem Diktat nicht beugen, sich den Mund von den Stegners, Kahanes & Co. dieses Landes nicht verbieten lassen und begreifen, welche Macht der Souverän eigentlich hat, wenn er bereit ist sie wahrzunehmen. Da kann auch der Einzelne schon viel tun, wenn er sich nicht einschüchtern läßt. Man kann auch mit den Füßen abstimmen. In Frankreich, Italien und anderen Ländern Europas sind Massendemonstrationen, Generalstreiks etc. ein bewährtes legitimes Mittel der Bürger ihrer Unzufriedenheit machtvollen Ausdruck zu geben und auch Einfluß zu nehmen. Das dies in Deutschland alles ausbleibt hat besondere Gründe und ist auch ein Zeichen dafür, wie eng liiert und korrumpiert z. B. Gewerkschaften mit den Parteien sind, aber auch z. B. Pegidas gibt es mittlerweile viele. Auch dafür braucht es Mut und Standhaftigkeit, wenn normale Bürger von der Regierung als Pack beschimpft werden, wenn sie ihre demokratischen Rechte auch nur wahnehmen. Aber auf Mut und Entschlossenheit kommt es heute an, um den Untergang von Volk und Nation zu verhindern. Ehe es zu spät ist!

  3. Helmut Schliebs Antworten

    Besonders mit den Unionsabgeordneten, von denen Sie im vorletzten Absatz Ihres Artikels berichten, stimme ich vollkommen überein. Das klingt bald wie neulich in den USA vor der Wahl: Eigentlich mögen wir keinen, doch wir wählen das kleinere Übel.

  4. Uwe Monheimius Antworten

    Lieber Klaus Kelle.

    Zu den Gruendern der Bundesrepublik sollte man auch vergessen Leute wie

    Thomas Dehler
    Carlo Schmidt.

    Ich weiss, Sie sind CDU Mann und setzen zuvorderst die eigenen Fahrer ins Peleton.

    • Friedrich Albrecht Antworten

      Bei allem Verständnis dafür, auch die Namen Thomas Dehler und Carlo Schmidt im Zusammenhang mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland nicht zu vergessen, geht es im Hinweis von Herrn Kelle im Wesentlichen darum, die Personen zu nennen, deren Weitsicht das Gelingen unseres Staates zu verdanken ist. Die damalige SPD und damit auch Carlo Schmidt waren damals strikt gegen eine Westbindung unseres Landes, stattdessen liebäugelten sie mit der von den Sowjets angepriesenen Neutralisierung Deutschlands.

  5. Walter Lerche Antworten

    Ob ein Rechtsstaat gut oder schlecht für uns Leute ist, hängt von der Zielrichtung des Rechts ab, das über uns verhängt wird. Oder kann ich zu irgendeiner Wahl darüber abstimmen, dass eben mein mühselig erspartes Geld nach Steuern und Beiträgen, welches ich für das Alter in eine private Altersvorsorge einzahlte, bei dessen Rückzahlung an mich nicht mehr als „Einkommen“ beitragspflichtig vom abgegriffen wird? Und wenn ich immer noch kein Jurist und soziale Verbände mir verbindlich Auskunft geben können, wie dazu die Rechtslage ist, wenn nicht mal Fachleute konkret sagen können, was juristisch Recht und was Unrecht ist, dann kann das wohl nur eine „Errungenschaft“ derer sein, die davon profitieren.

    Wenn es jetzt heißt: „Besonders die Selbständigen sind im Alter armutsgefährdet..“, man ihnen ihr privat gespartes und in staatlich propagierte Versicherungen einzahltes Geld, wo die Zinsen gegen Null gehen, Ihnen dann von diesem Geld, wenn sie es dann im Alter zurück- und ausbezahlt bekommen, als „Einkommen“ anrechnet und davon ca. 20% wegnimmt, und im gleichen Atemzug jetzt diese Selbständigen in die gesetzlichen Rentenkassen zu zahlen zwingen will, weil sonst deren Geld im Alter nicht reicht, dann ist das eine der Ausgeburten dieses Rechtsstaates, an der ich resigniere, mich zurückziehe und mich verweigere.

    Themen zur nächsten Wahl könnten sein:
    – Alle ohne Ausnahme zahlen in ein großes Renten/Pensions-System – nur noch eines für alle – ja oder nein
    – Wir sind gegen die von der EZB betriebene Geldentwertung, die für Deutschland keinen Sinn ergibt und Milliarden vom Mittelstand absaugt – ja oder nein
    – Wir wollen unser Bargeld wie bisher behalten – ja oder nein
    – Wir wollen Steuerfreiheit für Renten unter z.B. 2.000 – ja oder nein
    – Wir wollen, das Renten- und Krankenkassen nicht mehr zweckentfremdet vom Rechtsstaat geplündert werden – ja oder nein
    – Wir wollen die Schulden anderer Länder bezahlen – ja oder nein
    – Wir wollen uns mit Russland vertragen und zusammenarbeiten – ja oder nein
    – Wir wollen Hunderttausende illegale Emigranten ohne Aufenthaltsrecht weiterhin dulden und versorgen – ja oder nein
    – Wir wollen eine Steuerreform mit Abbau der kalten Progression – ja oder nein
    – Wir wollen Diskrimnierung unserer Dieselfahrzeuge – ja oder nein?
    – Wir wollen eine Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks – ja oder nein
    Aber stattdessen werden uns vermutlich andere Themen vorgesetzt, wie z.B. „Wir wollen die Homo-Ehe“, „Wir wolllen, dass sich Jungen und Mädchen nicht mehr unterscheiden.“… Da werden wir nur zwischen Gender grün und Gender rot wählen können.

    Und überall ist die CDU mit dabei und an vorderster Front. In den „Schützengräben“ liegen nicht die anderen, sondern dahin flüchte ich mich jetzt.

    • Walter Lerche Antworten

      Vor diesem Hintergrund ist mir inzwischen (als alter CDU-Anhänger) völlig egal, wer nach der Wahl fortgesetzt ausschließlich Politik für Lobby (Banken+Versicherungen, Autoindustrie, Pharmaindustrie, Spitzenverbände) macht und sich das Geld bzw. die Lebensleistung von denen holt, die keiner Lobby angehören. – Bei allen diesen Leuten, die über die Medien flimmern, erscheint mir moment am ehesten glaubwürdig die Frau Wagenknecht. Dass das mal über meine Lippen kommt, hätte ich mir noch vor 5 Jahren nicht vorstellen können.

    • Jürgen Backhaus Antworten

      Danke Herr Lerche für die Auflistung der wirklich wichtigen Themen. Diese müssten den Abgeordneten aller Parteien genau so vorgelegt werden. Dabei geht es ganz klar um unsere Zukunft und erst recht die unserer Kinder.

    • Uwe Monheimius Antworten

      Und das ganze System steht dann bei den meisten, respektive deren
      Volks_vertreter, respektlos, unter
      dem Kuerzel: Soziale Gerechtigkeit.

      Ich frage oft, welche und fuer wen?

  6. Hans-Jürgen Merten Antworten

    „… wer soll es denn machen, wenn nicht die Angela…?“

    Es hätte genügend Alternativen gegeben: Friedrich Merz, Roland Koch, Wolfgang Bosbach, die Liste ließe sich beliebig erweitern. Allein – sie waren nicht links genug. Und als Sie von unserer als Kanzlerinnendarstellerin weg gebissen wurden, hat die gesamte Partei nur teilnahmslos zugesehen.

    „… und wenn Rot-Rot-Grün gewinnt, wird es doch alles noch schlimmer…“

    Sollte die AfD bei den kommendne BTW auf 20 % Zustimmung durch den Wähler kommen, wird die CDU schon über ihren Schatten springen, vor allem wenn wir uns die derzeitigen Umfrageergebnisse bezüglich AfD und CDU ansieht.

    • Uwe Monheimius Antworten

      Ja Herr Merten, richtig.
      Man mag die AFD lieben oder verteufeln oder sonst was.

      Aber die politische Offenheit, das politische Interesse sowie das wundersame Einmischen, was uns Deutsche angeht, verdanken wir nicht den …Volksparteien.

      Und seid Friedrich Merz raus gegangen ist, bin ich auch raus.

  7. Konrad Kugler Antworten

    Über die Renten- äh -Versicherung reden und bestimmen Leute, die von der Welt nichts verstehen. Natürlich können sie rechnen, aber sie können und wollen die Wirklichkeit nicht sehen.

    Die Funktion unserer angeblichen Rentenversicherung:

    Invalidenversicherung
    Renten-Umlagekasse.

    Ich bitte das Wort Umlage zu beachten . Mit dem momentan eingezahlten Geld werden um 4 Wochen verzögert die Renten der alten (!) Eltern und der ledigen Onkel und Tanten ausgezahlt. Eigentlich die Funktion der Großfamilie. Heute sind die Leute nicht einmal mehr fähig, zwischen zwischen großer und Großfamilie zu unterscheiden.

    Vorsätzlich Kinderlose wollen und erhalten Rente von den Kindern der Kinderhaber*. Das ist ein gewaltiger Unterschied zu den ledigen Onkeln und Tanten vor der Industrialisierung.

    * Kinderbesitzer? igitt
    Besitzer sind wir nur, wenn es um Haftung geht, sonst sind sie Gemeineigentum.

    Und Perverse verlangen heute, wie die Kinder anderer Leute versaut werden sollen.

    • Walter Lerche Antworten

      Und das Geld, das die Erfüllungsgehilfen in Berlin dafür benötigen, das zweigen sie inzwischen sogar schon von unseren Altersrückstellungen ab, indem sie selbige als steuer- oder beitragspflichtiges „Einkommen“ erklären, wenn ich sie dann später zurück bekomme. In der Zwischenzeit war unser Geld für Versicherungen profitabler als unsere wenigen Prozente dafür. Bedeutet, dass viele Betroffene, die den damaligen Versprechen des Staates und dem Vertrauensgrundsatz vertrauten, heute auf ihr Einkommen von damals zum 2. Mal Steuern, Beiträge, Abgaben, Gebühren und Solidarzuschlag abzugeben haben.

      Am Wahltag wählen wir maximal die grobe Personalie für die stets gefüllt Tröge. Wir bekommen nicht zur Wahl für unser Leben und Zukunft wichtige Themen geschweige denn die politische Richtung, wie wir künftig leben wollen. Das alles wird zwischen den Wahlen hinter verschlossenen Türen gekungelt und in Wenigen-Augen-Gesprächen bestimmt. Dort findet der Ausgleich und die Befriedigung der verschiedenen Lobbys statt, denn wir Normalbürger auszustatten haben. – Und dafür wird jedes Problem genutzt bzw. es werden zu diesem Zweck Probleme gemacht. – Es ist wie in der Wirtschaft: Gibt es ein Problem mit einem Kunden oder mit der Produktion, wird dieses Problem „genommen“ und man tüffelt, wie man daraus Profit generieren kann.

      Ob Merkel, März, Seehofer, Lafontain, Gabriel, Özdemir,… wer auch immer, ist dabei völlig wurscht! Das sind nur Befindlichkeiten. Die arbeiten alle für dieselben und ziehen uns für diese und für ihre eigenen sinnlosen Projekte oder für gar nichts stetig mehr Geld aus unserer Tasche. – Was könnte an dieser Sichtweise falsch sein?

      Und an dieser Situation hat auch die CDU maßgeblichen Anteil.

  8. Andreas Antworten

    Ich weiß nicht, machen wir uns nicht alle etwas vor?

    Felix Honekamp hat in seinem Block dazu etwas lesenswertes über Filterbubbles geschrieben, die scheinbar auch nicht nur für R2G gelten, sondern auch für uns.

    Ist es denn vorstellbar, dass alles nicht so ist wie es eben ist, weil die Mehrheit es so will?

    Ich rege mich über Köln auf, über Maasi und Kahane, über pantomimische Darstellungen homosexueller Praktiken in der Schule, zu denen man Kinder zwingen will – aber ist es nicht so, dass es der Masse der Bürger hier im Lande (von den R2G-Adepten die sowas unterstützen abgesehen) schlicht Wurst ist?

    Ist das nicht das Hauptproblem? Eine riesengroße Wurst?

    • labrador12 Antworten

      Lieber Andreas,

      Sie haben da einen wunden Punkt angesprochen.

      Es gilt aber einige Punkte zu bedenken:
      – viele Menschen wissen nur, was in Mainstream-Medien HÄUFIG kommt.

      Die Leser hier und auf anderen Blogs abseits des Mainstream haben da einen Informationsvorsprung. Erzählt man zB Freunden, was Gender Mainstreaming im Schulunterricht so alles anstellen möchte, bekommt man ungläubiges Kopfschütteln als Antwort. Erst nach mehrmaligem mit Unterlagen belegten Wiederholen hat man eine Chance durchzudringen. Man muss also gleichsam die Gehirnwäsche der Medien mit einer „Deprogrammierung“ besiegen. das ist leider sehr anstrengend …

      Einzelne gegenteilige Berichte, die manche DE Medien mittlerweile auch senden, bringen keinen Umschwung, da unser Gehirn dazu neigt, diese als Ausnahmen von der Regel auszublenden.

      – viele Menschen beurteilen den aktuellen Zustand und nicht die Richtung der Entwicklung. Es fehlt Ihnen ebenso wie vielen Politikern die Antizipation der Konsequenzen ihres Handelns.

      Kurz vor dem drohenden Konkurs lebt es sich oft am schönsten. Da kann man Geld ausgeben, dass man sonst sicher gespart hätte…

      – vielen Menschen fällt es schwer, das anzuerkennen was (woanders) passiert, solange sie nicht selbst betroffen sind.

      Treffen von jungen und junggebliebenen Erwachsenen im Sommer 2016 an der Alten Donau in Wien. Eine etwa 30-jährige NEOS Wählerin, will schon kurz nach 20:00 aufbrechen. Gefragt warum, antwortet Sie, dass sie sich später nicht mehr über einen Platz traue, den Sie zum Umsteigen überqueren muss, weil Sie dort schon einige Male von „Teddybären-Fängern“ belästigt wurde.
      1) 2015 war dieselbe Frau noch bei den „Refutsche welcome“-Teddybär-Werferinnen.
      2) im folgenden Diskurs mit zwei weiteren Frauen ähnlichen Alters stimmten alle drei überein, dass Frauen ab etwa 60 diese ihre Erfahrungen von Belästigtwerden nicht mehr verstehen/erleben würden

      Die gute Nachricht ist also, dass die Menschen lernfähig sind …
      und die schlechte, dass es anstrengend ist dabei zu helfen und das es sooo lange dauert

      • Tina Hansen Antworten

        Lieber Labrador12,
        ein Wort zu den Frauen: Wäre es in meiner Jugend Sitte und Brauch gewesen, Asylbewerber mit Teddybären zu bewerfen, so wäre ich mit 19 sicherlich dabei gewesen. Mit 20 allerdings schon nicht mehr, denn mittlerweile hatte ich mein Studium aufgenommen und eine preiswerte Bude neben einem ortsansässigen Asylantenwohnheim (so hieß das damals noch) bezogen. Innerhalb weniger Wochen hatte ich folgende Erkenntnisse hinzugewonnen:
        1. Die gängige Begrüßung für eine junge blonde deutsche Frau auf der Straße lautete „Du ficken?“, gern begleitet von eindeutigen Handbewegungen. (Meine dunkelhaarige Freundin machte übrigens selbstverständlich die gleiche Erfahrung.)
        2. Der einzige mögliche Weg, diesen und anderen charmanten Anmachen zu entgehen, war es, mit devot gesenkten Augen durch die Straße zu schleichen.
        3. Nordafrikaner unterschieden sich signifikant negativ von sämtlichen anderen Landsmannschaften. Fragen Sie mich nicht, woran ich die Nordafrikaner innerhalb kürzester Zeit als solche identifizieren konnte – ich konnte es einfach.
        Als uns 2015 die neue Flüchtlingswelle überrollte, habe ich oft gedacht, wie froh ich bin, heute die Vierzig hinter mir gelassen zu haben. Abgesehen von einem einmaligen gezischten „Hurentochter“ im Supermarkt neben dem Erstaufnahmelager ist mir bis heute nichts passiert. Was für ein Glück doch auch!

        • labrador12 Antworten

          Liebe Frau Hansen,

          Auch Ihre Beschreibung zeigt, dass persönliche Erfahrung hilfreich ist, eine Sachlage besser einzuschätzen. Sie selbst haben, auch aufgrund äußerer Umstände, sehr, sehr rasch gelernt.

          Das Problem sind nicht 18 oder 19 Jährige, sondern junge Akademiker (oder eine nicht mehr ganz junge „Mutti“), die bereits einige Jahre Berufserfahrung haben.

          Jenseits der 25 sollte man selbst mit einem Studium etwas Lebenserfahrung erworben haben. Schließlich durfte man auch schon mindestens 2-mal wählen …

          Als Politiker sollte man noch wesentlich mehr von Rahmenbedingungen verstehen und die Konsequenzen eigener Handlungen vorhersehen können.

          Wenn aber selbst Politiker nur mehr fleischgewordene Gefühle sind, selbst wenn Sie den Herrn um einen „Hirnregen“ bitten, wie jüngst Frau Roth, dann entdecke ich Parallelen zu dem, wie Ben Shapiro die Linke in den USA beschreibt.

  9. Hermann Martin Antworten

    Ich kann bestätigen, auch ich habe eben einen getroffen, der wegen der „Alternativlosen“ sein CDU-Parteibuch abgegeben hat. Er ist damit dem prominenten Beispiel Steffen Heitmanns gefolgt, unseres ehemaligen sächsischen Justizministers und Vaters der sächsischen Landesverfassung, der das bereits vor einem Jahr tat.
    Aber es gibt auch die Anderen, die hier von Herrn Kelle beschrieben wurden: Bundestagsabgeordnete, die offenbar masochistisch veranlagt sind. Und tatsächlich auch eben jene, welche wirklich glauben, die „Haltung“ der Bundeskanzlerin sei bewundernswert… Ein unfassbarer Irrtum. Bereits vor anderthalb Jahren, im Frühsommer 2015, war mir klar, dass Frau Merkel sich mit ihren Äußerungen zur „Flüchtlingskrise“ bereits so verrannt hatte, dass eine Umkehr ohne Gesichtsverlust schon nicht mehr möglich war. Dies zu tun hätte zweifellos Größe gezeigt, wäre aber wohl mit Rücktritt verbunden gewesen… Um diesen Schritt zu vermeiden, blieb ihr nur, das zu tun, was sie seither bis heute getan hat: stur und reuelos ihren eingeschlagenen Kurs weiter zu verfolgen, und zu hoffen, dass genügend Leute das für „Geradlinigkeit“ halten…
    Es erschreckt mich, wie gut das augenscheinlich bisher funktioniert hat.
    Geradezu kalt den Rücken lief es mir aber herunter, als ich die Äußerungen dieser Dame letzten Sonntag nach dem Obama-Besuch vernahm: Dort sprach eine Politikerin mit Sendungsbewußtsein!!! Und wohin DAS führt, zumal bei deutschen Politikern, und mit welchen Folgen – der Gedanke daran müsste eigentlich jedem verantwortlichen Menschen schlaflose Nächte bereiten…
    Ist das wirklich das geringere Übel gegenüber Linksgrün? Oder sollen wir lieber für einen anderen Ausweg beten?

  10. Tina Hansen Antworten

    Lieber Herr Kelle,

    Sie wissen: Ich bin ein treuer Fan dieses Blogs. Heute allerdings erlaube ich mir einmal eine kritische Nachfrage, und zwar bezüglich der Schminkspiegel in den Kasernen. Ich – Frau, Zivilperson – übernachte aus beruflichen Gründen seit ca. 1,5 Jahren regelmäßig in einer deutschen Kaserne, die ich mal als nicht unterdurchschnittlich gut ausgestattet einschätzen würde. Meine Stube ist identisch mit der, in der vom Hauptmann bis zum Oberstleutnant alles zu nächtigen pflegt. Tatsächlich wurden in der Ära von der Leyen neue Spiegel für die Stuben angeschafft, jedoch keine Schminkspiegel, sondern schlichte Ganzkörperspiegel. Männlein wie Weiblein freuten sich über diese Neuerung sehr, mag doch ein jeder / eine jede (von weiteren Geschlechtern ist mir nichts bekannt) morgens einigermaßen adrett gekleidet und hergerichtet zur Arbeit bzw. zum Dienst erscheinen. Ein Blick in einen Spiegel, der nicht nur im grellen Neonlicht des Bads das eigene Gesicht überm Waschbecken zeigt, ist dabei durchaus hilfreich.
    Darf ich noch auf den Schminkspiegel hoffen oder war dies ein kein wenig Polemik? 😉
    Mit einem herzlichen Gruß!

    • Klaus Kelle Antworten

      Ursula von der Leyen will die Bundeswehr „zu einem familienfreundlichen Unternehmen umbauen“ (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ursula-von-der-leyen-will-bundeswehr-familienfreundlicher-machen-a-943066.html). Ich bin der Meinung, das ist ein falscher Ansatz, auch wenn ich mich freue, dass es in den Kasernen nun schönere Spiegel und Tagesmütter gibt. Auch Menschen mit Behinderungen sollen bei der Bundeswehr bessere Chancen bekommen. Wer sollte etwas dagegen haben, liebe Tina Hansen? Die Schminktische habe ich irgendwo gelesen, kann aber durchaus auch eine Polemik gewesen sein. Mein Punkt ist ein anderer: die Sicherheitslage Deutschlands und Europas ist so fragil wie seit vielen Jahren nicht mehr. Ich lese von Gewehren, die bei Erhitzung nicht richtig schießen, von Marine-Hubschraubern, die über Wasser nicht fliegen dürfen, von 500 Millionen Euro die bei der Entwicklung einer Euro-Drohne in den Sand gesetzt wurden, von Bundeswehrfahrzeugen in Afghanistan, die nicht ausrücken können, weil die TÜV-Plakete abgelaufen ist. Und ich frage mich: sollte die Bundesministerin der Verteidigung nicht diese Probleme erst einmal lösen?

      • Tina Hansen Antworten

        Kein Widerspruch, lieber Herr Kelle! An den Schminkspiegel glaube ich erst, wenn ich ihn sehe; ich persönlich verzichte gern zugunsten der tatsächlichen Aufgaben der Sicherheit.

  11. Andreas Schneider Antworten

    Im Grunde meines Herzens bin (und war dies, seit ich ein politisches Bewusstsein entwickelt habe) ein Konservativer mit starkem liberalen Einschlag. Wie soll ich meine Empfindungen beschreiben, die mich bei meinen Wahlentscheidungen aufgrund des präsentierten Personals nur in Ausnahmefällen (Kommunalwahlen, 1 x LTW) mein Kreuz bei der CDU, niemals bei der FDP setzen ließen?

    Mit Angela Merkel hat sich die CDU für mich endgültig aus der Riege wählbarer Optionen verabschiedet. Ganz gleich, wie auch immer eine personelle Alternative aussähe (es müsste gar nicht einmal ein bekanntes Gesicht sein) – brächte die Parteibasis den Mumm auf, diese Vorsitzende zu stürzen, gewänne sie aus meiner Sicht wenigstens einen Teil ihrer Glaubwürdigkeit zurück.

    Die oben dargestellte Aussage „Jetzt ist Wahlkampf, jetzt müssen wir erstmal gewinnen. Und dann sehen wir weiter. Und überhaupt: wer soll es denn machen, wenn nicht die Angela?“ skizziert das ganze Unheil – was demonstriert diese Einstellung mehr als das Präferieren eines Selbstmordes aus Angst vor dem Tod?

  12. Jule Antworten

    In den „Schützengräben“ liegen nicht die anderen, sondern dahin flüchte ich mich jetzt.“

    Ihr Kommentar trifft es auf den Punkt !

    Und ich bin schon länger im „Schützengraben „.

    Warum ?
    Weil ich mehrfach erleben musste wie besonders herausragende … “ 68iger“ …, wie auch ebenso besonders herausragende … “ Steinerwerfer“, Terroristen-Anwälte“, (manche davon gar RAF- Mitglieder 2 Jahrzehnte versteckend,unterhaltend, schützend … ), Zaunrüttler“, „Atomgegner“ … … später “ irgendwie“ hohe und höchste Ämter innehatten – und mitnichten (!) mit ihrer früheren Haltung in Zusammenhang gebracht werden wollten.
    Ihre erlangte Immunität schützte sie vor – eingeleiteten – Staatsanwaltlicher Verfolgung ! !

    Ich bin also ein sogenanntes “ gebranntes“Kind, werde wie viele, viele andere nicht mehr auf die Straße gehen gegen Krieg (das Vietnam-Gemetzel wurde wohl schneller beendet ( ja, auch wurde es zu teuer, zu Opfer trächtig für die USA) weil weltweit die Menschen auf die Straßen gingen, einige wieder “ besonders herausragend“ … , um später jeden dreckigen, mit Lügen kreierten (!) Krieg zu befürworten und zu unterstützen.

    Jüngstes Beispiel AFD-Gründer Lucke:
    Wo sitzt der heute ( über AfD-Stimmen ) dorthin gehievt ?
    Was hat er da brav alles mit abgesegnet ?
    Warum wurde er nicht zurück “ Auf Los“ geschickt als er eine neue Partei gründete, (denn damit verfielen ja die AFD-Stimm-Anteile) ?

    Politik und Religion(n) sind Ideologien die sich gegenseitig befruchten, was nicht bedeutet das sie nicht immer wieder in ihren Bestrebungen gebremst werden konnten … aber sie lernten darüber auch immer dazu, dies sollten WIR auch tun.

    Aus dem “ Schützengräben“ heraus geht einiges, wer also meint der Großteil der
    “ Michels und Michaelas “ schläft liegt daneben.

    Neulich in Köln eine Umfrage : “ Wie sehen Sie eine 4.Amtszeit von A.Merkel ?“
    Antwort meinerseits ( lachend) : “ Toll, ganz toll – und mutig …“.
    Neue Frage : “ Sie sind also für eine 4.Amtszeit von A.Merkel ?“
    Antwort meinerseits : “ Das habe ich nicht gesagt !“

    Ein verdutztes Gesicht … – und die nächste Frage :
    “ M.Schulz möchte Brüssel den Rücken kehren und als Außenminister von D an die Basis … ( sic ! – hat die Fragestellerin so formuliert) zurückkehren, glauben Sie das dies eine gute Entscheidung/Besetzung ist ?“
    Antwort meinerseits : “ M.Schulz ist wahrscheinlich sehr belesen … , hat ebenso sicher einige Erfahrungswerte in Brüssel sammeln können … .“
    Nächste Frage : “ Also eine gute Entscheidung/Besetzung ?“
    Antwort : “ Das habe ich nicht gesagt !“

    Ich habe den Unsinn dann (lachend) abgebrochen – und bin meiner Wege … gegangen.

    Ob das C im Logo oder das S im Logo ( egal, ob grün, blau, gelbe, lila „braun“ … Farb-Flecken mal mehr – mal weniger glauben (!) wirklich mitmischen zu können ), es wird bisher immer noch Religion (C) und Politik (S) am Ende die Regie führen, in „ewig trauter“ Gemeinsamkeit vereint – genährt und gewärmt von der gemeinsam geschaffenen Finanz- Decke … – die bekommt aber gerade mal wieder „Alters-Schwächen“, es MUSS ( oh je, zwei S in einem Wort ?) wieder eine radikale … Wendung/Änderung her !
    Wie übrigens alle 70-100 Jahre – diesmal hat man sich schon in den globalen Level „hoch gespielt “ … …

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