Der Landesvorsitzende der Bremer Grünen Hermann Kuhn hat mehr Humor als die großartigen Dieter Nuhr und Carolin Kebekus zusammen aufzubringen vermögen. Als er heute ankündigte, dass Sozis, Grüne und SED-Nachfolgepartei über eine Koalition an der Weser verhandeln werden, kündigte er allen Ernstes „mutige, neue Schritte in der Politik“ an. Mutige Schritte…ausgerechnet! Ein Linksbündnis, von dem wir erwarten dürfen, dass es das kleinste Bundesland noch weiter herunterwirtschaften wird.

Bremen ist eine tolle Stadt, zweifellos. Die Lebensqualität in der Hansestadt ist phänomenal, wie ich selbst in meinen drei Bremer Jahren erleben durfte. Und es ist nicht nur eine linksgrüne Politik, die das stolze Zwei-Städte-Bundesland so gnadenlos an die Wand gefahren hat. Bremen hat objektiv schlechte Voraussetzungen, um erfolgreich zu sein. Zum einen ist es ein Witz, dass man mit 650.000 Einwohnern ein Bundesland sein darf – mit Landesregierung, Ministerien, Landtag, Verfassungsgericht, Verfassungsschutz, Öffentlich-Rechtlichem Staatssender und so weiter. Doch um das zu ändern, müssten die Bremer selbst zustimmen, was sie niemals tun werden (und Niedersachsen würde sich bedanken). Das ist so wie bei der gewünschten Verkleinerung von Parlamenten überall, wo Abgeordnete ihre eigene Lebensgrundlage per Abstimmung abschaffen müssten. Wer macht das schon?

Bremen hat nicht nur ein munteres Vergnügungsviertel und einen Hafen, sondern auch starke Unternehmen, etwa ein Mercedes-Werk. Problem: Viele derjenigen, die hier gutes Geld verdienen und in Bremen arbeiten, leben im beschaulichen Umland und zahlen dort ihre Steuern. Ein Teufelskreis. Bremen muss die Infrastruktur vorhalten und einen riesigen Schuldenberg unter Kontrolle halten. Und Niedersachsen freut sich über die Steuereinnahmen der Einfanmilienhaus-Besitzer.

Niemals hat die CDU im Bundesland Bremen eine Landesregierung geführt. Nun ist die Partei seit vielen Jahrzehnten um ersten Mal stärkste Kraft geworden – mit einem hauchdünnen Vorsprung. Und wieder darf sie nicht ans Ruder der leckgeschlagenen Fregatte.

Rot-Rot-Grün an der Weser – ok, die Wähler haben es so gewollt, denn wie gesagt: Gut leben kann man da, auch wenn das Land ohne die Alimentierung aus dem Länderfinanzausgleich schon lange nicht mehr existieren würde. Und diejenigen, die gehofft haben, die unterirdische Schulpolitik des Bundeslandes, das in allen wichtigen Rankings immer auf dem letzten Platz landet, werde nun besser, die werden sich wundern, was Rote und Grüne in den nächsten Jahren noch für Ideen haben…

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Dieser Artikel wurde 10 mal kommentiert

  1. Wolfgang Andreas Antworten

    Nicht nur Bremen! Das Festhalten an offensichtlichem Unsinn zum Schutz der eigenen Pfründe mit denen man sich mit fetten Wampen comod eingerichtet hat, geht durch alle Parlamente – auch bis Brüssel!!! Wie schrieb schon Bertolt Brecht: „Die dümmsten Kälber suchen sich ihre Fleischer selber!“…aber zum Unwohle des Volkes!

  2. colorado 07 Antworten

    Die „mutigen Schritte“ sind eine Verschärfung des „Teufelskreises“.

  3. HB Antworten

    An den bayerischen Seen, da wo die Ablassgrünen in ihren riesigen Villen im Winter hunderte von qm beheizen, wollen sie jetzt, im Frühsommer, die Mücken vergiften. Wegen dem störungsfreien Aufenthalt auf den Terrassen und an den Pools. Und wegen der Touristen und der Gastronomen. Und die Vögel finden jetzt auch andere Nahrung. Biologisch vergiften. Nebenwirkungen? Wechselwirkungen? Hm? Is ja biologisch!
    Es wird höchste Zeit, dass dieser schaumgebremste Schwiegermutter-Robbi, der Anführer der Pflastersteine-, Zaunlatten- und Pädophilenmischpoke (Erbsünde, ich bin ja auch Nazi) Kanzler wird, damit er aus seiner Geschichtenerzählerwelt in die Realität kommt und wenigstens ein Teil seiner Mitläufer aus dem Merkel-Grünen-Koma erwacht. An Deutschland können diese Deutschlandhasser und -verachter eh nix mehr zerstören, das läuft.

  4. Stefan Schmidt Antworten

    Seit wann ist die Partei Die Linke die „SED-Nachfolgepartei“?
    Müsste dazu nicht eine neue Partei gegründet worden sein?
    Eigentlich wurde die SED einfach nur mehrmals umbenannt, insofern ist Die Linke immer noch die gleiche Partei.
    Ich weiß natürlich, dass das jetzt etwas erbsenzählerisch rüberkommt, aber ich weise dennoch immer wieder gerne daraufhin. 😀

    Ich habe mich gefreut, dass in Bremen mal die CDU richtig gut da steht, aber jetzt das. Nunja ma sehen wie viel Platz nach unten noch ist.

    Vor vielen hundert Jahren war Bremen doch schonmal eigenständig….damals noch regiert von enorm reichen Kaufmannsfamilien, vielleicht wäre das eine Möglichkeit die Finanzen zu sanieren?

  5. S v B Antworten

    Sie schwärmen so sehr für Bremen, lieber Herr Kelle, gehen aber leider nicht ins Detail. Vielleicht sehen Sie die Stadt in Ihrer Erinnerung weit rosiger als sie sich heute präsentiert. Eine Stadt, die erschreckend oft als unrühmliches Beispiel für eine heruntergewirtschaftete deutsche Großstadt genannt wird, kann wohl kaum eine phänomenale, ja nicht einmal eine akzeptable, Lebensqualität bieten. Irgendwie passt das für mich nicht zusammen. Warum wohl wohnen so viele gut Verdienende, also gut Ausgebildete, eben nicht in Bremen, sondern im beschaulichen Umland, wie Sie selbst schreiben? Lb Gr

    • W. Lerche Antworten

      Genau, so sehe ich das auch! Im Gegensatz zu Bremen wohnen die Menschen in München und Düsseldorf gern in der Stadt.
      Na ja, als Niedersachse habe ich nichts von den Steuereinnahmen der Eigenheimbesitzer aus Bremen, denn meine Steuer-, Abgaben- und Beitragslast steigt Jahr für Jahr bis ins schier Unermessliche, ungeachtet sprudelnder Steuereinnahmen in Land und Bund.
      Was ist denn das Ergebnis der Bremer Groß-Razzia bzgl. arabischer Clans ausgefallen?
      Wo in Bremen ist es so schön, wie Sie, lieber Herr Kelle, beschreiben?

  6. Alexander Droste Antworten

    und allen Ernstes wird Habeck als künftiger Kanzler gehandelt. Mir wird schwindelig …

  7. gabriele bondzio Antworten

    Man sollte den Schuldenländern ein für alle mal klar machen, das der Länderfinanzausgleich nicht zum Verbraten und Experimentieren auf rot-grünen Feldern gedacht ist.
    Sind es doch immer die Gleichen, die nicht über die Runden kommen. Und die Gleichen welche zahlen müssen.
    Die Erfahrung zeigt, wenn die Politik viel Geld hat, neigt sie zur Verschwendung; hat sie hingegen wenig, sorgt sie für Effizienz. Das Wort „Effizienz“ ist gerade in Bremen und Berliner Senat ein absolutes Fremdwort. Dank der Steuern die hauptsächlich in Bayern eingesammelt werden.
    Daher ist es notwendig, Effizienz neu zu üben.
    Pech kann jeder mal haben, aber Dauerpech hat den Geruch von Faulheit oder Unfähigkeit.
    Der Dauerfinanzausgleich ist somit kein Mittel Nehmerländer zur Sparsamkeit und Effizienz zu erziehen. Das fängt privat (Hartz) an, erstreckt sich von Komunen über BL und endet in der EU.
    Wir könnten ja noch den Unternehmerfinanzausgleich erfinden. Welche, die effizient arbeiten unterstützen dann die weniger Effizienten

    • W. Lerche Antworten

      Linke Ideologie (Grüne, SPD, Die Linke) hat nur insofern einen Bezug zu Geld, als dass man es anderen wegnimmt.
      Die SPD handelt seit eh und je nach dem Motto: „Heute bauen und nie bezahlen“
      Die Grünen steigern das in „Nichts bauen, Geld aus Deutschland für alle Welt, Deutschland beenden“.

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