Seh’n se, dit is Berlin…

So lautet eine häufig genutzte lakonische Floskel in der Hauptstadt, oftmals begleitet von einer Wegwerf-Bewegung mit der Hand. Der Berliner erklärt Fremden damit, dass in der Millionen-Metropole zwar viele Dinge nicht oder nur noch halbwegs funktionieren, dass man arm ist, aber eben auch sexy, wie Klaus Wowereit das einst beschrieb.

Gestern Abend entdeckten Justizbeamte in der JVA Plötzensee, dass vier Häftlingen die Flucht gelungen ist. Die Männer im Alter zwischen 28 und 38 Jahren, die in der Autowerkstatt des Geföngnisses arbeiteten, bahnten sich mit Hammer und Flex einen Weg in die Freiheit.

Da dachte die Anstaltsleitung am nächsten Morgen: Zählen wir doch einfach mal durch! Und tatsächlich entdeckte man dabei, dass ein fünfter Häftling fehlte. Dazu muss man wissen, dass überall in der JVA Videoüberwachung stattfindet, übertragen in eine Alarmzentrale mit zahlreichen Monitoren, auf die die Aufnahmen live zu sehen sind. Nur: Niemand vom Aufsichtspersonal hat etwas bemerkt.

Und das Beste kommt zum Schluss: Nach den Ausbrechern, die u. a. wegen schwerer Körperverletzung und Raub einsaßen, wird nun nicht mit Fahndungsfotos in der Öffentlichkeit gesucht, weil man die Persönlichkeitsrechte der Kriminellen, von denen zwei übrigens eine „ungeklärte Staatsangehörigkeit“ haben, nicht verletzen will.

Verstehen Sie, warum der Hauptstadtflughafen niemals fertig wird?