Die Große Koalition ist auf dem Weg. Leider. „Wir haben verstanden“ versprachen Politiker von CDU und SPD dem Wahlvolk nach der Megaklatsche bei der Bundestagswahl im September 2017. Fast 14 Prozent verloren Union und Sozialdemokraten damals. Kann es ein deutlicheres Signal der Wähler geben, was sie bestimmt nicht mehr wollen? Eine GroKo der Verlierer nämlich…

Und nun verhandeln genau diese Politiker über die Bildung einer neuen GroKo. Das kann man sich gar nicht ausdenken. Wenn ich die AfD wäre, käme ich abends vor lauter Lachen nicht in den Schlaf.

Heute morgen hörte ich die frühere Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig im Radio, die sich freute, dass weitere elf Milliarden Euro in die Bildungspoilitik der nächsten GroKo fließen soll. Für Ganztagsbetreuung in der Kita, für Ganztagsschulen, für Rund-um-die-Uhr-Betreuung unserer Kinder – möglichst weit weg von den eigenen Eltern. Verstehen Sie mich nicht falsch: Viele Eltern müssen eine Betreuung für ihre Kinder haben, weil beide Elternteile arbeiten müssen, um über die Runden zu kommen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Aber wann bringt eine Bundesregierung mal ein Konzept auf den Weg, dass Eltern und Kinder zusammenhält? Dieses Denken etablierter Politiker, dass Janine aus der Kita besser für Wohl und Bildung der Kinder ist als die eigenen Eltern ist pervers. Ja, pervers!

Frau Schwesig hat nichts verstanden, und die GroKo-Parteien haben es auch nicht.

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Dieser Artikel wurde 27 mal kommentiert

  1. Klaus Beck Antworten

    Mehr Lehrer, mehr Erzieher, mehr Sozialpädagogen, mehr Betreuer …
    Der Sozialist wird es nie begreifen, dass man mit Geld allein keine Probleme beheben kann, ungachtet dessen, dass z. B. der Arbeitsmarkt für Lehrer bundesweit leergefegt ist. Da helfen auch keine Milliardenspritzen.

    „Das Problem des Sozialismus ist, dass Dir irgendwann das Geld anderer Menschen ausgeht” (Margaret Thatcher)

    • Hildegard Königs-Albrecht Antworten

      Es soll immer noch viele Lehrer geben, die nur befristet eingestellt werden, sich am Beginn der Sommerferien arbeitslos melden müssen und sich an derselben Schule nach den Ferien bewerben dürfen. Sie werden dort dann bereits sehnsüchtig erwartet. Ein Skandal!

    • Evelyn Krien Antworten

      Ich meine, dann müssen wir angesichts des nationalen Notstands von Familien, Alleinerziehenden, berufstätigen UND arbeitslosen Frauen und Männern mit Kindern dafür sorgen, dass die Zahl der in Vorschulen (ich lehne das im Berlin der SDS-Zeit erfundene Wort Kita ab), Schulen, Universitäten und Berufsausbildungen versorgten Kinder und Jugendlichen AKTUELL nicht steigt, sondern in dem Masse, wie illegale Einwanderung gesteuert werden kann, abnimmt. Ziel kann nur eine stabile von organischen Bedingungen geprägte Reproduktionsquote für alle hier Lebenden sein, die stark daon abhängt, unter welchem Stress junge Leute und Familiengründer stehen.

      Wir alle wissen, dass das Wunschkonzert „Flüchtlinge“ nicht nur von Angela Merkel, sondern besonders vom BDI (Bundesverband der Deutschen Industustrie unter Grillo) und den beiden großen Kirchen bestellt wurde, weil diese über die auf Lohnsteuer bezogene Kirchensteuer in Deutschland dick und fett werden, ohne ihren eigenen Mitgliedern die Wohltaten der eingenommen Mittel in Form von Gemeinschaft, Solidarität, Mithilfe, Nachbarschaflichkeit etc. zukommen zu lassen. Nur in „Flüchtlings-Cafés“ darf noch Mitmenschlichkeit im Dorf und im infrastrukturfreien Stadtviertel erlebt werden, weil – welch Zufall und welch himmlische Fügung – alle Gastronomien mit Sälen und die auf Nachwuchs und nicht berufstätige Mitglieder angewiesenen Vereine dicht gemacht wurden.

      Sie erzeugen von oben NOT und Minderversorgung unter den hier lebenden Deutschen UND Ausländern und „lösen“ dann die Probleme mithilfe staatlicher Zwangs-Institutionen, aus denen kein Entkommen ist: Geburtsklinik, Kita (s.o.) Schule, gebundener Ganztag, Uni bis 25 oder 30 – derweilen Zwangsverhütung und Abtreibungen bei Frauen. Und in diesen 25 bis 30 Jahren haben sie unsere Kinder so gehirngewaschen mit persönlichen Beurteilungen durch visitenähnliche Strukturen und Diagnosekriterien, dass „Big Mama“ genau weß, wer in der Spur läuf oder nicht.

      Der unverblümteste Vertreter der „Lufthoheit über den Kinderbetten“ ist OLAF SCHOLZ, der nun ein hohes Regierungsamt erhalten soll. MANUELA SCHWESIG betreibt bereits seit langem die SED-gleiche Staatserziehung, vorbereitet hat sie die in USA (wo das Konzept des American „day care“ erfunden wurde, das bereits über die „antiautoritären Kinderläden“ im Berlin der 60er eingeführt wurde) ausgebildete siebenfache Mutter mit dem goldenen Löffel URSULA VON DER LEYEN. —

      Niemals war der RECHTSANSPRUCH AUF KITA-NUTZUNG eine Errungenschaft für Eltern und Kinder, denn er half nie den Richtigen und Bedürftigen und Förderungswürdigen. Gereicht hätte immer eine organische Anpassung an Ortsverhältnisse und -ressourcen. Er verlegte vielmehr die komplette Kinderschar der 3-6-Jährigen in professionelle Hände (mit Schichten, Unterbezahlung, Überstunden un ergo entsprechender „Entlastung“ durch Vernachlässigung, rigoroses Verhalten und Massenbetrieb), so dass die zuhause erziehenden Eltern IN DEN NACHBARSCHAFTEN KEINE SPIELKAMERADEN FÜR IHRE KINDER MEHR FINDEN. Mittlerweile gilt diese Zwangs-Be-„Kitaisierung“ auch schon für die Einjährigen, mehr noch für die Kinder nach dem Mutterschutz. Damit haben sich seltsamerweise auch diejenigen arrangiert, die „eigentlich“ zuhause Zeit hätten und mit einem Halbtagskindergarten zufrieden gewesen wären. Es haben aber die Kirchen – voraussehbar – ihre Halbtagskindergärten geschlosssen, was Teil des üblen Spiels ist: Die Massenförderungen, etwa die von Herrn Kelle genannten Milliarden (die Zahl stimmt nicht ganz, siehe Artikel unter http://www.tagesspiegel.de/politik/union-und-spd-groko-verhandler-einigen-sich-auf-leuchtturmprojekt-bildung/20919290.html gehen in nagelneue, moderne Einrichtungen, der unterfinanzierte alte Kindergarten wird unattraktiv und schwupps, steht die neue GANZTAGSEINRICHTUNG – mithilfe der Steuern auch der Eltern, die ihre Kinder gerne öfter sähen und ihnen SELBST BESTIMMTE FREIZEIT gönnen würden.

      All das ist klipp und klar ORWELL’s Schöne neue Welt – erst intensiv spielen, bis die Kinder quietschen vor Freude, dann sehr früh mit Drill und Disziplin schon in der Kita und im Grundschul-Ganztag, wo kleine Seelchen in Schlangen stehen müssen, um Kantinenessen zu bekommen, die ABRICHTUNG DER KINDER ZU GRUPPENWESEN ohne eigenen Willen, die frühe Erziehung zu Lust ohne Folgen von Schwangerschaft – und (selbst das ist alles fertig für die Retorten-Massenproduktion in Sachen Technik und Rechtslage) das künstliche Reproduzieren von Menschen ohne natürliche Elternschaft. ALL DAS STEHT IN BRAVE NEW WORLD. Kurz und in zwei Stunden zu lesen. Aldous Huxley, der Enkel Darwins, hat expressis verbis gesagt, dass er nicht schrieb, was ihm schwante, sondern dass er schrieb, was die Wissenschaftswelt am Anfang des 20. Jahrhunderts bereits auf der Agenda hatte. Auch George Orwell, der Prophet des Landes, das die Eugenik erfand und mit Millionen das Kaiser-Wilhelm-Institut in Berlin förderte, um die „Aufzüchtung des Menschen“ zu betreiben, kannte diese Programme.

      Sie tun es, sie planen es schon lange, und sie kennen nicht Freund noch Feind, nicht Mutter noch Vater, sie kennen nur die Macht des Leviathan, des blutrünstigen und allmächtigen Staates. Um weniger geht es hier nicht. Der Angriff auf die Erziehungsfreiheit der Eltern ist auch der Angriff auf die Reproduktionsfreiheit. Und mir fallen da nicht nur machtbesessene und geschmeidig erfolgreiche Typen wie Olaf Scholz ein, dem ich gar nichts Böses unterstelle, sondern ich denke dabei an patriarchal eingestellte Menschen und Institutionen, die noch nie von Frauen – auch Müttern – viel gehalten haben. Künstliche Reproduktion, wo immer sie zugelassen wird, findet unter Ausschluß der Öffentichkeit und nur mithilfe von Kontrollbehörden durch öffentliche Gelder statt. Wer garantiert uns, dass nicht eines Tages die Menschen selektiert werden nach Geschlecht, „verworfen“ werden wie die Hähnchen? Niemand. Sie bauen erst flächendeckend die Strukturen aus, und wenn sie unentrinnbar geworden sind, kommt auch „der Rechtsanspruch“.

      Wie ist das zugegangen, dass der Protest der Hebammen erstickt worden ist und Herr Gröhe, der Übeltäter der modernen Entbindungslandschaft, wieder einen Platz im Kabinett bekommen soll? Mir scheint, noch immer privatisieren die Eltern. Es reicht auch nicht, als „besorgte Eltern“ auf die Straße zu gehen. Das Thema geht alle Generationen an, und deshalb müssen Eltern auch ihr Umfeld, mindestens Grosseltern und Geschwister mobilisieren.

      Das betrifft Arbeit, Mobilität, Städtebau, Landschaftsplanung, Ökonomie und das soziale Miteinander von Oma, Opa, Vater, Mutter, Kind und Kegel in Selbstbestimmung, es betrifft auch die Erhaltung der Natur, in der Kinder sich heute kaum mehr frei bewegen können. Deutschland ist das Modell-Land, wir sind die Probanden. Deutschland und die hier lebenden Bevölkerung hat die Pflicht, sich dieses kinderfressenden Leviathan zu erwehren.

  2. colorado 07 Antworten

    Zunächst , Herr Beck,l vielen Dank für das herrliche Zitat Margret Thatchers.
    Es ist sowieso komisch , dass gerade antikapitalistisch eingestellten Ideologen nichts anderes einfällt, als gerade das Instrument in die Hand nehmen, das sie doch eigentlich verachten.
    Und noch ne grundsätzliche Frage: Sind wir eigentlich nur noch mit Geld für etwas Wichtiges zu haben?

  3. Ruth Antworten

    Ein Lob auf „Cut and Paste“

    – ein wenig musste ich schon schmunzeln, wie man mit Cut and Paste, hier eines Zitates von Margaret Thatcher, das erst einen Tag zuvor bei TichysEinblick bzw. Markus Mittwoch von KonradsErben verwendet wurde, Lob bekommt.

    Und dennoch stimme ich zu, dieses Zitat sollte all den Umverteilungs-Besessenen öfters entgegenschallen.

  4. Alexander Droste Antworten

    Könnte man nicht auch für Brennpunktkinder mit bildungfernen Wurzel etwas segensreiches bewirken, wenn man Angebote für ihre Eltern schafft? Ich denke gerade an einen öffentlichgemachen Brief einer Lehrerin, der (ich glaub in der WELT war’s) Ende letzten Jahres erschien. Sie berichtete von dreierlei Schulen, in denen sie tätig war. Am bewegensten waren ihre Schilderungen dieser Brennpunkt-Grundschule. Die anderen beiden Schulen waren in gut situierten Stadtvierteln. Mir kam dann so ein Gedanke (s.o.).
    Ansonsten bin ich für optionale Angebote. Ganztag für den, der es mag oder braucht. Aber die Qualität muss stimmen und die soll frei sein von Ideologie und Gängelei.

    • labrador12 Antworten

      Lieber Herr Droste

      ja, man kann für „Brennpunktkinder“ positives bewirken

      Die Crux liegt darin, dass man dazu die Situation der „Brennpunktkinder“ kennen sollte. Die könnte sich nämlich, vorsichtig gesagt, fundamental von der Situation eines wohlmeinenden Bildungsbürgers unterscheiden. Wovon in dem einen Mileu allenfalls ein Zuviel ist, daran könnte es im anderen Mileu mangeln.

      Kinder von Bildungsbürgern haben, wenn überhaupt, ein Zuviel an Struktur. Bei Brennpunktkindern gibt es meist zuwenig Struktur. Daher benötigen die Einen mehr Freiraum, die Anderen mehr Struktur. Wenn man aber beim Helfen die „eigenen Probleme“ lösen will, scheitert man.

      Prof. Spitzer berichtet zB von einer Untersuchung zu Motivationsaufsätzen (20 Minuten pro Schuljahr) die in nature publiziert wurde. Resultat: der Notenschnitt der schlechten Schüler verbesserte sich um etwa 1 Note, die guten Schüler blieben gleich gut.

      Prof. Peterson mit seinem „self authoring“ Programm hat dessen Wirkung an einer Uni in Rotterdam untersucht (um die 7.000 Teinehmer). Er berichtet ebenfalls davon, dass die schlechten Studenten am stärksten davon profitiert haben.

      Etwa 2011 las ich in einem Flieger in einer englischen Zeitung einen Bericht über eine Brennpunktschule im Großraum London. Diese Schule wurde aufgrund von riesigen Probleme geschlossen und einige Jahre später neu gegründet. Das Viertel hatte sich in den Jahren nicht verbessert. Die Leitprinzipien: Ein „Schulgebet“ (aus meiner Erinnerung) ich will heute lernen, ich bin höflich zu den Erwachsenen, ich trage die Schuluniform adrett … in diesem Jahr hatte die Brennpunktschule zum ersten Mal und dann gleich 7 ihrer Absolventen auf englischen Eliteunis untergebracht. In selben Jahr haben alle Schulen darüber gejammert, wie schwer das diesmal wäre.

      Die gute Nachricht, es gibt einen Ansatzpunkt „Brennpunktkindern“ zu helfen, ich persönlich habe aber meine Zweifel, dass dazu eine Ganztagesschule notwendig ist.

      • Alexander Droste Antworten

        Hallo Herr Labrador,

        mir kam der Gedanke gerade deshalb, weil Brennpunktkinder für gewöhnlich in einem „bildungsfernen“ sozialen Umfeld aufwachsen, in dem „Überlebenskampf“ als Wertekanon zugrunde liegt. So könnte man es auf schlau zugespitzt ausdrücken. Laut dem Brief dieser Lehrerin lechzten diese Kinder besonders nach diesem: Liebe. Davon gibt es anscheinend in diesem Milieu oder eher offenbar zu wenig.
        Aus ähnlich gelagerten Gründen eröffnete Maria Montessori vor gut 100 Jahren das erste Kinderhaus in Rom. Mit experimenteller Pädagogik konnte sie bald feststellen, dass die Kinder des Casa dei Bambini ihre Altersgrnossen der allgemeinbildenden Schulen dieser Zeit in ihren Fähigkeiten überflügelten. Montessorischulen wurden ein Erfolgsmodell.
        Diese Feststellung verleitet mich zu der Annahme, dass die Kinder davon profitieren könnten, wenn man ihre Eltern aus der Endlosschleife aus Frustration und Perspektivlosigkeit herausholte, gäbe man ihnen das Angebot eines „Casa dei Adulti“, in dem freies Lernen zu einem Erfolgsglück verhälfe. Es würde sich beizeiten ein anderer Wertekanon etablieren, so meine Annahme.
        War nur so eine Idee.

        • labrador12 Antworten

          Lieber Herr Droste

          Die Erfahrung von Freunden, die mit „Brennpunktkindern“ arbeiten und auch bescheidene eigene Erfahrung vor Jahren lehrten mich, dass diese Kinder oft auf Zuwendung/Liebe oder wenn sie älter sind auf Zutrauen/Wertschätzung ansprechend. Allerdings kommen diese Erfahrungen nicht aus Schulen die eigentlich geschlossen werden müssten.

          Natürlich können überzeugte Idealisten das als Ausgangspunkt für eigene Projekte betrachten. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Regelschule ALLEN Lehrerinnen (Grundschule, daher ohne Binnen I :)) aufträgt ihre Kinder (gesund) zu lieben.

          Meine jahrelange Mitarbeit bei Benediktinern lehrte mich, dass man dauerhafte Organistationen nur mir „durchschnittlichen“ Menschen aufbauen kann.

          Ein von Idealismus getragenes Projekt stößt schnell an allerlei Grenzen. zB personeller Natur:
          + nicht alle genügen den hohen moralischen Ansprüchen
          + Idealisten neigen dazu auszubrennen, vor allem, wenn die menschliche Reife/Ausgewogenheit fehlt, dass es um die wahren Bedürfnisse des Kindes geht und nicht darum, was der Idealist in das Kind reinprojiziert. dass das Kind mittun muß und amn es nicht zu seinem Glück zwingen kann, so schmerzlich diese Erkenntnis auch sein mag.

          Natürlich gilt Vieles auch 100 Jahre später, aber einiges hat sich in den 100 Jahren verändert. Einige Beispiele:
          + 1918 waren wir im Spätherbst der Aristokratie, 2018 sind wir am Ende? einer Meritokratie, d.h. 1918 gab es viel mehr talentierte Kinder in den Brennpunkten als heute
          + 1918 gab es vermutlich noch jede Menge Kinder, die ihr geistiges Potential aufgrund von Mangelernährung oder Bleirohren nicht erreicht haben, 2018 würde ich das für Mitteleuropa ausschliesen.
          + 1918 wuchsen viele Kinder in anderen Bereichen noch natürlich auf: Schlafen ging man, wenn die Sonne unterging, Spielen konnte man reichlich, weil es keine (elektronische) Ablenkung gab, der Vater hat vielleicht gesoffen und geschlagen und die Mutter war grantig, aber Scheidung konnten sich nur Aristokraten und Großbürger leisten, dh die meisten Kinder (mit ausnahme der ledigen Kinder, denen es oft sehr schlecht ging) wussten wo sie hingehören
          + 1918 war es jedem klar dass man etwas arbeiten musste um Essen zu haben. Diese Motivation zur Leistung spielt zwar noch wenig Rolle in der Volksschule, fehlt aber 2018 spätestens ab der Oberstufe. Das heutige Rollenmodel für Brennpunktkinder ist einem Aufstieg oft sehr abträglich.

          Das schöne 2018 ist, dass es jedem frei steht, mit Gleichgesinnten den Wahrheitsbeweis anzutreten, in einen Brennpunkt zu gehen und dort zu demonstrieren, dass sein System bessere Resultate liefert.

          Wenn in Österreich ein Herr Salcher, der verdienstvollerweise ein Elitegymnasium mitbegründet hat, glaubt, er wüsste etwas von Brennpunkten und seine Rezepte wären dort hilfreich, dann läuft es mir kalt den Rücken runter. Hingegen finde ich den englischen Sir, der die oben angeführte Schule im Glasscherben-Gürtel von London neu gegründet hat überzeugend. Der ist zum Wahrheitsbeweis angetreten und hat gezeigt, wie es gehen kann. Anderen (auch den katholischen Orden) steht es jederzeit frei zu zeigen, dass und wie es anders geht

        • Alexander Droste Antworten

          Es ist ja so: Die Menschen werden durch ihr Umfeld geformt und geprägt. Es gibt unter den so verschiedenen Menschen solche, die sich selbst am Schopf aus dem Morast ziehen können und solche, die es nicht schaffen. Diese benötigen gewisse Hilfe, das aber ohne „Lehrmeister“. „Hilf mir, es selbst zu tun“ ist das tragende Motto der Montessorischulen, ein Zitat eines Kindes.

          Die derzeitig von Misstrauen gegenüber der Obrigkeit und Hilflosigkeit geprägten Menschen in den Brennpunkten haben sich archaischere Verhaltensformen auferlegt um sich Geltung zu verschaffen. Gefallen tut das längst nicht allen, aber sie spielen es mit, weil sie nicht anders können. Sie selbst könnten die aufbauenden Hände für ein solches Projekt sein, weil sie etwas an ihrer Situation ändern wollen. Sie brauchen dafür jedoch finanzielle Hilfe und gewiss auch Schutz vor destruktiven Elementen. Und ich glaube, dass ein Ort zum Studieren und lernen der elementarsten Dinge unserer Kultur für Erwachsene, also Eltern, eine Einladung ist, aus einem Sumpf herauszusteigen. Es gibt allerdings, das sehe ich auch, heute eine ganze Menge an Hindernissen, die es in früheren Epochen nicht gab: Ablenkung, Zerstreuung, Indoktrination professioneller Art etc.
          Wie könnte ein solches Projekt konkret reell werden, was gibt es diesbezüglich bereits?

          • labrador12

            Lieber Herr Droste

            Was gibt es? Ich kann natürlich nur schreiben wovon ich selbst gehört habe:

            + El Sistema (Venezuela) und José Antonio Abreu: Die „Nützlichkeit“ als Leiter nach oben kann ich von hier aus nur schwer beurteilen, vor allem, woher die Kinder kommen. Das Konzept als solches, Kindern beizubringen, dass sich Anstrengung auszahlt scheint mir einleuchtend und wird auch durch Prof. Spitzers Bücher/Vorträge zu „Einfluß von Musik auf die Schulleistung von Kindern“ bestätigt.

            + P. Sproschil, ein österreichischer Jesuit, hatte sich seit ca. 1990 zuerst um die Straßenkinder von Bukarest und später um Kinder in Moldawien gekümmert. Diese Werke sind jetzt in den Händen eines Vereins. Nähere Infos gibt es im Web: „Verein Concordia“.

            + Seit einigen Jahren lebt P. Sporschil in der Nähe von Hermannstadt und wirkt in Zigeunerdörfern. Er sprach darüber in einem Vortrag im Stift Klosterneuburg, den ich tlw im Radio gehört und danach von einer Webseite runtergeladen habe. Leider gibt es diesen Vortrag dort nicht mehr. P. Sporschil hat es zwar nicht direkt gesagt, aber Manches dürfte von El Sistema inspiriert sein.

  5. Ursula R. Antworten

    Ganztagsschulen sind schon in Ordnung für die Kinder deren Eltern arbeiten gehen. Aber die vielen Flüchtlingskinder, oder wo die Eltern zu Hause, sind brauchen keine. Mein Enkel geht in die Montesori Schule mit Betreung mittags. Die machen das Recht gut kostet aber auch entsprechend, ich würde mir wünschen das er öfter zu Hause ist, denn da wird er geprägt.

  6. Martin Gertrud Antworten

    Ich bin mir nicht sicher, dass allen, die hier kommentierten, die zielgerichtete, manipulierende Strategie mit der die Verstaatlichung der Kindererziehung betrieben wird, klar ist.: Das Einkommen eines alleinverdienenden Vaters reicht heute meist nicht mehr um einen Hausstand zu finanzieren, inmitten unseres sehr gehobenen allgemeinen Wohlstands. Die Mutter muss mitverdienen. Oft möchte sie das auch, wenn sie z.B. anspruchsvoll ausgebildet ist oder v.a. weil hierzulande ja nur erwerbstätige Frauen „gleichberechtigt“ sind. Mütter sollen lt. Familienministerin darauf achten, nicht mehr Zeit als unbedingt nötig mit der Betreuung ihrer Kinder zu verplempern. Sonst droht Altersarmut. Das Renten(un)recht ist so gestrickt, dass ein Rentenanspruch eben nur durch Erwerbstätigkeit zu haben ist. Die häusliche Erziehung von Kindern bringt da nur wenige ärmliche Pünktchen, obwohl im angewandten Umlageverfahren allein die Kinder für die Renten der nächsten Generation zuständig sind! Also heißt die Devise: „Eltern geht beide steuer- und sozialabgabepflichtig arbeiten und gebt Eure Kinder ab. Befolgt Ihr brav diesen Rat, dann subventionieren wir den Krippenplatz Eures Kindes mit monatlich mind. 1000 €. Selbstredend könnt Ihr diese Subvention nicht erwarten falls Ihr die Betreuung selbst leisten wolltet! Frühkindliche Bildung gibt’s nur beim Staat.“
    Ähnlich funktioniert das Elterngeld = Lohnersatz: Ohnehin gut situierte Eltern kriegen am meisten, bis 1800 €/Mon.. „Nur“-Mütter, die wegen der Erziehung älterer Kinder vor einer weiteren Entbindung nicht erwerbstätig waren, werden wie Nicht-Arbeitende mit 300 € abgespeist.
    Bei uns im Schwäbischen sagt man: Oh Herr, schmeiß Hirn ra!

    • labrador12 Antworten

      Danke für Ihren Kommentar

      Woher kommt es blos, dass sich selbst die als konservativ Einschätzenden immer wieder gedrängt fühlen, zB die Ganztagsbetreuung oder etwas anderes, dass unseren Idealen nicht entspricht, relativierend gutzuheißen.

      1) Wir verlieren dadurch, wie sie dargelegt haben, selbst die Orientierung. Wir streben dann zB nicht eine Gesellschaft an, in der ein Einkommen für eine normale Familie reicht?

      2) unsere Argumente verlieren die Überzeugungskraft, wenn wir als „Vorsichtl & Rücksichtl“ dauernd relativieren.

      3) Liegt der Zweck eines Ideals nicht darin,
      – dass es so hoch ist, dass man längerfristig danach streben kann?
      – dass kaum einer es je vollständig erreicht?
      – dass ein hohes Ideal nicht zu erreichen viel besser und ehrenvoller ist, als ein verbuddeltes Ideal zu „überschreiten“?

      • Klaus Kelle Antworten

        Lieber labrador12,

        „Woher kommt es blos, dass sich selbst die als konservativ Einschätzenden immer wieder gedrängt fühlen, zB die Ganztagsbetreuung oder etwas anderes, dass unseren Idealen nicht entspricht, relativierend gutzuheißen.“

        Es geht nicht darum, ob hier jemand das gutheißt, sondern darum, dass die Eltern allein das Recht haben (sollten) zu entscheiden, wie sie die Erziehung ihrer Kinder organisieren. Freiheit heißt, dass jemand sich auch gegen das entscheiden kann, was Sie und ich für richtig halten…

        Gruß, KK

        • labrador12 Antworten

          Lieber Herr Kelle,

          da ging wohl was daneben: Mit meinem ersten Punkt wollte ich nicht Sie ansprechen und mich nicht ausnehmen.

          Es geht mir auch nicht darum, einem Anderen meine Meinung aufzuzwingen, aber wo bleibt die „freie Entscheidung“, wenn eine Mutter schlimmstenfalls mit 300 Euro abgespeist, ein Krippenplatz aber mit meist wesentlich mehr als 1.000 Euro subventioniert wird.

          Den Luxus, auf 700 Euro mal 24 Monate mal 3 oder 4 Kinder zu verzichten, können sich lange nicht alle deutschen Familien leisten.

          • Klaus Kelle

            Sehe ich absolut so wie Sie: pro Kind 1000 im Monat und die Eltern entscheiden, ob sie damit fremdbetreuen lassen oder ihr Leben kindgerecht organisieren…

          • labrador12

            Lieber Herr Kelle,

            im Prinzip ja (Sie wissen, Radio Jerewan) …. geht aber schon lange nicht mehr, weil es falsche Anreize für manche Gruppen setzt.

            Fragen Sie sich doch einfach mal, für wen 1.000 Euro pro Monat und Kind ein Anreiz sind und für wen nicht.

            Oder abstrakt formuliert: Je divergenter eine Bevölkerung ist, desto eingeschränkter ist der Spielraum der Politik, da die Anzahl und Intensität der Nebenwirkungen einer politischen Handlung zunimmt.

  7. Konrad Kugler Antworten

    Es ist bei der Masse noch nicht durchgesickert, daß alles, was Sozialisten betreiben, zum Untergang führt. Unsere Sozialdemokraten sind nur in Wirtschaftsfragen teilsanierte Sozialisten. Und alles was sie betreiben ist unbezahlbar und menschenfeindlich. Zuerst wurden die Jungrauen und die Weiber aus dem Sprachgebrauch ausgemerzt, komisch, daß der Mann bleiben durfte, zu dem doch ganz klar das Weib gehört, wie zur Frau der Herr. Der Kampf wurde weitergeführt gegen die häusliche Mutter mit drei, vier Kindern. Die „Frau“ sollte gefälligst arbeiten, auch auf Kosten ihrer Kinder. Und so weiter uns so fort
    20 % der Krippenkinder werden mit Verhaltensstörungen in die Kindergärten übertreten.

    • W. Lerche Antworten

      Bisher sind alle sozialistischen Gesellschaften, Staaten, Systeme an sich selbst gescheitert. Es gibt nicht ein Beispiel dafür, das Menschen gut und gerne in sozialistischen Verhältnisen leben, mit Ausnahme deren systemrelevanten Funktionäre und Kader. Das geht sogar soweit, bis die Leute hungern müssen.
      Und nach jedem Zusammenbruch linker Systeme treten Leute in den Vordergrund, die es nochmal versuchen wollen, dieses Mal besser ohne die Fehler der Vorgänger. – Unglaublich!
      Sozialisten leben immer von der Substanz und vom Geld anderer. Sie selbst sind nicht in der Lage, Geld zu erwirtschaften. Auch „heute bauen und nie bezahlen“ können sie, immer auf Kosten der Zukunft und durch Wegnehmen. Marode wird es dann, wenn sie den Fleißigen das Geldverdienen schwer machen, Steine in den Weg legen, um möglichst an jedem Stein abzukassieren und zu kontrollieren.

      Nehme ich z.B. das mutmaßliche GroKo-Resultat, dass der Solidaritätszuschlag (ist eine Steuer) nur für fleißige Erfolgreiche bleibt (=Diskriminierung), demnächst diskriminierend für nichtarbeitende Ehefrauen (oder Ehemänner) die beitragsfreie Familienversicherung in der GKV entfällt, die Freibeträge kräftig erhöht und vielleicht mal wieder an der Versicherungssteuer u. a. Stellschrauben gedreht wird, dann hat das schon sehr viel sozialistischen Charakter.
      Wer hätte das gedacht: Sozialismus im Kapitalismus.

  8. Konrad Kugler Antworten

    Das eindeutig Beste zu diesem Thema drückte eine Karikatur in der Augsburger Allgemeinen aus:

    „WIR WOLLEN GROKO UM JEDEN PREIS“
    Sakurai 28.01.2018

    • W. Lerche Antworten

      Deswegen werden die Ausgabenwünsche aller GroKo-Partner einfach addiert, statt Prioritäten zu setzen, auf Guterachter hören und gesunden Menschenverstand zu nutzen. Warum die dennoch nicht fertig werden, das ist mir ein Rätsel. Was treiben die eigentlich so lange? Jeder bringt seine Dominosteine mit alle Steine werden hintereinander gelegt. Das ist dann der Preis, den ca. 16 Mill. Steuern- Netto-Einzahler bezahlen sollen. Davon sind 8 Mill. unter 40 Jahre alt. Davon verlassen jährlich 140.000 Deutschland, weniger kehren zurück.
      Nur zum Verständnis: Ein Beamter ist kein Steuer-Netto-Einzahler. Er bekommt aus dem Steuertopf. Seine Einkommensteuer reduziert lediglich die Entnahme.

      Problematisch ist die legale Steuerflucht des Großkapitals. Ich kann mir kein Steuer-Büro mit 10 Mitarbeitern leisten, die sich nur darum zu kümmern haben, dass meine Steuerlast gegen Null geht.

      Trotz sprudelnder Steuer-Mehreinnahmen, dank SPD und Frau Merkel wird es also keine steuerliche Entlastung für diejenigen von uns geben, die die finanzielle Hauptlast des unstillbaren staatlichen Geld-Hungers über viele Jahre getragen haben und weiterhin tragen sollen.

      Warum dauert die Bildung einer schlechten und teuren Regierung so lange, deren Akteure angeblich aus deren Wahlschlappen gelernt haben?

  9. KJB-Krefeld Antworten

    Zum Thatcher Zitat eine Variante: Wenn am Sozialisten mit der Verwaltung von Finanzen betraut, kann man auch einen Hund mit der Bewachung einer Wursttheke beauftragen.

  10. S v B Antworten

    „Mit Linken leben“, nicht nur der Titel eines sehr interessanten Werkes der Autoren Martin Lichtmesz und Caroline Sommerfeld (lesenswert!), sondern ganz gewiss auch eine staendig mehr zutreffende Realitaet im deutschen Alltag. Die fuer biedere Konservative wie mich teils alarmierenden Ideen neulinker Kreise durchdringen inzwischen doch schon alle Lebensbereiche. Wenn ich mich nicht voellig irre, war es der SPDler Olaf Scholz, der unlaengst frank und frei von der „Oberhoheit ueber die Kinderbetten“ fuer die (linke) Politik sprach. Eine Unverschaemtheit. Warum, so frage ich mich, ist kein empoerter Aufschrei seitens konservativer Elternkreise zu vernehmen? Ist man durch anderes zu sehr abgelenkt und noch dazu so abgestumpft, dass man sich gegen politsche Uebergriffigkeiten auf den eigenen Nachwuchs nicht mal mehr zur Wehr setzt? Dass man es einfach mit sich und seinen Kindern „machen“ laesst? Abartig.

  11. colorado 07 Antworten

    „Oberhoheit über die Kinderbetten“: Schon die Sprache verrät die Primitivität der ideologischen Anschauung und die Missachtung der menschlichen Würde von Kindesbeinen an.

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