Zeichen setzen in Münster – leider gegen die Falschen
Morgen Abend ist endlich mal wieder was los im schönen Münster! Die AfD lädt zum Neujahrsempfang ins Rathaus, und da ist Stimmung garantiert. Nachdem erst gerade gerichtlich festgestellt wurde, dass es rechtswidrig war, dass die Stadtverwaltung bei einem früheren Empfang der AfD die Rathausbeleuchtung abschaltete, kommen morgen die ganz Mutigen wieder zusammen und demonstrieren gegen die drohende rechte Gefahr. Zu viel der Ehre wird sich mancher denken, hat die Partei doch in der westfälischen Metropole bisher eher magere Ergebnisse eingefahren. Münster ist geprägt durch Studenten, rücksichtslose Radfahrer und selbsternannte Antifaschisten – seien sie nun antifa-Schlägertrupps oder frühere CDU-Generalsekretäre. Man mischt sich untereinander in Münster, ist bunt und ganz tapfer im Widerstand gegen…ja, was auch immer.
Da wollen sich auch die christlichen Kirchen nicht lumpen lassen. Sie laden morgen zu einem ökumenischen Gebet für den Frieden in Münster und der Welt ein. Und, das füge ich ausdrücklich hinzu, bitte auch in der Galaxis! Das katholische Stadtdekanat, der evangelische Kirchenkreis und die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) wollen ab 16.30 Uhr ein Zeichen setzen. In der St.-Lamberti-Kirche.
Jörg Hagemann, der Stadtdechant, möchte „eine helle Flamme des Friedens“ weitergeben und ein Zeichen für Toleranz, Dialogbereitschaft, Fremdenfreundlichkeit und die unantastbare Würde jedes Menschen setzen.
Das finde ich wirklich gut! Nur: Warum macht er das im Zusammenhang mit der AfD? Wäre es nicht angebracht, wenn Hagemann mal ein Zeichen der Toleranz gegenüber Frauen bringen würde, die nicht ohne Begleitung von männlichen Familienangehörigen aus dem Haus gehen dürfen? Wäre es nicht ein Zeichen der Dialogbereitschaft , mit der AfD zu sprechen, statt gegen sie zu mobilisieren? Wäre ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit nicht angebracht gegenüber denjenigen, die hier leben und der Meinung sind, Israel gehöre von der Landkarte getilgt? Und wäre es nicht ein starkes Zeichen für die unantastbare Würde eines jedes Menschen, wenn Herr Hagemann sich darum kümmert, dass in unserem Land nicht Minderjährige zwangsverheiratet werden? All diese „Zeichen“ der wackeren Hagemänner morgen haben einen gemeinsamen Nenner. Der heißt aber nicht AfD.