Warum muss eigentlich Elon Musk den Job von Merz machen?

Es gibt keine Entwicklung, die für die Zukunft unserer Kinder und die Zukunft unseres Landes so gefährlich ist wie die unkontrollierte Massenmigration nach Deutschland. Nichts!

Sie werden jetzt vielleicht denken, und was ist mit den Energiepreisen und den steigenden Preisen im Supermarkt? Was ist mit den Klima-Fanatikern, dem Ukraine-Krieg, mit Russland und China?

Ja, das alles sind große Herausforderungen, wohin man schaut, üble Entwicklungen und Bedrohungen. Aber ich bin inzwischen zutiefst davon überzeugt, dass der nicht abreißende Strom von Menschen aus aller Welt nach Deutschland die größte Gefahr birgt. Eine existenzielle Gefahr.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat gestern festgestellt: „Die Zahl der Flüchtlinge ist im Moment zu hoch.“

Nein, Herr Bundeskanzler, die Zahl der Flüchtlinge und vor allem Wirtschaftsmigranten ist seit Jahren anhaltend zu hoch.

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Mit Merkels Entscheidung zur Aufnahme von 20.000 Flüchtlingen, die sich 2015 über Ungarns Autobahnen auf den Weg nach Westen gemacht hatten, begann der Wahnsinn. Und spätestens in der Silvesternacht des gleichen Jahres, in der rund 1500 größtenteils Nordafrikaner Hunderte Frauen rund um den Kölner Dom  sexuell belästigten, bedrängten und ausraubten, hätte man in Berlin merken müssen, dass gerade etwas ganz furchtbar schiefläuft.

Am Ende des Jahres 2016 waren es 1,6 Millionen Menschen, die größtenteils unkontrolliert nach Deutschland gekommen waren. 80 Prozent junge Männer, die leider ihre Reisepässe unterwegs verloren hatten, aber – Gott sei Dank! – immerhin ihre Smartphones retten konnten, um Fotos aus dem schönen Dschörmänie in alle Welt zu senden. Menschen aus islamistischen Steinzeitgesellschaften, aus archaischen Nomadenstämmen Afrikas. Wir alle wissen, dass die sehr interessiert sind an Diversität und sexueller Selbstbestimmung der Frau. Errungenschaften auf die ein großer Teil unserer Bevölkerung so stolz ist. Was ist eigentlich damit?

Und bitte, nicht mit dem Holzhammer!

Jeder von Ihnen und ich natürlich auch kennen die anderen Beispiele. Ich habe oft darüber geschrieben, über den Großbäcker in Hessen, der mir sagt, ohne seine drei Erithraer im Betrieb funktioniere gar nichts. Oder den zuvorkommenden Kellner aus Syrien im Restaurant, der akzentfrei deutsch spricht. Oder neulich, als ich ein Problem mit der Elektronik meines BMW hatte. An einer ARAL-Tankstelle in Sachsen-Anhalt hielt ich an und ging hilfesuchend in den Laden. Der einzige Mensch dort ein junger Mann mit Rastalocken, vielleicht 20 Jahre alt und tiefschwarzer Hautfarbe, augenscheinlich ein Gast aus Afrika.

Ich ging mangels Alternativen zu dem Mann, nicht sicher, ob er mich überhaupt verstehen würde oder wenigstens Englisch. Was soll ich sagen: Er sprach akzentfrei unsere Sprache, schaute sich das Problem in meinem Auto an und hatte das Problem nach zwei Minuten gelöst. Als ich ihm Geld geben wollte, winkte er freundlich ab.

Soll ich etwas gegen diese Leute haben? Weil sie anders aussehen als wir „Kartoffeln“? Ich ganz sicher nicht, wer nach Deutschland kommt, daran mitarbeitet, dass der Laden läuft, seinen Unterhalt durch Arbeit verdient und unsere Gesetze und Traditionen respektiert, der ist mir herzlich willkommen. Deutschland braucht definitiv Zuwanderung, seit sich ein Teil der Mitbürger entschlossen   hat, keine Kinder zu wollen. Deren Entscheidung, auch wenn sie falsch ist. Freies Land und so…

CDU-Chef Friedrich Merz, den ich publizistisch in den vergangenen Jahren immer wieder gefeiert habe, ist wirklich eine Enttäuschung für mich. Nicht, weil er es nicht könnte, sondern weil ihm der Mut fehlt, in den Kampf zu ziehen. Den Kampf um die Seele seiner Partei, der einst großartigen CDU, die Deutschland über Jahrzehnte geprägt und bestens regiert hat, und die sich heute der grünlinken Wokeness in erbärmlicher Weise andient.

Ganz ehrlich, ich habe keine Hoffnung mehr auf eine Erholung der CDU

Gerade hat Merz wieder einmal etwas Richtiges angesprochen, ein bisschen flappsig vielleicht. Aber dass zahlreiche Menschen nach Deutschland kommen und dann ihre Gesundheit wiederherstellen lassen auf unser aller Kosten ist ein Fakt. Und dass viele das auch mit ihren Zähnen auf Kosten der Allgemeinheit machen lassen, ist auch Fakt.

Merz hat das öffentlich zum Thema gemacht, und sofort kommen die üblichen Heckenschützen aus ihren modrigen Gruften. Oft vorn dabei die CDA, der einst stolze Sozialflügel der Union, die „Herz-Jesu-Marxisten“. Erinnern Sie sich noch an herausragende Sozialpolitiker wie Karl Arnold, Hans Katzer und – ja auch die Rente-ist-sicher – Norbert Blüm? Oder auch der aktuelle Vorsitzende Karl-Josef Laumann – das sind authentische Typen, die haben und hatten das Wohl der kleinen Leute immer im Blick. Und viele CDU-Politiker, die nie ernsthaft gearbeitet haben für ihr Geld, traten da bei. Die CDA war hipp…

Und heute? Die CDA ist völlig belanglos

Nur noch wenige Mitglieder, in den Merkel-Jahren zur reinen Unterstützertruppe für die Deformierung der Union mutiert, keine Innovation, überflüssig. Irgendein Hansel aus der CDA hat jetzt gerade wieder gefordert, Merz müsse nach dem Zahnarzt-Spruch formell auf die Kanzlerkandidatur verzichten. Ich weiß den Namen von dem Typen gar nicht mehr, aber für eine dpa-Meldung gegen Merz reicht es immer…

Elon Musk, milliardenschwerer Tesla-, SpaceX- und Twitter („X“)-Chef hat sich in seinem weltweiten Netzwerk mit der deutschen Bundesregierung angelegt. Er thematisierte, dass die deutsche Regierung mit unserem Steuergeld „Rettungsschiffe“ deutscher Hilfsorganisierungen finanziere, die den Migrantenstrom nach Italien verstärken. Und Musk fragt zurecht: «Weiß die deutsche Öffentlichkeit davon?» Nein, kaum einer.

Aber ich frage mich: Warum muss das ein amerikanischer Milliardär zum Thema machen? Warum redet Friedrich Merz nicht so Klartext auf Twitter?




Was die CDU dringend braucht sind konservative Köpfe und eine 180-Grad-Wende

Das Lustigste, was ich seit Monaten gelesen habe, war die gestrige Drohung des CDU-Europaabgeordneten Dennis Radtke aus dem Ruhrgebiet an die CSU in Bayern. Wenn die nicht endlich mit diesem Söder und seinen Kanzlerambitionen aufhörten, sagte der wackere Dennis aus Bochum-Wattenscheid, dann werde man andere Seiten aufziehen. Sprich: dann drohe der Einmarsch der CDU in Gefilde südich des Weißwurstäquators. Und dann würden die Bayern erzittern unter der Brillanz Laschets, Günthers, AKKs und…ja, Radtkes.

„Wer mit dem Modell türkis von Sebastian Kurz liebäugelt, der gefährdet das, was uns über 70 Jahre stark und erfolgreich gemacht hatte“, behauptete Radtke im ZDF, und man fragte sich unwillkührlich: Wieso eigentlich? Man könnte auch fragen: Welches Droh-Mandat seiner Partei  hat der Westentaschen- Revoluzzer aus Wattenscheid? Welche Haus- und Vollmacht würde genügend PS auf die Bahn bringen, um der CSU den Schneid abzukaufen?

Um Dennis Radkes unterschwellige Wut auf Bayerns erfolgreichen Weg zu verstehen, muss man wissen, dass er aus der Gewerkschaftsjugend kommt und bis 2002 Mitglied der SPD war. Heute sitzt er im Bundesvorstand der CDA, den sogenannten „Sozialausschüssen“, die mal eine mächtige Vereinigung innerhalb der Union mit wirklich herausragenden Persönlichkeiten wie Karl Arnold, Hans Katzer und Norbert Blüm gewesen ist. Und der jetzige Chef Karl-Josef Laumann ist ein glaubwürdiger Vertreter der Arbeiter und Angestellten, einer der mit Herz für die kleinen Leute streitet in der Union. Aber ich habe manchmal den Eindruck: Er ist da nur noch einer von ganz wenigen dieser Kerle, die aus altem Holz geschnitten sind, und die man früher in der CDU als „Herz-Jesu-Marxisten“ verspottete, weil sie die großartige katholische Soziallehre eines Oswald von Nell-Breuning ernstnahmen, dessen Namen heute – da bin ich sicher – wohl mehr als die Hälfte der verbliebenen CDAler nicht einmal mehr kennt.

Also Radtke, der CDU-Nachrücker ins EU-Parlament von 2017, der dort – wie ich bei wikipedia lese – u. a. als „Schattenberichterstatter“ wichtig ist, droht dem bayerischen Löwen. Tja, Söder, das war’s dann wohl…

Die Wahrheit ist, dass es in einer heillos zerstrittenen CDU, die in die größte Bundestagswahlniederlage aller Zeiten zu rutschen droht, durchaus dieser Tage ganz kleine unerwartete Pflänzchen gibt, die einfach so beginnen plötzlich zu blühen. Denn neben den bewährten guten Abgeordneten, die sich im konservativen Berliner Kreis seit Jahren wacker gegen die Merkellisten schlagen, die links reden aber gern ihre Mandate behalten wollen, was für die Union nur mit einer Kursänderung nach rechts möglich ist. Und dann blitzt da im Wahlkreis 196 in Thüringen plötzlich der frühere Verfassungsschutzchef Hans Geog Maaßen auf, ein Konservativer, und will in den Bundestag. In Berlin wurde gestern die atemberaubend sympathische fünffache Olympiasiegerin Claudia Pechstein auf einen ziemlich sicheren Listenplatz für den Bundestag gewählt. In ihrer Vorstellungsrede ermahnte sie „ihre“ CDU, der sie nicht einmal formal angehören muss, sich um die Sorgen der Bürger zu kümmen, statt um Gendersternchen. Erstaunlicherweise stieß im 400 Kilometer entfernten Sauerland der schon oft totgesagte Friedrich Merz in das gleiche Horn. Nach seiner Nominierung in einem traditionell sicheren CDU-Wahlkreis twitterte er:

„Grüne und Grüninnen? Frauofrau statt Mannomann? Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Mutterland? Hähnch*Innen-Filet? Spielplätze für Kinder und Kinderinnen? Wer gibt diesen #Gender-Leuten eigentlich das Recht, einseitig unsere Sprache zu verändern?“

Und das sofort einsetzende Gejaule von der Feminismus-Industrie unserer Tage belegte eindrucksvoll, wie sehr Merz damit getroffen hat. Und wie verstört man im linksgrünen Juste Milieu ist, so etwas von einem populären  CDU-Politiker zu hören. Der öffentlich – endlich – GenderGaga wieder deutlich als GenderGaga benennt. Endlich!

Der alte Sozialdemokrat und Gewerkschafter Dennis Radke, dessen bisweilen skurille öffentliche Auftritte sogar JU-WhatsApp-Gruppen im Revier unterhalten, behauptet also, das Modell Sebastian Kurz gefährde alles, was die Union in 70 Jahren stark gemacht hat. Ein einfacher Blick auf die aktuellen Meinungsumfragen würde ihm zeigen, dass die ganze andere Politik der jetzigen CDU-Führung und ihrer beiden Vorgänger die Union auf eine rasante Abschussfahrt gebracht hat.

Als Sebastian Kurz in Österreich die ÖVP übernahm, stand die Partei bei 19 Prozent. Eine neue Farbe, eine deutliche konservative Handschrift und ein paar frische Köpfe brachte die christdemokratische Schwesterpartei in der Alpenrepublik innerhalb von eineinhalb Jahren wieder auf 38 Prozent.

Merke also: Was die CDU braucht, um wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden, ist mehr Konservativ, ist mehr Merz, Pechstein und Maaßen, und ist definitiv weniger Radtke.

Es wird immer enger, aber der Kampf ist noch nicht vorbei. Blogs wie dieser sind wichtig, damit sich die Bürger unabhängig informieren können auch über solche Themen. Bitte unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit mit Ihrer Spende über PAYPAL hier oder durch eine Überweisung auf unser Konto bei der Sparkasse Krefeld DE40 3205 0000 0000 2711 22 !




Wendezeit in der Union: Die Kubaner kommen

Beim Frühstück in einem Hotel in Wiesbaden fiel mir heute ein Moment ein, den ich im vergangenen Jahr in einer ostdeutschen Großstadt erlebte. Ich hatte dort zu einem Bürgerlich-Konservativen Stammtisch eingeladen. Als die Teilnehmer am Schluss noch ein Selfie der Gruppe schießen wollten, zog sich ein junger CDU-Politiker zurück. Er habe Sorge, dass er in seiner Partei als konservativ geoutet werde, und das sei schlecht, denn er wolle ja noch etwas werden. Wir respektierten das, weil auch wir davon ausgegangen sind, dass die Merkel-Laschet-Günther-CDU so tickt. Aber wir haben uns geirrt.

Holen Sie sich heute am Kiosk Ihres Vertrauens die aktuelle Ausgabe der Tageszeitung „Die Welt“. Titel-Aufmacher ist der Artikel mit der Überschrift „Junge Union spricht von ‚Gleichschaltung‘ in der CDU“. „Welt“-Redakteur und Bestsellerautor Robin Alexander („Die Getriebenen“) schreibt über den neuen Vorsitzender der Jungen Union, den 31-jährigen Tilman Kuban aus Niedersachsen. Der hat nicht nur einen richtigen Beruf gelernt, sondern er redet in einer erfrischenden Art Klartext, wie selbst ich es in der Merkel-Partei nicht mehr für möglich gehalten hatte.

Kann man offen seine Meinung sagen und trotzdem etwas werden in der Union 2019? Tilman beweist es! Auf dem Deutschlandtag der größten politischen Jugendorganisation in Deutschland war er der Außenseiter. Die Strippenzieher im Bundesvorstand wollten ihn nicht. Große Landesverbände wie NRW behinderten seine Kampagne um den Vorsitz. Das Adenauer-Haus in Berlin wollte ihn auch nicht. Einen, den man nicht unter Kontrolle hat, der womöglich sagt, was er denkt. Dabei war alles so schön „ausgemauschelt“, wie man das in der JU nennt. In Hinterzimmer wurde abgesprochen, wie es laufen soll, wer was wird und wie der weitere persönliche Karriereweg zu gestalten sei. Pustekuchen!

Tilman Kuban machte die wirkliche Ochsentour – nicht zu Abendessen mit vermeintlich wichtgen Parteifreunden, sondern zur Basis. Fuhr auch in kleine Käffer, um sich der Basis vorzustellen. Dann der große Tag. Mit einer rhetorisch brillanten und über weite Strecken konservativ-kämpferischen Rede, gewann der Außenseiter und vereinigte fast zwei Drittel der Delegierten auf dem Stimmzettel hinter sich. Karnevalistische Höhepunkte seiner frechen Rede waren der Seitenhieb auf Verteidigungsministerin von der Leyen, die mehr Kinder als einsatzfähige Kampfflugzeuge habe, und der Rat an den Vorsitzenden der SPD-Jusos „Kevin, mach Dein Studium zu Ende, dann kannst Du dir auch eine Wohnung leisten..!“ Der Saal flippte aus vor Begeisterung!

Ja, wenn man Mut zeigt, kann man als Konservativer auch in dieser CDU gewinnen. Hoffentlich schauen sich all die anderen guten Leute in der Union das Video seiner Bewerbungsrede auf Youtube an.

Die CDU ist in einem dramatischen Umbruch. Merkel als Parteivorsitzende ist weg und wird nicht wieder als Bundeskanzlerin antreten, Kauder wurde abgewählt – gegen den Willen des Establishments. Merz hat knapp verloren, aber immerhin 49% der Delegierten für seinen Kurs gewinnen können. Tilman wurde zum JU-Chef gewählt gegen den Willen des Establishments. Zeitgleich und fast unbemerkt, wurde die unerschrockene Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel, die den Berliner Kreis anführt, gegen den Willen des Establishments zur stv. Landesvorsitzenden der Frauen Union (FU) in Nordrhein-Westfalen gewählt. Überall im Land bröckelt die Macht derjenigen, die die christdemokratische Partei bis zur Unkenntlichkeit deformiert und fast alle Überzeugungen über Bord geworfen haben. Und die sich bis heute gemütlich in einer lauwarmen Konsenssoße mit Roten und Grünen sulen.

Aber ihre Zeit ist vorbei. Fast so wie einst die alte Garde der DDR, die die Zeichen der Zeit völlig verkannten und Gorbatschows mahnende Worte über die, die zu spät kommen und vom Leben bestraft werden, nicht verstanden. Wenn ich vor ein paar Tagen diese bemitleidenswert hilflosen Attacken der CDA, des sogenannten „Arbeitnehmerflügels“ der Union, auf die junge, dynamische und vor allen Dingen wachsende konservative WerteUnion lese, muss ich fast lachen. Eine stolze Tradition hat diese CDA, das soiale Gewissen der CDU war sie. Jakob Kaiser, Karl Arnold, Hans Katzer und Norbert Blüm waren CDA-Vorsitzende und verkörperten den sozialen Fügel, den man einst als „Herz-Jesu-Marxisten“ verspottete, weil sich ihr viele katholische Arbeiter anschlossen, was übrigens immer wieder zu einer klaren christsozialen Haltung der CDA bei Fragen des Lebensschutzes führte. Karl-Josef Laumann aus dem Münsterland führt heute die Bundes-CDA an. Ich durfte ihn kennenlernen, als er Sozialminister unter Jürgen Rüttgers in Nordrhein-Westfalen war. Bei mehreren Gelegenheiten saß ich an seinem Tisch, wo am späten Abend auch gern mal Korn aus dem Münsterland ausgeschenkt wurde. Ein guter Mann, eine ehrliche Haut ist er, der das ernst meint mit den Arbeitnehmerinteressen und den kleinen Leuten. Aber was ist aus seiner CDA geworden?

Vor einigen Jahren, vielleicht auch noch heute, gab es in NRW CDU-Abgeordnete, die der CDA angehörten, und die sich gegenseitig unterstützten, wenn Kandidaten für Land- und Bundestag aufgestellt werden mussten. „Bündnis für Arbeit“ nannte sich diese Gruppe und bewies damit viel Humor. In NRW sind viele Abgeordnete in der CDA, auch welche, die gar keine Arbeitnehmer sind. Selbst Unternehmer schmücken sich mit einer Mitgliedschaft im Sozialflügel. Weil das so schön klingt. Und weil es die verbreitete Autosuggestion gibt, das sei ein wirklich wichtiges Netzwerk. Gut ein Viertel der CDU-Landtagsfraktion in NRW besteht aus CDA-Mitgliedern. Immer wenn die sich zur Fraktionssitzung treffen, dann ist das die wahrscheinlich größte CDA-Versammlung im Lande, denn so viele CDAler bekommt man anderswo nur noch selten zusammen. Gestern Abend bei meinem Stammtisch in Wiesbaden erzählte einer aus der CDU, dass örtliche CDA-Funktionäre immer gern zu den Treffen der Mittelstandsvereinigung (MIT) kommen, damit sie mal wieder mit einer größeren Gruppe von Parteifreunden zusammen sitzen. Sicher nur ein Spaß….

Zurück zu Tilman Kuban. Was sagt er im „Welt“ Interview heute?

„In den letzten Jahren haben sich viele in der CDU nicht mehr wohlgefühlt, weil wir bei unserer Ausrichtung eine Gleichschaltung erlebt haben. Wir brauchen wieder drei Flügel und Persönlichkeiten, die ihre Meinung sagen.“

Die Flüchtlingspolitik Angela Merkels sei „juristisch fragwürdig“. Bei den Koalitionsverhandlungen habe sich die Union von der SPD „über den Tisch ziehen lassen“: „Die SPD hatte für jedes Politikfeld eine Forderung, wir hatten nur zwei: Merkel bleibt Kanzlerin und die schwarze Null.“

„Im Rahmen des Kohleausstiegs werden wir auch in Deutschland noch einmal über Kernkraft reden müssen.“

„Das ganze Rentensystem muss auf den Prüfstand.“

„Wir machen momentan keine Wirtschaftspolitik, die den Wohlstand der nächsten Jahre sichert.“

„Ich bin nie ein Freund des Mindestlohns gewesen. Der Staat soll sich aus der Lohnfindung raushalten.“

„Die Ausrüstung unserer Soldaten ist zurzeit nicht so, dass sie im Einsatz sicher wären“

„Angela Merkel war kein Idol von mir.“