Asi-Land Deutschland: Wer kümmert sich wenigstens um die Kinder?

Am Abend habe ich den „ARD-„Tatort“ nach 11 Minuten ausgeschaltet. Warum ich überhaupt eingeschaltet habe, werden Sie sich jetzt zurecht fragen, aber es gab einen Grund. Ich beschäftige mich derzeit zunehmend mit dem deutschen Prekariat, also mit dem Teil der Bevölkerung, der am alleruntersten Ende unserer Gesellschaft vor sich hinvegetiert. Und im Bremer „Tatort“ vorhin ging es um genau dieses Asi-Milieu, da habe ich gedacht – schau mal rein, vielleicht gibt es da noch Anregungen, bevor Du schreibst.

Es war ein Irrtum. Wenn öffentlich-rechtliche Produktionen versuchen, den Manson-Mord in Hollywood-Manier nachzuspielen, dann kann es nur in einem Desaster enden. Und Horror, Fantasy, ARD und Bremen – da fragt man sich unwillkürlich: Was passt nicht in dieses Reihe? Und bei allem Respekt: Jasna Fritzi Bauer und  Luise Wolfram sind nun einmal nicht Jodie Foster. Und sie werden es auch niemals werden.

Also, die Asi-Republik, das ist heute mein Thema. Die Menschen, die sich irgendwie mit staatlichen Transferleistungen über Wasser halten, die saufen, Asi-TV gucken, sich aus der Chipstüte ernähren, die Körperpflege riechbar vernachlässigen und – und das ist das Schlimmste – ihre Kinder vernachlässigen und verwahrlosen lassen. Vor unser aller Augen.

Deutsche Bildungsbürger, die es ja auch noch gibt, wenden den Blick in diese Ecke der Gesellschaft schnell ab und wollen nichts damit zu tun haben. Kommunalpolitiker kümmern sich meistens auch nicht gern um dunkle Flecken in ihrer Stadt, weil sie wissen, wenn sie es tun, fangen sie sich Ärger ein.

Wie anders wäre zu erklären, dass – nur ein Beispiel – in Krefeld rund um das Seidenweberhaus seit vielen Jahren eine offene Drogenszene geduldet wird? Und es stimmt ja auch: Würden Ordnungsamt und Polizei alle zwei Stunden dort Personenkontrollen veranstalten, dann wären Dealer und Junkies am nächsten Tag weg, aber eben in der gleichen Stadt irgendwo woanders. In einem Park, wo Mütter mit ihren Kinderwagen spazieren gehen, oder auf einem Schulhof, wo Minderjährige sehen können, welches Schicksal ihnen droht, wenn sie sich im Unterricht nicht anstrengen.

Der ein oder andere von Ihnen wird nun automatisch denken, ja, diese sogenannten Flüchtlinge oder unsere EU-Gäste aus Rumänien und Bulgarien. Da gibt es ganze Straßenzüge in vornehmlich westdeutschen Großstädten, wo man Müllsäcke und benutzte Windeln einfach aus dem Fenster wirft. Irgendwer wird sich schon darum kümmern, den Dreck wegzuschaffen. Hauptsache die staatliche Alimentierung läuft, und es ist noch genug Bier im Kasten auf dem Zwei-Quadratmeter-Balkon im Mietsilo im achten Stock. Falls Sie nicht verstehen, was ich meine, dann nehmen Sie sich bitte ein paar Minuten und schauen Sie in der ZDF-Reportage über einen Bewohner eines Hauses an der Osloer Straße in Köln-Chorweiler an hier

Der Protagonist namens Achim ist inzwischen tot. Aber wenn Sie anfangs vielleicht noch grinsen über die Lebenseinstellung des Hartzers, dann wird ihnen spätestens dann das Grinsen vergehen, wenn Achim erzählt, dass er bereits mehrfach von seinem Balkon mitansehen musste, wie sich andere Bewohner des Hauses aus darüber liegenden Stockwerken in den Tod stürzten. Und sie fragen sich, wie es möglich ist, dass er und seine Frau ohne finanzielle Lebensgrundlage und ohne Arbeit bei bekannten Versandhäusern offenbar problemlos große Flachbildschirme und Laptops erwerben können – auf Ratenzahlung.

Es ist eine Tragödie, was sich in unserem Land abspielt am unteren Rand dieser Gesellschaft. Nicht nur in „Arbeiter-Schließfächern“, wie  eine Freundin aus Ostdeutschland mal die Miniwohnungen im Sozialbau dort bezeichnete.

Nur wenige von Ihnen wissen, was sich in Flüchtlingsheimen in Deutschland teilweise abspielt, wo Mitarbeiter vertraglich verpflichtet werden, nicht außerhalb der Gebäude über das, was dort tagtäglich passiert, zu sprechen oder zu schreiben. Über Gewalt, sexuelle Übergriffe, über vollgeschissene Flure und mutwillig zertrümmerte Sanitäranlagen. Mitarbeiter städtischer Sozialämter würden ihren Job verlieren, wenn sie auspackten. Und einzelne, die es dennoch zum Beispiel gegenüber uns tun, riskieren Kopf und Kragen.

Nun könnte man sagen: Wenn sich erwachsende Menschen selbst aufgeben und zu Tode saufen – ihr Problem. Freie Gesellschaft, soll jeder machen, wie er mag. Ich sehe das nicht so, denn diese Menschen sind ja nicht so geboren worden, wie sie enden.

Viele haben vermutlich selbst eine üble Kindheit mit fehlender Erziehung, mit Nestwärme und Eltern gehabt, die sich um sie kümmern. Und solche Kinder haben keine Chance in ihrem Leben, aus dieser Spirale jemals herauszukommen. Manche Lehrer sind froh, wenn Kinder aus Problemfamilien wenigstens ein- oder zweimal pro Woche im Unterricht vorbeischauen. 14-Jährige mit langem Strafregister sind in den Ghettos unserer Großstädte keine Seltenheit, 16-Jährige, die mit Messer und Schlagring zur Schule kommen und ihre Lehrerinnen als „Nutte“ bezeichnen, die ihnen gar nichts zu sagen hätten. Und Konsequenzen? Null! Weil es deren Eltern einfach egal ist.

Ich kann das alles und noch viel mehr im Detail belegen, was ich Ihnen hier aufschreibe. Jedes Wort ist wahr. Aber was können wir, was kann unser Staat tun, damit nicht noch mehr Wohnbereiche unserer Städte umkippen? Diesen Teufelskreis zu durchbrechen in den Asi-Familien, damit wenigstens die Kinder eine Zukunft bekommen. Doch das ist nicht so einfach in einer Gesellschaft, die individuelle Freiheit hochhalten will, aber nicht begreift, welcher junge Sprengsatz sich da ansammelt unter den bunter Fridays-for-Future-Karnevalsumzügen. Junge Idealisten, fleißige und begabte Schüler, Lehrlinge, die etwas erreichen wollen – das ist alles toll. Aber wer schaut, was es darunter auch noch gibt am Ende der Nahrungskette? Wer holt die da raus, die eine Chance verdient haben – trotz ihrer Eltern?

Ich bin nicht für ein staatliches Bildungssystem, das nur mit Zwang und Repression funktioniert. Die skandinavischen Länder haben gezeigt, dass Erfolge auch mit integrativen Modellen und Lernen fernab vom Frontalunterricht möglich sind. Aber wir können diese Zustände in Deutschland doch nicht einfach laufen lassen? Es gibt wirklich motivierte Mitarbeiter in den Jugendämtern, es gibt private Initiativen, die sich um Grundschulkinder kümmern, auf die zuhause keiner wartet, wenn der Unterricht vorbei ist. Es gibt engagierte Sozialarbeiten und Polizisten. Aber sie schaffen es allein nicht, das Problem in den Griff zu bekommen. Einzelne Politiker aus ganz unterschiedlichen Parteien versuchen sich der Entwicklung entgegenzustemmen. Aber das alles reicht einfach nicht.

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In Berlin: Kinderfänger erwischt – und laufengelassen

Das ging noch einmal glimpflich aus. Zoran (44), ein gebürtiger Serbe, der seit 13 Jahren einen Spätkauf („Späti“) am Boxhagener Platz im Berliner Stadtteil Friedrichshain betreibt, war an diesem Tag in seinem Laden, als eine Bekannte aufgeregt hereinstürmte und rief: „Zoran, hilf mir, da ist ein Mann, der hat ein Kind auf der Schulter, das nicht seins ist. Irgendwas stimmt da nicht.“ Zoran stürzte aus dem Laden, stellte den bärtigen Mann mit dem kleinen Mädchen auf der Schulter, fotografierte die Szene. Der so Ertappte gab sofort zu, dass das nicht sein Kind sei und lamentierte über unmögliche Eltern, die nicht gut genug auf ihre Kinder aufpassen. Andere Herumstehende hatten inzwischen die Polizei verständigt, die schnell da war und die Kleine ihrer völlig aufgelösten Mutter übergab.

Alles gut, könnte man denken, aber nein. Nichts ist gut. Denn der Kinderfänger, der das Mädchen einfach auf einem Spielplatz an die Hand genommen hat und mit der arglosen Kleinen losging, wurde nur durch eine aufmerksame Mutter, die selbst dort mit ihrer Tochter war, und das beherzte Eingreifen von Zoran vor wohlmöglich sehr viel Schlimmerem bewahrt. Die Polizei nahm den Täter zur Vernehmung und Identitätsfeststellung mit zur Wache und…Sie ahnen es, ließ ihn wieder frei.

Der Sozialpsychologische Dienst des Bezirksamtes werde sich nun um den Mann kümmern. Und sehen Sie: Deshalb ist eben nichts gut. In diesem Fall nicht wie in vielen anderen vergleichbaren Fällen überall in Deutschland. Wie kann man jemanden, der ein wildfremdes Kind vom Spielplatz entführt, einfach wieder laufen lassen? Ich verstehe das nicht. Was ist mit diesem Land, was ist mit unserem Rechtsstaat los?

Der ein oder andere wird jetzt sagen: Aber der Mann hat einen festen Wohnsitz. Und er ist noch nie mit pädophilen Handlungen auffällig geworden. Ja, und? Er hat eine Stunde vorher ein kleines Kind von einem Spielplatz einfach mitgenommen. Wenn die Gesetze nicht ausreichen, solche Leute zumindest mal für 48 Stunden einzusperren, dann ändert verdammt noch mal endlich die Gesetze!

Kannten Sie diesen Vorfall, hatten Sie schon davon gehört, was passiert ist? Die meisten vermutlich nicht. Und deshalb ist es gut, dass alternative Medienwie dieser Blog über solche Zustände berichten, Fragen stellen, Zusammenhänge herstellen.

Denken Erwuenscht ist ein wichtiger Mosaikstein. Wir berichten und kommentieren ohne Denkverbote und Political Correctness. Wir sind der Wahrheit und dem seriösen Journalismus verpflichtet. Und wir werden nicht mit Zwangsabgaben finanziert wie die Staatssender, sondern müssen jeden Cent, den wir ausgeben, verdienen. Wenn es Ihnen möglich ist, helfen Sie uns, unterstützen Sie unser Arbeit mit einer Spende zum Beispiel über PAYPAL hier




Bloß nicht zu viel wissen: Seriöse Erkenntnisse stören nur in der Politik

Ich möchte mich an dieser Stelle ehrlich bei Bundesforschungsministerin Anja Karliczek von der CDU entschuldigen. In einem Beitrag am 1. März dieses Jahres hatte ich der gelernten Bankkauf- und Hotelfachfrau aus Ibbenbüren nach einem WDR-Interview schlichtweg die Eignung für das hohe Staatsamt abgesprochen.

Und dann so was: die Christdemokratin zieht furchtlos in der Schlacht – ausgerechnet gegen die Homo-„Ehe“, der etwa ein Drittel der Bundestagsabgeordneten von CDU und CSU vor der Bundestagswahl im Hauruckverfahren zustimmten, auch um Frau Merkel nach der Wahl Koalitionsoptionen mit Grünen und FDP – SPD sowieso – zu eröffnen. Wenn die Union auf alle politischen Überzeugungen verzichtet, ist sie als Partner für linke Bündnisse natürlich verfügbar. Und bevor Sie fragen „Was denn für Überzeugungen?“ erinnere ich daran, dass zwei CDU-Bundesparteitage und auch die CDU/CSU-Bundestagsfraktion vorher mit großen Mehrheiten die Homo-„Ehe“ abgelehnt hatten. Aber seit wann interessiert Frau Merkel, was ihre Mitglieder und Abgeordneten wollen?

Und man kann die Entscheidung damals auch von einer anderen Seite betrachten. Zwei Drittel der Unions-Abgeordneten stimmten GEGEN die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit die Ehe. Und nur diese Abgeordneten der Union stimmten im Bundestag dagegen. NUR sie…

Damit kommen wir zurück zu Anja Karliczek, der ich wohl Unrecht getan habe. Denn sie gehörte zu diesen Abgeordneten der CDU die mit NEIN stimmten. Karliczek sagte in der Debatte: „Meine Einschätzung als Mutter dreier Kinder ist die, dass es für die Entwicklung von Kindern wichtig ist, das emotionale Spannungsfeld zwischen Vater und Mutter zu erleben.“ Natürlich ist das entscheidend – ich meine, warum gibt es sonst Männer und Frauen mit vielfältigen Unterschieden, die von linken Volkserziehern gern als „biologistisch“ geschmäht werden?

Natürlich können homosexuelle Paare Kinder mit großer Liebe und Fürsorge erziehen, kein Zweifel. Aber es wird diesen Kindern in den allermeisten Fällen schwerer fallen, ihre eigene identität für sich selbst zu entdecken, wenn sie zum Beispiel ein Junge sind, der mit zwei Müttern aufwächst und täglich auch in Kita und Grundschule fast nur Frauen als Erzieher und Lehrer erlebt.

Die Homo-Community, also die oft schlecht erzogenen Schreihälse der Lobbygruppen der LSBTTIQ GmbH & Co. KG-Gruppen, ist empört über die Ministerin, die ihren Job ernst nimmt. Was das queere Völkchen da ablässt, ist zu vernachlässigen aber auch verständlich. Die müssen ja irgendetwas tun, um auch in Zukunft Staatskohle abkassieren zu können. Wenn aber die Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) behauptet: „Schon heute belegen Studien, dass sich Kinder in homosexuellen Partnerschaften genauso gut entwickeln wie in Familien mit Mutter und Vater“, dann ist energischer Widerspruch angebracht.

Diese „Studien“, die es zur Entwicklung von Kindern in homosexuellen Beziehungen gibt, sind nichts als Abfragen einer übersichtlichen Zahl von gleichgeschlechtlichen Partnern mit Kindern. Keine wissenschaftliche Untersuchung, keine Befragung der Kinder, wie es ihnen geht – außer natürlich in Anwesenheit der Erzeihungsberechtigten.

Bei jedem anderen Thema würde man diese „Studien“ auseinandernehmen und in den Papierkorb schmeißen. Aber hier geht es ja um die gute Sache, das Propagieren einer bunten Vielfalt sexueller Identitäten, die nicht nur gleichwertig zur traditionellen Form des Zusammenlebens der großen Mehrheit in Deutschland, sondern am besten auch noch überlegen ist. Nicht verwunderlich in einem Land, in dem eine Bundeskanzlerin mal sagte, Mütter, die ihre Kinder selbst erziehen, seien „vergeudetes Potential“.

Forschungsministerin Karliczek will nichts anderes als eine Langzeitstudie zum Thema. Sie will Fakten, die auf wissenschaftlicher Basis entstehen. Sie will erfahren, was richtig ist – das ist ihr Job. Und genau deshalb beschimpft man sie so massiv.

Andererseits: Es gibt ja im modernen Deutschland auch Abgeordnete, die überhaupt nicht mehr darüber reden wollen, was zum Beispiel im umstrittenen Flüchtlingspakt der UN unterschrieben werden soll. Das könnte die Bevölkerung verunsichern…




Von Ideologen, die Eltern entmachten wollen, und was WIR tun können

Liebe Leserinnen und Leser,

mit Petra Honekamp lernen Sie hier heute eine neue kluge Stimme auf meinem Blog kennen. Hier finden Sie eine Ecke im Internet, wo die freie Meinung gepflegt und daran erinnert wird, was einst selbstverständlich und gut war. In diesem Fall das Recht der Eltern, über die Erziehung und Zukunft der eigenen Kinder selbst zu entscheiden. Dieses Recht wird uns im Grundgesetz ausdrücklich garantiert, und dieses natürliche Recht hatten Eltern zu allen Zeiten, bis irgendwann menschenverachtende Ideologen rund um den Erdball begannen, die Eltern in der eigenen Familie zu entmachten.

Heute kommt die größte Bedrohung für die traditionelle Familie aus der Mitte der Gesellschaft, vom rot-grünen Parteienblock und leider auch aus Teilen der bürgerlichen Parteien CDU und FDP. Wenn es um den Gender-Schwachsinn geht, der für viele Linksmenschen zu einer üppig sprudelnden Einnahmequelle geworden ist, oder die Verstaatlichung der Kindererziehung, intensiv vorangetrieben von der früheren Familienministerin von der Leyen (CDU), die heute die Bundeswehr ruinieren darf – die Bedrohungen der Freiheit von Eltern, ihre Kinder so zu erziehen wie sie wollen, sind immens.

Auch dabei sind wir Bürgerlichen gefragt, Widerstand zu leisten. Nicht auf der großen politischen Bühne, sondern dort, wo wir etwas bewirken können. Nutzen Sie Ihre Möglichkeiten in der Schulpfegschaft und als Elternvertreter im Kindergarten! Widersprechen Sie! Gehen Sie auf die Barrikaden! Beschweren Sie sich bei der Leitung, wenn Weihnachtsfeiern zu „Winterfesten“ umgewidmet, kein Schweinefleisch mehr bei Grillfesten angeboten und Kinder im Unterricht mit Lehrmaterialien zur Frühsexualisierung drangsaliert werden!

Wir verändern nichts, wenn wir auf Facebook nur jammern und jedem Irrsinn, der in unserem Land passiert, tatenlos vom Sofa aus zugucken. Vor dem Fernseher und am Grill gewinnt man keinen Kulturkampf…

Mit herzlichen Grüße,

Ihr Klaus Kelle




GASTSPIEL: Petra Honekamp über das Recht der Eltern, frei zu entscheiden

Als Eltern haben wir schnell gelernt, dass unsere Entscheidungen nicht nur uns betreffen, sondern stets Auswirkungen auf unsere Kinder haben. Wo sollen sie zur Welt kommen? Wo und wie wollen wir als Familie wohnen? Wer geht arbeiten? Wer kümmert sich um die Kinder? Es gibt unzählige Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Aber wie findet man zu den richtigen Entscheidungen? Was ist das Beste für die Kinder? Woran orientieren wir uns? Haben wir wirklich Entscheidungsfreiheit?

Vor allem bei der Entscheidung zur Fremdbetreuung unserer Kinder hat unsere Familie wichtige Erfahrungen gesammelt. Für uns war klar, dass unsere Kinder in einen Kindergarten gehen werden. Als wir unseren Sohn mit drei Jahren für drei Stunden pro Tag anmelden wollten, reagierte man in der ausgewählten Einrichtung skeptisch. Man empfahl uns eindringlich, in Erwägung zu ziehen, den Jungen schon ein Jahr früher anzumelden, da ansonsten möglicherweise kein Platz für ihn reserviert werden könne. Man untermauerte das mit vielen guten Gründen. Doch wir blieben bei unserer Entscheidung und bekamen dann auch einen Platz.

Leider war unser Sohn vom ersten Kindergartentag an dort nicht glücklich. Ich musste ihn fast jeden Morgen überreden, dort hinzugehen. Auch wenn ich ihn fröhlich wieder abholte, wirkte er nie begeistert. Als dann in der Einrichtung eine große Umbaumaßnahme begonnen wurde, wollte er gar nicht mehr hingehen. Er wurde unzufriedener und immer wieder bat er uns, nicht mehr dorthin zu müssen. Erst nach neun Monaten hin und her konnten wir uns durchringen, auf Sohn und unser Bauchgefühl zu hören und ihn wieder abzumelden. Es war die beste Entscheidung für unseren Sohn, und wir hatten danach eine tolle kindergartenfreie Zeit zusammen mit seiner kleinen Schwester.

Eineinhalb Jahre später versuchten wir es nochmal in einem anderen Kindergarten. Dieses Mal zusammen mit seiner Schwester, die mittlerweile auch dreieinhalb Jahre alt war. Alles lief zunächst gut, bis unser Sohn in die Schule kam. Doch ab dem ersten Schultag des Jungen wollte auch seine kleine Schwester nicht mehr gehen.

Und wieder die gleichen Fragen, die gleichen Gespräche. Am Ende haben wir auch unsere Tochter für das letzte Jahr vom Kindergarten abgemeldet und sind nun gespannt auf das kommende Jahr.

Warum war es für uns so schwer, diese Entscheidungen zu treffen? Fremdbetreuung hat einen guten Ruf. Medien und Gesellschaft sind sich sicher, dass Kinder in einem Kindergarten bestens aufgehoben sind. Dort können sie spielen und lernen, haben Kontakte zu Gleichaltrigen, erfahren Abwechslung vom Familienalltag und werden von guten Pädagogen betreut. Wir lernten in beiden Einrichtungen gute Pädagogen kennen, engagierte und liebevolle Erzieherinnen, die sich mit Hingabe um die Kinder kümmerten und versuchten, die besten Rahmenbedingungen für ihre Schützlinge zu schaffen. Aber bei 25 Kindern im Alter von 2 bis 6 Jahren mit zwei Betreuern sind die Möglichkeiten begrenzt. Nicht jedes Kind kommt gut zurecht.

Wir konnten unsere Entscheidung, die Kinder wieder abzumelden, frei treffen, denn ich bin momentan Vollzeitmama und damit flexibel. Das gilt aber nicht für alle Familien. Viele sind auf die Betreuung angewiesen, weil Beide arbeiten. Ich wünsche mit, dass Familien z.B. durch Steuererleichterungen mehr Freiheit bekommen, sich in den ersten Jahren auch für die Selbstbetreuung zu Haus entscheiden zu können. Momentan wird sogar darüber diskutiert, eine Kindergartenpflicht einzuführen, damit würde sich auch diese Entscheidungsfreiheit erledigen. Wieder ein Stück Freiheit und Selbstbestimmung weniger.

Ich bin sicher, dass die meisten Eltern gute Entscheidungen für ihre Kinder treffen können. Natürlich sind solche Entscheidungen durch das jeweilige Umfeld, die Erfahrungen und durch Rahmenbedingungen geprägt. Aber wir sollten das System kritisch beleuchten und für unsere Freiheiten einstehen. Vielleicht erleben wir Widerstände, und oft müssen wir uns mit den Rahmenbedingungen und Gesetzen arrangieren, die unsere Entscheidungen bestimmen.

Und eins ist ganz klar: Wenn wir eine Entscheidung getroffen haben, dann sollte es sich für uns und unsere Kinder einfach gut anfühlen. Und dann war es ganz sicher die richtige Entscheidung.




Zum Tod des kleinen Alfie: Gefordert von Ärzten, genehmigt durch Richter – ist das menschlich?

„Unserem Baby sind heute Nacht um 2.30 Uhr Flügel gewachsen.“

Kate und Thomas Evans

Menschen rund um den Erdball haben in den vergangenen Wochen Anteil am furchtbaren Schicksal des todkranken Kleinkindes Alfie Evans genommen. Nun ist der Junge tot – gestorben nach dramatischen Protestaktionen, die sogar Papst Franziskus unterstützte. Gestorben nach einer ärztlichen Entscheidung gegen den ausdrücklichen Willen der Eltern des Kindes. Gestorben nach richterlichen Entscheidungen beim Obersten Gerichtshof Großbritanniens und dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof. Danach wurde am vergangenen Montag die künstliche Beatmung des Kindes abgeschaltet. Und auch dann wollte der Junge noch leben, quälte sich unter Krämpfen weitere Tage bis zu seinem Tod in der vergangenen Nacht.

Alfie litt an einem seltenen degenerativen, unheilbaren Hirnleiden. Seit Dezember 2016 wurde er im Krankenhaus behandelt. Die Ärzte sahen keine Chance für den Jungen und betrieben das Verfahren, die lebenserhaltenden Geräte abzuschalten. Die Richter entschieden für das junge Leben, weil die weitere Behandlung den Nutzen für das Kind deutlich überwiege, wie es heiß. Zuletzt wollten die verzweifelten Eltern ihr Kind zur weiteren Behandlung in ein Kinderkrankenhaus in Rom verlegen. Die italienische Regierung verlieh dem Jungen dazu blitzschnell die italienische Staatsbürgerschaft, als die britische Justiz das Vorhaben unterband. Alles half nichts mehr. Alfie ist tot, Papst Franziskus sagte: „Heute bete ich besonders für seine Eltern, während ihn Gott zärtlich in die Arme schließt.“

Was lernen wir aus diesem Fall? Hatte der Junge tatsächlich noch eine – wenn auch nur geringe – Überlebenschance? Ein Leben in Würde? Hatte er Schmerzen? Keiner von uns, ich jedenfalls nicht, kann das derzeit beurteilen. Aber lassen wir wirklich zu, dass Ärzte, Richter oder Politiker gegen den Willen der leiblichen Eltern ihr eigenes Kind dem Tode ausliefern? Kann das richtig sein? Ich habe meine Zweifel. Ja, wenn das Kind schwere Schmerzen gehabt hat, die auch durch gute Palliativmedizin nicht zu lindern waren, dann wahrscheinlich. Niemand kann wollen, dass ein Mensch so weiterleben muss. Aber wenn ich mein krankes Kind nicht aufgebe und ein Arzt sagt mir: „Egal, ich schalte jetzt ab!“ Nein, das ist unvorstellbar…