Die größte Gefahr für unsere Demokratie ist das Aushebeln der Demokratie durch Demokraten

Was die Mehrheit des Deutschen Bundestages offenbar weiter vorhat mit der AfD zu machen, ist ein Schlag ins Gesicht der Demokratie. Diese Arroganz der Macht, dieses mit Mehrheit durchsetzen, dass der freie Wille von mehr als 10 Millionen Wählern ignoriert wird, das untergräbt jedes Vertrauen in den freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat.

Man muss die AfD weder mögen noch wählen, aber man muss sie fair behandeln, so wie alle anderen Parteien selbstverständlich auch.

Die größte Oppositionspartei ist nicht im Präsidium des Parlaments vertreten. Sie bekommt die Vorsitze in den ihr zustehenden Fachausschüssen nicht, und die parteinahe Desiderius-Erasmus-Stiftung bekomm die staatlichen Zuschüsse nicht, die ihr zustehen. Einfach, weil man sie als „rechts“ brandmarkt.
Gestern saß die Obergrüne in irgendeiner Fernseh-Talkrunde und bekräftigte im Brustton moralischer Überzeugung, die Demokraten müssen gemeinsam jede Gefährdung der Demokratie stoppen.

Aber sie selbst gefährdet unsere Demokratie mit diesem undemokratischen Handeln

Was sie nämlich nicht erklärte: Wer entscheidet denn, wer und was eine Gefahr für unsere Demokratie ist? Die Grünen? Viele Bürger halten diese Partei für die größte Gefahr in unserer demokratischen Gesellschaft.

Zu den wichtigen Merkmalen der demokratischen Gesellschaft gehört der Schutz von Minderheiten. Die AfD ist mit derzeit 24 Prozent in den Umfragen eine verdammt große Minderheit. Wie mir ihr umgegangen wird, ist ein Skandal.

Und, was die anderen Parteien nicht begreifen: Es macht die AfD immer stärker. Seit 2013, seit den komplett harmlosen Lucke-Jahren, haben sie die AfD ausgegrenzt. Und alle Bürger, auch die, die sie nicht mögen oder wählen, sehen, dass hier undemokratisch und diskriminierend gegen eine konkurrierende politische Kraft vorgegangen wird. Einfach weil sie es (noch) können.

Und das Schlimmste: Offenkundig gibt es nur wenige Möglichkeiten für die AfD, sich dagegen zu wehren. Das Verfassungsgericht hat inzwischen in mehreren Urteilen der AfD Recht gegeben, aber leider, leider, könne man nichts ändern. Die Mehrheit entscheidet halt letztlich.

Wenn diese dumpfe Blockadehaltung der anderen Parteien – von Grünen und Linken ist leider demokratietheoretisch nicht mehr zu erwarten – nicht sehr schnell endet, dann werden die Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern, vielleicht sogar die in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz im kommenden Jahr zu Volksabstimmungen darüber, ob unsere Gesellschaft demokratische Spielregeln noch einhalten will oder nicht.
Zumindest in Sachsen-Anhalt wäre dann – so sagen mir seriöse Demoskopen – eine absolute Mehrheit der Sitze im Landtag, ergo eine AfD-Alleinregierung möglich. Und dann schreiben die Mainstreammedien wieder: Das hätten wir nicht für möglich gehalten….

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Klaus Kelle

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Kein Promi-Bonus, aber auch keine Hetzjagd bitte!

Fluchtgefahr sieht die Richterin nicht bei dem gestrauchelten Helden, dessen Gesicht jeder Medienkonsument auf der Welt kennt. Und so durfte der Leimener nach dem Schuldspruch das Gerichtsgebäude verlassen.Am 29. April wird Richterin Taylor das Strafmaß verkünden.

Becker wurde vorgeworfen, dem Insolvenzverwalter Teile seines Vermögens – Geld, Immobilien, wertvolle Trophäen – vorenthalten oder deren Existenz verschleiert zu haben. Becker bestritt die Vorwürfe und wies die Schuld seinen Beratern zu, die sich um alles Finanzielle für ihn gekümmert hätten. In den meisten Anklagepunkten folgten die Geschworenen dieser Verteidigungsstrategie, in vieren nicht.  Und deshalb wird es jetzt ganz ernst, denn im schlimmsten Fall sieht das Strafrecht für einen solchen Fall eine Haftstrafe von bis zu sieben Jahren vor.

Niemand von uns, und natürlich auch ich, kann voraussehen, wie das ausgeht. Und meine Leser wissen, dass ich ohne Wenn und Aber immer ein Verfechter von Law and Order, von Recht und Gesetz gewesen bin und jetzt auch bin. Natürlich.

Aber…ich mag diesen Kerl aus dem badischen Provinzkaff Leimen, der die Tenniswelt revolutionierte, dem die Herzen und die Millionen nur so zuflogen mit seinem spektakulären Spiel und seiner unbekümmerten Art.

Mich hat Tennis nie interessiert, und auch als dann Steffi Graf ebenso glamourös in den Tennishimmel aufstieg, war es anders als bei Boris. Vor Becker hielt ich ein Ass für eine Spielkarte, ich habe Stunden vor dem Fernsehapparat im Wohnzimmer meiner Eltern verbracht, um die sonore Stimme des Schiedsrichters zu hören, der „Out“ oder „Fault“ entscheidet. Boris Becker im Finale, das war für mich und Millionen Menschen wie das Finale einer Fußball-Weltmeisterschaft. „Bumm-Bumm-Boris“, selbst unmoralische Besenkammerbesuche sahen ihm fast alle nach.  Doch jetzt dreht sich der Wind.

Die üblen Nörgler in den Sozialen Netzwerken haben ein neues Opfer. Es ist verstörend zu sehen, wie viele Leute aus welcher Motivation auch immer, auf den Helden von einst verbal einschlagen, gnadenlos. „Hoffentlich wird er lange eingesperrt“ – was sind das für Gestalten, die solche Sätze raushauen? Wie gestört und unzufrieden müssen sie mit ihrem eigenen Leben sein, um so etwas zu schreiben? Hängt ihn auf! Richtet ihn hin! Keine Gnade!

Warum eigentlich?

Es ist doch ganz klar, dass auch im Fall von Prominenten nach Recht und Gesetz gerichtet werden muss. Wer wollte das bestreiten? Ich ganz sicher nicht.

Einen Promi-Bonus darf es vor Gericht nicht geben, aber auch keine Hetzjagd, weder vom Justizsystem, noch von den Medien und auch nicht von den Geiferern im Internet. Gab es ein öffentliches Anrecht, die Steuererklärungen von Uli Honeß in Medien zu veröffentlichen? Wie hat man Jörg Kachelmann den Fotografen vorgeführt wie ein Tier im Zoo damals? Und als beim einstigen Post-Chef Zumwinkel Staatsanwaltschaft und Polizei zur Hausdurchsuchung anrückten, waren die Fernsehteams von WDR und RTL bereits vor Ort und hatten Beleuchtung und Kameras aufgebaut. Ist das alles gerecht? Werden Prominente fair behandelt vom Justizsystem, von Medien und vom Publikum? Ich glaube nicht.

Die Geschworenen vom haben Recht gesprochen, Frau Taylor wird das Strafmaß verkünden. Ich hoffe für Boris, dass er mit einer Bewährungsstrafe davon kommt. Einfach, weil ich ihn mag und nicht vergessen habe, wie viele schöne Stunden er uns allen beschert hat und was für ein großartiger Sport-Repräsentant er für unser Land gewesen ist.

Vielleicht war er wirklich naiv, vielleicht war er aber auch raffgierig, konnte den Hals nicht voll bekommen und muss jetzt dafür büßen. Alles ist möglich.

Aber als ich jetzt die Fotos von ihm gesehen habe, wo er nach dem Schuldspruch mit ernstem Gesicht, deutlich gealtert, begleitet von seiner Lebensgefährtin Lilian und seinem Sohn Noah, da tat mir der Junge aus Leimen wirklich einen Moment von gazem Herzem leid.

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US-Wahl im TV: Gut, dass wir verglichen haben

In Nächten, in denen es auf Aktualität, Analyse und professionelle Präsentation ankommt, trennt sich die Spreu vom Weizen. Jedenfalls im deutschen Fernsehen. Die nervenzerreißende Präsidentschaftswahl in den USA hat mich und Freunde bis 7.40 Uhr vor dem Großbildschirm in den Bann gezogen. Und stundenlang natürlich Channel-Hopping, immer wieder wechseln der Sender, immer dann, wenn es zu langweilig, zu belanglos oder linksgrüne Volkserziehung war. Besonders häufig weggeschaltet haben wir beim ZDF. Unerträglich das distanzlose Hochjubeln von Biden und das platte Niederreden von Trump. Mit Journalismus hatte das gar nichts mehr zu tun, das war Volksempfänger 2.0.

Als in den frühen Morgenstunden, wo die Spannung nahezu kaum erträglich wurde, eine junge Frau vor die Kamera gesetzt wurde, um den verbliebenen Zuschauern davon zu erzählen, dass Präsident Trump ein Frauenhasser und Rassist sei und die LTTBQARDBKAOK-Gedöns-Community gar nicht zufrieden sei mit den ersten vier Jahren Trumps im Weißen Haus, da beschlossen wir, für den Rest der Nacht auf diesen komplett überflüssigen Öffentlich-Rechtlichen Propagandasender zu verzichten.

Wir stiegen um auf CNN, bekanntermaßen auch gegen Trump – aber auf einem Niveau, wo noch erkennbar war, was Journalismus eigentlich sein sollte. Ein Lichtblick, wenigstens einer, in der trostlosen ZDF-Wahlsendung war allerdings auch eine Frau, irgendeine Expertin, die auf die Frage, ob Trump als Präsident alles falsch gemacht habe, wahrheitsgemäß antwortete, dass könne man so nicht sagen, da er seine Wahlversprechen weitgehend umgesetzt und den unteren Lohngruppen deutliche Einkommenszuwächse beschert habe. Und seine Außenpolitik sei im Nahen Osten und Südostasien sogar exzellent gewesen.

Unsere Köpfe zuckten herum, wir schauten uns entgeistert an. Ist die wahnsinnig? Das war definitiv das letzte Mal, dass diese Dame vor eine ZDF-Kamera eingeladen wird und die Realität beschreiben darf. Absoluter Tiefpunkt übrigens Elmar Theveßen, ZDF-Korrespondent in Washington D.C und schon Kanzlerinnenflüsterer, als er noch „Terrorismus-Experte“ des ZDF in Deutschland war mit der unübersehbaren Neigung, zu versichern, dass nix mit nix zu tun hat, wenn sich wieder mal Söhne Allahs irgendwo in die Luft sprengen…

Einziger und deutlicher Lichtblick im deutschen TV übrigens die Wahlsendung von N 24, die aus irgendwelchen vollkommen idiotischen Gründen jetzt WELT heißen muss wie die gleichnamige Tageszeitung. Das Moderatorenteam um Carsten Hädler (Foto) und die Korrespondenten-Crew um Steffen Schwarzkopf boten eine tadellose Performance, informativ, unparteiisch und bestens gelaunt. So kann, ja so muss Nachrichtenjournalismus sein. Und ein bisschen stolz war ich auch, denn vor gut 20 Jahren habe ich mal mit den beiden Herren in Berlin zusammengearbeitet. Gute Jungs damals, gute Jungs heute! Chapeau!

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