SlavaUkraini – einfach mal ein paar nüchterne Fakten
Eine spannende Diskussion hat sich heute Morgen auf meinem Facebook-Profil entwickelt. Meinem aktuellen Beitrag über den Ukraine-Krieg hatte ich mit dem Gruß #SlavaUkraini unterzeichnet. Das bedeutet „Ruhm der Ukraine“ und wird vielfach in den Sozialen Netrzwerkene als Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der von russischen Truppen überfallenen Ukraine verwendet. Auch ich verwende es immer wieder auf Facebook, Twitter und GettR.
Sofort kam die Grätsche aus Thüringen. Eine Mitdiskutantin erzählte die Mär von den bösen, bösen Bandera-Faschisten, mit denen ich mich ja wohl nicht gemein machen wolle.
Kurz darauf antwortete ihr ein anderer Poster klar und entwaffnend mit folgendem Beitrag dazu:
„Der Gruß lässt sich bis in die Zeit des ukrainischen Unabhängigkeitskrieges (1917–1921) nach der Februarrevolution zurückverfolgen. Der Ausdruck wurde als Begrüßung unter ukrainischen Partisanen verwendet, welche die bolschewistische Invasion ihrer Heimat zu verhindern versuchten.
Erst dann kam der Nationalist Bandera, der ihn auch verwendete.
Der Begriff hat sich aber längst in seiner Bedeutung wieder gewandelt, die meisten Ukrainer verbinden die Grußformel heute nicht mit der historischen Herkunft. 1991 wehrten sich Tausende Ukrainer damit gegen die Beitritt zur Sowjetunion-Nachfolgeorganisation, 2004 gegen die Wahlfälschung durch Janukowitsch. 2013/2014 schließlich war es der Ausruf der nach Europa strebenden Demonstranten auf dem Maidan.
Und jetzt gilt er als Schlachtruf gegen die einzig echten Faschisten aus Russland.
Amen! möchte ich hinzufügen.
Die rechtsradikalen Parteien erhielten bei der vergangenen ukrainischen Parlamentswahl im Jahr 2019 übrigens zusammen 7 Prozent der Stimmen. Die Swoboda 2,4%, die Radikale Partei Oleh Ljaschkos 4,1%. Da es auch in der Ukraine eine Fünf-Prozent-Hürde gibt, sidn beide rechtsradikalen Parteien im Parlament in Kiew nicht mit einem einzigen Abgeordneten vertreten.