Messerstecher von Köln weiter auf der Flucht

Der 32-jährige Fußballfan aus Polen, der gestern in der Kölner Innenstadt von einem Mann niedergestochen wurde, ist außer Lebensgefahr. Der Pole gehörte laut Polizei zu einer Gruppe von Fußballanhängern, die in Richtung Dom unterwegs waren, um sich dort einem geplanten Fanmarsch zum Rheinenergiestadion anzuschließen. Dort fand das Abschiedsspiel des Fußballweltmeisters Lukas Podolski statt.

Nach Polizeiangaben wurde der polnische Fan dort während des Streits mit einer anderen Gruppe von einem 17-Jährigen Gast unseres Landes mit einem spitzen Gegenstand niedergestochen. Der Streit soll von dem polnischen Fan und seinen Begleitern ausgegangen sein.

Ein 17-jähriger Tatbeteiligter wurde gestern noch festgenommen. Er hatte auffällige Blutflecken an seiner Kleidung. Der Täter ist noch auf der Fucht, die Polizei hat aber seine Personalien – auch er ein 17-jähriger Marokkaner.

 

 




Weder Herr Rüdiger noch die Homo-Lobby vermiesen mir die EM

Zu den positiven Dingen, mit denen man in aller Welt Deutschland verbindet, gehörte neben unseren Autos und Maschinen, neben den  „Sekundärtugenden“ Fleiß, Anstand und Moral, immer an vordersten Stelle der Fußball.

Das können WIR halt, nicht immer schön anzusehen, aber effektiv und erfolgreich.

Das haben Sie uns kaputtgemacht

Das „Sommermärchen“ 2006 war nochmal ein Hightlight. Und natürlich 2014 der Weltmeistertitel. Vom 7:1 gegen Gastgeber Brasilien werden noch meine Enkel schwärmen. Eine deutsche Fußball-Sternstunde.

Seitdem fällt mir nur noch Hildegard Knefs Lied „Von nun an geht’s bergab“ ein, wenn ich an den National-Fußball deutscher Prägung denke.

Sammelten unsere Jungs früher Titel auf Titel, so ist das Vorrunden-Aus Normalität geworden.

Eine der Hauptgründe ist die Politisierung unseres Sports

Sind Stadien in Regenborgenfarben, Diskussionen über Armbinden eine Stunde vor Anpfiff in der Mannschaftskabine, sind Verhaltensregeln, wie gerade in Düsseldorf, wo man den Fußballfans aus ganz Europa den richtigen Umgang mit „Diversen“ erklärt, zielführend für den Erfolg? Kein Wunder, dass die ganze Welt inzwischen über Deutschland lacht.

Und dann dieser unverschämte Antonio Rüdiger, der ungestraft im deutschen Trikot den in der radikalem Islamisten-Szene beliebten „ISIS-Gruß“ immer wieder zeigt, ohne dass er endlich aus dem Kader geworfen wird. Ein guter Spieler, zweifellos, aber ein Jünger Allahs, wie wir ihn nicht haben wollen. Weder in unserer Nationalmannschaft, noch in diesem Land.

Und jetzt ist es natürlich leicht, wieder gratismutig in den Netzwerken zu bekennen, dass man die EM-Spiele nicht schauen werde deshalb. Und dass man hofft, die deutsche Mannschaft fliegt erneut – noch dazu im eigenen Land – in der Vorrunde aus dem Turnier.

Da bin ich nicht dabei

Auch ich ärgere mich über die Politisierung unseres (National-)Sports und über Gestalten wie Rüdiger.

Aber ich will NIE, dass Deutschland verliert.

Und ich liebe Zeit meines Lebens den Fußballsport, den Kampf, dieses unbedingte Siegen wollen.

Natürlich habe ich eine schwarz-rot-goldene Fahne am Auto, und nachher am Haus. Natürlich gehe ich heute Abend mit Freunden in eine Fußballkneipe in Berlin, trinke frisch gezapftes Bier und brülle mit hochgereckter Faust, wenn Thomas Müller das Ding ins schottische Netz jagt. Weil ich Deutscher bin. Und weil ich will, dass unser Fußball wieder weltweit geachtet wird. Ich lasse ich mir weder von Herrn Rüdiger noch von der Homo-Lobby die Liebe zu meinem Land und zu meinem Sport vermiesen.

 




„Haltung“ statt Leistung: Zeit, dass sich was dreht….

Einer meiner Söhne ist seit Mitte der Woche mit zwei Freunden aus NRW in Berlin. Sie essen „Meisterburger“ (mit cheese fries) im „Burgermeister“, schauen Straßenkünstlern zu und chillen in der Sonne, wie junge Leute das Abhängen heute nennen.

Und sie schauen Fußball, zweimal auch mit mir altem weißen Mann gemeinsam.

Am 1. Mai waren wir bei „Tante Käthe“ im Prenzlauer Berg, der besten Fußballkneipe der Hauptstadt, und schauten mit Hunderten enthusiastischen Sportfreunden das Champions League-Spiel der Bayern gegen Real Madrid. Schönes Wetter, kaltes Bier, phantastische Stimmung. Am nächsten Tag waren sie am gleichen Ort, um BVB gegen Paris zu sehen. Gestern waren wir zusammen bei Käthe für den Mega-Klassiker zwischen Erzgebirge Aue und Arminia Bielefeld. Als ich nach dem Abschlussbier und einer Rostbratwurst aufbrechen wollte, sagten sie, dass sie noch bleiben, um Bayern gegen Stuttgart zu sehen.

Fußball ist alles andere als „out“

Fußball ist Teil unserer deutschen Kultur, und bevor der Fußballverband begonnen hat, den Sport nicht nur zu kommerzialisieren – was unvermeidlich ist, um den Kram zu finanzieren – sondern auch links-woke zu politisieren, waren wir richtig gut. Weltmeister, Europameister, Franz Beckenbauer, Uwe Seeler, Manuel Neuer, Toni Kroos…die Namen kennen Millionen Fußballfans auf der ganzen Welt.

Erst als die Fußball-Mächtigen begonnen haben, Haltung statt Leistung zu zeigen, begann der sportliche Niedergang.

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Und nun beginnt es wieder. Nach elf Jahren bayerischer Dominanz haben wir mit Bayer Leverkusen wieder eine überragende Bundesligatruppe. Das tut der ersten Bundesliga so gut. Es ist wieder spannend geworden, seit die Münchner straucheln, plötzlich schlagbar sind von Dortmund, Stuttgart, Leipzig, Freiburg oder auch mal Mainz.

Die Entwicklung kommt gerade zur richtigen Zeit

Denn am 11. Juni beginnt die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. „Papa, alle sind ganz heiß drauf“, sagt mein Sohn, der – weil keine Karten fürs Turnier bekommen – jetzt nach Mönchengladbach fährt, um beim letzten Vorbereitungsspiel dabei zu sein. Es beginnt zu vibrieren im Land…

Immer wieder gab es Versuche, den großen Sport zu politisieren. Ich habe verschiedentlich darüber geschrieben, wenn zum Saisonabschluss nach knappem Erreichen eines Nicht-Abstiegsplatzes die Mannschaft mit einem Transparent durch Stadion läuft, um kundzutun, dass man für Toleranz und gegen Rassismus sei. Das nervt, Politik hat in einem Stadion nichts zu suchen.

Grüne riefen vor Jahren dazu auf, Deutschland-Fahnen von Autos abzureißen. Weil sie Deutschland hassen. Und weil sie links sind.

Nun kommt die Idiotie von rechts. Wir sollen unsere Nationalmannschaft ignorieren, weil sie lila Auswärtstrikots tragen wird. Und weil der Innenverteidiger Antonio Rüdiger auf Instagram den islamistischen Tauhid-Finger zeigt und dazu „Allahu Akbar“ ruft.

Sofort raus aus der Mannschaft, der Mann!

Ich finde es unerträglich, dass so jemand im deutschen Trikot als Repräsentant unseres Landes aufläuft. Deutsche Nationalspieler müssen nicht hier geboren worden sein, sie können glauben und wählen, was sie wollen. Aber sie sind Repräsentanten Deutschlands. Und wir sind ganz sicher nicht Allahu Akbar.

Aber deswegen kein Fußball gucken? Nicht für Deutschland jubeln? Ich freue mich aufs Turnier, und ich glaube, die Jungs werden ein tolles Turnier spielen – auch ohne Regenboden-Gedöns.




Identität? Die kann man auch beim Fußball finden

Der ein oder andere Leser hier weiß von meiner offen ausgelebten Obsession als Fußballfan. Rund 50 Jahre ist es her, seit ich von Mitschülern auf der Realschule Lage zu einem DFB-Pokalspiel auf der Bielefelder Alm mitgeschleift wurde. Und der Abend hat gezündet.

Mein Club, das ist sowas, das Ignoranten und Erfolgsfans als „graue Maus“ bezeichnen, als Punktelieferanten. Und vergnügungssteuerpflichtig ist es wirklich nicht, zu Arminia Bielefeld zu gehen.

Was Viele nicht verstehen: Niemand geht dort hin, um Deutscher Meister zu werden oder Champions League zu spielen. Nicht einer. Man geht dorthin, weil da unsere Heimat ist, weil da die vielen Erinnerungen zurückkehren an damals, an Siege und Niederlagen, an Tragödien, wie dieser Abstieg nach einem Treffer in der 121. Minute und Ekstase wie beim 4:3 gegen Borussia Dortmund nach 1:3 Rückstand im strömenden Regen.

Wenn ich stundenlang nach Bielefeld fahre, dann will ich ein gutes Spiel sehen, alte Freunde treffen, Leidenschaft auf dem Rasen und den Rängen erleben. Und wenn ich das bekomme, dann ist das Ergebnis nur Nebensache.

Ich hab Ihnen schon mal erzählt, dass mein Lebensmittelpunkt seit einem Jahr im Berliner Umland liegt. Und seit Jahren weiß ich, dass es in Berlin einen Arminia Fanclub gibt. Vermutlich alles Exil-Ostwestfalen, die so ähnlich bekloppt sind wie ich. Mein zweitältester Sohn ist gerade beruflich in Berlin, und heute Mittag stand das Traditionsduell zwischen Preußen Münster und Arminia Bielefeld an, eine gute Gelegenheit, mal in der Fan-Kneipe „Tante Käthe“ an der Bernauer Straße im Wedding vorbeizuschauen.

„Tante Käthe“ besteht aus Tischen, Stühlen, einer Theke und mehreren Großbildschirmen. Mehr braucht der Fußball-Fan nicht. Nur der Vollständigkeit halber: Es gibt auch Kickertische und einen Außenbereich mit Stehtischen und Aschenbechern. Aber konzentrieren wir uns auf das Wesentliche.

Paul und ich kamen rein und trafen auf gut 40 Leute in Trikots, mit schwarz-weiß-blauen Schals, „1905“-Wollmützen. Alle hatten Bier vor sich stehen oder Gläser in der Hand. Ein paar Kinder in Arminia-Trikots liefen herum, sonst nur Männer. Nicht eine Frau. Aber sonst war es wie ein Familientreffen, Ostwestfalen – für Feinschmecker: OWLer – unter sich. Kennen Sie sowas? Sie kommen irgendwo rein, kennen niemanden und fühlen sich sofort zu Hause?

Identität nennt man das wohl, aber das ist ja ein Pfui-Wort, weil die „Identitären“ ja angeblich ganz doll böse und rechts sein sollen.

Ich bin gern Ostwestfale, ich liebe die Region um den Teutoburger Wald, die Mentalität, das Bier und meine kleine Arminia. Solange ich atme, werde ich immer wieder dorthin fahren, das Grab meiner Eltern in Bad Salzuflen und den Tempel des deutschen Fußballs, die Bielefelder Alm, besuchen. Versprochen!

Wir haben das Derby gegen Münster übrigens mit 1:2 verloren. Hätte nicht sein müssen, ist aber so. Mund abwischen und weiter.

Im Internet hatte ich vorher gelesen, dass „Tante Käthe“ die Spiele der Ersten und Zweiten Liga zeigt. Und regelmäßig darüber hinaus die Spiele von AS Rom, FC Liverpool, SC Freiburg und Arminia Bielefeld. Diese Aufzählung gefällt mir irgendwie…




Wir haben immer eine Chance – auch und gerade im Fußball

Ein herrlicher Fußballabend war das, oder? Und wie einfach es ist, wenn man will, wenn man sich auf das Wesentliche konzentriert. Den Fußball und den unbedingten Willen zum Erfolg

Auch nach der Reihe vergeigter Spiele unter Ex-Nationaltrainer Hansi Flick habe ich immer an unsere Mannschaft geglaubt. Ich meine, da spielen Jungs, die in ihren Vereinen absolute Spitzenleistungen abliefern, die Champions League gespielt und sogar gewonnen haben. Und dann schreibt ein Facebook-Freund nach dem 1:4 gegen Japan, man solle die „alle rausschmeißen“.

Nein, das Spielermaterial ist da, aber der Rauswurf von Hansi Flick war alternativlos. Und weil man keinen Nationaltrainer zur Hand hatte, musste Rudi nochmal ran. Eine geniale Entscheidung.

Einer von den alten weißen Männern, die schon erfolgreich als Spieler und als Trainer waren. Einer mit einer markanten Frisur, der bei ungünstigem Spielverlauf das Kinn grimmig nach oben recken kann. Und alle wissen dann, die Stimmung ist nicht gut gerade…

Und ein großes Kompliment auch an die über 60.000 Fans im Dortmunder Stadion. Sie machten die Arena vom ersten Moment an zum Hexenkessel, feierten Völler, trieben unsere Nationalmannschaft an.

Und ganz plötzlich lief der Ball, plötzlich kamen die kurzen Pässe wieder an, plötzlich glaubten alle wieder an die eigene Exzellenz.

Wir sind Deutschland. Wir können alles, wenn wir zusammenhalten und an uns glauben

Ich fände es phantastisch, wenn Völler noch bis Ende kommenden Jahres Trainer bliebe und die Europameisterschaft daheim zum Sommermärchen machen würde. Aber das wird nicht passieren.

Gut möglich, dass sie Julian Nagelsmann als Nationaltrainer holen. Aus meiner Sicht wäre das keine gute Entscheidung. Er ist gut, aber zu jung, zu unerfahren für den Job. Und wenn zwei Spiele verloren gehen, kommen die deutschen Selbsthasser wieder aus ihren Löchern und reden alles nieder.

Louis van Gaal wäre klasse, aber der wir dann einem Teil des Publikums auch wieder nicht recht sein, weil nicht toitsch genug. Irgendwas ist immer, und Deutschland ist ein Volk der Jammerer und Miesmacher geworden. Ich fände Magath übrigens super.

Ihr habt uns nach einer langen Dürreperiode endlich wieder einen erfrischenden und erfolgreichen Fußballabend geschenkt, Jungs. Dafür herzlichen Dank!

Aber wir sind noch nicht raus aus dem Tal, jetzt Schritt für Schritt weitergehen auf dem Weg zum Sommermärchen 2024. Und wird Deutschland dann Europameister? Keine Ahnung, schau’n mer mal! Aber wenn wir es wirklich wollen, haben wir immer eine Chance.




Bill Skankly hat nicht übertrieben

„Es gibt Leute, die denken, Fußball sei eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann Ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist.“

Bill Shankly, ehemaliger Trainer des FC Liverpool




Diese WM-Pleite sagt viel über unser ganzes Land aus

Das war’s also, 4:2 gewonnen und jetzt Koffer packen. Deutschlands Nationalmannschaft, ich nenne sie unverdrossen weiter so, fährt heim.

Politik, Medien und eine angepasste Funktionärskaste haben die zweite Fuißball-WM für uns versaut, assistiert von der Supermarktkette Rewe, die kurz vor Schluss noch Schlagzeilen produzierte.

Hat das Ausscheiden unserer Mannschaft an den Spielern gelegen? In erster Linie sicher nicht. Wenn da junge Fußballmilionäre nach Katar reisen, dann wollen sie ihren Ruhm mehren, ihren Marktwert steigern, und sie wollen gewinnen. Aber man hat sie gezwungen, Haltung zu zeigen. Als wäre das wichtiger als das zu tun, was ihr Job ist. Es gibt immer etwas zu mäkeln, natürlich. Thomas Müller hat seinen Zenit als Weltklasse-Spieler überschritten, Jamai Musiala hat den Griff nach den Sternen noch vor sich, ein phantastischer Fußballer, der 18-Jährige.

Und Deutschland? Wir haben komplett verloren.

Wir alle. Unser Ansehen in der Welt, die Mär vom gut organisierten deutschen Laufwerk, der Spaß, den wir großen Jungs haben, wenn wir im Garten vor dem Fernsehbildschirm am Grill stehen, Bier in der Hand, deutsches Trikot an – alles weg. Es ist peinlich, ein trauriges Schauspiel. Und die ganze Welt konnte zusehen, dass im Land des viermaligen Weltmeisters heute Armbinden und Kampagnen der Homo-Lobby mehr zählen als natioanle identität und sportliche Leistung. Im Grunde ist diese Pleite sinnbildlich für den Zustand unseres Landes insgesamt. Flasche leer, würde Giovanni Trapattoni dazu sagen…




Sie haben ein gutes Spiel abgeliefert

Deutschland ist weiter im Spiel bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar, wohin die FIFA dieses Turnier niemals hätte vergeben dürfen.

Ein Spieler aus Bremen, Niclas Füllkrug, schoß kurz vor Schluss den 1:1-Ausgleich gegen die hochfavorisierten Spanier, die mit dem Namen Füllkrug zukünftig nicht nur Riocha-Karaffen, sondern eben auch diesen agilen deutschen Spieler verbinden werden. Und weil unsere Freunde aus Costa Rica auch Fußball spielen können, hatten sie am Mittag freundlicherweise den Deutschland-Bezwinger Japan besiegt, ergo: alles noch offen für uns, wenn Costa Rica beim Zusammentreffen mit uns keine Dummheiten macht.

Ich gebe zu, dass demonstrativ zur Schau gestellte Desinteresse eines Teils meiner deutschen Landsleute an dieser WM nervt mich. Am späten Nachmittag mit dem ICE in Düsseldorf angekommen, freute ich mich und war sicher, dass ich das Spanien-Spiel mit Familienmitgliedern oder guten Freunden bei ein paar frischen Bieren schauen würde. Aber letztlich hockte ich alleine vor dem Fernseher.

Ein Freund hatte Familienbesuch, der andere muss morgen beruflich früh raus und geht um 20.30 Uhr ins Bett. Ein anderer lag bereits mit seiner Gattin auf dem Sofa, aber ja, die schauten wenigstens das Spiel. Mein ältester Sohn schaute zeitgleich mit seiner Frau zuhause einen „Weihnachtsfilm“, unsere älteste Tochter war in ihrer Wohnung, hatte aber keinen Bock auf Fußball. Und so weiter.

Es war nicht wirklich politischer Protest oder grundsätzliche Ablehnung von WM-Spielen in Katar oder diese dämliche Aktion mit der Kapitänsbinde. Es ist einfach derzeit überhaupt keine WM-Stimmung im Land.  Wo wir früher tagelang besprachen, wer welches Grillfleisch besorgt, wer den größten Flachbildschirm hat und unser aller Gastgeber sein sollte, ob genügend Bier im Keller vorrätig ist, wird nun geschaut, wenn man gerade nichts besseres vorhat. Einer schrieb mir vorhin auf WhatsApp, er habe erstmal nur die erste halbe Stunde geplant, dann würde er wahrscheinlich sowieso keine Lust mehr haben.

Verstehen Sie mich nicht falsch, ob Sie Fußball mögen oder die WM in Katar boykottieren, geht mich nix an.

Aber ich finde es schade, dass so eine negative Grundstimmung in Deutschland herrscht. Klar, war dieses kindische Binden-Getue, diese dümmliche Unterwerfungsgeste gegenüber den Zeitgeist-Funktionären beim DFB und den woken Mainstreammedien mehr als ärgerlich. Aber bitte: es ist Fußball-Weltmeisterschaft und unsere Jungs haben vier Sterne auf dem Trikot, das ich nebenbei bemerkt otisch sehr ansprechend finde.

Und wir haben endlich wieder eine wirklich gute Mannschaft  mit starken Spielern, eine gute Mischung zwischen erfahrenen Leuten wie Thomas Müller und dem gerade 18 Jahre alt gewordenen Dortmunder Spieler mit dem Namen Youssoufa Moukoko. Aber alleine, weil er nicht Meier oder Schmidt heißt, wird er von einem Teil des schlecht gelaunten Publikums abgelehnt. Weil sie Deutschland scheitern sehen wollen, unsere Regierung scheitern sehen, die Gaspreise unbezahlbar sehen, die Inflation explodieren und diese Mannschaft am besten mit 0:5 gegen Costa Rica nach Hause geschickt.

Und sehen Sie: Da mag ich nicht mitmachen. Ich will nie, dass mein Land scheitert. Nie. Und als Fußballfan eine Mannschaft abzulehnen, weil man Entscheidungen der Funktionäre oder den Bundeskanzler doof findet, das ist selbst doof.

Ich fand klasse, dass Niclas Füllkrug vorhin getroffen hat. Und ich hoffe, dass Deutschland gegen Costa Rica gewinnt und ins Achtelfinale einzieht. Und dann geht’s los! Denn Deutschland – Achtung! – ist eine Turniermannschaft….

 




Fußballspielen im Unrechtsstaat – was ich schauen darf oder nicht, würde ich gern selbst entscheiden

Am Sonntag beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar, und ob Ihnen oder mir das gefällt, ist vollkommen egal. Sie wird stattfinden. Die Fußball-Giganten aus Katar und Ecuador treffen dann um 17 Uhr deutscher Zeit aufeinander. Und die Einschaltquoten werden schwach sein. Wahrscheinlich sind die Pressemitteilungen der LSGTQ-Industrie, oder wie ich das nenne, der Homo-Lobby jetzt schon geschrieben.

Sie werden behaupten, dass die Fernsehzuschauer ihren starken Protest zum Ausdruck gebracht haben, dass nicht genug Regenbogen-Fahnen an den Stadien hängen. Und die Rassismus-Industrie wird bemängeln, dass  sich viel zu wenige weißhäutige Spieler entblöden und vor dem Anpfiff niederknien, weil sie diese böse, böse helle Hauptfarbe haben. Shame on us!

Aber in Wirklichkeit werden die Einschaltquoten schlecht sein, weil es ein Fußballspiel ist, das außer den Einwohnern dieser Länder keine Sau interessiert. Und auch diese Menschen interessiert Niederknien und Regenbogen null, weil sie einfach Fußball schauen wollen.

Ich bin eingeladen, am Sonntag an einer Diskussion teilzunehmen, wie wir deutschen Fußballfreunde es mit der WM in Katar halten sollten. Klar habe ich da zugesagt.

Erst einmal werde ich da meine persönliche Meinung zum Besten geben. Ich habe keinen Drang, andere Menschen zu irgendeinem Verhalten zu nötigen. Wenn Ihr Fußball gucken wollt, dann guckt es halt. Und wenn ihr kein Fußball gucken wollte, dann lasst es halt. Punkt.

Meine These ist: Der Erfolg oder Misserfolg der Fußball-WM hängt einzig von derem Verlauf ab. So einfach ist das. Ich gucke Fußball-WM seit ich lebe, das erste Mal als kleiner Klaus bewusst das Turnier 1970 in Mexiko. Gerd Müller, Franz Beckenbauer, Uwe Seeler, ich fange an zu weinen vor Freude, wenn ich an die deutschen Spiele damals zurückdenke. Viertelfinale gegen England, dann im Halbfinale gegen Italien ausgeschieden. Das waren nationale Tragödien, die sich in brütender Hitze auf dem Rasen abspielten. Und die deutsche Nationalmannschaft hieß auch noch so, nicht Das Team oder Die Bunten.

Damit Sie verstehen, was ich meine: Die Vergabe der WM durch die FIFA ist ebenso ein Skandal wie vorher die Vergabe an Russland. Ich bin absolut überzeugt, dass beide Vergaben durch massive Bestechung zustande gekommen sind. Wie ich die FIFA einschätze, werden vermutlich seit Jahrzehnten WM-Vergaben durch Korruption entschieden. Wie kam eigentlich 2006 das Sommermärchen nach Deutschland?

Wenn wir das Turnier der besten Fußballmannschaften der Welt austragen, dann kann das nicht jedesmal in Europa oder den USA stattfinden. So einfach ist das. Und kommen Sie mir nicht mit dem bösen Kommerz – ohne den gäbe es solche Turniere ebenso wenig wie die Fußball-Bundesliga, die Premier League oder Serie A in Italien. Das  ist alles ein gewaltiges Geschäft und dient nicht heren Zielen. Als aktiver Fußballfan seit 45 Jahren weiß ich, dass die jungen Millionäre auf dem Rasen einfach nur Söldner sind. Fußballprofis, Manager, Trainer kommen und gehen – das Einzige, was bei einem Verein (und der Nationalmannschaft) immer da ist und bleibt, das sind die Fans. denken Sie mal darüber nach!

Jetzt also Katar. Die hätten das Turnier niemals bekommen dürfen.

Die beuten ihre Arbeitssklaven aus Asien gnadenlos aus. Und Minderheiten wie Homosexuelle werden dort übelst diskrimiert und auch unterdrückt. Wer wollte das bestreiten? All das hätte man auch wissen können, bevor man bei der FIFA diesen Irrsinn beschlossen hat. (Und, nebenbei bemerkt, all die Gratismutigen jetzt hätten auch damals schon dagegen demonstrieren können.) Und ich bin gegen die Diskriminierung von Homosexuellen und gegen die Ausbeutung von Arbeitern. Ohne Wenn und Aber – zu 100 Prozent.

Aber ich liebe Fußball. Wer das Turnier nicht gucken will – hey, freies Land. Müsst Ihr nicht.

Doch ob ich am Mittwoch um 14 Uhr Deutschland gegen Japan gucke oder nicht, dass darf die versammelte Gutmenschlickeit dann doch bitte mir selbst überlassen. Ich rede Euch nicht rein, und Ihr lasst mich in Ruhe. Ist das ein Deal?




Gemüse, Nüsse und Pilze in der Halbzeitpause

Ein guter Freund von mir ist verantwortlich für das Catering bei Spielen in drei deutschen Fußballstadien. In der örtlichen Lokalzeitung in einer dieser Städte erschien vor nicht allzu langer Zeit ein großer Artikel, in dem bemängelt wurde, dass es in diesem Stadion für die Zuschauer keine veganen Angebote gibt. Immer nur Würstchen, Steaks und Bier, das ist dem deutschen Gutmenschen ein Dorn im Auge.

Und so dauerte es nicht lange, bis die Verantwortlichen des Vereins meinen Freund zum Gespräch einbestellten. Schlechte Presse brauche kein Mensch. Es müsse nun umgehend ein entsprechendes Angebot für die Fans und Faninnen her, oder wie man das jetzt sagen muss.

Wenig überzeugt, aber der normativen Kraft des Faktischen folgend, orderte der Grundversorger mit Speis‘ und Trank für die Stadionbesucher „Veggie-Burger“. Falls Sie nicht wissen, was das ist: Es handelt sich dabei um einen Bratling aus Gemüse, Nüssen, Pilzen und vegetarischen Fleischersatzprodukten.

Als jahrzehntelanger leidenschaftlicher Fußballfan darf ich Ihnen versichern, nichts wünsche ich mir in der Halbzeitpause eines Bundesligaspiels mehr als Gemüse, Nüsse und Pilze. Ehrlich. Vielleicht können wir dann gleich auch noch einführen, dass die Spiele nach 90 Minuten immer unentschieden ausgehen müssen, damit sich niemand diskriminiert fühlt auf dem Rasen.

Auf meine Frage nach dem Verkaufserfolg in diesem Stadion schaute er mich an und bekannte, er verkaufe bei den Tausenden Zuschauern pro  Spieltag zwischen null und vier Veggie-Burger…

Sind Sie der Meinung, das musste mal gesagt werden? Dann unterstützen Sie bitte meine Arbeit über PAYPAL hier oder durch eine Überweisung auf unser Konto bei der Stadtsparkasse Wuppertel DE06 3305 0000 0000 3447 13 !