Wir schätzten nicht mehr, was wir haben

Zurück vom alljährlichen Männer-Einkehrwochenende des Tempelritterordens. Alljährlich treffen wir uns mit etwa 15 Männern zur Einkehr, hören Vorträge über den Glauben, die Geschichte der historischen Templer und politische Entwicklungen in Deutschland. Morgens früh Heilige Messe, nachmittags Vesper, abends Komplet alle zusammen mit den Mönchen.

Viele Klöster in Deutschland sind inzwischen zu einer Art Hotelbetrieb mutiert, ich habe schon welche mit Flachbildschirm in den Zimmern erlebt. Meine Ordensbrüder und ich bevorzugen das Einfache, eine heiße Suppe zum Mittagessen mit einer Scheibe Graubrot, morgens und abends auch Graubrot mit etwas Käse, Salami, manchmal ein frischer Salat dazu. Am Sonntag ein Glas Apelwein zum Mittagessen aus Äpfeln eigener Zucht.

Das Leben der weniger werdenden Mönche ist auf Armut und Demut angelegt – ora et labora, beten und arbeiten. Und wir gehen immer wieder hin und verbringen Zeit dort. Die unglaubliche Ruhe, die Natur, die zum Wandern einlädt, die Gottesdienste und Meditationen mit den herrlichen gregorianischen Gesängen. Zwischendurch zur Beichte, ja, und abends beisammensitzen und ein, zwei Klosterbiere trinken und ernsthafte Gespräche führen über das Leben, die Liebe und die persönliche Beziehung zu Gott.

Wie so viele Dinge in Deutschland und in der westlichen Welt, wissen wir die Schätze unserer Kultur nicht mehr zu würdigen. Ja, wenn der Dalai Lama kommt, dann strömen Zehntausend aus nah und fern hin, weil es den Reiz des Exotischen hat. Dabei ist alles vor der eigenen Haustür, was man braucht, um zu innerer Ruhe zu finden.

Die Verteidigung und Pflege der christlich-abendländischen Überzeugungen und Bräuche sind die Grundlage unserer Gesellschaft. Doch alles, was nach Tradition, guter alter Zeit und klassischer Familie aussieht, wird bekämpft von den Progressiven, die eine ganz andere Gesellschaft wollen. Damit wir diesen Kampf erfolgreich führen können, brauche ich Ihre Unterstützung. Bitte spenden Sie für unsere wichtige Arbeit über PAYPAL hier oder auf unser Konto bei der Sparkasse Krefeld: DE40 3205 0000 0000 2711 22




„Synodaler Weg“ braucht (fast) kein Mensch

Der katholische „Reformdialog“ mit dem schönen Namen „Synodaler Weg“ stößt auf geringes Interesse beim Volk Gottes. Das wurde jetzt in einer repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“ dokumentiert. Nur elf Prozent der Christen insgesamr interessieren sich für das von der Amtskirche eingeleitete Palaver über angeblich notwendige „Reformen“. Der gefühlt 100. Versuch sogenannter Reformer, die katholische Kirche in Deutschland weiter zu protestantisieren.

Kann man machen, aber was ich nie verstehe werde: Warum wechseln die Freunde des „Synodalen Weges“ nicht einfach zu den reformierten Brüdern und Schwestern? Ist doch ganz einfach, und dann macht Ihr euer Ding und wir machen unseres. Ich, zum Beispiel, würde gern mal wieder in Ruhe und ohne Gesichtsmaske eine Heilige Messe besuchen. Eine Stunde, in SEINER Nähe – das ist 10.000 Mal mehr wert, als alle diese sogenannten Reformprozesse.

 




Ich will eine arme, eine barmherzige und eine ehrliche Kirche Christi

Es muss die Hölle gewesen sein für diese Kinder, die über Jahrzehnte Gewalt erlebten, die misshandelt und gedemütigt wurden, und von denen einige Dutzend sogar sexuell missbraucht wurden. Und das an einem Platz, wo man sie als Eltern am sichersten wähnte: Bei der Kirche. Im konkreten Fall bei einem weltberühmten Chor: den Regensburger Domspatzen.

Betroffene schilderten ihre Schulzeit – wohlgemerkt an einem katholischen Gymnasium – als «Gefängnis, Hölle und Konzentrationslager». Die körperliche Gewalt sei alltäglich und brutal gewesen. Viele Opfer schilderten die Jahre als die «schlimmste Zeit ihres Lebens, geprägt von Angst, Gewalt und Hilflosigkeit».

Man ist fassungslos, ich bin fassungslos als einer, der trotz der real existierenden Kirche an Gott glaubt und begeistert lese und höre, was uns Jesus Christus seit 2.000 Jahren gelehrt hat und lehrt. Das, was wir hier aus Regensburg und vielen anderen Heimen und Schulen erfahren, wo in jedem Raum ein Kreuz hing und hängt, ist erschütternd.

Trete ich deswegen aus der Kirche aus, was sicher jetzt wieder Viele tun werden, die das schon lange vorhaben? Nein, weil ich ja weiß, wie viele großartige Menschen sich auch heute noch für unsere Kirchen und für den Glauben engagieren. Aber an diesen gewaltigen Kirchenapparaten muss sich etwas ändern. Ich will eine Kirche, die arm ist. Ich will Bischöfe, die nicht im E-Klasse-Mercedes huldvoll winkend an den Schäfchen vorbeikutschiert werden, sondern ich will, dass sie in Sandalen herumlaufen. Ich will Priester, die zu denen gehen, zu denen sonst keiner mehr gehen will. Ich will Christen, die barmherzig und gütig sind, und nicht hilflose Menschen ausnutzen, ohne ernsthafte Sanktionen erwarten zu müssen. Ich will Geistliche, die im Straßenbild erkennbar und ansprechbar sind, die alte Leute im Seniorenheim besuchen oder Kranke in der Klinik. Ich will Christen, die sonntags nicht sicht- und hörbar „Halleluja“ rufen und es schon vergessen haben, wenn es um die eigene Ehe geht. Ich will eine glaubhafte Kirche, eine ehrliche, auch wenn sie viel kleiner ist als heute.

Ich hadere mit meiner Kirche wie noch nie wegen solcher gewissenlosen Verbrecher, von denen wir heute aus Regensburg gehört haben. Und das obwohl ich zutiefst überzeugt bin von meinem Glauben.