Wutbürgerin Thunberg „so nett anzusehen“

Der emotionale Auftritt der jungen Schwedin Greta Thunberg (16) beim Klimagipfel der Vereinten Nationen in New York hatte etwas Gruseliges. Jedensfalls erinnerte es mich irgendwie an eine Großveranstaltung im Jahr 1943. Nicht so martialisch natürlich, vielleicht doch eher an das Grönemeyer-Konzert jüngst in Wien. Pathos statt Ratio.

„Wie konntet Ihr es wagen, meine Träume und meine Kindheit zu stehlen mit Euren leeren Worten?“, fragte Lovely Greta und hatte Tränen in den Augen. „Wir werden Euch das nicht durchgehen lassen … Die Welt wacht auf, und es wird Veränderungen geben, ob Ihr es wollt oder nicht.“ Welt erwachet sozusagen…

Man könnte ihr auch sagen, wie kannst Du es wagen, der Weltgemeinschaft derart großkotzig platte Vorhaltungen zu machen, die nichts als selbstzufriedene Gefühligkeit ausdrücken? Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich mag es, wenn junge Leute Ideale haben und dafür einstehen. Auch wenn sie übers Ziel hinausschießen. Aber was qualifiziert Fräulein Thunberg für Ihr Aussagen, außer dass sie so ein Gefühl hat? Warum bekommt sie so eine große Bühne, ihre Gefühlsduselei auszuleben? Vor der EU, beim Papst, bei der UN?

Am Samstag fand in Berlin der „Marsch für das Leben“ statt mit vielen jungen Frauen und Mädchen, die auch gern mal vor 60 Regierungschefs zum Beispiel über den Skandal der millionenfachen Tötung ungeborener Kinder sprechen würden, darüber, dass Mädchen vielerorts im Mutterleib getötet werden, einfach weil sie Mädchen sind. Dafür gibt es keine große Bühne, weil alle die Merkels solche unangenehmen Dinge gar nicht hören wollen.

Es war wieder einmal US-Präsident Donald Trump, der genau den richtigen Ton traf als er twitterte „Sie scheint ein sehr glückliches junges Mädchen zu sein, das sich auf eine strahlende und wundervolle Zukunft freut. So nett anzusehen!“

Beim Abendbrot gestern bei Kelles war Greta das Hauptthema. Unsere beiden Jüngsten (12 und 14) finden Greta gut. Nicht ihre Botschaft, sondern dass sie immer mal wieder gefahrlos den Unterricht an ihrer Schule schwänzen dürfen. Und einer unserer Söhne sagte „Nicht zu glauben, dass Politiker und die Erwachsenen auf so einen Hokuspokus reinfallen…“




Wann wir Greta Thunberg heiliggesprochen?

Was für ein Foto, oder? Die Luxus-Hochseeyacht „Malizia II“ in voller Fahrt im stürmischen Wellengang auf dem Atlantik, begleitet von zwei aus dem Wasser „springenden“ Delphinen. Mehr Symbolik geht nicht. An Bord: Greta Thunberg, 16-jährige Klimaaktivistin aus Schweden, die das Schuleschwänzen für einen guten Zweck global kultiviert hat wie niemand zuvor.

Unwillkührlich ist man beim Anblick der vielen Fotos der jungen Anführerin der weltweiten Klimarettungs-Bewegung an Bernadette Soubirous erinnert, der 1858 in einer Grotte nahe des Pyrenäen-Örtchens Lourdes die Mutter Gottes erschienen sein soll, die sich bei einer der folgenden Privatoffenbarungen (wie die katholische Kirche das nennt) Marias als „die unbefleckte Empfängnis“ zu erkennen gab. Ja, die 14-jährige Bernadette damals hatte zweifellos in ihrem Gesichtsausdruck, in ihren Augen, in ihrer unschuldigen Erscheinung etwas von Uns-Greta. Nur eine PR-Agentur als medialen Begleitschutz hatte die kleine Soubirous damals nicht. Und RTK und den „stern“, die live berichten. Aber die Sache jetzt mit den Delphinen. Mehr Heiligkeit geht kaum noch.

In der Sonntagsmesse heute Morgen in unserer katholischen Gemeinde am Niederrhrein predigte der Pfarrer über – na klar – Greta Thunberg und ihre wagemutige Ozeanüberquerung, um am 23. September in New York vor den Vereinten Nationen vor dem Untergang der Welt zu warnen. Auch dem Gottesmann ist der aktuelle Rummel um die schwedische Aktivistin zu viel. Aber – so fragte er völlig richtig – kann es denn schlecht sein, wenn junge Menschen  das Feuer ihrer tiefen Überzeugungen hinaustragen in alle Welt? Kann es falsch sein, wenn so ein junges Mädchen etwas bewegen will?

Diese rhetorische Frage unseres Priesters bewegt mich seit heute Morgen. Nein, es kann nicht falsch sein, wenn so eine junge Frau etwas tun will, um die Menschen aufzurütteln. Was für uns in Mitteleuropa erstmal ein angenehmer Anstieg der Temperaturen ist, der uns Reisen ans Mittelmeer obsolet werden lässt, weil 38 Grad Celsius oder mehr für Urlaub zu Hause ausreicht, ist in anderen Regionen der Welt schon jetzt dramatisch für das Ökosystem. Kippt unser Planet irgendwann? Ich will es mir nicht vorstellen, aber dass die weltweiten Themperaturen ansteigen, kann niemand ernsthaft bezweifeln. Wir erleben es vor unserer Haustür. Die Frage ist vielmehr: Bin ich daran schuld, wenn ich Deospray benutze? Oder wenn ich ein Diesel-Auto fahre? Rette ich persönlich die Welt, wenn ich statt aldi-Plastiktüren für 15 Cent einen aldi-Jutebeutel für 1 Euro kaufe, während allein in China jedes Jahr hunderte Millionen Plastiktüten und Plastikflaschen achtlos weggeworfen werden und ins Meer gelangen mit all den Folgen für die Meeresbewohner?

Ja, es ist sinnvoll, wenn wir etwas für die Umwelt tun, wenn wir die Entwicklung im Auge behalten und ja, auch unser Verhalten ändern – da, wo es eine Wirkung entfalten kann. Ich spreche allerdings nicht gern von dem „Ökosystem“, weil das ein kalter Apparatschik-Begriff ist. Ich rede lieber von der Schöpfung, denn dieser Begriff erinnert uns daran, dass unsere Welt, die Natur, das Universum eben nicht eine zufällige Laune der Natur sind. Schöpfung erinnert uns daran, dass irgendjemand all das geschaffen hat, geschaffen haben muss. Warum auch immer.

Schauen wir also, was für Überraschungen und „Äktschns“  Greta Thunberg noch für das globale Dort hat. Beim Papst war sie ja schon zum Tee, jetzt die Vereinten Nationen. Was gibt’s danach noch als Steigerung? Selbst im Hambacher Forst war sie ja schon.

Damit Sie, meine lieben Leserinnen und Leser, nicht denken: Was ist denn mit dem Kelle los? Alterssenilität? Hier noch was zu meckern: Die Rennjacht ist eine der teuersten der Welt und hat ihren Heimathafen im Steuerparadies Monaco. Eigentümer soll  ein Immobilienhai aus Stuttgart sein.

Aber das alles wird die linksgrüne Heiligenverehrung nicht schmälern. Go for it, Greta!




Wenigstens schwänzten sie für Obama nicht die Schule

Die Obama-Festspiele in Deutschland dauern an. Heute wird der Ex-Präsident der Vereinigten Staaten mit 300 jungen Leuten aus ganz Europa in Berlin bei einem „Town-Hall-Meeting“ diskutieren. Vorgestern jubelten ihm 14.000 Fans in der KölnArena zu in einer Art und Weise, die an die Jubelorgien um „Äntschie“ bei früheren CDU-Bundesparteitagen erinnerte. Erstaunlich diese ansteckende Autosuggestion der Massen, denn nüchten betrachtet ist Barack Obama einer der erfolglosesten US-Präsidenten der vergangenen 100 Jahre. Aber er ist smart, sieht gut aus und kann mitreißend reden. Das sollte uns schon mal einen Friedensnobelpreis wert sein. Und das Greta-Publikum ist begeistert. Wenigstens schwänzten die Fans für den Erlöser nicht die Schule. Die Veranstaltung fand abends statt…




Blick in die Glotze: Von Klima Greta und ARD-Fake News

Greta Thunberg, schwedische Hohepriesterin der Church of global Warming hat am Wochenende die „Goldene Kamera“ verliehen bekommmen. Dazu muss man wissen, dass die „Goldene Kamera“ ein Fernseh- und Filmpreis ist, der seit 1966 von der Zeitschrift Hörzu (Springer) verliehen wurde und seit 2015 von der Funke Mediengruppe, die wir Konservativen immer noch abkürzend WAZ (für Westdeutsche Allgemeine Zeitung) nennen.

Lieselotte Pulver, Alfred Biolek, Dieter Hallervorden, Dieter-Thomas Heck und viele andere haben die „Goldene Kamera“ zu Hause in ihrem Wohnzimmer stehen, warum also nicht auch „Klima-Greta“, wie BILD die Umweltaktivistin angerührt nennt?

Ich will gar nicht lästern über Klima-Greta, denn sie ist 16 und hat eine feste Überzeugung, für die sie kämpft und wirklich viele Menschen in Europa bewegt. Dass bei ihren „Fridays for Future“-Demos massenhaft Schule geschwänzt wird, ärgert mich auch, mehr noch unsere Volksvertreter, die höchst populistisch auf Gretas erfolgreichen PR-Zug aufzuspringen versuchen. Dürften Schüler in Deutschland Schule schwänzen, wenn sie gegen den Islam und die ungeregelte Massenzuwanderung nach Deutschand demonstrieren? Natürlich nicht, und genau wegen diese Doppelstandards bei der Beurteilung solcher Vorgäng durch die etablierte Politik wenden sich übrigens immer mehr Bürger von diesem, von unserem Staat ab.

Das Fernsehereignis dieses Wochenendes war für mich allerdings nicht die junge Schwedin, sondern die ZDF-Moderatorin Andrea Kiewel. Die hatte die ARD-Tagesschau geguckt und wurde brutal mit den real existierenden Fake News beim Gebührenfernsehen konfrontiert. „Nach schweren Angriffen der israelischen Armee…“ begann die ARD-Nachricht, tatsächlich aber hatte die palästinensische Terrororganisation Hamas mit den Angriffen begonnen. Kiewel weiß, von was sie redet, denn sie war selbst in Israel vor Ort, als der Gewaltausbruch begann. In einem aktuellen Gastbeitrag für die Jüdiscche Allgemeine ermahnte sie die ARD-Kollegen, ihre Nachrichten hätten angefangen mit den israelischen Raketen die als Vergeltung abgefeuert worden waren. Kiewel weiter: „Das ist falsch. Icch lege beide Hände dafür ins Feuer. Ich war dabei.“

 




Ich hätte da mal zwei Fragen…

Die jüngsten Massendemonstrationen von Schülern zur Klimarettung während der Unterrichtsstunden regen mich immer noch auf. Nicht dass ich grundsätzlich etwas gegen das Schuleschwänzen hätte. Wer hat das nicht schonmal getan in der Jugend? Aber wenn ich damals dem Chemie-Test entgehen wollte, dann sprangen mir nicht höchste Autoritäten des Staates öffentlich bei, um mir ihre Solidarität zu versichern und mir sozusagen ihren Segen zu erteilen.

Zwei Fragen hätte ich persönlich, die mir seitens der linksgrünen Vorturner bisher niemand schlüssig beantworten konnte:

  1. Warum kann man für das Weltklima nicht auch am späten Nachmittag oder am Wochenende demonstrieren?
  2. Wird das Präsidium des Deutschen Bundestages auch applaudieren, wenn Schüler während der Unterrichtsstunden gegen die Masseneinwanderung und/oder Gewalttaten, begangen von Flüchtlingen, demonstrieren wollen? Oder gegen Abtreibung? Unter dem Motto „Tuesdays for Life“…