Als ich mal an Negernbötel vorbeifuhr

Unterwegs mit dem Auto nach Kiel am Donnerstag kam ich plötzlich und unerwartet an einem kleinen Örtchen namens – festhalten! – Negernbötel vorbei. NEGER…mein Fahrzeug geriet ins Schlingern, mir zitterten die Hände. Ich überlegte, ob ich die Existenz dieses Dorfes direkt melden sollte bei irgendeiner staatlichen Rassisten-Warn-App.

Ich entschied mich dagegen, ich bin nicht so der Meldetyp, außer wenn es um Gewaltverbrechen geht.

Aber ich schoss natürlich ein Foto, schließlich bin ich Journalist von Beruf.

Der Ort hat rund 1000 Einwohner und liegt im Landkreis Segeberg.

Bei Google erfuhr ich dann, dass allen Ernstes die Jugendorganisation – wenig überraschend – der Grünen schwerste Bedenken habe. Vor drei Jahren forderte die Grüne Jugend wirklich denn auch die Umbenennung des Ortes.

»Der Ortsname N***rnbötel enthält das sehr verletzende und rassistische N-Wort«, schreibt die Jugendorganisation des Kreises auf Instagram über Negerbötel. »Natürlich bedeutet das nicht, dass die Einwohner*innen des Dorfes rassistisch sind, aber es bedeutet, dass wir ein Wort, welches für Rassismus, Unterdrückung und Mord an Black, Indigenous, People of Color steht, ehren und uns keine Gedanken darüber machen.«

Die haben unglaublich ausgeprägt einen ander Waffel. Das lässt für die Zukunft der Grünen nichts Gutes erahnen.

Der Bürgermeister des Ortel blieb und bleibt bis heute locker.

Den Namen Negernbötel gebe es nämlich schon seit Hunderten von Jahren, sagte er im Interview mit den Lübecker Nachrichen. Und mit dem schlimmen Wort Neger habe es eine ganz andere Bedeutung.

Der Ursprung des Ortsnamens sei nämlich im Niederdeutschen begründet. „Neger“ übersetzt das Plattdeutsch-Wörterbuch mit „näher“. „Als Botele (‚Bötel‘) bezeichnet man eine Siedlung. ‚Negern‘ ist die Bezeichnung für eine ‚nähere‘ Siedlung. Im Gegensatz zur Ortschaft Fehrenbötel, die die ‚fernere‘ Siedlung zu Segeberg bezeichnet“, sagte Segebergs Stadthistoriker Hans-Werner Baurycza den „LN“ zum Hintergrund des Ortsnamens.

Eine Umbenennung des Ortes lehnt der Bürgermeister von Negernbötel deshalb ab: „Wir haben wirklich andere Aufgaben.“

So, jetzt wissen Sie’s!




Gutmenschen auf Butterfahrt

Wenn es um die Grüne Jugend, also die Partei-Jugend der Grünen, geht, ist man einiges gewohnt. Mal ziehen sie „gegen Homophobie“ mit dem Slogan „Fickt euch doch alle!“ zu Felde, dann wieder wollen sie den Leuten das Schwenken von Deutschland-Fahnen beim Fußball madig machen. Und heute berichtete der Blog „Ruhrbarone“ über eine Reise der Grünen Jugend in den Iran. Und weil ich „Ruhrbarone“ als seriös kenne, möchte ich meinen Lesern dieses Stück nicht vorenthalten, auch wenn die Kollegen aus dem Ruhrgebiet leider nicht erwähnen, von wo diese jungen Grünen stammen. Aber sei’s drum: Schönes Land, nette Menschen, gutes Essen, interessante Gespräche, wunderbares Wetter habe man im Iran erlebt. Eine Mitreisende der „grünen Pimpfe“ (Ruhrbarone) namens Theresa Kalmer wird zitiert:

„Nach den Gesprächen, die wir geführt haben, wird Rohani vor Ort als moderat eingeschätzt. Die dennoch hohen Hinrichtungszahlen wurden uns so erklärt, dass er aufgrund seiner moderaten Politik innenpolitische Härte zeigen muss, um auch die Konservativen hinter sich zu bekommen.“

Ja, das macht Sinn. Wenn man gute Stimmung in seinem Land will, dann muss man eben auch mal ein paar Leute an Baukräne hängen. Und wenn das Essen gut war, was soll man denn dagegen sagen? Und zum Machtwechsel vom „populistischen Fundamentalisten Ahmadinejad“ zum jetzigen Rohani fällt die Grün_*Innen ein, dass das wahrscheinlich einen Krieg verhindert habe. Wie sie es finden, dass der Iran Israel gern mit Atomraketen auslöschen möchte, dazu sagen die hoffnungsvollen Jungpolitiker nichts. Mit Atom wollen sie es ja sonst auch nicht so haben…

Ach übrigens: Ich habe keine Angst vor dem Klimawandel, nicht vor der Ozonschicht und nicht einmal vor Russland. Aber wenn ich mir vorstelle, dass diese Naivlinge irgendwann mal mit den politischen Nachkommen von Siggi und Angela eine Regierung bilden können – DANN, ja dann bekomme ich Angst.