Es ist angerichtet….das Konklave beginnt

Um 16.30 Uhr beginnt übrigend in der Sixtinischen Kapelle in Rom das Konklave zur Wahl des nächsten Papstes.

133 stimmberechtigen Kardinäle werden in einem alten Ritus darüber entscheiden, wer die weltweit 1,4 Milliarden katholischen Christen zukünftig führt.

Fernsehkameras aus aller Welt sind auf den unscheinbaren Schornstein auf dem Dach über der Sixtinischen Kapelle gerichtet, um den gelegentlich aufsteigenden schwarzen und am Schluss weißen Rauch in jeden Winkel der Erde zu verbreiten.

Sogenannte Vatikan-Experten erklären uns seit Tagen, wie das uralte Ritual funktioniert, wer „papabile“ ist und wer es wahrscheinlich dann wird. Beim vergangenen Mal lagen alle „Experten“ daneben. Den Argentinier Bergolio, dann Papst Franziskus, hatte keiner wirklich auf dem Zettel.

Mein Papst war er natürlich irgendwie, denn ich bin vor 44 Jahren zum katholischen Glauben konvertiert. Papst ist Papst. Und dennoch habe ich mit diesem Pontifex oft gefremdelt.

Mein Papst, das war Johannes Paul II, der streitbare Pole, der die Welt mit verändert hat. Und danach der deutsche Papst Benedikt XVI, ein „stattlicher Mann“, wie meine Mutter – evangelisch – zu sagen pflegte.

Papst Franziskus war unkonventionell im Auftreten, das sorgte bei mir gelegentlich für hochgezogene Augenbrauen. Aber er war klar in der Lehre, besonders wenn es um Fragen von Familie und Lebensschutz ging. Das hat mir imponiert so wie sein Eintreten für die Ärmsten der Armen. So muss die Kirche Jesu nach meiner Überzeugung sein. Also habe ich meinen persönlichen Frieden mit dem Argentinier gemacht, der nun an einem besseren Ort sein möge als es diese Welt ist.

Die katholische Weltkirche ist keine Partei

Anders als in Romanen, die uns einen wohligen Schauer über den Rücken jagen, geht es hier kaum um persönliche Ambitionen. Immer wieder – ich denke gerade an Johannes Paul I – gab es Päpste, die das Amt glaubhaft nicht wollten, und dann doch – vielleicht gerade deshalb -gewählt wurden als der große Stellvertreter. „Möge Gott Euch verzeihen, was Ihr mir angetan habt“, soll Johannes Paul I direkt nach seiner Wahl den versammelten Kardinälen zugerufen haben.

Für mich ist nur wenig relevant, ob der neue Papst eher progressiv oder eher konservativ ist. So lange er die Lehre des Kirchengründers nicht antastet. Frauenpriestertum? Abtreibung? Das ist nicht möglich für die katholische Kirche, und ich sehe auch nicht, dass das jemand wirklich will, außer in Deutschland natürlich, aber wie bei vielen anderen Dingen auch sind wir einfach nicht mehr relevant genug.

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GASTSPIEL MARTIN EBERTS: Buona sera, Papa Francisco!

Einen würdigeren Abschied hätte man sich nicht denken können: Aus dem Krankenhaus kam er noch zurück in seine Wohnung im Domus Sanctae Marthae; trotz der Krankheit zum Tode, die ihn bereits gezeichnet hatte. Kein Sterben zwischen Apparaten und Medizinern, sondern daheim. Seine letzte Amtshandlung war es, den Ostersegen Urbi et Orbi zu erteilen, schon gezeichnet und schwach, aber präsent und seiner Mission treu. Schöner kann es am Ende für einen Papst nicht sein.

In seiner Autobiographie mit dem programmatischen Titel „Hoffe“, die Anfang dieses Jahres auch auf Deutsch erschien, schrieb Franziskus bescheiden, kaum noch als Pontifex, wieder einfach als Jorge Mario, von seinem letzten Wunsch: Gott möge ihm gewähren, am Ende nicht zu sehr zu leiden, der Herr wisse ja, dass er „nicht sehr tapfer“ sei, wenn es um körperliche Schmerzen geht. Auch diesen Wunsch hat ihm der Allmächtige erfüllt. Er war wieder sehr gut zu seinem Diener.

Natürlich ein Reformer

Viel wird nun geschrieben über Franziskus’ Pontifikat; es stand immer ein wenig im Schatten seiner beiden epochalen Vorgänger. Und es stand im grellen Licht aufgeregter Medien, die immer und immer wieder irgendetwas auf ihn und sein Wirken projizierten. Die Rolle als mutmaßlicher „Reformer“ wurde ihm mit aller Gewalt übergestülpt. Natürlich wollte er auch vieles reformieren, so wie noch jeder neue Papst. Und er hat es auch getan; aber oft nicht im Sinne der Erwartungen von außen.

Manchmal ließ er sich mitreißen von echter oder gespielter Begeisterung in seinem Umfeld: War es zum Beispiel wirklich nötig, für eine letztlich marginale Region wie Amazonien, in der quasi nur eine Handvoll Katholiken lebt, eine eigene Synode in Rom einzuberufen? Auch der übermäßige – und nicht immer konstruktive – Einfluss seiner Mitbrüder im Jesuitenorden wurde zu Recht mehrfach kritisiert. Aber wenn Franziskus merkte, dass man ihn instrumentalisieren wollte, dann wusste er gegenzusteuern und einen falschen Eindruck auch öffentlich zu korrigieren.

Pro-Life-Pope

So waren letztlich auch die Initiatoren jener Synode enttäuscht davon, dass der Pontifex Maximus für sie die Lehre der Kirche nicht ändern mochte. Und nicht den geringsten Zweifel ließ Franziskus jemals an seinem klaren Bekenntnis für das Leben; allen Abwieglern und Relativierern die Stirn bietend und mit voller Autorität des Lehramtes trat er stets für die Schwachen in der Welt ein, und ganz gewiss auch für die Schwächsten unter ihnen, die Ungeborenen, sehr zum Ärger vieler Progressisten.

Hirte mit Stallgeruch

Eine umfassende Würdigung seines Pontifikates und seiner langfristigen Wirkungen wird noch Zeit brauchen. Aber was für ihn in jedem Fall als typisch in Erinnerung bleiben wird, das ist seine unbefangene Art und seine Zugewandtheit, seine Rede vom Geruch der Schafe, den der gute Hirte mitbringen müsse, um ihr Vertrauen zu verdienen. Es war ihm egal, ob das manchmal Spott auslöste, oder ob seine oft spontanen, gar sorglosen Formulierungen zu Versuchen führten, ihn für politische Agenden einzufangen. Am Ende blieb er sich und seinem Amt als Nachfolger Petri immer treu.

Die Crux mit den Deutschen

Zur Kirche in Deutschland blieb Franziskus’ Verhältnis problematisch. Den kaum verhüllten Ungehorsam aus den Reihen der Bischofskonferenz nahm er mit wahrhaft bewundernswerter Ruhe hin. Keine stoische Ruhe war das, sondern die der christlichen, brüderlichen Nächstenliebe. Das wurde leider von den Betreibern politischer Programme im Rahmen des „synodalen Wegs“ kaum gewürdigt. Franziskus mag das als typisch deutsche, romkritische Obsession verstanden haben, aber in Kenntnis der abnehmenden Bedeutung der Kirche in Deutschland betrachtete er es mit Geduld. Er hat jedenfalls nie versucht, den gordischen Knoten dieser kindischen Widerständigkeit einfach durchzuhauen.

Maria Knotenlöserin

Apropos Knoten. Der junge Priester Jorge Mario Bergoglio kannte Deutschland von einem Studienbesuch in der Achtziger Jahren. Dabei hat er wohl das berühmte Marienbild „Maria Knotenlöserin“ in der Kirche St. Peter am Perlach in Augsburg gesehen; er soll sogar eine Kopie mit nach Hause genommen haben. Franziskus’ intensive Marienfrömmigkeit ist unbestritten, und sie dürfte jenen selbsternannten Modernisten, die ihn immer für sich einspannen wollten, ein arger Dorn im Auge gewesen sein. In jedem Fall ist dieses Bild der Muttergottes, die mit himmlischer Geduld und überirdischer Intuition unlösbare Knoten löst, wie gemacht für Papst Franziskus. Und wie viele hoffnungslos scheinende Verknotungen und Verdrehungen musste er in seinem Pontifikat lösen!

Die Fürbitte zur Muttergottes war für Franziskus eine Konstante seines Lebens, eine unerschöpfliche Quelle der Zuversicht und des Trostes. Und deshalb hat er auch bestimmt, nicht im Petersdom, sondern in jener anderen großen Papstbasilika im Rom beigesetzt zu werden, der Marien-Kirche Santa Maria Maggiore. In seiner erwähnten Autobiographie schreibt er, der Vatikan sei der Ort seines letzten Dienstes gewesen, nicht seine ewige Wohnung.

Demut und Hoffnung

Demütig war der erste Auftritt Jorge Mario Bergoglios als Papst; sein einfacher Abendgruß „Buona sera“ an die begeisterten Gläubigen auf dem Petersplatz ist in Erinnerung. Und demütig ist es auch von ihm, und nicht etwa ein Akt der Distanzierung von den Ruhestätten seiner Vorgänger, dass er seine letzte Ruhestätte nicht im Petersdom sucht – und ein Zeichen seiner großen Liebe zur Gottesmutter Maria.

R.I.P.

Das von Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr der Hoffnung dauert an. Es ist in gewisser Weise sein schönstes Vermächtnis; nutzen wir es und lesen wir nach, was der Papst damit bewirken wollte, denn das wäre die schönste Art ihn zu ehren und seinem Pontifikat Reverenz zu erweisen! (Vgl. die Eröffnungsbulle „Spes non confundit“: https://www.vatican.va/content/francesco/de/bulls/documents/20240509_spes-non-confundit_bolla-giubileo2025.html ). Die christliche Hoffnung gründet in der Auferstehung Jesu Christi, die wir in dieser österlichen Zeit feiern. Es ist ganz im Sinne des heimgegangenen Papstes, das Heilige Jahr in diesem Sinne weiter zu begehen.

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Messdiener rausgeschmissen, weil er sich mit AfD-Krah fotografieren ließ

In einer kleinen katholischen Kirchengemeinde in Niederbayern ist ein Oberministrant gefeuert worden, weil er sich mit dem AfD-Bundestagsabgeordneten Maximilian Krah hat fotografieren lassen und das Bild bei einem Messengerdienst veröffentlicht hat.

Nachdem der Pfarrer davon Kenntnis erhielt, bestellte er den Jungen zum „Verhör“ ein, wie der Vater das später beschrieb, und schmiss den Messdiener raus.

Die Eltern des Jungen beschrieben ihren Sohn als „politisch recht interessierten Jugendlichen“, der sich während des Bundeswahlkampfes über die Programme mehrerer Parteien informiert habe. So habe er auch Wahlveranstaltungen des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) und dessen Stellvertreters Hubert Aiwanger (Freie Wähler) besucht: „Danach bat er seinen Vater, mit ihm zu einer Wahlveranstaltung der Partei AfD zu fahren. Dieser erfüllte diesen Wunsch.“

Nch Aussage des jungen Katholiken habe der Pfarrer im Gespräch den AfD-Abgeordneten Krah als „Obernazi“ bezeichnet. Zu dem 16-Jährigen sagte der vorgebliche Gottesmann, der sei ein „scheinheiliger, falscher und verlogener Christ“.

Der Junge sagte, er habe vorgehabt, später selbst Priester zu werden. Das dürfte sich damit wohl erledigt haben…




„Konklave“ – ein wunderbarer Film mit einem absurden Ende

Es gibt einen kleinen Moment in diesem Film, der alles sagt, was man über die katholische Kirche wissen muss. Einer der Kardinäle im Film „Konklave“ sagt einem seiner Brüder sinngemäß: Wir arbeiten und leben für etwas Heiliges, aber wir sind doch nur Menschen und keine Heiligen. Und genau so ist es.

Wenn man die Lehre Jesu für sich verinnerlicht, wenn man IHM folgt, dann können menschliche Verfehlungen und Abgründe dieses Heilige niemals zerstören. Wie erschüttert waren und sind wir alle über die schlimmen Fälle des sexuellen Missbrauchs an Schutzbefohlenen in beiden christlichen Kirchen? Wie kann ein Gott das zulassen? Wie kann es in der Kirche Jesu mit ihrer 2000-jährigen Geschichte so etwas geben?

Oder, wie in dem Film, den wir gestern Abend im Berliner Zoo-Palast gesehen haben, wie kann es unter 103 Kardinälen Intrigen geben und Stimmenkauf bei der bevorstehenden Wahl eines neuen Papstes?

Ich wusste vorher, dass es in dem Film von Edward Berger auch um menschliche Abgründe gehen würde, und natürlich um den seit vielen Jahren im realen Leben tobenden Kampf um die Seele der Kirche zwischen sogenannten Modernisierern und Traditionalisten.

Und – ohne etwas zu verraten – das Ende, die letzten zehn Minuten sind natürlich wieder Volkserziehung vom allerdümmsten. Wer denkt sich so einen absurden Schwachsinn aus?

Doch, lassen Sie sich nicht abschrecken!

„Konklave“ ist ein wirklich gelungener Film, schauspielerisch mit Ralph Fiennes (Kardinal Lawrence) brillant besetzt. Wer sich in der katholischen Welt nicht auskennt, lernt in spannenden zwei Stunden eine Menge dazu, weniger über die Inhalte unseres Glaubens, aber jede Menge über den Mythos, der dazu führt, dass nach jedem Wahlgang hinter verschlossenen Türen CNN-Kameras auf einen Schornstein gerichtet sind und viele Millionen Menschen rund um den Erdball verfolgen, welche Farbe der Rauch gerade hat, der da herausströmt.

Und auch diejenigen, die religiös nicht musikalisch sind, werden Freude an diesem Film haben, denn es gibt eine Explosion und hinter Wänden werden geheime Aufzeichnungen gesucht, und vermummte Gestalten huschen nachts über die Flure. Und natürlich spielen auch Frauen wichtige Rollen, so wie es in der katholischen Kirche tatsächlich ist, auch wenn die Modernisten das hartnäckig bestreiten.




Katholische Priesterinnen? Warum werdet Ihr nicht einfach evangelisch?

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, ist überhaupt nicht zufrieden mit dem Verlauf der römischen Weltsynode. Und das ist ein gutes Zeichen, zeigt es doch, dass die katholische Weltkirche gewillt ist, eine katholische Weltkirche zu bleiben.

„Enttäuschend ist, dass es keine konkreten Beschlüsse zur Öffnung von Kirchenämtern für Frauen gegeben hat“, sagte Stetter-Karp, wohl wissend, dass dies immer und immer wieder in all den Jahren von den jeweils amtierenden Päpsten eindeutig klargestellt worden ist.

Im Grunde ist es ja auch ganz einfach: Kirchengründer Jesus Christus hatte vor gut 2000 Jahren zwölf MÄNNER als seine Jünger ausgewählt. MÄNNER! Glauben Sie nicht? In der Bibel werden sie namentlich genannt: Simon Petrus, Jakobus, Johannes, Andreas, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Jakobus, Thaddäus, Simon, Judas. Das sind die Namen, nicht Monika, Heike, Astrid und Juliette.

Wollte Jesus damit etwa Frauen diskriminieren, herabwürdigen gar?

Natürlich nicht, denn in seinem Umfeld spielten Frauen wie Maria Magdalena wichtige Rollen. Auch das ist alles überliefert.

Wusste Christus vielleicht einfach noch nicht, dass es mal Feminismus und Alice Schwarzer geben würde? Kaum vorstellbar, wenn er – wie Christen glauben – der Sohn Gottes gewesen ist. Der Sohn Gottes weiß nämlich alles, wenn er der Sohn desjenigen war, der Himmel und Erde erschaffen hat. Wenn Sie das nicht glauben, hey: das müssen sie ja nicht. Denken und glauben Sie, was Sie wollen!

Aber in der gängigen Auslegung der katholischen Kirche – mit immerhin 1,4 Milliarden Gläubigen weltweit – ist es die Rolle des Mannes, den Glauben weiterzutragen, und die Rolle der Frau ist es, das menschliche Leben weiterzugeben.

Punkt!

In dem Abschlussdokument der Weltsynode wird übrigens auch eingeräumt, dass Frauen weiterhin in der Kirche auf „Hindernisse für eine umfänglichere Anerkennung“ stoßen. Und, dass es keinen Grund gibt, Frauen nicht in „führende Rollen in der Kirche“ zu nehmen. Nur eben nicht als „Priesterinnen“.

Für Stetter-Karp ein Grund zur schlechten Laune: „Die Diskriminierung von Frauen bleibt bestehen – und es wäre abwegig zu bestreiten, dass das viele Katholikinnen und Katholiken in Deutschland frustrieren wird.“

Mein Vorschlag: wechselt einfach zu den Brüdern und Schwestern der protestantischen Kirchen, wenn ihr nicht mehr katholisch sein wollt!




Exkommunion für AfDler

In einer weiteren Eskalations-Stufe in Sachen staatsnahe Dienstleistungen, hat die Deutsche Bischofskonferenz gestern alle Katholiken in der AfD zu Menschenfeinden, Nationalchauvinisten und Rechtsextremisten erklärt. Die Bischöfe verbieten ihnen, in der Kirche liturgisch tätig zu sein.

„Anstatt für Klarheit und Einigkeit der Gläubigen zu sorgen, stiften die Bischöfe lieber noch mehr Verwirrung und Zwietracht im eigenen Haus und in der Gesellschaft, als ihr unsägliches Agieren in Sachen Synodaler Weg das ohnehin schon geschafft hatte“, lautet die scharfe Replik der AfD-Kirchenpolitikerin Nicole Höchst im Deutschen Bundestag.

Sie hegt starke Zweifel, ob solche pauschalen Quasi-Exkommunikationen gläubiger Katholiken kirchenrechtlichen Bestand haben können und kündigt heute an, bei den „zuständigen römischen Dikasterien des Heiligen Stuhls anfragen, ob die deutschen Bischöfe auch ohne Rechtsgrund zur Verurteilung einzelner Katholiken befugt sind, die der AfD angehören.“

Ich bin gespannt auf die Antwort aus Rom. Kirchen sollten sich einmischen, wenn es um politische Fehlentwicklungen in der Politik zum Beispiel beim Lebensschutz oder bei Familie geht. Aber sie sollten sich strikt aus parteipolitischen Geklüngel heraushalten.




Wenn der Papst einen Brief scheibt….

Ich weiß natürlich nicht, ob Sie an Gott glauben, Christ oder katholisch sind. Und es ist auch nicht meine Sache. Aber was sich in der deutschen katholischen Kirche seit einigen Jahren abspielt, hat das Zeug zu einer Tragödie mit auf lange Sicht ungewissem Aufgang.

Ich meine dabei gar nicht einmal die vielen schrecklichen Fälle sexuellem Missbrauchs Schutzbefohlener durch Kleriker. Die sind ein Ausdruck des Bösen, sind satanisch an sich. Und ich bin froh, dass die Kirche an vielen Stellen ehrlich bemüht ist, zu verhindern, dass solcher Missbrauch in Zukunft noch möglich wäre. Obwohl, wir haben gerade gesehen, dass es sexuellen Missbrauch auch in der evangelischen Kirche gegeben hat und gibt, in Sportvereinen in Parteien und meistens in den eigenen Familien und dem familiären Umfeld. Ganz verhindern wird man es leider niemals können.

Deshalb ist auch das dämliche Gequatsche sogenannter „Reformer“, die einen Zusammenhang zwischen den weltweiten Missbrauchsfällen und dem Zölibat konstruieren wollen, so unglaublich grotesk.

Aber es führt mich zurück zum Thema „Synodaler Weg“

Da sind seit vielen Jahren sogenannte „Reformer“ unterwegs, die massiv und immer wieder die Protestantisierung des Katholizismus fordern und durchzusetzen versuchen. Also das Frauenpriestertum, die Aufhebung des Zölibats, die Herrschaft der Laien über die Kleriker in den Gemeinden und was auch immer. Nichts Neues, alles schon oft gehört und gelesen, von der Kirche abgelehnt und begraben. Aber am dritten Tage…oder auch erst im dritten Jahr wird es von den gleichen Leuten wieder hervorgeholt.

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Was jetzt neu am sogenannten „Synodalen Weg“ ist: eine Mehrheit der deutschen Bischöfe hat sich den progressiven Theologen und linken Basisbewegungen an die Seite gestellt. Und das ist eine echte Gefahr zumindest für die Katholiken in Deutschland.

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch!

Wer seinen christlichen Glauben leben und Pastor werden will, gleichzeitig aber verheiratet ist, der darf das doch tun. Nur eben nicht in der katholischen Kirche.

Papst Franziskus, oft und manchmal wohl auch zurecht von Traditionalisten geschmäht, hat das wunderbar zusammengefasst, als er sagte, es gebe in Deutschland eine großartige evangelische Kirche, aber eine sei halt auch genug.

So sehe ich das auch. Jeder muss seinen Weg zu Gott finden, und wenn der von meinem abweicht, ist mir das lieber, als wenn Menschen ahnungslos durch ihr Leben taumeln.

Ich bin vor gut 30 Jahren freiwillig und aus tiefer Überzeugung zur römisch-katholischen Kirche konvertiert. Mein Weg, und ich habe – trotz mancher schlimmer Rückschläge danach – nie bereut, in der Liebfrauenkirche meiner Heimatstadt Bad Salzuflen 1981 vor dem Altar gekniet und mich zu Rom bekannt zu haben.

Ich habe das in vollem Besitz meiner geistigen Kräfte und aus freiem Willen gemacht, weil ich den katholischen Ordnungsrahmen für mein Leben entdeckt und bis heute nicht eine Sekunde daran gezweifelt habe, dass das eine richtige Entscheidung für mich gewesen ist.

Ich fühle mich wohl im Katholizismus, ich liebe den Ritus der Heiligen Messe, den Duft von Weihrauch, gregorianische Gesänge am frühen Morgen im Kloster. Wenn Sie nichts damit anfangen können – hey, Ihre Entscheidung!

Aber ich bin, um zum synodalen Prozess zurückzukommen, zum Beispiel absoluter Verfechter des Zölibats. Und bevor Sie jetzt das Gesicht verziehen: Ich persönlich, Klaus Kelle, könnte mein Leben nicht auf diese Weise verbringen. Ich habe keinen „Ruf vernommen“, wie man das in katholischen Kreisen nennt. Aber ich bewundere die Männer und Frauen, die in Gemeinden, Gemeinschaften und Klöstern ganz im Sinne Gottes für ihre Schäfchen da sind – 24/7.

Und ich habe lange nicht verstanden, warum so viele Menschen so heftig und intolerant dagegen streiten

Es ist ihnen völlig egal, ob Kleriker zölibatär leben oder nicht. Sie hassen es, Leute mit Prinzipien zu sehen. Sie hassen diese Kirche, die seit 2000 Jahren durch die Zeit wandelt und zu der sich heute 1,3 Milliarden Menschen bekennen weltweit.

Sie hassen Päpste, die sich – oft umjubelt von riesigen und auch jungen Menschenmengen – offen gegen den Zeitgeist, gegen den zerstörerischen Unsinn dieser Zeit stemmen.

Die Tageszeitung „Die Welt“ hat jetzt einen handschriftlich auf Deutsch verfassten Brief veröffentlich, in dem das Oberhaupt der katholischen Weltkirche schreibt, er teile »die Sorge über die inzwischen zahlreichen konkreten Schritte, mit denen sich große Teile dieser Ortskirche immer weiter vom gemeinsamen Weg der Weltkirche zu entfernen drohen.« Große Teile der Ortskirche – damit meint er Teile der katholischen Kirche in Deutschland, die von Herrn Bätzing und seinen Kameraden den Irrweg einer evangelischen katholischen Kirche betreiben. Denen wirft er vor, »das ›Heil‹ in immer neuen Gremien zu suchen und in einer gewissen Selbstbezogenheit die immer gleichen Themen zu erörtern«.

Geht es noch deutlicher?

Er empfiehlt den Reformern »sich zu öffnen und hinauszugehen, um unseren Brüdern und Schwestern zu begegnen, besonders jenen, die an den Schwellen unserer Kirchentüren, auf den Straßen, in den Gefängnissen, in den Krankenhäusern, auf den Plätzen und in den Städten zu finden sind«.

Amen!




Und dann fangen wir noch einmal ganz neu an….

Sie können mir glauben, dass ich unter dem jahrlangen Siechtum und dem sich immer schneller drehenden Austrittskarussell bei der Katholischen Kirche leide. Denn ich glaube wirklich an eine höhere Macht, an einen Sinn unserer Existenz, an Gott, oder meinetwegen einen Schöpfer.

Ich habe mir das selbst in langen Jahren erarbeitet, bin nie katholisch sozialisiert worden. Nicht katholisch getauft als Baby, nicht zum Kommunionsunterricht, kein Messdiener. Ich stamme aus eine evangelischen Familie im protestantischen Lippe. Kirche und Glauben spielte bei uns zu Hause keine Rolle. Manchmal Heiligabend in den Gottesdienst in einer nicht einmal an diesem Tag gefüllten Kirche.

Am Tag der Konfirmation war das Thema für mich durch. Umschläge mit Geld eingesammelt, was interessiert mich Gott?

Ich lebte dann etwa 15 Jahre als Atheist. Mädchen fand ich schon damals immer gut. Bei Streitgesprächen mit christlich gesinnten Freunden in der Kneipe teilte ich mächtig aus. Wer glaubt denn solche Märchen? Erfundene Geschichten für leichtgläubige Menschen, die sonst nicht mit ihrem Leben klar kommen…

Ich habe mich geirrt. Irgendwann Anfang der 90er beschäftigte mich das Thema plötzlich wieder. Ich habe mehrfach darüber geschrieben. Glauben ist ein Weg, der niemals endet. Und wenn Sie denken, sie hätten alles gelesen und alles verstanden – vergessen Sie es!

Für mich ist der Glaube wichtig in meinem Leben. Und dafür muss ich nicht von Weihrauch umweht werden oder frömmelnd zehn Zentimeter über dem Boden schweben. Man muss, das ist meine ganz persönliche Erfahrung, nur irgendwann die Tür für sich selbst öffnen, Man muss den Gedanken zulassen, dass das alles auch wahr sein könnte, was da in der Bibel geschrieben steht. Dann geht es ganz leicht mit dem Glauben, und alles fügt sich völlig natürlich und logisch zusammen.

Aber ich will Sie nicht missionieren

Die Katholische Kirche in Deutrschland hat im vergangenen Jahr in Deutschland 522.821 Mitglieder verloren. Nicht durch Tod, sondern durch bewussten und gewollten Austritt. Eine halbe Million. Wegen der Unglaubwürdigkeit des Bätzing-Klerus, wegen der Anpassung an den woken Zeitgeist, wegen des Genderns, wegen der vielen Fälle des sexuellen Missbrauchs und der jahrzehntelangen Vertuschungspraxis. Manche nehmen das dann auch als Vorwand, die Kirchensteuer zu sparen.

Es ruft tiefen Schmerz bei mir und bei sicher zwei, drei Millionen Gläubigen meiner Kirche hervor. Und es ist noch nicht vorbei. es wird noch schlimmer. In Deutschland, in Österreich, da, wo immer die gleichen Fehler gemacht werden. Das Schlimmste ist die Anpassung an den Zeitgeist. Die Kirche Jesu existiert seit 2000 Jahren, weil sie weitgehend der Fels in der Brandung geblieben ist. In Deutschland hat man sich angepasst und zahlt jetzt den Preis für die Beliebigkeit.

Vielleicht birgt der Niedergang auch eine Chance für einen Neuanfang. Wo wieder Jesus Christus im Mittelpunkt steht und nicht Gendern und Klima-Religiosität. Ich zweifele nicht, ich bleibe in meiner Kirche. Und – wie der unvergessene Erzbischof Joahnes Dyba aus Fulda mal sagte – irgendwann werden wir nur noch eine kleine Schar von Menschen sein, die glauben. Und dann fangen wir noch einmal ganz neu an… Amen!

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Die katholische Kirche lebt

Auf dem Petersplatz in Rom hat am Vormittag Papst Franziskus die Totenmesse für seinen Vorgänger im Petrusamt, den deutschen Papst Benedikt XVI gelesen (zelebriert wurde von Kardinal Giovanni Battista Re). Ich habe mir den Livestream angeschaut und wohlwollend wahrgenommen, dass in der katholischen Kirche in der Nachbarschaft die Glocken geläutet wurden.

Das Requiem war würdig, Zehntausende Gläubige waren dabei, fast 4000 Priester, Bischöfe, Kardinäle. Nach – wie ich das empfinde – wirklich dunklen Jahren meiner Kirche, nach all den schrecklichen Fällen sexuellen Missbrauchs in der Kirche Jesu, nach Vertuschungen, nach Heuchelei, nach so vielen, die den Namen Gottes mit Schmutz überzogen haben, waren das mal wieder zwei Stunden, in denen ich als Katholik durchatmen konnte. Und feststellen, dass es meine katholische Kirche noch gibt, und dass sie immer noch stark ist, dass sie lebt trotz all der Bemühungen der Mehrheit der deutschen Würdenträger, wo ich zögere, dieses Wort angesichts des zerstörerischen Treibens von Herrn Bätzing an der Spitze der Deutschen Bischofskonferenz überhaupt zu verwenden.

Mein Papst, langjährige Leser hier wissen das, war und ist Johannes Paul II. Als ich mich vor vier Jahrzehnten auf der langen Weg begab, den christlichen Glauben für mich zu entdecken, war dieser großartige Mann aus Polen einer der wichtigen Faktoren. Ein wahrer Heiliger, der sich dem Sturm des Zeitgeistes auch im hohen Alter und gebrechlich mutig entgegenstellte, gestützt auf seinen Hirtenstab. Er war es, der die katholische Weltkirche in die Schlacht gegen den gottlosen Kommunismus führte. Seine Fotos und große Holzkreuze trugen die Arbeiter in der Danziger Werft, als sie sich gegen das Machtsystem auflehnten. Gott ist bei uns, wer soll uns aufhalten?

Jede Zeit hat ihren Papst. JP II war genau der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort, als die großen Umbrüche im Osten Europas ihren Lauf nahmen. Und dann der Deutsche, Joseph Ratzinger aus Bayern, Papst Benedikt XVI. Ein hochintellektueller Feingeist, ein gelehrter, einer, der nach den aufregenden Jahren davor der richtige Mann schien, die Kirche wieder in ruhiges Fahrwasser zu führen. Es gelang ihm nicht, die Welle an Schmutz aus allen Ecken seiner Kirche, überlagerte alles. Noch nach seinem Tod zeigten Kirchenhasser null Erbarmen und versuchten, das Andenken an Benedikt zu beschmutzen, in dem sie eine alte Geschichte aus seiner Amtszeit als Erzbischof in München und Freising aufzuwärmen versuchten. Doch die Wahrheit ist, dass Benedikt XVI der erste Papst war, der sich mit Opfern getroffen und mit ihnen zusammen gebetet hat. Er ordnete strenge Regeln für die Priesterausbildung an, änderte die Verfahren, wenn Missbrauchsfälle entdeckt wurden. Opfer erhielten Entschädigungszahlungen – was haben eigentlich die Grünen getan, um den Opfern der Missbrauchsfälle in ihren Gründerjahren gerecht zu werden? Ausgerechnet Papst Benedikt verantwortlich zu machen für das, was in der Kirche geschehen konnte, ist grotesk.

Und jetzt Papst Franziskus, ein Pontifex mit dem ich immer mal fremdele, ohne seine Rolle in Frage zu stellen. Wenn die Hälfte der Katholiken auf diesem Planeten in Latein- und Südamerika leben, dann ich doch klar, dass nicht immer ein Italiener Papst wird, sondern dann auch zum Beispiel einmal einer aus Argentinien. Ich sehe, dass Franziskus nichts an der Lehre zu ändern versucht. Manche Äußerungen allerdings…naja.

Jede Zeit hat ihren Papst. Ich hoffe übrigens, dass der nächste einer aus Afrika sein wird. ich habe da einen Mann im Auge, aber davon erzähle ich Ihnen später einmal.

Möge Gott Sie alle segnen!




Halleluja! Die Katholische Kirche bleibt katholisch

Alle Jahre wieder, das ist nicht nur ein wunderschönes deutsches Weihnachtslied, es beschreibt auch bestens die immer wiederkehrende Nerverei einen schrillen Bewegung in der katholischen Kirche dieses Landes, die so gern evangelisch werden möchten. Und man fragt sich, warum gehen all die Bätzings und Stetter-Karps nicht einfach und machen rüber zu den Protestanten?

Denn das, was sie für die römisch-katholische Kirche fordern, das gibt es ja dort: Priester, die heiraten dürfen, Frauen am Altar und was sonst noch so immer wiederkehrend von der Bewegung „Kirche von ganz unten“ (oder so ähnlich) mit einiger Zähigkeit immer wieder aufs Tapet (nicht Tablett) gebracht wird.

Ich binvor 41 Jahren aus freiem Willen von der evangelischen zur katholischen Kirche konvertiert – nach einem dreijährigen Findungsprozess und einigen Monaten Unterricht jeden Montag im Pfarrhaus. Ich wollte kein Larifari, ich wollte Gott finden. Und das kann man, nebenbei bemerkt, nicht einfach durch das Ausfüllen von Formularen. Gott finden ist ein langer, manchmal steiniger Weg. Manchmal ist man kurz davor, aufzugeben. Manchmal hadert man mit dem, was der Höchste tut oder auch sein lässt. Aber aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen versichern: In dem Moment, wo sie sich ganz unbefangen auf Jesus Christus einlassen, merken Sie, dass es alles ganz klar und logisch ist. Aber das ist ein anderes Thema.

Der „Synodale Weg“, wie der neue Versuch der Protestantisierung der katholischen Kirche in Deutschland genannt wird, dreht sich – gähn – na um was schon? Richtig, die Sexualmoral. Die katholische Kirche hat da eine ganz klare Haltung, ruft aber zunehmend Unmut hervor, wenn wieder Fälle sexuellem Missbrauchs in der Kirche und durch Kleriker bekannt werden. Ekelhafter geht es nicht, und dass die Kirche oft weggeschaut oder solche „Priester“ einfach nur versetzt hat, statt sie der Polizei zu übergeben, ist nie wieder gutzumachen und besudelt die Kirche Jesu bis in alle Ewigkeit.

Die Regeln in der Kirche haben sich inzwischen verändert, ein Ordensmann erzählte mir, dass sie die Anweisung haben, zum Beispiel bei Jugendcamps im Sommer, die Kinder überhaupt nicht mehr zu berühren. Also, wenn einer der Jungs beim Fußball ein Tor schießt, dann dürfen sie nicht einmal mehr auf die Schulter klatschen oder ein „Give me 5“ zelebrieren.

Aber die Behauptung, der Zölibat sein Schuld an den vielen Fällen sexuellen Missbrauchs in Deutschland, ist grotesk. Übr 90 Prozent all dieser Verbrechen finden in Familien oder der Nachbarschaft und dem Freundeskreis statt. Und dann kommen die Missbrauchsfälle in evangelischen Gemeinden und Einrichtungen, im Sportverein oder bei der Jugendfeuerwehr hinzu – alle nicht für zölibatäres Leben bekannt.

Nur die Zerstörer der katholischen Kirche kommen immer wieder mit dem Zölibat an, weil sie den Sexualtrieb als den richtigen Hebel sehen, die im Kern konservative Kirche zu zerstören. Heute haben immerhin noch 21 katholische Bischöfe verhindert, dass ein Beschluss zur „Liberalisierung der kirchlichen Sexualmoral“ durchkommen konnte bei den Synodalen.

Ich danke diesen Gottesmännern!

 

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