Traurig aber wahr: Ein Dritter Weltkrieg ist möglich

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist gerade zu Besuch bei unseren Freunden in Südkorea. Und was hat er vor dem Hintergrund aktuellen nordkoreanischer Raketentests und ständigen nordkoreanischen Provokationen mit Kampfflugzeugen an der Grenze zu Südkorea gemacht? Klar, er hat die Raketentests verurteilt und einen sofortigen Stopp verlangt. Das wird Kim Jong Un beeindruckt haben, sofern er den Namen Steinmeier überhaupt kennt.

«Diese Tests verletzen die Resolutionen des UN-Sicherheitsrates, sie gefährden die internationale Sicherheit», sagte Steinmeier außerdem, was Pjöngjang genausowenig interessiert, wie es alle bisherigen Resolutionen des UN-Sicherheitsrates interessiert hat.

Im Grunde ist Steinmeier das personalisierte Musterbeispiel für das totale Versagen einer deutschen Außenpolitik, die ein selbstbewusster (Macht-) Akteur auf der Weltbühne sein könnte – ich finde, sein sollte. Wir appellieren, wir verlangen, wir moralisieren, und niemanden interessiert es. Schon gar nicht die ungezogenen Buben von der Achse des Bösen, wie der frühere US-Päsident Ronald Reagan solche Herrschaften schon vor Jahrzehnten zurecht genannt hat.

Der Westen hat versagt in den vergangenen Jahrzehnten, genau genommen seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und des Warschauer Paktes. Wladimir Putin bedauert diesen Zusammenbruch, und er handelt, brutal und rücksichtslos. Und sofort finden sich Kombattanten, die mitmachen wollen, die Vormacht der USA, den bösen reichen Westen, anzuschlagen, unser Gesellschaftsmodell zu zerstören.

Bedeutungslose Staaten in Afrika, die überhaupt nur existieren, weil sie über viele Jahren vom Westen mit Unmengen vorn Geld gefüttert wurden, und die sofort bereit sind, sich einem neuen Wirtstier zu unterwerfen: China. Und relevante Staaten, die entweder gern billiges Erdgas aus Russland  beziehen wie Indien. Russland selbst, das nur Großmacht spielen kann, weil Erdgas, Edöl und Getreide zufällig reichlich vorhanden sind. Und weil es zwar eine desorganisiserte Operettenarmee aber mit 2000 Atomsprengköpfen hat. Und in immer kürzeren Abständen mit dem Einsatz dieser Waffen droht.

Ich persönlich halte es für ausgeschlossen, dass Putin auf den roten Knof mit dem „A“ drücken wird. Vor ein paar Tagen habe ich ein interessantes Interview mit irgendeinem Experten gelesen, der den wahren Satz sagte: „Wer immer den Knopf drückt, mit dem Russland Atomraketen abfeuert, ist fünf Minuten danach tot.“ Ich halte das für wahrscheinlich, denn der Ukraine-Krieg zeigt nicht nur den erbarmungswürdigen Zustand der russischen Streitkräfte, sondern auch den meilenweiten Vorsprung westlicher Technologie. Aufklärung, Cyberkrieg, Waffensysteme – da ist der Westen eindeutig die Nummer 1 auf der Welt. Und weil Putin das weiß, wird er rational handeln, mit Atomwaffen drohen, aber sie nicht einsetzen. Zu unkalkulierbar ist das Risiko. Und Russland hat die Verteidigungsbereitschaft der Ukraine und ihre militärischen Fähigkeiten massiv falsch eingeschätzt, aber sie sind keine Selbstmörder. Wie die Chinesen keine sind.

Das Problem sind eben die Kombattanten, die Parias, deren Unterstützung man in Moskau gern nimmt: Nordkorea oder Iran ganz vorn. Deren Staatsführungen kann man nicht trauen, dem Irren in Pjöngjang, den Mullahs in Teheran, ist alles zuzutrauen. Und nicht einmal China gelingt es offenkundig, Nordkorea sicher unter Kontrolle zu halten. Was, wenn Kim auf den Knopf drückt und seine vermutlich sechs Interkontinantalraketen abschießt? Welche große Maschinerie beginnt dann automatisch, wie verhalten sich dann die anderen großen globalen Spieler? Und wo ist der Mechanismus, den Wahnsinn dann noch zu stoppen?

Ja, die USA und die NATO sind auch heute noch militärisch und technologisch nicht zu besiegen. Aber was nützt das, wenn Hunderte Millionen Menschen sterben und die Welt kein Ort mehr ist, auf dem es sich zu leben lohnt?

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Friedensnobelpreis für Donald Trump – sofort!

Der konservative US-Fernsehsender FOX News gehört in diesen Tagen zu meinen bevorzugten Medien. Die übertragen wirklich alles: Präsident Trump startet mit Air Force One, Präsident Trump landet in Japan zum G20-Gipfel, Präsident Trump startet mit Air Force One in Japan, Präsident Trump landet in Südkorea, Präsident Trump wird in Südkorea von Soldaten beklatscht, Präsident Trump trifft spontan seinen Buddy Kim Jong Un ein paar Schritte auf der nordkoreanischen Seite und lädt ihn ins Weiße Haus nach Washington ein. Und bestimmt fliegt Präsident Trump demnächst mit der Air Force One auch wieder ab in Südkorea und wohlmöglich landet er dann auch wieder in den Vereinigten Staaten.

Ich schaue das alles an auf meinem Laptop, ehrlich. Und ich bin total fasziniert über die Performance dieses mächtigen Mannes mit der seltsamen Frisur.

Nicht nur sein Unterhaltungswert ist immens, auch die Ergebnisse seiner Politik sind es. Amerika geht es gut, die Wirtschaft brummt. Und der Aufbau eines persönlichen Verhältnisses zu einem der übelsten Diktatoren auf dem Planeten mag moralisch fragwürdig sein, ist aber für den Frieden in Südostasien enorm wichtig. Wenn westliche Staaten Moral zur Leitlinie ihrer Außenpolitik machten, dürften sie auch mit China und Russland keine Deals schließen.

Beim Anblick der Fernsehbilder aus Nordkoreas fiel mir spontan Barack Obama ein. Manch einer von Ihnen erinnert sich vielleicht noch an diesen netten Kerl, der so wunderbar reden kann, Osama bin Laden erschießen ließ und sonst in acht Jahren nichts auf die Reihe bekommen hat. Nicht einmal das Gefangenenlager in Guantanamo hat er schließen lassen, obwohl er das seinen Wählern für das erste Jahr seiner Amtszeit versprochen hatte. Barack Obama bekam aber zu Beginn seiner Amtszeit den Friedensnobelpreis. Wenn in einigen tausend Jahren Aliens auf der Erde landen und ein Geschichtsbuch auswerten, werden sie sich fragen: Warum eigentlich hat er den Friedensnobelpreis bekommen? Sie werden es nicht herausfinden. Wahrscheinlich weiß Obama das heute noch selbst nicht.

Für seine historischen Treffen mit Raketen-Kim sollte Donald Trump den Friedensnobelpreis erhalten, finde ich. Vielleicht nach einem Barbecue mit dem Nordkoreaner in Camp David, das Fleisch wird auf einer Stahlplatte gegrillt, die einst Teil einer Langstreckenrakete war. Solche Geschichten lieben die Amerikaner…und ich auch. Und dann die Preisverleihung in Oslo, wo Trump seinen Kumpel „good guy“ und „my friend“ nennt… ich hoffe, FOX überträgt live…




Korea-Krise: Good Job, Mr. President!

Seit Jahrzehnten stehen sich Nord- und Südkorea hochgerüstet gegenüber. Das eine Land: ein kommunistisches „Paradies“, manche nennen es einen gigantischen Gulag. In dem mehr als 100.000 Menschen in Lagern unter menschenverachtenden Bedingungen vor sich hinvegetieren, weil sie widersprochen haben oder verwandt mit jemandem sind, der widersprochen hat. Das andere Land: eine glitzernde Metropole nach westlichem Vorbild.

In keiner Region dieser Welt – außer dem Nahen Osten – war die Kriegsgefahr zuletzt so zum Greifen nahe wie auf der koreanischen Halbinsel.

Doch jetzt scheint sich der gordische Knoten zu lösen. Nicht durch ein Schwert, sondern durch Donald Trump. Wenn es irgendetwas gibt, was der US-Präsident absolut richtig gemacht hat, dann sein Taktieren in Sachen Korea. Wie haben wir alle den Kopf geschüttelt, als sich Donald und Kim per Twitter global anraunzten wie zwei Straßenrüpel. Doch wo andere regelmäßig versagten, bot Trump die richtige Mischung aus militärischer Stärke und der glaubhaften Versicherung, sie im Fall der Fälle auch einzusetzen, und der Bereitschaft, unkonventionelle Wege zu finden, etwa den Diktator aus Pjöngjang noch im Mai persönlich zu treffen. „Und wenn es keine Ergebnisse gibt, dann gehe ich halt“, sagte Trump gestern vor Anhängern.

Trump ist anders, er macht viele Dinge anders. „Do the expected in an unexpected way“, sagt man in Amerika. Mach‘ was erwartet wird, aber mach‘ es in einer unerwarteten Weise. Das tut Trump, und er hat Erfolg damit.




Es ist keine „Ehre“, Herrn Kim zu treffen

Donald hat mal wieder einen rausgehauen. „Ich würde mich geehrt fühlen“, sagte der amerikanische Präsident gestern über ein mögliches Treffen mit Nordkoreas Steinzeit-Diktator Kim Jong Un. Kann man sich wirklich „geehrt“ fühlen, einen skrupelosen Diktator zu treffen, der in Straflagern zehntausende, wenn nicht hunderttausende politische Gegner und ihre Familien in Sippenhaft unter menschenunwürdigen Bedingungen verrotten lässt? Ein Mann in dessen Land außerhalb großer Städte Hunger und Not herrschen, aber die Straßen sauber gefegt sind? Ein Land, in der die Bevölkerung systematisch von Informationen über die Welt außerhalb abgeschnitten wird? Ein Land mit einer Riesenarmee mit vielen Panzern und Flugzeugen aus den 70er Jahren? Ein Land, das möglicherweise ein halbes Dutzend Atomraketen besitzt und drei Mal die Woche damit droht, sie einzusetzen?

Nein, ich glaube, man sollte sich nicht „geehrt“ fühlen, Herrn Kim zu treffen. Und dennoch: Politiker müssen reden, müssen sich gegenseitig kennen, müssen auch persönliches Vertrauen aufbauen, um die Welt in einer Balance zu halten. Unvergessen die gemeinsamen Sauna-Besuche des Kanzlers Kohl mit Boris Jelzin damals…

Wenn es dazu führt, dass Kim sein Raketenprogramm einstellt und keine Granaten mehr auf Südkorea abschießt, dann müsste Trump wohl in den sauren Apfel beißen. Wenn das nicht vorher sichergestellt ist, reicht es aus, wenn Trump Flugzeugträger und U-Boote schickt….




Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin…

Wir wollen nie wieder Krieg, aber wir wollten auch nie wieder Auschwitz! So formulierte sinngemäß der frühere Bundesaußenminister Josef Fischer von den Grünen sein Ja zum Bundeswehr-Einsatz damals auf dem Balkan. Ein Satz, der sich mir bis heute eingeprägt hat und der schlüssig und überzeugend darlegt, warum der Einsatz militärischer Mittel als Ultima Ratio, als wirklich letztes Mittel, niemals ausgeschlossen werden kann.

Lesen Sie noch mal nach in den Geschichtsbüchern die Jahre 1938 und 1939! Die europäischen Mächte betrachteten das massiv aufrüstende Hitler-Deutschland mit Argwohn, seine offen vorgetragenen Gebietsansprüche, sein Großmachtbestreben, seine Bereitschaft zum Krieg gegen die Nachbarstaaten. Was haben sie verhandelt damals, einen Kotau vor dem Mann veranstaltet, der bald darauf die ganze Welt ins Verderben stürzen sollte. 55 Millionen Tote blieben rund um den Erdball auf den Schlachtfeldern zurück, als der Wahnsinn endlich vorbei war. All die Bemühungen der Diplomatie, all die Zugeständnisse, die der Franzose Édouard Daladier und der Brite Neville Chamberlain investierten, waren für die Katz‘. Ein skrupelloser Diktator hat niemals Respekt vor Diplomatie, die nicht mit glaubhaften Drohungen einhergeht.

Und so ist das auch jetzt in Nordkorea. Der menschenverachtende Steinzeit-Staat bedroht seit Jahren die ganze Region, setzt sich über UN-Resolutionen hinweg und hat nun höchstwahrscheinlich auch nukleare Waffen. Alle paar Tage testet Kim Jong Un Trägerraketen, droht sogar den Vereinigten Staaten mit einem atomaren Angriff. Es ist offensichtlich, dass der Herrscher in Pjöngjang entweder nicht mehr alle Tassen im Schrank hat, Poker liebt oder eine ernsthafte Todessehnsucht hat. Ist so ein Mann zu beeindrucken mit Verhandlungen?

Kein zivilisierter Mensch kann Krieg wollen. Ich ganz sicher auch nicht. Doch man muss einer drohenden Gefahr frühzeitig entgegentreten, man muss sie vor allen Dinge erkennen. Der frühere US-Präsident Barack Obama pflegte gern mal „rote Linien“ zu ziehen, um bei deren Missachtung durch andere Staaten dann… nichts zu tun. Der aktuelle US-Präsident Donald Trump scheint anders zu denken und zu handeln. Ob das gut ist, können wir noch nicht beurteilen, denn wie gesagt: Krieg kann nur die Ultima Ratio schlechthin sein, wenn nichts anderes mehr greift.

Die deutsche Friedensbewegung zog einst mit einem verkürzten Zitat von Bertold Brecht in die Kampagne gegen den Nato-Doppelbeschluss: „Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin…“ Klang super, oder? Ein schöner Traum, den wir alle spontan teilen möchten. Doch findige Köpfe haben dann nochmal nachgeschlagen bei Brecht und hzerausgefunden, dass das Zitat noch weitergeht. Es heißt im Original: „Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin, dann kommt der Krieg zu euch.“ Und dann geht es noch weiter: „Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt / Und läßt andere kämpfen für seine Sache / Der muß sich vorsehen; denn / Wer den Kampf nicht geteilt hat / Der wird teilen die Niederlage.“