«Die Bedrohung der Gesellschaft durch das organisierte Verbrechen ist heute genauso groß wie die terroristische Bedrohung.» Das sagte in dieser Woche EU-Innenkommissarin Ylva Johansson bei einem Besuch des Hafens von Antwerpen. Und sie sagte es genau am richtigen Ort, denn Antwerpen ist ein Hotspot der Kriminalität. Jugendgangs und kriminelle Clans beherrschen hier ganze Stadtviertel.
Immer wieder kommt es zu Sprengstoffanschlägen und Schießereien im Drogenmilieu. 90 Tonnen Kokain wurden 2021 im Hafen sichergestellt. In Geld sind das 4,5 Milliarden Euro. In einer einzigen belgischen Hafenstadt. Ermittler gehen davon aus, dass rund 10 bis 20 Prozent der Drogen, die hier ankommen, entdeckt und abgefangen werden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass zwischen 80 und 90 Prozent auf den Markt gelangen, zum Endverbraucher, wie das heute heißt. Wir sprechen also über 40 Milliarden Euro Drogengeld im Jahr in Antwerpen.
Wir könnten an viele andere Stellen in Europa schauen, die durchlässig sind für kriminelle Geschäfte und für schwindelerregende Gewinnmargen der Verbrecher. Antwerpen bietet sich gerade an, weil Kommissarin Johansson da war und weil es so schön übersichtlich ist, dieses gemütliche Belgien.
Im vergangenen Jahr wurden hier 110 Tonnen Kokain sichergestellt – so viel wie nie zuvor. Von großer Bedeutung für die Drogenhändler ist auch der nahe gelegene Hafen von Rotterdam in den Niederlanden. Dort wurden 2022 insgesamt 47 Tonnen Kokain sichergestellt – auch nur ein kleiner Teil der tatsächlich angekommenen Menge.
Die Zollfahnder leisten einen verzweifelten Kampf gegen das Gift, und man muss auch sagen, es sind nicht nur skrupellose Drogenhändler, es ist wie bei uns auch ein Markt, wo im Kleinen Cannabis immer mehr akzeptiert wird, wo Kokain offen konsumiert wird bis in höchste Kreise von Wirtschaft und Politik, und wo sich die Leute in den Cubs am Wochenende Pillen und Crack einwerfen, ohne einen Gedanken darüber zu verschwenden, was das mit ihrer Psyche und Gesundheit macht.
Ich weiß nicht, ob sie mit dem Konzept des Hedonismus vertraut sind
Beim Hedonismus geht es um Lustmaximierung. Das in Eintracht mit der Vermeidung jeder Art von Schmerz. Bei wikipedia lese ich, dass es einen ethische Hedonismus gibt, der besagt, dass die Steigerung der Lust und die Verringerung des Schmerzes zusammenhängen müssen.
Aber unabhäng davon ist das auch bei den politischen Eliten weitverbreitete Anything goes ein wesentlicher Teil des Problems, der Probleme, die unsere westlichen Gesellschaften befallen haben. Und die sich wie ein Krebsgeschwür ausbreiten durch alle Gesellschaftsschichten.
Musste jemand früher gut begründen, wenn er etwas verändern wollte, so ist der Leitsatz heute die kölsche Lebensart „Ja, woröm denn nit?“
Es ist höchste Zeit, dass wir die Basis unseres Zusammenlebens schärfen. Nicht einfach die Dinge laufen lassen.
Natürlich haben der internationale Drogenhandel und die fatalen Folgen für unsere Gesellschaften auch etwas mit der Massenmigration zu tun. Mit der Politik offener Außengrenzen. Araberclans sind in den Niederlanden ebenso wie in Deutschland und anderswo in Westeuropa bestimmend. Osteuropäer folgen der Entwicklung, so als wäre das ein Naturgesetz, dass nicht aufzuhalten wäre.
Doch das ist es, wenn der politische Wille da wäre.
Die Schwerpunkte der Politik müssen verschoben werden. Und ja, nach rechts. Von Sozialisten und Grünen, oder wie immer sich die Progressiven definieren, ist keine Verbesserung zu erwarten, wenn es um die Lösung existenzbedrohender Probleme für unsere offenen Gesellschaften geht.
Und – das unterscheidet bürgerliche Konservative wie mich von rechten Betonköpfen – ich halte die freien Gesellschaften des Westens für eine große Errrungenschaft, wenn man das Zusammenleben der Menschen angenehm gestalten will. Aber offen und frei – das heißt nicht schranken- und gesetzeslos. Eine Gesellschaft, die ihre eigenen Regeln nicht ernst nimmt und durchzusetzen bereit ist, ist dem Untergang geweiht. Wir sind auf diesem Weg dahin…
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