Dieser Bauernprotest war richtig und notwendig

Der Bauernprotest am Anfang der Woche hat eine beachtliche Signalwirkung in die Bevölkerung. Und wissen Sie, ich war im Auto unterwegs im Landkreis Landsberg, südlich von München, Richtung, Garmisch-Patenkirchen und Ammersee. Und steckte mitten drin im Stau auf verschiedenen Süd-Autobahnen. Es war überhaupt kein Problem für mich, außer dass es zwei Stunden meiner Lebenszeit gekostet hat.

Die Traktoren, die mir /uns entgegenkamen, teils mit schwarz-rot-goldenen Transparenten, empfand ich als befreiend. Viele grüßte ich im Vorbeirollen mit Lichthupe und Daumen hoch. Verärgerung null, denn ich weiß, dass dieser Protest richtig und notwendig war. Was die Bundesregierung den Bauern wegnehmen will, ist eine Frechheit. Und in einem freien Land, dürfen auch die, die für unser aller Ernährung sorgen, protestieren. Punkt. Aus. Ende.

Ebenso war es wie von mir und anderen Kollegen prognostiziert: Die Ampel ist nicht geplatzt, die Regierung hat nicht abgedankt, und Generalstreik ist auch nicht.

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Die Hoffnung der selbsternannten „Systemgegner“ auf Umsturz ist jämmerlich gescheitert, weil die große Mehrheit der Deutschen keinen Umsturz und keinen Systemwechel will, aondern einfach nur wieder vernünftig und seriös  regiert werden.

Die Proteste der Bauern beherrschen Nachrichtensendungen und Titelseiten. Sie demonstrieren in alle Bevölkerungsschichten und Regionen: diese Regierung hat fertig. Ob sie nach der Europawahl zurücktreten oder nach den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg, oder ob sie bis  Herbst 2025 durchhalten – Feierabend, Herr Scholz. Ihr seid erledigt, es ist nur noch die Frage, wie schnell es geht.




Alfons fährt ein: „…jahrelang gratis bei ihm durchgefressen“

Ich muss zugeben, dass mir den Mann inzwischen leid tut. Ja, ja, ich weiß, wenn jemand ein Unternehmen führt und mehr als 1000 x Geld aus der Kasse abzweigt und sich die Taschen in Millionenhöhe damit füllt, dann ist er selbst schuld. Und das (deutsche) Publikum liebt es ja, wenn einer von den Großen, Reichen und Mächtigen gehenkt wird. Das war vor 1000 Jahren so, und es ist auch in diesen Zeiten noch so.

Heute Morgen hat die Staatsanwaltschaft München I den einstigen Starkoch Alfons Schuhbeck zum Haftantritt geladen. Der Münchner Glanzpunkt der Schickeria und guter Bekannter von Ex-Bayern-Präsident Uli Hoeneß fährt ein wegen Steuerhinterziehung. Nach Landsberg, ins gleiche Gefängnis, in dem auch Hoeneß einsaß.

Die Häme, die sich über Schuhback ausgießt, ist erheblich. Drei Jahre und zwei Monate muss der 74-Jährige einsitzen, bei guter Führung – von der kann man ausgehen, wird er irgendwann in den Offenen Vollzug kommen und nur noch nachts in der Zelle liegen müssen. Schlimm genug.

Ich glaube, die gesellschaftliche Fallhöhe wird dem exzellenten Küchenakrobaten mehr zusetzen, als ein paar Hundert Tage im Knast. Denn der Mann, der die Profis des FC Bayern, aber auch Weltgrößen wie Königin Elisabeth II und Charlie Chaplin einst bekochte, steht am Ende seiner glänzenden Karriere vor dem Nichts. Die Firma insolvent, private Räumungsklage wegen Mietschulden, von alten Freunden gemieden.

Ja, die alten Freunde

Ich hoffe und wünsche dem Mann, dass er davon wenigstens noch ein paar hat. Wenn es einem gut geht, hat man viele „Freunde“. Das ist einfach. Wenn man ein Desaster erlebt hat und öffentlich hingerichtet wird, sind sie fast alle weg. Nicht nur bei Politikern, sondern auch bei Wetter-Moderatoren und, ja, bei Starköchen, deren Gesicht und Namen jeder kennt.

„Viele von Alfons‘ Freunden und Prominenten haben sich jahrelang gratis bei ihm durchgefressen – und wenden sich nun ab“, sagte nach dem Schuldspruch vergangenen Oktober die Kabarettistin Monika Gruber im Interview mit „Bild“. Und weiter: „Das macht mich stinksauer.“

Steuerhinterziehung ist eine ernste Sache, denn im Grunde betrügen solche Leute ja nicht „den Staat“, sondern unser aller Gemeinwesen. Der Staat, das sind wir. Oder sollte es zumindest sein. Wer Steuern hinterzieht, erwischt wird – der wird bestraft. Und ab einer Million Schaden, ist eine Gefängnisstrafe unvermeidlich.

Aber Häme ist auf gar keinen Fall angebracht, wenn Alfons Schuhback nächste Woche den schwersten Gang seines Lebens gehen muss…