Meine Mutter lebte genau das Leben, das sie leben wollte

Nun also wieder Muttertag – und das absolut zurecht. Anders als beim Frauentag oder Tag der Arbeit oder dem Internationalen Vollkornbrottag, geht es hier um etwas Essentielles: unsere Mütter.

Und eine Mutter hat jeder von uns, das ist sicher

Wussten Sie, dass auch heute noch rund 70 Prozent aller in Deutschland aufwachsenden Kinder dies nicht nur bei ihren „Erzeugern“ tun, sondern in einer Familie, in der die Eltern auch miteinander verheiratet sind? Eine erstaunliche Zahl, finde ich. Die traditionelle Ehe, für Großstädter: die Zweierbeziehung aus einem Mann und einer Frau – ist auch nach Tausenden Jahren immer noch das Erfolgsmodell schlechtin für ein gedeihliches Zusammenleben. Und, wenn Sie zu Hause eine Bibel im Regal stehen haben, wischen Sie den Staub ab und lesen Sie nach bei Epheser 5, 25-28:

„So sollen auch die Männer ihre Frauen lieben wie ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst.““

Da steht im Grunde alles drin, was man wissen muss, oder wie der Amerikaner sagt: „Happy wife, happy life!“

Jeder von uns Älteren hat Erinnerungen an die eigene Kindheit und die eigene Mutter. Die dafür sorgte, dass wir morgens vor der Schule ein anständiges Frühstück bekamen und neben einem Käsebrot auch noch ein Milky Way-Schokoriegel im Brotbeutel lag. Und ich erinnere mich an das beherzte Eingreifen der Mama, wenn Papa mal wieder zu streng mit dem kleinen Klaus war. Und überhaupt: neun Monate ein Kind im Bauch herumzutragen – auch kein Zuckerschlecken.

Was Mütter leisten auf dieser Welt, das ist einzigartig. Es ist oft anstrengend, es wird oft viel zu wenig geschätzt, aber es ist die wichtigste Aufgabe auf dieser Welt. Statt einmal im Jahr einen Blumenstrauß für Mama auf den Tisch zu stellen, sollten wir jeden Tag des Jahres Muttertag feiern.

Deshalb kann ich übrigens auch das Gejaule über die angebliche Geringschätzung von Frauen in der (katholischen) Kirche nicht mehr hören. Die Aufgabenteilung ist klar: Die Frau, das ist diejenige, die das Leben weiterträgt. Die Rolle des Mannes ist es, den Glauben durch die Zeit zu tragen. Klare Aufgabenteilung, aber kein Stück Geringschätzung. Warum auch, wenn Sie an alle die vielen prägenden und großartigen Frauen in der Geschichte der Christenheit denken.

Bevor ich begonnen habe, an diesem Text zu schreiben, habe ich nochmal über meine Mutter Waltraud nachgedacht, die 93 Jahre alt wurde. Eine Hausfrau und Mutter Zeit ihres Lebens. Der Alptraum für all die aufgeregten Damen aus der Feminismus-Industrie. Essen kochen, Wäsche waschen, Hausaufgaben ihres Sonnes kontrollieren – im Sommer mit Mann und Klaus nach Norderney oder Cornwall, im Winter auch mal nach Österreich zum Wandern. Ich glaube, meine Mutter war glücklich mit Ihrem Leben. Sie wollte nicht in einen Konzernaufsichtsrat oder Fußball-Nationalspielerin werden. Sie wollte genau das Leben, was sie lebte: Hausfrau und Mutter.

Und mein Vater und ich waren und sind so unglaublich glücklich, diese Frau und Mutter gehabt zu haben, ohne die wir unser Leben in Geborgenheit und voller Verrauen aufeinander nie hätten leben können.

Danke für alles, Mama!

 




Liebe Mamis,…

…Ihr seid die Allerbesten! Ihr seid die Größten! Ihr seid einfach nur umwerfend!

An dieser Stelle könnte meine morgendliche Kolumne zum Start in den Tag enden. Mehr ist zu diesem Thema nicht zu sagen?

Leider doch!

Denn die Entscheidung eines Paares – wir nennen das eines MANNES und einer FRAU -, Kinder zu bekommen, ist nicht nur erfüllend und beglückend für alle Beteiligten, sondern auch ein wichtiger Beitrag für den Fortbestand unserer Gesellschaft.

Und kommen Sie mir heute bitte nicht mit all den Problemen, die Sie und ich kennen!

Natürlich sind manche Familien überfordert mit der Rundumbetreuung ihrer Kinder. Natürlich gibt es prekäre Lebensverhältnisse, wo Kinder morgen eine Tüte Chips in den Ranzen packen, bevor sie zur Schule gehen, während ihre Erzeuger – Eltern möchte ich das nicht nennen – noch schlafen. Aber in meiner bescheidenen Welt erkennt und löst man Probleme, stellt aber nicht die Grundsatzfrage. Wenn Olaf Scholz überfordert im Kanzleramt hockt, ist das kein Grund, Wahlen und die Demokratie abzuschaffen.

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Ich war als Vater bei der Geburt meiner fünf Kinder dabei – völlig nutzlos, wie ich das in der Selbstwahrnehmung bewerten würde. Denn im Grunde können wir nix tun, um den Geburtsvorgang zu unterstützen. Wir sind, ich war…da. Und sonst nix. Gemeinsam Atmen? Hören Sie mir auf mit dem Quatsch.

Händchenhalten mit der geliebten Frau, da sein bei diesem gewaltigen Moment, in dem sich die Zukunft aller Beteiligten verändert – das ist wichtig. Sagen mir Mütter, und die müssen es ja wissen.

Der erste Moment, wenn man als Eltern den neuen Erdenbürger zum ersten Mal sieht, der ist gewaltig. Das ist ein Moment, in dem alles andere völlig egal erscheint. Er oder sie sind da, und sie werden ab diesem Moment auch unser Leben für Jahrzehnte beeinflussen.

Ich habe nicht nur Respekt vor der Leistung all der Mütter, die ein Kind empfangen, gebären und mit Hingabe und Liebe großziehen. Respekt ist gut und wichtig, aber es ist zu wenig.

Ich empfinde, und das sollten Sie auch tun, ein großes Gefühl der Dankbarkein gegenüber all den Frauen, die eine Schwangerschaft nicht als Belastung oder Störung der Urlaubsvorbereitungen ansehen, sondern als das, was es ist. Ein echtes Wunder!

Danke, und Gott segne Euch nicht nur heute, liebe Mamis!

Dieser Beitrag erscheint zeitgleich auf denken erwünscht und TheGermanZ…




Nein, die letzten Meter eines Lebens sind nicht schön

Vorgestern war ich in Spandau mit einer langjährigen Kollegin nach der Arbeit noch eine Kleinigkeit essen. Irgendwie kamen wir auf das Thema Sterben im Pflegeheim, und wir erzählten uns gegenseitig, wie dort die Realität ist. Und wie Menschen, die Zeit ihre Lebens aktiv in Beruf oder gesellschaftlichem Engagement waren, auf den letzten Metern ihre Lebens einfach verfallen und den Lebensmut verlieren.

Dabei ist das keine Kritik an den Pflegeheimen, viele der Pfleger(innen) leisten eine aufopferungsvolle Arbeit, oftmals unterbezahlt. Und es sind sehr oft Menschen, die aus anderen Ländern zu uns kommen, um hier besseres Geld zu verdienen.

Es fängt meistens damit an, wenn eine(r) der Senioren stürzt. So war es bei meiner Mutter, damals 92 Jahre. Einen Moment nicht aufgepasst, gestolpert in der Küche, als sie ihren Teller zur Spüle brachte. Sie stürzte, wir rannten hin, halfen ihr auf, setzten sie auf einen Stuhl, schauten, ob es eine Platzwunde gab, fragten, ob sie Schwindelgefühle verspüre. Es schien alles in Ordnung. Wir kochten ihr einen schwarzen englischen Tee, den sie so liebte. Es gab Kekse dazu.

In der Nachschau weiß ich, dass das im wahrsten Sinne des Wortes der erste Schritt auf die Zielgerade ihres Lebens gewesen ist. Wenige Wochen später passierte es erneut, wieder in der Küche. Dieses Mal mit Platzwunde am Kopf, mit Notarzt, zwei Tage zur Beobachtung ins Krankenhaus. Wir versuchten es noch weiter zu Hause, obwohl wir beide arbeiten und damals auch noch drei Kinder im Haus hatten, um die wir uns kümmern mussten.

Viele von Ihnen kennen diese Geschichten aus dem eigenen Erleben. Eine Pflegerin aus Osteuropa vom Malteser Hilfsdienst kam jeden Morgen zum Waschen und Anziehen.

Ich glaube, dass es den meisten alten Menschen unangenehm ist, wenn ihre Kinder das selbst machen.

Dann musste Waltraud eine ganze Woche ins Krankenhaus, meine Frau war unterwegs, ich hatte mordmäßig viel Arbeit und ging zur Ärztin. „Ist es möglich, dass meine Mutter noch bis Montag bei Ihnen bleiben kann“, fragte, ja bat ich. Es war möglich, auf dem kleinen Dienstweg.

Schließlich das Pflegeheim, nur acht Kilometer entfernt, jeden Tag fuhren wir zu ihr, tranken zusammen Kaffee, ich schob sie bei sonnigem Wetter mit dem Rollstuhl ein wenig draußen herum, nicht im Park, sondern auf dem Gehweg neben einer belebten zweispurigen Straße in Krefeld. Wenigstens raus, wenigstens Sonne.

Irgendwann schlief sie friedlich ein, allein. Als ich den Anruf erhielt, war ich in Berlin, ließ alles stehen und liegen und nahm den nächsten Flieger nach Düsseldorf. Ja, sie wurde betreut, ihre Familie war jeden Tag um sie herum. Einmal, eine Woche vor ihrem Tod, kamen Verwandte aus England zu Besuch. Sie hatten sich 30 Jahre nicht mehr gesehen. Meine Mutter konnte schon nicht mehr aufstehen. Sie hatten alte Schwarz-Weiß-Fotos dabei, es gab Butterkuchen. Es wurde nur geweint, meine Mutter, meine Tante, drei Töchter und am Schluss ich auch.

Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an? Schön, wenn es so ist, wie in diesem Lied von Udo Jürgens.

Und ja, mit 66 Jahren geht es dank der Schulmedizin vielen Senioren noch gut, viele arbeiten noch irgendwas, helfen im Büro der selbständigen Tochter oder belegen einen Golfkurs. Mit 66 Jahren geht es ihnen noch gut, den meisten, wenn sie nicht krank sind und ein gefülltes Konto haben. Und Angehörige, die sich um sie kümmern.

Im Pflegeheim meiner Mutter waren Menschen um die 80, die niemanden mehr hatten. Nie Besuch bekamen, aber jeden Tag Butterkuchen. An Karneval setzt man ihnen pinkfarbene Hüte auf und irgendein C-Movie-Alleinunterhalter singt was, dann geht es wieder ab ins Bett. Vorher nochmal zur Toilette.

Ich glaube, es ist nicht schön, als zu werden. Je älter man wird, desto weniger schön. Ich habe Ihnen hier erzählt von meiner Mutter, aber ich habe Freunde, die über ihre Erfahrungen Ähnliches erzählen. In einer Gesellschaft, in der familiärer Zuammenhalt immer weniger zu finden ist. In der die Masse funktionieren muss, um die Gasrechnungen und die Miete bezahlen zu können. Weihnachtsgeschenke für Kinder und Enkel heranschaffem.

Zumindest bei vielen Deutschen dürfte es im Alter ähnlich sein, die bewusst auf Kinder verzichtet haben, um sich in ihrer guten aktiven Zeiten selbst zu verwirklichen und viel zu reisen.

Wenn ich bei  Besuchen bei meiner Mutter das Heim verließ, dachte ich oft, obwohl sie liebevoll versorgt wurde und in guten Händen war: So möchte ich einmal nicht enden. Lieber irgendwann einfach umfallen und fertig.

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Es gibt nichts Wichtigeres ale engagierte Mütter für eine Gesellschaft

Die rot-grünen Pläne zur Umgestaltung unserer Gesellschaft floppen auch in der Familienpolitik. Das ist eine gute Nachricht.
Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB) hat heute bedauernd festgestellt, dass eine Auswertung der beantragten Elternzeit in Deutschland zwischen 2009 und 2019 ergeben hat, dass Mütter „immer noch den Großteil der Kinderbetreuung“ leisten. «Über die ersten Lebensmonate des Kindes hinaus seien seit Einführung des Elterngeldes kaum weitere Fortschritte bei der Aufteilung der Familienarbeit zu erkennen», wird Mathias Huebener vom BIB zitiert.
Ooooh, ist das schlimm, oder?
Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin seit 31 Jahren leidenschaftlich gern Vater, ich vergöttere meine Kinder, und ich habe Tausende Windeln gewechselt, obwohl ich es gehasst habe. Aber das gehört halt dazu, wie das Pflaster aufs aufgeschlagene Knie kleben, den Kinderwagen schieben durch den Ort, Teletubbies und Tigerentenclub mit den Kids gucken und vermitteln, dass Beten etwas sehr Wertvolles ist.
Wahrscheinlich halten Sie mich jetzt für konservativ
Aber ich bin zutiefst überzeugt, dass die ersten zwei, drei Jahre des Kleinkindes unbedingt die vorrangige Sache der Mutter sein müssen. Weil das das Beste für das Kind ist, nicht weil Männer zu faul sind. Die Nähe zur Mutter, die das Kind im Bauch herumgetragen hat, die Geburt, das Stillen – das ist Sache der Frauen. Die ersten Schritte ins Leben auch.
Naturgesetzlich haben Frauen und Männer unterschiedliche Aufgaben im Leben, also grundsätzlich, nicht zuerst die Mitgliedchaft in einem Aufsichtsrat. Ich kenne Frauen, die haben gute Jobs aufgegeben, als sie schwanger wurden. Weil es nichts Wichtigeres gibt, als das Wohl des eigenen Kindes. Und diese Frauen wurden nicht dazu gezwungen, sie waren bis auf wenige Ausnahmen nicht unglücklich damit, sondern sie haben es geliebt.Es gibt auch Frauen, die verzichten anschließend auf ihre Männer, weil sie sich mit ihren Kindern selbst genügen. Das finde ich nicht gut.

Und nun kommt die Femi-Blase und will uns vorschreiben, wie wir unser Leben als Familie organisieren.

Gut, dass die Umerziehungsversuche nicht fruchten

Nur zehn Prozend der Männer in Deutschland haben Elterngeld beantragt, oft nehmen sie nur drei oder vier Monate Elternzeit. Weil die Familien für sich selbst entscheiden, wie sie die Aufgbenteilung haben wollen. Und da wollen die meisten Frauen eben in den ersten Monaten, den ersten zwei, drei Jahren ganz für ihre Kinder da sein.

Das Elterngeld gibt es seit 15 Jahren,  eine Einkommensersatzleistung in Höhe von etwa 67 Prozent des vorgeburtlichen Einkommens. Es beträgt mindestens 300 Euro und höchstens 1800 Euro im Monat und wird dem betreuenden Elternteil für bis zu zwölf Monate nach der Geburt des Kindes gezahlt. Über das Elterngeld hinaus haben beide Elternteile Anspruch auf insgesamt drei Jahre Elternzeit, die dann allerdings nicht bezahlt wird.

Noch einmal: Jede Familie soll selbst entscheiden, wie sie die Erziehung der Kinder regeln. Und es sollte wieder ein Betreuungsgeld geben oder ein Gehalt für Mütter wie in anderen Ländern oder wie in Frankreich massive Seuererleichterungen. Es geht Rote und Grüne einen Sch…an, wie wir unsere Familien organisieren. Frauen, die in der Aufsichtsrat wollen oder einen Job machen müssen, um finanziell über die Runden zu kommen, die können das tun – freies Land und so.

Es gibt einen Anspruch auf einen Kita-Platz für jedes Kind in Deutschland. Wer das will – niemand hat das Recht, ihnen das zu verwehren. Aber Mütter zu schmähen oder – wie einst eine kinderlose Bundeskanzlerin das formulierte – selbsterziehende Mütter vor Fernsehkameras wörtlich als „vergeudetes Potential“ bezeichnete, das dürfen wir nicht zulassen. Mütter sind das beste Potential, was es gibt in unserem Land.
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Eine einzigartige Frau hat uns verlassen

Haben Sie auch das Gefühl, dass heute irgendetwas grawierend anders ist? Der Tod der britischen Königin Elisabeth II, die mehr als 70 Jahre auf dem Thron des Vereinigten Königsreichs saß und gleichzeitig Staatsoberhaupt vieler ehemaliger Commonwealth-Staaten war, hinterlässt eine Lücke, die kaum jemals zu schließen sein wird. So unvergleichlich, so pflichtbewusst, so patriotisch – eine Lichtgestalt für die ganze Welt. Gerade, wenn man vergleicht, wer da sonst noch zu den Mächtigen gehört derzeit.

Zu den Mächtigen? Ja, mächtig durch ihre Persönlichkeit und ihren Status, durch ihre Besonnenheit und Contenance, nicht durch einen Roten Knopf mit Atomraketen, nicht durch Soldaten, sondern einfach, weil sie so war, wie sie war. Eine Mutter für die ganze Welt.

Ihr Tod, obwohl mit 96 Jahren nicht überraschend, macht mich traurig. Meine Mutter Waltraud, die vor drei Jahren im Alter von 93 Jahren starb, hatte äußerlich eine erstaunliche Ähnlichkeit zur britischen Monarchin. In meinem Elternhaus gab es Bücher über die Windsors, Bildbände über Lady Di, bedruckte Porzellantasssen mit dem königlichen Paar aufgedruckt – damals Charles und Diana. Wir aßen britische Kekse zum Afternoon-Tea, Scones und clotted cream, und wenn was los war in der Windsor-Sippe, musste ich freitags zum Zeitungsladen fahren, um Berge dieser billigen bunten Blättchen ranschaffen, um nur nichts zu verpassen im Buckingham-Palast.

Ich wünsche König Charles III alles Gute, nach Jahrzehnten in Wartestellung tritt er jetzt in die Fußstapfen seiner Mutter, die so groß sind, dass niemand sie ganz ausfüllen könnte. „Als wäre der Mond plötzlich weg“, titelt heute die BILD. Eine geniale Schlagzeile (wieder einmal), die es auf den Punkt trifft.

Rest in Peace, Madam!

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Sonntagmorgen am Niederrhein

Die ältere Dame mit den weißen Haaren in der Bankreihe hinter mir ist bestimmt über 70, und der ältere Herr neben ihr zweifellos ihr Ehemann. Ich schätze, Goldene Hochzeit hatten sie schon vor Jahren, Schön, ich freue mich immer, wenn ich Paare sehe, wo dasKonzept tatsächlich so funktioniert, wie die christlichen Kirchen das empfehlen.

Kurz vor Beginn der Heiligen Messe, wie ich da noch glaubte, klopfte mir die Dame mit ihrer linken Hand auf meine linke Schulter. Sie beugte sich vor und raunte mir ins Ohr: „Das hat mich hier noch nie jemand gefragt…“ Das, damit meinte sie den Moment zwei Minuten vorher, als ich mit „Gotteslob“ und zwangsweise Maske („weil wir doch singen“) in meine angestammte dritte Bankreihe links in St. Mariae Geburt in Kempen Platz genommen hatte, mich umdrehte und die beiden älteren Leutchen fragte, ob ich ihnen vielleicht die Sicht versperre und nach rechts oder inks rutschen soll, damit sie den Altar besser sehen können. Sie waren offensichtlich völlig perplex, dass mal jemand einfach freundlich und höflich ist. In der Kirche.

Apropos, ich habe vor ein paar Wochen schon mal über diese sogenannten „Wortgottesdienstfeiern“ geschrieben, und das mir das nicht sonderlich gefällt, wenngleich es natürlich besser ist, WGFs finden statt als gar nichts. Aber eine Heilige Messe ist für mich eine Heilige Messe.

Einige von Ihnen haben mir damals geschrieben und widersprochen, dass viele der Wortgottesdienst_*feiernden sehr bemüht seien, dieses christliche Beisammensein schön zu gestalten. Und ich will das niemandem absprechen, wirklich. Aber ich frage mich, warum es bei ungefähr gleichbleibender Anzahl katholischer Priester und gleichzeitig deutlich nachlassendem Gottesdienstbesuch nicht möglich sein soll, weiter  ausreichend Heilige Messen anzubieten. Unwillkürlich dachte ich an Frau von der Leyen als Verteidigungsministerin, die Tausende Mitarbeiter in ihrem Ministerium hatte und gleichzeitig im Jahr 150 Millionen Euro für externe „Berater“ verballerte.

Katholische Priester sollen zölibatär leben, damit sie 24/7 für ihre Schäfchen da sein können. Ich habe mehrfach Ausnahmesituationen erlebt, wo ich schnell einen Priester brauchte – und jedesmal war einer da. Eigentlich keine Zeit, aber hier bin ich! Wunderbar, ich finde das wirklich großartig. Aber ich werde – bei allem Respekt vor den Laien, die sich sonntags viel Mühe geben – nun vorher genauer hinschauen, ob Messe ist oder nicht. Ich bin nicht freiwillig katholisch geworden vor 39 Jahren, um nun am Sonntag Wortgottesdienste zu erleben. Aber wenn man Herrn Bätzing als Vorturner hat, muss man sich auch nicht wundern…

Auf dem Weg zur Kirche begegnete ich übrigens drei Frauen, die mit Kinderwagen und Baby spazierengingen bei herrlichem Sonnenschein. Drei Mütter mit ihrem Kindern. Und man fragt sich: Wo sind eigentlich die Väter dazu? Ich meine, was haben sie am Sonntagmorgen so Wichtiges zu tun, dass sie ihre Frauen und Kinder allein an die frische Luft schicken? Noch müde? Aufmarsch beim Schüzenfest? Ich finde, manche Väter haben noch Verbesserungspotential. Als ich aus der Bäckerei kam mit den Frühstücksbrötchen kam mir ein junges Paar mit Kinderwagen entgegen. Sie lachten und scheinen wirklich sehr verliebt und glücklich zu sein. Na also, geht doch…

Ihnen allen einen schönen Sonntag!

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Heute feiern wir die Frauen, die den wichtigsten „Job“ der Welt haben

Eine Kollegin der Tageszeitung „Die Welt“ hat am Muttertag irgendwas Grundaätzliches nicht verstanden. Am Donnertag schrieb sie einen Artikel, der wohl mit einer Selbsteinschätzung beginnen sollte. Die Woche vor dem Muttertag – so schrieb sie – sei „für emanzipierte Frauen immer anstrengend“. In den Supermärkten, so empörte sie sich weiter, würden „neben rosa Pralinenpackungen und herzförmigem Kuchen inzwischen sogar Toilettenpapier im Muttertagsdesign verkauft“.

Ja, das ist wohl so, doch müsste der Dame mal jemand erklären, dass sie das doch gar nicht kaufen muss. Sie muss es nicht einmal anschauen, wenn sie nämlich einfach gar nicht reingeht in den Supermarkt, wo all das schlimme rosefarbene Grauen feilgeboten wird.

Vor allem begreift die Schreiber_*In aber nicht, dass das, was sie für „emanzipiert“ hält, all die vielen emanzipierten Mütter null interessiert, die durchaus angenehm finden, dass ihnen wenigstens heute einmal alle Aufmerksamkeit und aller Dank gehören, den sie eigentlich an jedem Tag des Jahres verdienen. Denn Mutter sein ist im Gegensatz zu dem, was „emanzipierte Frauen“ so tun, ein Knochenjob. Es ist der wichtigeste Job überhaupt in dieser Gesellschaft. Ohne die Mütter, ohne diese wunderbare Frauen, die Kinder zur Welt bringen, die nicht bei Problemen gleich zu Pro Familia laufen, um diese „Probleme“ geräuschlos zu beseitigen im wahrsten Sinne des Wortes, ohne sich selbst auch beruflich zurückzunehmen für ihre Kinder, wäre unser Land kein lebenswerter Ort mehr.

Nichts ist so wunderbar, wie die Mama, die ihr weinendes Kind tröstet und das Pflaster aufs Knie klebt. Eine Mutter, die immer Zeit fürs Kuscheln mit ihren Kleinen hat, immer aus irgendeiner Schublade noch einen Riegel Kinderschokolade oder ein paar Feuchttücher zaubert.

Mütter sind der Oberhammer, sie tragen Verantwortung nicht nur für sich selbst, sondern für ihr eigenes Fleisch und Blut. Und oftmals auch noch für den Typen, der auf dem Sofa rumgammelt und beim Fußballgucken Bier in sich reinschüttet.

So, und da kommt also nun diese Kollegin von der „Welt“ daher und mokiert sich darüber, dass am Muttertag die Blumenläden geöffnet werden, nicht aber die Kitas.

Ganz ehrlich, natürlich weiß auch ich, dass für viele Eltern der Kita-Platz unverzichtbar ist und was für ernste Sorgen diese Mütter und Kinder in der Corona-Krise haben, Beruf und Familie irgendwie unter einen Hut zu bekommen, wenn Schulen und Kitas dicht sind. Niemand wird das bestreiten.

Aber den einzigen Tag im Jahr, in dem die Leistung der Mütter öffentlich  gewürdigt wird, politisch auszuschlachten, um Blumenläden und geschlossene Kitas gegeneinander auszuspielen, das ist schäbig, ja geradezu ekelhaft.

Machen wir uns nichts vor: Auch dieser alljährliche Muttertag ist nicht das Gelbe vom Ei. Der am Vorabend schnell besorgte Blumenstrauß, der über Nacht in der Garage für den frühmorgendlichen Einsatz versteckt wird. Die Väter, die ihre miesgelaunten Kinder am Sonntagmorgen um sieben Uhr leise aus den Betten zerren, damit die den Tisch decken. Papa schnell noch mit Mund-Nasen-Maske in die Bäckei, ein paar süße Teilchen besorgen. Wir alle kennen das, jedenfalls die meisten von uns. Muss man nicht mögen, kann man aber. Danke, liebe Mutti!

Ein kleines bisschen Anerkennung, wenigstens einmal im Jahr für den wichtigsten Job der Welt. Und nicht Miesmacherei von sich selbst als emanzipiert empfindenden Frauen. Die emanzipiertesten Frauen, die ich in meinem ganzen Leben kennengelernt habe, waren engagierte,  liebevolle und bärenstarke Mütter, die jedem Sturm trotzten im Zweifel mit ein paar Vitamin-Bonbons und einer Packung Tempotaschentücher.

Heute vor acht Jahren – am 9. Mai 2013 – habe ich in einer Kolumne für die Rheinische Post einen Beitrag zum Thema Muttertag geschrieben, dessen Schluss ich seitdem alljährlich wiederhole, wenn ich wieder  etwas zum Muttertag schreibe. Weil er zeitlos ist und meine tiefste Überzeugung ausdrückt:

„Jeder Tag sollte in Deutschland ein Muttertag sein. Zahlt ihnen ein vernünftiges Gehalt! Sorgt dafür, dass sie im Alter keine Sorgen haben müssen! Und wenn euch irgendwo auf dem Gehweg eine Frau mit Kinderwagen entgegenkommt, bleibt stehen und klatscht Beifall. Für die wunderbaren Frauen, die heutzutage noch Kinder zur Welt bringen.“

Dem Mainstream wirkungsvoll etwas entgegenzuhalten, ist nicht für lau zu machen. Jedenfalls nicht auf Dauer. Deshalb: Bitte unterstützen Sie meine journalistische Arbeit mit Ihrer Spende über PAYPAL hier oder durch eine Überweisung auf unser Konto bei der Sparkasse Krefeld DE40 3205 0000 0000 2711 22 ! Vielen Dank!

 




Nichts ist unter Kontrolle in Deutschland…gar nichts

„In Frankfurt am Main herrscht Fassungslosigkeit…“ Mit diesen Worten eröffnet der „Welt“-Moderator auf dem Nachrichtenkanal formerly known as N24 seine Sendung. Eine Frau und ihr achtjähriger Sohn werden am Montagnorgen gegen 10 Uhr am Frankfurter Hauptbahnhof vor einen Zug gestoßen. Die Frau kann sich knapp retten, das Kind wird vom ICE überrollt und ist sofort tot. Einfach so.

Der Täter und die Opfer kannten sich nicht, zur falschen Zeit am falschen Ort würden Zyniker sagen. Ein Kriminalexperte aus Essen wird in der Tageszeitung „Die Welt“ zitiert, solche Täter würden oft aus „Angst oder dem Gefühl, alles verloren zu haben“ morden. Und: «Das führt zu einem Ohnmachtsgefühl. Durch die Gewaltausübung verwandelt sich diese Ohnmacht in ein Gefühl der Allmacht.»

Ja, wir müssen uns dringend mit dem armen Täter befassen. Gut möglich, dass er nicht damit zurecht kam, wie groß das Angebot in unseren Geschäften ist. Vielleicht war die Duschhaube in seiner Wohnung defekt, oder die vielen Frauen auf den Straßen mit kurzen Sommerkleidern und braungebrannten Beinen haben ihn verstört. Man möchte kotzen, wenn man das liest. Ein kleiner Junge ist tot – einfach so, ohne jeden Grund aus dem Leben gerissen, einem Leben, das erst begonnen hat. Wie viele Jahre hätte er noch leben können, einen Schulabschluss machen, einen Führerschein, sich verlieben, vielleicht selbst Kinder bekommen, die Welt kennenlernen? Aber nichts davon wird er erleben. Er ist tot. Weil ihn ein Mann vor einen einfahrenden ICS gestoßen hat – einfach so. Ein Mann aus Erithrea, einer der Fachkräfte, die uns geschenkt worden sind, wie Grünen-Politiker_*Innen das blumig formulieren.

Im nordrhein-westfälischen Voerde wurde am Samstag vor einer Woche eine junge Mutter (34) von einem 28-jährigen „Mann“ vor einen einfahrenden Regionalzug gestoßen. Auch sie war sofort tot, wenn an vor einen einfahrenden Zug gestoßen wird, ist man immer tot. Der Täter – ein serbischer Mitbürger – kannte sein Opfer nicht. Er hat sie einfach nur umgebracht, weil sie da stand. Zu Hause sitzt ihr verzweifelter Ehemann mit einer 13-jährigen Tochter. Beider Leben werden nir wieder so sein, wie es mal war.

In Düsseldorf wurde am Wochenende zum dritten Mal innerhalb weniger Tage ein Freibad von der Polizei komplett geräumt, weil „junge Männer“ randalierten. Junge Männer aus Nordafrika, wen ich das ergänzen darf. Düsseldorfs OB erklärte gestern, es sei ja alles gar nicht so schlimm gewesen, wie bei den ersten beiden Räumungen.

Habe ich etwas gegen Ausländer? Will ich „Flüchtlinge“ im Mittelmeer ertrinken lassen? Bin ist ein Nazi? Weit gefehlt, meine Frau und ich haben Ende 2015 aktiv und materiell im Rahmen unserer Kirchengemeinde mitgeholfen, das örtliche Flüchtlingsheim zu unterstützen. Christenpflicht, Menschen in Not zu helfen, egal, wer sie sind und woher sie kommen. Ich habe Freunde aus vielen anderen Ländern, die hier gut und gerne leben, unsere Gesetze und Traditionen achten. Beim Bürgerlich-Konservativen Frühschoppen vor zwei Wochen in Würzburg erzählte ein Unternehmer aus der Stadt, dass sein bester Mitarbeiter ein junger Syrer sei, fleißig, intelligent, zuverlässig. Wir dürfen uns auch in diesen Zeiten nicht von Emotionen treiben lassen, müssen differenzieren, auch wenn die Wut immer mächtiger in uns wächst. Es sind nicht „die Ausländer“ oder „die Flüchtlinge“, viele von denen sind gute Leute, ja auch eine Bereicherung für unsere Gesellschaft. Aber wir haben ein massives Gewaltproblem in Deutschland, und das hat einen gemeinsamen Nenner – die verantwortungslose Flüchtlingspolitik, maßgeblich initiiert von Bundeskanzerlin Angela Merkel und ihren Klatschkolonn_*Innen.

Um ein Problem in den Griff zu bekommen, bedarf es zu Beginn einer ehrlichen Analyse. Bei einer Veranstaltung in München traf ich letztens einen jungen Bundestagsabgeordneten der CSU, ein sympathischer und kluger Kopf. Er vertrat die Auffassung, das Flüchtlingsthema sei „durch“, ein Thema „von gestern“. Die Union müsse sich jetzt vorrangig mit dem Thema Digitalisierung beschäftigen, um das Vertrauen der Bürger wieder zurückzugewinnen. Man möchte ihn anschreien: Sagen Sie das doch der Mutter des achtjährigen Jungen aus Frankfurt!

Und weil immer behauptet wird, die Kriminalität sinke ja und es sei alles Panikmache „der Rechten“, hier die harten Fakten aus der offiziellen Statistik des Bundeskriminalamtes (BKA) für Straftaten mit Beteiligung mindestens eines Zuwanderers als Täter:

Morde/Totschlag                                                                                                                                                                                                               2014: 122 – 2018: 430

Sexuelle Übergriffe                                                                                                                                                                                                      2014:      848 – 2018: 6046

Körperverletzung                                                                                                                                                                                                                2014: 18512 – 2018: 73177

So lange dieses alles überlagernde Problem nicht wenigstens von unseren verantwortlichen Politikern mal zur Kenntnis genommen wird, wird sich die Spaltung unserer Gesellschaft immer mehr vertiefen und all die Politologen, Demoskopen und Schönredner werden sich wundern. Die Wahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen werden sicher nicht von denen gewonnen, die über Digitalisierung sprechen wollen.

 




Danke den schlechtbezahlten Helden unserer Zeit!

Anfang Dezember ist meine Mutter gestürzt, anlasslos, einfach wackelig auf den Beinen, wie man in unserer lippischen Heimat sagt. Meine Mutter ist stolze 93 Jahre, wollte nie Mitglied eines Konzernvorstands werden, war nie Emma-Abonnentin. Eine einfache Frau vom Lande, immer fleißig, immer treu. Jeden Mittag stand warmes Essen auf dem Tisch, deutsche Hausmannskost, keine Fettuccine mit Gambas in Champagnersauce, sondern Rinderroulade mit Kartoffeln, Rotkohl und Soße. Waltraud war und ist bis heute eine wunderbare Mutter, auch wenn ihr Körper nicht mehr mitmacht. Ihr kleiner Klaus war immer das Wichtigste, auch als er ein großer Klaus wurde. Und egal, welchen Unfug ich anstellte, sie was immer auf der richtigen Seite – nämlich auf meiner.

Und nun lag sie da auf dem Küchenboden, Blut sickerte aus einer Platzwunde an ihrem Hinterkopf. Aufrecht setzen, Blutung stillen – tut es weh? Ist Dir schwindelig? Nach einer Viertelstunde schien alles wieder in Ordnung, Cappuccino und Kekse, dann schmökern in einigen dieser furchtbaren Billigblätter, die Frauen wie sie zu Millionen am Wochenende lesen. Über Harry und die Queen, Mette Marit, Helene und Florian…

Aber es ist nichts mehr in Ordnung. Inzwischen ist sie ein Plegefall mit Stufe 3. Sie kann nicht mehr gehen, schon lange kaum noch hören. Ohne Hilfe geht nichts mehr – Toilettengang, Haare waschen, Treppe hochgehen…sie sitzt seit zwei Wochen im Rollstuhl. Ihr größte Sorge ist, dass ich für sie rechtzeitig Weihnachtsgeschenke für ihre Enkel besorge und schön einpacke. Ich habe fast alles zusammen…

Warum erzähle ich Ihnen das alles? Nichts Besonderes, werden Sie denken. Millionen Menschen werden zum Pflegefall, und die erwachsenen Kinder sind jetzt gefragt. Sie müssen das Leben für Pflegefall, Angehörige und sich selbst neu justieren, Anträge ausfüllen, Rat in einer Sozialstation einholen, Pflegedienste kennenlernen und auswählen, zwei Mal in der Woche mit irgendwelchen Ärzten telefonieren. Meine Mutter will nicht in ein Pflegeheim. Sie will die Zeit, die ihr noch bleibt, im Kreise ihrer Familie verbringen. Sie will ganz langsam in den eigenen vier Wänden von allen Abschied nehmen. Sie will hier sterben.

Ich schreibe das auf, um Ihnen zu erzählen, wie gut unser Land in diesem Bereich auch heute noch funktioniert. Ja, es gibt einen Mangel an Pflegekräften. Der verantwortliche Minister versucht, neue Wege zu gehen, um diesen Mangel zu beheben. Aber ich selbst habe in diesen Wochen nur hilfsbereite und freundliche Menschen erlebt – am Telefon, auf Station im Krankenhaus, bei der Krankenkasse. Warteschleifen, die nur 30 Sekunden dudeln, dann ist jemand dran, der unbürokratisch helfen will und kann. Der oder die jede Frage beantworten kann oder „ich stelle mal durch zum zuständigen Sachbearbeiter“ sagt und das dann tatsächlich macht.

Die Männer und Frauen, die in der Pflege arbeiten, die jeden Tag Nächstenliebe praktizieren, schlecht bezahlt werden aber Kranken und Alten ein Stück Menschenwürde bewahren, immer ein freundliches Wort parat haben und gern auch nochmal und nochmal und nochmal ins Zimmer eilen, wenn ein Pflegefall, ein Mensch, den roten Knopf drückt, sie sind die wahren Helden unserer Zeit.




Was für Kreaturen leben unter und mit uns?

In diesem Blog befassen wir uns gelegentlich mit den dunkelsten menschlichen Abgründen – auch ganz abseits von politischen Abgründen. Man ist manchmal sprachlos und hat oft Mühe, das, was man empfindet, noch in zivilisierten Worten auszudrücken.

Das Landgericht Freiburg hat heute eine „Mutter“ aus Staufen und ihren Lebensgefährten zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Frau (48) muss zwölfeinhab Jahre hinter Gitter, der einschlägig vorbestrafte Mann (39) fährt zwölf Jahre ein mit anschließender Siherheitsverwahrung.

Das Horror-Paar hatte den heute zehnjährigen Jungen im sogenannten „Darknet“ zum sexuellen Missbrauch gegen Geld angeboten. Mehrere Pädophile aus dem Freiburger Raum und aus dem Ausland nahmen über zwei Jahre das Angebot gern an, ein Kind zu misshandeln, zu demütigen, zu verängstigen und zu vergewaltigen. Auch das Paar beteiligte sich aktiv daran und missbrauchte zudem noch ein kleines Mädchen, auf das die „Mutter“ des Jungen eine Zeit lang aufpasste.

Immerhin: acht Täter wurden festgenommen, einige bereits zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, zwei mit anschließender Sicherheitsverwahrung. Erst am Montag wude ein 33-jähriger Spanier verurteilt, der mehrfach in den Schwarzwald reiste, um seine widerwärtigen sexuellen Phantasien auszuleben.

Der Rechtsstaat hat funktioniert. Die Täter wurden und werden noch hart bestraft. Der Junge und das kleine Mädchen haben einen Anspruch auf eta 50.000 Euro Schmerzensgeld. Aber was wird all das aus Ihnen machen? Wie wird ihr Leben als Erwachsene aussehen? Und: Was für menschenverachtende Kreaturen leben hier unter und mit uns?

In Darknet-Chatrooms, die jüngst aufgedeckt und gesprengt worden sind, waren Zehntausende Nutzer angemeldet. Zehntausende, die sich am Leid von Kindern und diesem ganzen Dreck aufgeilen….