So wirbt man ganz gewiss nicht für mehr Toleranz

Der Christopher Street Day (CSD) wird weltweit in den urbanen Zentren von der Homosexuellen-Community und in Zeiten von GenderGaga auch von den Protagonisten der sogenannten queer-Szene zelebriert. Der englische Begriff „queer“ beschreibt dabei etwas, das von der Norm abweicht.

Die Geschichte des CSD geht auf ein Ereignis zurück, das sich im Juni 1969 in der Christopher Street im New Yorker Stadtteil Greenwich Village ereignete. Nach polizeilichen Razzien in Schwulenbars kam es zu tagelangen Straßenschlachten – ein Aufstand der Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten gegen Polizeiwillkür.

In Deutschland konkurrieren die CSDs in Köln und Berlin heute darum, wer den meisten Zulauf hat. Hunderttausende sind es jedesmal sicher, eher ein buntes Happening, das an den früheren Love-Parades“ erinnert als an eine politische Manifestation.

2020 – im 30. Jahr der deutschen  Einheit wagte das Vorbereitungskomittee in Köln etwas Unerhörtes. Das Motto sollte „Einigkeit und Recht und Freiheit“ heißen, also so wie der Titel der deutschen Nationalhymne. Das Lied der Deutschen, wie unsereins das nennt. Als die Entscheidung bekannt wurde, drehte die linke Szene komplett durch. Shitstorm, eine Flut an Protestbriefen und Boykottdrohungen ergoss sich über die Organisatoren, die erwartungsgemäß sofort einbrachen und das Motto in „Für Menschenrechte“ änderten. Würde mich nicht wundern, wenn demnächst noch irgendwas mit Klima und CO2 drangehängt würde.

Was sind das für Leute, die so ein gestörtes Verhältnis zu ihrem eigenen Land haben, das gerade dieser Community mehr Freiheit bietet als die weitaus meisten Länder dieser Welt? Man kann diese Schwachsinnsentscheidung nur noch als erbärmliches Trauerspiel von Köln bezeichnen. Akzeptanz in der gesamten Bevölkerung bringen solche Aktionen sicher nicht.

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Wenn sie nicht singen wollen – schade! Aber sie müssen es nicht…

Morgen Abend beginnt die Fußball-Europameisterschaft. Frankreich tritt gegen Rumänien an, und wir hoffen wohl gemeinsam, dass es keinen Terroranschlag geben wird und dem sportlichen Wettstreit an sich gehuldigt werden kann. Wenn ich so im Internet lese, was Landsleute von mir zur bevorstehenden EM schreiben, stockt mir der Atem. „Nicht meine Mannschaft“ lese ich da über einem durchgestrichenen Poster mit den deutschen Spielern. „Ich freue mich über jede Niederlage der Deutschen“ schreibt ein Deutscher, der ansonsten das Abendland verteidigen will und der Meinung ist, dass man viel häufiger die schwarz-rot-goldene Fahne unseres Landes raushängen sollte. Und Herr Gauland von der AfD vermutet, dass es Deutsche gibt, die Herrn Boateng zwar gern Tore schießen sehen, aber nicht neben ihm wohnen wollen. Das hat – um das klarzustellen – nicht etwa Herr Gauland als eigene Meinung gesagt, sondern man darf sogar annehmen, dass ihm zwei Journalisten in eine Falle gelockt haben, um der AfD zu schaden.

Warum soll also ein Herr Boateng nicht für Deutschland spielen? In Deutschland geboren, Mutter Deutsche, in Deutschland aufgewachsen, deutsche Staatsbürgerschaft, und Christ ist er auch. Warum um alles in der Welt sollte man neben einem solchen Mann nicht wohnen wollen? Wegen seiner Hautfarbe? Blöder geht es ja wohl nicht. Und Herr Özil wurde in Gelsenkirchen geboren, zweifellos in Deutschland. Er war kürzlich in Mekka, wohin ja viele Muslime einmal in ihrem Leben reisen. Warum auch nicht? Darf ein deutscher Nationalspieler nicht freitags anderswo beten als ich sonntags? Oder gar nicht? Nehmen nicht gerade viele Leute Anstoß an einem Fußballspieler, der Muslim ist, die sonst aber sagen, Religion sei Privatsache? Özil wird auf wikipedia zitiert: „Ich habe in meinem Leben mehr Zeit in Spanien als in der Türkei verbracht – bin ich dann ein deutsch-türkischer Spanier oder ein spanischer Deutsch-Türke? Ich will als Fußballer gemessen werden – und Fußball ist international, das hat nichts mit den Wurzeln der Familie zu tun.“ Für mich klingt das logisch.

Bleibt noch das Singen…. Ich gebe zu, ich habe mich auch schon häufiger geärgert, wenn einzelne unserer Nationalspieler bei der Hymne unseres Landes nicht mitgesungen haben. Warum tun sie das nicht? Sie treten unter dem Namen und der Fahne unseres Landes an, sie haben den Bundesadler auf dem Trikot (oder hatten…), sie werden umjubelt von Deutschen, Kinder sammeln Bilder von ihnen und stehen lange an, um einen Schriftzug des Idols auf das eigene Fan-Trikot zu bekommen. Warum also nicht Respekt denjenigen Menschen zeigen, in deren Namen sie ins Turnier ziehen? Ich verstehe es nicht, und ich würde mich freuen, wenn alle Spieler unserer deutschen Mannschaft „Einigkeit und Recht und Freiheit…“ in den französischen Abendhimmel schmettern. Aber sie müssen es nicht. Sie müssen die Hymne nicht singen, keine feuchten Augen bekommen, ja nicht einmal bei Xavier Naidoo mitsingen, bevor die Kanzlerin in die Umkleidekabine schlendert. Es ist ihr Ding. Wenn sie es nur für Geld machen, ist das in Ordnung. So ist das in einer freien Gesellschaft.