„…ein sicheres Anzeichen für beginnenden Schwachsinn“

Der Darstellung der menschlichen Sexualität oder des Sexualaktes nennt man Pornografie.

Pornografie ist in Deutschland nur an Orten erlaubt, an denen Kinder und Jugendliche keinen Zugang haben. So ist die Gesetzeslage. Ein Gesetz, das man mit der Erfindung des Internets und des Smartphons getrost in die Tonne treten kann. Sexualität und Pornografie sind überall präsent, auch bei jungen Schülern auf dem Schulhof. Das ist nicht in Ordnung, aber wie wollen wir, wie kann unser Staat das überhaupt noch eindämmen?

Pornografie ist schlecht für die Entwicklung einer Gesellschaft, insbesondere aber schlecht für diejenigen, die durch die leider unbegrenzten Möglichkeiten des Internets süchtig danach werden und so ihre Fähigkeit, normale Beziehungen zu führen, verkümmern lassen. Die andere Menschen irgendwann vorrangig als Objekte der eigenen Lust betrachten. Und viele dann auch Sex als Ware ansehen, die man kaufen kann, ohne Verantwortungsbewusstsein, ohne Rücksicht auf diejenigen, die ihren Lebensunterhalt, ihre Drogen oder was auch immer damit finanzieren.

Wir wissen nicht, wie viele Kinder und minderjährige Jugendliche heutzutage unsere Hochschulen in Deutschland betreten. Die sollen ja Lehre und Forschung betreiben und zur gedeihlichen Weiterentwicklung unserer Gesellschaft beitragen. Aber das, was Sie sehen, wenn Sie zum Beispiel die Engangshalle der Bielefelder Universität betreten, entspricht dem wohl kaum. Und wer sich den „Kampf gegen Sexismus“ auf die Fahnen schreibt, der müsste empört sein. Doch große Proteststürme von der Uni, auf der auch ich einige Semester verbringen durfte, konnte ich bisher nicht finden angesichts des aktuellen für jeden zugänglichen Bildnisses an den Büros des Schwulen- und Lesbenreferats dort.

Wir haben lange überlegt, ob wir Ihnen das zeigen, damit Sie eine Vorstellung davon haben, was an staatlichen Universitäten so alles rumhängt – und glauben Sie mir, sexuelle Darstellungen sind da oft noch die harmloseren Dinge. Wenn also niemand an der Universität Anstoß daran nimmt, was da so herumhängt, wenn niemand bei der Uni-Leitung protestiert, denn muss es ja wohl auch in Ordnung sein, wenn Journalisten Ihnen zeigen, was an den von Ihnen finanzierten Hochschulen als normal gilt…

Denn, wie sagte Sigmund Freud einst: „Der Verlust der Scham ist ein sicheres Anzeichen für beginnenden Schwachsinn…“




Die dunklen Seiten des größten Volksfestes der Welt

Als Journalist bekommen sie jede Woche Videos zugeschickt, von Lesern mit dem Handy aufgenommen. Videos, die sie eigentlich gar nicht sehen möchten. Gestern ein privat aufgenommenes Video mit Szenen vom Münchner Oktoberfest, angeblich vom gerade laufenden.

Sie kennen die ausgelassenen Szenen aus überfüllten Bierzelten, Lederhosen und Dirndl dominieren, es wird gesoffen, gegrölt, ausgelassene Stimmung. Ich bin aus dem Alter weitgehend raus, fühle mich aber auch nicht berufen, die Jüngeren darüber zu belehren, wie verwerflich ihr Treiben ist, das aber nicht unähnlich dem von uns früher ist. Bierzelt muss man nicht, kann man aber mögen.

Dieses Video aber zeigt komatös besoffene junge Leute, zerbrochene Biergläser und Scherben, vollgekotzte Zeltböden und offene sexuelle Handlungen inmitten der tanzenden Menge. Eine „Szene“ war so unfassbar  grotesk, wo eine junge Frau ihrem anscheinend vollkommen betrunkenen und dumpf vor sich hindämmernden Begleiter mit einem selten dämlichen Filzhut auf dem Kopf, unter der Bierbank – umringt von tanzenden und singenden Menschenmassen – mit der linken Hand…ach, Sie wollen das gar nicht wissen.

Man sagt ja, dass Religion in Deutschland keine Rolle mehr spielt, aber bei diesem Anblick fiel mir unwillkürlich die Sache mit Sodom und Gomorrha im Alten Testament wieder ein, wo Gott richtig sauer auf die sündigen Einwohner der beiden Städte war und sie komplett vernichten wollte. Und Abraham fragte Gott dann, ob er tatsächlich Schuldige und Unschuldige ohne Unterschied vernichten wolle. Gott ließ sich erweichen und sagte zu, wenigstens Sodom zu verschonen, wenn sich dort wenigstens zehn anständige Menschen finden ließen. Die gab es aber  nicht mehr, und den weiteren Verlauf der Geschichte kennen Sie.

„Der Verlust der Scham ist ein sicheres Zeichen für beginnenden Schwachsinn“, hat der Wiener Psychoanalytiker Sigmund Freund mal gesagt, und wenn ich mir die Filmschnipsel vom Oktoberfest anschaue, dann bin ich überzeugt, dass er Recht hatte.

Nur, was ist die Folge daraus? Wollen Sie das Oktoberfest, ja Volksfeste überhaupt verbieten? Niemand will das. Millionen Besucher verhakten sich nicht so. Lässt man es also laufen, wie es sich gerade entwickelt? Oder wird es dann von Jahr zu Jahr schlimmer?

Die Redakteurin eines Reisemagazins schreibt im Internet von ihren Erlebnissen bei mehreren Münchner Oktoberfesten:

„Nicht nur auf der Theresienwiese muss man aufpassen, nicht in die Pfützen aus Erbrochenem und Urin zu treten. Am Bahnsteig, vor Hauseingängen, mitten auf dem Bürgersteig und natürlich auf dem berüchtigten „Kotzhügel“: Es wundert zwar nicht, dass Unmengen an Bier nicht unbedingt das Beste aus den Feierwütigen herausholen, auf den Anblick und Geruch würde ich trotzdem lieber verzichten.“

Warum werden Menschen so? Warum verlieren sie jeden Anstand, jedes Benehmen und letztlich auch jede Scham? Ist das der Anfang vom Ende einer Gesellschaft, die in Gänze seit vielen Jahren keine existenziellen Probleme mehr kannte? In der man halbwegs klarkommt, auch ohne sich an Regeln zu halten oder für den eigenen Lebensunterhalt selbst zu arbeiten.

Oder ist das alles nur die Frustration eines älter werdenden Mannes, der diese Welt immer weniger versteht? Verstehen will.

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